Beiträge von mimmi

    Ich habe mal einen swopper ausprobiert und finde es extrem anstrengend, dauerhaft darauf zu sitzen. Bei den Stundenmengen, die ich korrigierend am Schreibtisch sitze, dauert es bei einem swopper sogar nicht so lange wie bei einem "normalen" Stuhl, bis ich Nacken- und Rückenschmerzen habe.
    Ich habe mir deshalb letztes Jahr einen höhenverstellbaren Schreibtisch geleistet ("up & down comfort" von Wellemöbel), der mich nur 600 Euro neu gekostet hat, weil ich ihn im Möbelhaus um die Ecke bestellt habe, als es mal wieder 25% Rabatt gab. Das ist zwar ein bisschen teurer als ein swopper, aber ich würde diesen Schreibtisch für nichts in der Welt mehr hergeben, da ich auf Knopfdruck im Stehen weiterkorrigieren kann, wenn die Schmerzen beginnen. Zusätzlich habe ich noch so einen Schreibtischaufsatz gekauft (von http://www.inhop.de/index.php?cPath=18) , der aus der ebenen Fläche eine schräge macht, sodass das Korrigieren nicht so sehr auf den "dauer-gebeugten" Nacken geht. Damit fahre ich wesentlich besser als mit sauteuren Stühlen, auf denen ich sowieso nicht lange sitzen kann. Wenn ich eine Stunde im Sitzen, eine im Stehen, dann wieder eine im Sitzen korrigiere, geht es bei Weitem nicht so sehr auf den Rücken.


    LG

    Hm, yula, deine Antwort wundert mich doch sehr.

    Ich halte dieses bewusste Wegsehen für sehr problematisch. Wo bleibt da die Gerechtigkeit denen gegenüber, die ehrlich sind? Natürlich kann es jeder versuchen, aber wer dabei erwischt wird, erhält eben die Täuschungsversuch-Sechs. Punkte abziehen oder Note um eine Stufe runtersetzen ist doch ebenfalls völlig intransparent. Wer entscheidet denn dann darüber, ob jetzt eine oder zwei Notenstufen abgewertet wird? Nach welchen Kriterien? Sind diese zuvor allen bekannt? So nach dem Motto: Die ersten 10 Minuten ist abschreiben frei, zwischen 20 und 30 Minuten kostet es eine Notenstufe und danach zwei?
    Wenn man so anfängt, hat man doch ruck-zuck die Klagen am Hals darüber, dass das eigene Kind nicht genauso behandelt und bewertet wurde wie die anderen. Zurecht!
    Und die "Gruppenarbeitsphasen" bei Leistungserhebungen würden dann alle nutzen, was ja auch eigentlich wesentlich gerechter wäre.


    Mir geht es einfach darum, dass die Kinder einen Orientierungsrahmen haben, der ganz klare und für alle verbindliche Regeln aufstellt. Das beginnt bei Zeitangaben und endet mit der Notentransparenz. Wie oft habe ich mich als Schülerin darüber aufgeregt, dass ich mich an Zeitvorgaben gehalten habe, auf die Minute fertig wurde, einige Aufgaben nicht sorgfältig gelöst hatte, damit ich rechtzeitig fertig werde, und anschließend diejenigen, die sich nicht daran hielten, mit einer 10minütigen Verlängerung belohnt wurden? Sehr oft!
    Wie oft habe ich mich darüber aufgeregt, dass der Mitschüler, der sämtliche Englischtests mit Minilexikon unter der Bank schrieb, immer "übersehen" wurde, von uns aber die gleichen Vokabelkenntnisse verlangt wurden, denn schließlich weiß es der xy ja auch!


    Meine Motivation als Schülerin war bei solchen Verfahren im Keller. Wozu mich noch anstrengen, wenn man es durch Lug und Trug weiterbringt? Ich habe mich wirklich sehr "über den Tisch gezogen" gefühlt und gelernt: Wer lernt ist selbst schuld, wer betrügt bringt's weiter! Prima Lektion!


