Beiträge von Rajki

    Schaut euch mal die Fachpublikationen zum Theater an, da trefen die SchauspielerInnen sehr häufig barfüßig auf. Aber klar, sicher alles nur irgendwelche Fetischisten...


    Auch wenn man heute tendenziell alles sexualisiert, es gibt immer noch Dinge die damit nichts zu tun haben.


    Aber ist recht, ich habe auf solche Unterstellungen keine Lust und bin jetzt raus...


    Tschüss

    Hahaha du spinnst ja wohl komplett!
    Es gibt Hunderte Schulen in Deutschland, an denen Leute Theater spielen. Und du meinst, weil an zwei davon die SuS barfuß auftreten sollen, muss es sich um dieselbe Person handeln, die alles nur erfunden hat? :D

    Ja, das denke ich auch. Ich hätte jetzt an die Möglichkeit irgendwelcher Krankheiten gar nicht gedacht, aber das kann man ja dann noch mal diskret abfragen, ob bei irgendjemandem gesundheitliche Bedenken gegen die Barfüßigkeit gibt. Ansonsten sollen sich halt alle dann die Füße waschen ;)
    Und die, die einfach Hemmungen haben, ihre Füße zu zeigen, können sich ja bei den Proben in den letzten paar Wochen schon mal ohne großes Publikum daran gewöhnen. Und im Endeffekt hilft es ihnen ja vielleicht auch längerfristig, ein besseres Bewusstsein des eigenen Körpers zu entwickeln. Schließlich ist daran ja wirklich nichts Anstößiges.

    Sooo, also wir hatten jetzt heute morgen unser Vortreffen und ich kann direkt mal berichten. Es lief insgesamt gut, wir haben relativ lange über ganz andere Dinge gesprochen. Gegen Ende habe ich dann erklärt, warum ich es einheitlich in schwarz am besten finde und warum es auch am besten zum Stück passt. Das kam relativ gut an, gab also keine großen Diskussionen. Dann habe ich gesagt, dass es auch vorgesehen ist, dass bei den Aufführungen alle barfuß auftreten. Einen Sturm der Entrüstung gab es deswegen zum Glück nicht, ich glaube viele fanden es nicht so schlimm. Jemand hat gefragt, was denn die Gründe seien und ob es nicht zu kalt wäre. Ein Mädchen meinte, dass es sich komisch anfühlen würde, vor allen barfuß zu sein. Ich habe erklärt, dass die Aufführung im Juni oder Juli wäre und daher Kälte kein Thema. Und was das „komische Gefühl“ angeht, habe ich erklärt, dass es normal ist, dass es für manche eine Überwindung ist, aber dass wirklich niemand so genau auf die Füße achten würde und es zudem auch eine gute Übung wäre, da es beim Schauspielen ja genau auch darum geht, seine Unsicherheiten zu überwinden. Und dann habe ich noch mal erklärt, warum ich es für gut halte, es so zu machen, also die Einheitlichkeit, die symbolische Wirkung usw.
    Am Ende wollte ich es dann aber nicht einfach selbst entscheiden, sondern habe es zur Abstimmung gestellt, ob die SchülerInnen einverstanden damit sind, bei den Aufführungen barfuß zu sein. Es gab schon ein paar, die dagegen waren, aber insgesamt war schon die deutliche Mehrheit dafür. Ich denke, das mit dem Abstimmen war eine gute Idee, denn so ist es nicht mehr einfach nur eine Vorgabe von oben, sondern eine demokratische Entscheidung, bei der man es gut vermitteln kann, dass sich jetzt auch alle daran halten müssen. :)

    Nö, keine Fixierung, aber bisher fand ich die Argumente, die dafür genannt wurden, halt recht überzeugend und die dagegen nicht so. Und es scheint ja auch eine übliche Praxis im Schultheater zu sein, daher sehen es die meisten wohl einfach nicht als so problematisch an.
    Wenn jemand irgendwelche Krankheiten hat, kann man ja immer noch darüber reden, aber wieso sollte man davon jetzt ausgehen? Und dass Muslime nicht barfuß sein dürfen/wollen/können, ist mir auch neu, schließlich gehört es in der Moschee doch gerade dazu, dass man die Schuhe auszieht..
    Naja und dass Kleidung in einem Theaterkurs eine andere Rolle spielt als im Mathe-Unterricht, muss ich nicht wirklich erklären, oder?