    Überlegt doch mal, welche Signale man mit einem derartigen Lehrerverhalten setzt!
    Natürlich tut es manchmal weh, insbesondere dann, wenn man Schüler erwischt, die es eigentlich nicht nötig haben, die man besonders mag oder sonstige Gründe hat, um konsequentes Vorgehen zu bedauern. Trotzdem ist es doch die einzige Möglichkeit, ein für alle zumindest halbwegs gerechtes Verfahren zu gewährleisten.


    Und noch zur Möglichkeit der nachträglichen Notenänderung:
    Theoretisch möglich ist sie. Allerdings lässt sich da kaum ein Schulleiter drauf ein, weil es im Klagefall extrem problematisch mit der Beweisführung ist.
    Deshalb gibt es zumindest an meiner Schule folgende Order:
    Aufpassen während der Leistungserhebung wie ein Luchs. Alle Täuschungsmöglichkeiten von vornherein abstellen. Klar und deutlich machen, dass es keine "Ermahnungen" gibt, sondern beim ersten Täuschungsversuch das Blatt weg ist und die Sechs sofort draufgeschrieben wird, mit Angabe "Täuschungsversuch". Wenn es Schüler trotzdem schaffen und nicht erwischt werden, dann haben sie diesmal Glück gehabt. Dafür stehen sie ab diesem Zeitpunkt dann unter "besonderer Beobachtung", damit sich sowas nicht wiederholt.


    Mal als Frage in den Raum:
    Stellt euch vor, es geht um die nächste Beförderungsrunde. Der Schulleiter schreibt die Gutachten für das Kollegium. Die Kollegen, die sich vor der Arbeit drücken und einen lausigen Unterricht mit Hilfe eurer Unterlagen machen, bekommen eine genauso gute oder bessere Beurteilung als ihr, weil der Schulleiter das Fehlverhalten nicht so streng bewerten will. Wäre das auch ok?


    Ok, etwas polemische Frage, aber bei dem Thema kommen alte Erinnerungen hoch....


    Bin gespannt auf Antworten.

    Bin zwar am Gym, kann mir aber nicht vorstellen, dass das bei euch anders laufen sollte.
    Also: Wichtig ist nur, dass der Verweis von den Eltern zur Kenntnis genommen wird. Dass dies der Fall ist, wurde ja schon durch das Telefonat geklärt. Damit wäre es theoretisch auch möglich, dass die betroffene Lehrkraft dies entsprechend in den Akten vermerkt und gut ist. Natürlich sollte eine Kopie des Verweises vorher erstellt worden sein und diese mit in den Akten eingeheftet sein.


    Bei uns ist es so, dass Verweise und Hinweise auf den Notenbögen im Klassenordner von der entsprechenden Lehrkraft eingetragen werden (Datum und Grund gehören auch mit dazu). Diese dienen dann bei Zeugniskonferenzen auch dazu, die Kopfnoten entsprechend zu erteilen. Nach dem jeweiligen Notenbogen kommt dann der Rückläufer des Verweises, bzw. die Kopie des Verweises mit dem Vermerk des Lehrers, dass der Verweis von den Eltern zur Kenntnis genommen wurde, z.B. durch "Von den Eltern zur Kenntnis genommen, laut Telefonat vom 19.01.06" und Unterschrift des Lehrers.


    Bei uns kommt sowas immer mal wieder vor. Nicht nur "verlorene" Verweise, sondern auch "nicht akzeptierte", bei denen dann die Eltern in der Sprechstunde stehen und die Kollegen anbrüllen "Das akzeptiere ich nicht! Das unterschreibe ich nicht!". Dann hilft ein "Das müssen Sie auch nicht, Sie müssen es nur zur Kenntnis nehmen und dass Sie das getan haben, sehe ich ja jetzt."