    Aber gut, da es hier ja so viele KollegInnen anders zu sehen scheinen und ich euch ja immerhin um Rat gefragt hatte - vielleicht wäre es ja ein Vorgehen, die Reaktionen der SuS beim Vortreffen abzuwarten und falls der Protest zu groß ist, sie einfach darüber abstimmen zu lassen. Ich sehe es zwar grundsätzlich nicht so, dass man über jede Vorgabe im Unterricht erst mal die SchülerInnen befragen muss, ob sie das machen wollen, aber vielleicht habe ich bei der Sache auch gerade einfach einen Knoten im Kopf. Das Treffen ist am Montag, also danach wissen wir mehr...;)

    Es ist keine AG, sondern ein Kurs, wo ich auch Noten vergeben muss. Ich finde es ehrlich gesagt auch in einer Theater-AG in Ordnung, wenn der AG-Leiter bestimmte Vorgaben macht. Weiß gar nicht, wie es sonst funktionieren sollte. Ein Kurs ist aber ja eigentlich normaler Unterricht und da sollte das doch erst recht ok sein? Ich meine, ich stelle es im Deutschunterricht ja auch nicht zur Wahl, ob die SuS Hausaufgaben machen wollen oder nicht.
    Die SuS haben das Stück auch nicht selber geschrieben, wie ich weiter oben schon mal gesagt hatte, daher denke ich, dass es auch Teil meiner Rolle ist, mir über die Inszenierung ein paar Gedanken zu machen.
    Unhygienisch ist das barfuß laufen sicherlich nicht. Sie müssen ja nicht so über den Schulhof laufen (was im Sommer sogar manche freiwillig tun), sondern nur in geheizten Räumlichkeiten mit sauberen Böden.
    Schwarze Socken wären auch einheitlich, in der Tat, aber da besteht während der Aufführungen auf dem glatten Boden dann schon Rutschgefahr, außerdem hätten sie nicht dieselbe symbolische Wirkung wie wenn alle barfuß sind. Ich denke, es kommt einfach ganz anders rüber, denn irgendwie registriert man das ja schon, was die SchauspielerInnen an den Füßen tragen bzw. nicht tragen.

    Aber warne sie wenigstens vor, wenn es mit den Barfuß-Proben losgeht. Dann können sie noch ihre Füße aufhübschen.


    Ja, das werde ich sicherlich der Fairness halber tun, damit niemand plötzlich ins kalte Wasser geschmissen wird. Wir haben jetzt ein Vortreffen für den Kurs und da wird es schon mal um alle möglichen Aspekte gehen, von Fragen der Benotung bis zum Umgang miteinander während der Proben usw. Ich denke, das ist dann auch schon der Ort, um die Kostüme anzusprechen. Und da werde ich dann auch erwähnen, dass es für die Aufführungen vorgesehen ist, dass alle auch barfuß sind. Dann haben sie ja monatelang Zeit, um sich mental auf diese furchtbare Tatsache einzustellen, ich denke das kriegen sie dann schon hin ;).
    Füße aufhübschen finde ich übrigens fast schon übertrieben. Klar können die Mädchen es gerne machen, aber eigentlich dürfte doch niemand so genau auf die einzelnen Füße achten, es geht ja eher darum dass man sie einfach wahrnimmt und es damit einen Beitrag zum Gesamteindruck leistet.