    Einspruchsrecht, bzw. Klagemöglichkeit, gibt es erst bei der nächsten Eskalationsstufe, d.h. bei Androhung der Entlassung, bzw. Schulausschluss. Aber bis dahin muss sich ein Schüler schon sehr viele Verweise leisten, bis es soweit kommt. Und dies darf dann auch nur der Disziplinarausschuss (den die Lehrerkonferenz wählt) beschließen, aber den gibt es meines Wissens nach nur an großen Schulen, bzw. Gymnasien.


    Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Schulleitung nicht weiß, wie man mit einem nicht zurückgekehrten Verweis umgeht. Dass dies den Verweis rückgängig macht, kann nun wirklich nicht sein.

    Es wurde zwar nicht danach gefragt, aber falls mal hier jemand über die Suchfunktion das Thema nachliest, ist es vielleicht doch von Interesse:


    In Bayern ist es so, dass man in der Zeit, in der man Beamter auf Probe ist, nur eine bestimmte Anzahl von Fehltagen haben darf, wenn man ohne Schwierigkeiten die Lebenszeitverbeamtung bekommen möchte.
    Gerüchteweise schwebt die Zahl "11 Tage" im Raum, aber keiner weiß was Genaues. Besonders verheerend scheint es aber zu sein, wenn man viele Einzelfehltage hat, weil das nach "Blaumacherei" aussieht. (Eine Kollegin von mir, die vorzeitig auf Lebenszeit verbeamtet werden sollte, hatte zu viele Einzelfehltage und konnte die Vorzeitigkeit damit ad acta legen. Ihr Problem: Sie hatte keine ärztlichen Atteste vorgelegt, die hätte sie auch erst ab dem 3. Tag vorlegen müssen, aber im Bezug auf die Probezeit war das Verhalten nach Vorschrift eben nicht gut genug).


    Jedenfalls kenne ich einige Kollegen, die wegen zu vieler Krankheitstage massive Schwierigkeiten mit der Verbeamtung hatten und deshalb noch x-Mal zum Amtsarzt mussten, bis sie dann doch entweder die Lebenszeitverbeamtung bekamen oder ins Angestelltenverhältnis zurückbeordert wurden. Angesichts der Menge Geld, die man als Angestellter Monat für Monat weniger hat, eine extrem ärgerliche Sache. Deshalb schleppen sich die jungen Kollegen, die ich kenne, mit egal welcher Krankheit in die Schule und würden erst dann nicht mehr kommen, wenn sie es auf allen Vieren nicht mehr schaffen würden.


    Auch wenn Bayern mal wieder einen Extremfall darstellt, würde ich trotzdem (man weiß nie, wozu es gut ist...) ab dem ersten Krankheitstag ein Attest vorlegen, wenn ich noch in der Probezeit bin, egal ob als Beamter oder als Angestellter.

    Hallo ihr Lieben!


    Herzlichen Dank für eure Einschätzungen!


    Ratte: Das mit dem Beschweren der Kollegen beim Klassenleiter ist bei uns so eine Art "Kollegensport". In meinem Kollegium wird sich sehr gerne beklagt, vorzugsweise über angeblich dumme Schüler, aber auch über das Ministerium und Kollegen, die Fehler machen. Andere Gesprächsthemen sind rar gesät, sodass ich es in diesem Fall als "normal" angesehen habe, was ich von den Kollegen zu hören bekomme. Es ist auch nicht so, dass von mir direkte Abhilfe von Kollegenseite verlangt wird. Ich bin in diesem Fall nur der zuständige "Mülleimer", in dem man seinen Frust abkippt.


    Lelaina: Dass es Schulen gibt, in denen dies tatsächlich so gehandhabt wird, weiß ich. An meiner Einsatzschule im Ref war es bspw so. An meiner jetzigen Schule ist es allerdings nicht so und das ist den Schülern auch sehr bewusst.


    Nell: Das mit dem "ach-so-witzig-Finden" raubt mir manchmal auch den letzten Nerv. *handshake*


    ACE: Ich glaube, es liegt tatsächlich an der Klassenstufe. Mich wundert dann immer nur, wie zutraulich sie dann sind, wenn sie einem sagen, dass sie in anderen Fächern noch viel schlechter sind und wie sehr man sich auch Mühe geben kann, selbst mit den tollsten Ideen geht der Großteil der Unterrichtsinhalte spurlos an ihnen vorbei. Und das Schlimme ist: Ich war in dem Alter genauso. ;)


    Justus: Besonderen Dank an Dich für die viele Mühe. Vieles von dem von dir Genannten setze ich bereits um, mit den Eltern z.B. stehe ich in regelmäßigem Kontakt, soweit möglich, denn leider kümmert's die Eltern meiner schlimmsten Fälle anscheinend überhaupt nicht, was der Sprößling so macht.


    Letzten Endes läuft allerdings fast alles, was du genannt hast (und auch alles, was ich bisher unternommen habe), auf Druck, Druck und nochmals Druck hinaus. Das halte ich auch nicht für verkehrt, sondern vielmehr für eine absolut notwendige Maßnahme. Es ist nur so, dass ich ergänzend zu dem Druck meinerseits noch eine weitere Seite abdecken möchte, nämlich auch konkrete Hilfe dafür anbieten möchte, selbst einen Ausweg aus dem eigenen Dilemma zu finden, d.h. den Schülern wieder Freude am Lernen zu vermitteln und die Zuversicht, dass es sich lohnt, sich anzustrengen.
    Aber dafür stehen sie sich selbst momentan zu sehr im Weg.


    Derzeit überlege ich, ob ich in der nächsten Stunde mal die Schüler ihre Probleme anonym auf Karten schreiben lasse, diese dann clustern lasse und anschließend in "Expertengruppen" durch die Schüler selbst Tipps erarbeiten lasse, wie man mit dem Problem zurechtkommt. Keine Ahnung, ob das funktionieren wird. Schön fände ich es auch, wenn sie gegenseitig die Stärken eines anderen Klassenmitglieds benennen und anschließend auf die Schule bezogen demjenigen Tipps geben, wie er sich verbessern könnte.
    Hilft garantiert mehr, als wenn ich das sage.
    Aber, wie ihr seht, mein "Konzept" ist noch reichlich diffus.


    Falls doch noch jemand mal etwas zum Thema "Selbstreflektion fördern" gemacht hat und ein besser durchdachtes Konzept hat, bin ich immernoch sehr dankbar!

    Hallo liebes Forum,


    momentan bin ich etwas überfragt. Situation ist die folgende:


    Neunte Klasse Gymnasium. Das Schuljahr ist nun 3 Monate alt und fast die Hälfte der Klasse steht in mehreren (meist so 4 bis 5) Fächern zwischen 5 und 6. Einfachste Leistungserhebungen scheitern daran, dass überhaupt keine Hausaufgaben gemacht werden, Lektüren nicht gelesen werden etc.
    Die Klasse ist wirklich sehr nett (aber auch sehr "aufgeweckt"), die Schülerinnen und Schüler haben alle das Potential wesentlich besser zu sein, aber die Umsetzung des Potentials in gute Noten scheitert auf mittlerweile Besorgnis erregende Weise.


    Meine Analyse ist, dass (nebst anderen individuellen Gründen) eine besondere Situation in der Klasse zu diesen schlechten Noten beiträgt: Ein sehr netter, gutaussehender Wiederholer interessiert die Mädels meiner Klasse wesentlich mehr als der Unterricht.
    Dies führt dazu, dass die noch im letzten Schuljahr "angehimmelten" Mitschüler nun mit der Methode "Ich-Bin-Der-Coolste-Mir-Machen-Noch-Nicht-Mal-Schlechte-Noten-Was-Aus" versuchen, die Aufmerksamkeit der Mitschülerinnen zurück zu gewinnen. Dies führt zu einem ganz komischen Lernklima, in dem es "chick" ist, möglichst dämliche Antworten zu geben, demonstrativ möglichst faul zu sein usw.