    Ich danke euch für all die Antworten. Ich gehe noch mal auf ein paar Punkte ein:
    Das Stück wurde von SchülerInnen geschrieben, allerdings von einem früheren Kurs, nicht von dem, der jetzt das Stück aufführt. Sorry, das habe ich nicht klar geschrieben und klar, das wäre vielleicht eine relevante Info gewesen. In dem Stück gibt es keine Vorgabe zu den Kostümen, aber meines Erachtens macht es einfach Sinn, das Stück in einfacher und einheitlicher Kleidung aufzuführen, wie ich ja auch schon erklärt hatte.
    Ich habe jetzt meine Kollegin, die auch schon Theater-AGs und Kurse geleitet hat, einfach noch mal gefragt, wie sie zu der Empfehlung bzgl. barfuß kam. Sie hat nach kurzem Nachdenken folgende Gründe angegeben:
    Erstens, Schuhe sind immer uneinheitlich, barfuß passt dagegen besser zur ansonsten einheitlichen Kleidung. Damit lenken die Füße dann nicht mehr vom eigentlichen ab und es sieht auch professioneller aus.
    Zweitens, es kann die Aussage des Stückes unterstreichen, wenn die SuS mit nackten Füßen auftreten. Ich denke, man verbindet das intuitiv mit Verletzlichkeit, während dicke Schuhe den gegenteiligen Effekt hätten.
    Drittens, auch wenn es den SuS schwerfällt, sitzen ja dabei alle im selben Boot, was die Gemeinschaft in der Gruppe stärken dürfte. Zudem ist es vielleicht dann auch eine gute Übung für selbstsicheres Auftreten, wenn die SuS sich schon im Vorfeld mit ihren Unsicherheiten auseinandersetzen müssen.
    Mir erscheinen diese Gründe eigentlich schon plausibel. Von den Argumenten dagegen denke ich, dass Hygiene und Temperatur nicht wirklich zählen. Nachvollziehbar finde ich lediglich den Punkt, dass die SuS es als zu privat empfinden könnten, die Socken auszuziehen. Doch da ist die Frage, wie hoch man das gewichten sollte.
    Der Bezug auf den Sportunterricht war so gemeint, dass man daran auch barfuß teilnehmen muss, wenn die Sportsachen vergessen wurden. Und ich glaube auch bei bestimmten Aktivitäten wie Turnen, Kletterseil oder Tanzen (schwimmen natürlich sowieso). Bin allerdings keine Sportlehrerin. Ich meinte nur, dass es grundsätzlich ja auch in anderen Kontexten verlangt wird und somit eigentlich keine sonderlich extreme Anforderung für einen Theaterkurs ist. Es wäre ja etwas ganz anderes, wenn man von SuS verlangen würde, sich bis auf die Unterwäsche zu entkleiden, was ich aber auch sehr problematisch fände und daher natürlich niemals verlangen oder ermutigen würde.
    Jedenfalls, wie ich schon gesagt habe, ist es vermutlich nicht sinnvoll, die Proben direkt in den Kostümen zu beginnen. Wichtiger finde ich es für die Aufführungen. Vielleicht könnte man ja dann sagen, zieht euch für die Proben bequeme Kleidung an und Schuhe aus (aber Socken kann man anlassen). Und bei den Aufführungen und den Proben unmittelbar davor dann alle im einheitlichen Kostüm und barfuß? Dann würde es ja nur um ein paar Mal gehen und nicht um jede Woche innerhalb eines halben Jahres.

    Ich würde mir nicht so viele Gedanken machen. Einheitliche Kleidung vorzuschreiben wagt selbst die Leiterin der Tanzgruppe meiner Tochter

    Einheitliche Anschaffung ist vielleicht eine gute Idee. Ja, wahrscheinlich denke ich zu viel darüber nach. Denkst du es ist dann auch ok zu verlangen, dass alle die Schuhe und Socken bei den Aufführungen ausziehen sollen?


    Barfuß würde ich nicht erzwingen, wegen Verletzungsgefahr.

    Auch da kann ich beruhigen. Es liegen keine Scherben oder ähnliches herum. Und wenn alle barfuß sind, verletzt sich auch niemand. Die Gefahr würde ich eher im Sportunterricht sehen, wenn einzelne SchülerInnen barfuß teilnehmen und der Rest mit Schuhen. Aber da macht man es ja auch und ich hab da auch noch nie gehört, dass da etwas ernsthaftes passiert ist.

    Ich denke das mit der Kleidung ist kein Problem. Ich denke schon, dass eine dunkle Hose und ein dunkles T-Shirt wirklich fast jeder hat und wenn es jemand nicht hat, kriegen wir das schon hin. Natürlich muss sich niemand extra was kaufen!
    Aber ok, man kann mit den Kostümen auch später anfangen, da es sicher stimmt, dass es zuerst darum gehen sollte, sich das Stück inhaltlich zu erarbeiten.
    Der Probenraum hat eine Art Teppichboden, also so kalt wird er zum Glück nicht. Man darf diesen Boden sowieso nur ohne Schuhe betreten, aber sicherlich kann man dann erst mal auch die Socken anlassen und erst bei den späteren Proben diese dann ausziehen, um sich an das Gefühl zu gewöhnen und auf die Aufführungen vorzubereiten. Die Aufführungen sind auch erst im Sommer, sodass die Temperatur dann kein Problem sein wird (sonst würde es ja auch mit T-Shirts kaum gehen).
    Also Kälte ist wohl eher kein Hinderungsgrund was barfuß angeht. Ich dachte eher in die Richtung, dass es jemandem einfach unangenehm sein könnte.

    Ah und barfuß findest du schon problematisch? Ich war mir da auch unsicher, aber andrerseits wird es im Sportunterricht ja auch so gefordert und eigentlich ist es ja nichts Schlimmes. Könntest du vielleicht noch mal sagen, warum es problematisch wäre, das zu verlangen?