    Natürlich kann ich jetzt mit Notendruck und Schimpftiraden den Oberlehrer 'raushängen, aber es ist vollkommen klar, dass das absolut nichts bringt. Ich bin drei Stunden die Woche in der Klasse und die Kollegen beklagen sich mittlerweile massivst bei mir als Klassenleiterin, weil die halbe Klasse die Stufe nicht schaffen wird, wenn sie so weitermachen. Das besonders dramatische daran ist, dass das Wiederholen in dieser Jahrgangsstufe extrem problematisch ist, weil die Schüler dann vom G9 ins G8 wechseln würden. Dort müssten sie erstmal die Lücken schließen, die sie gegenüber dem G8 haben, von Wiederholen im tatsächlichen Sinne wäre da keine Rede.


    Meine Frage an euch:
    Wie geht ihr mit einer solchen Situation um?
    Hat jemand von euch eine Methode, die tatsächlich zu so etwas wie "Einsicht in die Problematik" geführt hat?
    Am liebsten würde ich die Schüler selbst eine Lösung erarbeiten lassen, nur fehlen mir dafür im Moment schlichtweg die Ideen für die Impulse.
    "Reden" will ich auf jeden Fall mit ihnen, ich opfere auch meine Stunden dafür, aber es sollte halt eben auch was dabei 'rumkommen.


    Wenn irgendjemand Tipps hat.... mein Dank wäre ewig mit euch!

    Ich kaufe meine Folien bei http://www.timetex.de , billiger habe ich sonst noch nirgens welche gesehen. Außerdem kommt's noch billiger, wenn man sich mit Kollegen zusammentut und eine Sammelbestellung aufgibt.
    Allerdings nutze ich nur die normalen Kopier-/SW-Laserfolien (nicht die Spezialfolien für Farblaserdrucker), weil ich keinen Inkjet mehr habe.
    Mit den Kopierfolien bin ich super zufrieden, mein Drucker kommt mit denen prima klar.
    Müsste man halt mal ausprobieren, ob die Inkjetfolien ebenfalls so gut sind. Die Kosten lägen dann auch nur noch bei 15-20 Ct pro Folie.


    Vielleicht kennt ja jemand noch eine billigere Quelle für Folien (auch für normale Kopierfolien). Falls ja, bitte schreiben. ;)

    Also ich habe mir den Film bei otr aufgenommen und runtergeladen (Genauso wie auch den Film "Der Wald vor lauter Bäumen", über den hier letztens auch diskutiert wurde). Kann also nur auf meinen Tipp verweisen:


    http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=102475322770


    Das kann man ja für die Wiederholungssendung auch so machen. (Und hoffen, dass es klappt. In letzter Zeit sind nämlich leider öfter mal Badfiles dabei...)

    Timm:
    Ich fange mal von hinten an:
    Danke für die Blumen ;)
    Aber was genau meinst du mit "zweiter Bezeichnung für Argument"? Begründung?
    Bei uns ist es so mehr oder weniger vorgeschrieben, dass ein Argument diese drei Teile (1. Behauptung/These 2. Begründung 3. Beispiel/Beleg/Folge) enthalten muss und so wird es für die Schüler schwierig, wenn in manchen Schulbüchern für "Begründung" ebenfalls der Begriff "Argument" verwendet wird.
    Mit der Unterscheidung zwischen Beleg und Beispiel muss ich dir natürlich zustimmen.
    Und die Dreiviertel-Seiten-Regelung ist bei uns für die Elfer schulintern so festgelegt.
    Das von mir zitierte T-Shirt-Beispiel passt aus dem Grund nicht, weil die Schüler Beispiele schreiben sollen, die auch auf die Behauptung/These (im genannten Zitat "Ich bin gegen Schuluniformen") so passen, dass sie auch ohne die Begründung verständlich wären / zueinander passen. Das Beispiel soll also mehr eine Folge beschreiben. Das zitierte Beispiel ist aber vielmehr eine Art "verlängerter Begründung". Deshalb zählt das bei uns nicht als vollständiges Argument.


    Nicolla:
    :D Das sagen meine Oberstufenschüler auch immer, wenn ich sie mit dieser Folie konfrontiere.

    Hallo Nicolla,


    jetzt kommt noch eine weitere, andere Erklärung:


    Ich habe es so gelernt (und vermittle es auch so meinen Schülern), dass im Hauptteil einer Erörterung mindestens 3 Argumente zu finden sein müssen (bei der dialektischen Erörterung dann mindestens 2 Pro- und 2 Contra-Argumente).
    Ein Argument ist (gerade dann, wenn die erste Erörterung geschrieben werden soll) zwingend so aufgebaut:
    1. Behauptung
    2. Begründung
    3. Beispiel/Folge


    In unseren Schulbüchern gibt es z.T. für diesen Aufbau auch andere Bezeichungen, nämlich:
    1. These
    2. Argument
    3. Beleg
    Bei dieser Benennung wird's dann schwierig, insbesondere bei 2., weil die Bezeichnung für die Begründung plötzlich so heißt, wie das Ganze an sich..... Aber das führt jetzt zu weit.


    Bei uns wird in Klasse 7, 8 und 9 besonderer Wert darauf gelegt, dass den Schülern dieser "Dreisprung" in Fleisch und Blut übergeht und jeder Teil des Arguments nicht nur vorhanden sein muss, sondern auch zu den anderen beiden Teilen passen muss, weil das Argument als Ganzes sonst nicht nachvollziehbar wird. Deshalb steige ich meist mit einer Folie ein, die dieses Bild zeigt:


    [Blockierte Grafik: http://www.missgeschick.de/normal/paedagogisch-wertvoll.jpg]


    Quelle: http://www.missgeschick.de/normal/paedagogisch-wertvoll.jpg


    Den Schülern wird dabei recht schnell klar, wie lächerlich ein Argument werden kann, wenn nicht alle drei Argument-Teile zueinander passen. "Jaja, ihr findet das lustig, glaubt mir, es ist der typische Fehler, der die Deutschlehrer beim Korrigieren der Erörterung zum Verzweifeln treibt...."


    Dann müssen sie eigentlich nur noch begreifen, dass man im Hauptteil der Erörterung seine Argumente geschickt verbinden muss (d.h. Überleitungen schreibt), dann kann auch ein Siebtklässler halbwegs eine gute Erörterung schreiben. Meistens haben die Schüler aber das Problem, dass sie nicht belegen können, ihnen die Folgen/Beispiele für ihre Begründungen nicht klar sind und sie deshalb unvollständig argumentieren.
    Am heftigsten fand ich mal das Argument eines Achtklässlers: "Ich bin gegen Schuluniformen, weil man dann nicht mehr seine eigenen Klamotten anziehen kann, z.B. das weiße T-Shirt oder das schwarze." Abgesehen, dass es viel zu kurz ist, passt das "Beispiel" nicht zur Behauptung. (Meinen Elfklässlern sage ich immer, ein Argument hat bei normaler Schrift den Umfang von ca. einer dreiviertel Seite)


    So, bevor ich noch weitere Dönekens erzähle, die nur noch am Rande mit deiner Frage zu tun haben, beende ich's mal hiermit. ;)

    An die ersten "Ferien" im Ref erinnere ich mich auch noch sehr genau....
    Ich war gerade 2 Wochen im Ref, der Seminarvorstand hatte gleich am ersten Tag deutlich gemacht, dass für uns Ferien nicht Ferien bedeuten, sondern unterrichtsfreie Zeit, in der wir keinen Urlaubsanspruch haben, Ausnahme: Sommerferien, aber da auch nur die ersten fünf Wochen.