    Hallo Rena,
    Die Idee hinter den einheitlichen Outfits ist zum einen, dass unterschiedliche Kleidung oder gar Alltagsklamotten ziemlich ablenken können. Einheitliche Kleidung in einer Farbe sollte nach meiner Vorstellung dagegen eher die schauspielerische Leistung der SuS an sich hervorheben. Zudem wirkt es einerseits betont schlicht und bescheiden, indem nichts an der Kleidung irgendwie hervorsticht oder z.B. einen sozialen Status impliziert. Und die Einheitlichkeit sowie die dunkle Farbe zeigen dann auch, dass alle beteiligten Rollen in der einen oder anderen Weise von den Problemen um die es geht, betroffen sind. Ich hoffe, das erklärt es etwas besser.


    Hygiene sollte kein Problem sein. Es gibt einen eigenen Theaterraum zum Proben, der immer recht sauber ist. Das Umziehen sollte nicht mehr als 5 Minuten in Anspruch nehmen, aber das ist es mir wert, auch damit es einen klaren Cut gibt, den die SuS auch so empfinden: So, jetzt ziehe ich mich um, jetzt beginnt die Probe. Vielleicht muss man es auch nicht von der ersten Stunde an machen, aber irgendwann dann halt schon.

    Es gibt bald auch ein Vortreffen aller TeilnehmerInnen. Aber ich wollte dann eher schon mit einem Konzept zu ihnen hingehen und es ihnen dann vorstellen. Daher wollte ich einfach ein paar Dinge vorher abchecken, wie es aussieht und was die Möglichkeiten sind :)

    Ich werde es natürlich mit ihnen besprechen. Aber erfahrungsgemäß gibt es ja oft Leute die sich querstellen wenn man sie fragt, daher dachte ich, ich sollte schon mit einer klaren Vorstellung ankommen, die dann auch umgesetzt wird. Denn was ich nicht will, ist dass es jeder am Ende dann für sich entscheidet und auf der Bühne dann ein Wirrwarr herauskommt. Also wenn mit Kostümen, dann auch konsequent für alle. Daher wollte ich vorher mal fragen, ob man das verlangen kann und wie die Erfahrungen so sind, die andere evtl gemacht haben.

    Hallo!
    Ich werde nun im folgenden Halbjahr einen Theaterkurs in der Oberstufe an meiner Schule anbieten. Ich mache das zum ersten mal und habe daher noch wenig Erfahrung. Es handelt sich um ein von SuS selbst geschriebenes Stück, in dem es um Freundschaft, Einsamkeit, Depression usw. gehen wird. Ich war mir nun unsicher, was die Kostüme angeht. Das würde ich jedoch zu Beginn des Kurses schon gerne festlegen, damit dieser Eckpfeiler schon mal gesetzt ist.
    Die ursprüngliche Idee, dass die SuS alle in Alltagskleidung spielen könnten, habe ich aus verschiedenen Gründen wieder verworfen. Ich fände auch schon bei den Proben gut, eine gewisse Theateratmosphäre zu schaffen, indem die TeilnehmerInnen sich dafür umziehen. Ich habe mir jetzt gedacht, dass es für die Inszenierung sehr gut wäre, wenn alle einheitlich in dunklen Hosen und dunklen Oberteilen auftreten würden (bzw. dann auch schon bei den Proben). Eine Kollegin hat mir zudem empfohlen, dass dazu auch alle SchülerInnen barfuß sein sollten, also ohne Schuhe und Socken. So richtig begründen konnte sie es aber nicht.
    Ich finde das an sich erst mal eine sehr gute Idee, da ich es mir irgendwie von der Wirkung her ganz gut vorstelle. Ich meine auch, dass ich das schon des Öfteren im Schultheater so gesehen habe – habe allerdings auch ehrlich gesagt nie so darauf geachtet. Jedoch frage ich mich, ob ich das überhaupt so entscheiden kann, dass alle SuS in diesem Kostüm (einschließlich barfuß) auftreten müssen. Denn wenn, dann müsste es m.E. schon einheitlich sein, also selbst wenn es manchen unangenehm ist, müsste ich da eine klare Vorgabe machen die dann auch für alle gilt. Kann man sich dann einfach darauf berufen, dass es Teil des Unterrichts ist und daher obligatorisch?
    Hat jemand hier schon mal einen Theaterkurs geleitet und Erfahrungen mit dieser Frage gemacht?
    Liebe Grüße

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