    Ich erinnere mich auch noch sehr gut an den Stapel Probekorrekturen, den uns der Seminarlehrer Deutsch als "Hausaufgabe" mitgegeben hatte, damit wir in der "Unterrichtsfreien Zeit" uns schonmal daran gewöhnen können, wie wir zukünftig die "Ferien" verbringen werden.
    Das Bittere daran war, dass es tatsächlich das einzige Mal während der gesamten zwei Jahre war, dass er unsere Korrekturen gesehen und korrigiert hat. Das lag im Übrigen nicht an ihm, sondern an der Organisationsstruktur des Refs in Bayern, denn danach haben nur die Betreuungslehrer unsere Korrekturen korrigiert.
    Manch einer fand nach den zwei Jahren Aussagen über seine Korrekturen im Gutachten, die sich auf diese Anfangskorrekturen bezogen haben.


    Damit will ich niemandem Angst einjagen, nur einen Tipp geben an diejenigen, die in Bayern ihr Ref mit Deutsch im Gymnasium starten: Urlaub würde ich erst dann buchen, wenn ich sicher weiß, dass es keine "Korrekturhausaufgaben" gibt.

    Als ich den Film damals (2005) im TV gesehen hatte, war ich ziemlich sprachlos. Ehrlich gesagt dachte ich damals "So blöd kann man sich doch gar nicht anstellen". Mittlerweile unterrichte ich an einer Schule, an der es eine Kollegin gibt, die der dargestellten Kollegin sehr ähnelt, seitdem sehe ich die Problematik etwas differenzierter. Außerdem war ich ziemlich angewidert von der übergriffigen Art der Hauptfigur dieser Boutiquenbesitzerin gegenüber, weil ich darin das Verhalten einer Bekannten widererkannt habe.


    Allerdings scheint der Film tatsächlich nicht ganz so irreal zu sein, wenn man die neue Diskussion "drüben" zu dem Thema mitliest (Thread "Lehrer-Drama" im Bereich "Leid und Frust").


    Zur Frage des Endes noch ein Linktipp:
    http://www.taz.de/pt/2005/01/27/a0209.1/text


    Übrigens gibt es den Film auch auf DVD zu kaufen.

    Angesichts der Diskussion um den Film "Der Wald vor lauter Bäumen" in der Rubrik "Tipps & Tricks" kam mir die Idee, in der Buchecke nicht nur Büchertipps zu sammeln, sondern auch DVD-Tipps. Der genannte Film ist nämlich bei amazon käuflich zu erwerben, gleiches gilt für andere Filme über das Lehrerdasein.


    Vielleicht wäre es dann sinnvoller, die Buchecke in "Buch- und Filmecke" umzubenennen. Außerdem könnte man ja der Übersichtlichkeit halber im Filmbereich in zumindest zwei weitere Kategorien unterteilen, z.B. "Filme über den Unterricht" (z.B. Den Wald vor lauter Bäumen, Sein und Haben, Klassenleben, Kinder des Monsieur Mathieu, Rythm is it, Treibhäuser der Zukunft etc.) und "Filme für den Unterricht" (Faust-Verfilmung etc.), da man ja z.B. bei Literaturverfilmungen immer mal wieder gerne den Buch-Film-Vergleich im Unterricht heranzieht .


    Würde mich freuen, wenn man das einrichten könnte, zur Not würden's ja auch zwei Kategorien (s.o.) in der Buchecke tun...


    Hintergrund: Ich will mir gerade bei amazon ein paar DVDs bestellen und dachte, dass vielleicht einige von euch noch gute Tipps hätten, man kennt ja schließlich nicht alle Filme...


    Was haltet Ihr davon? Stefan, wäre das möglich? Oder ist das sehr viel Aufwand?

    Zitat

    schattentheater schrieb am 30.07.2006 15:11:
    Darf ich mal - rein interessehalber, bin ja noch im Studium - fragen, wie das denn in etwa dann bei Mittelstufenaufsätzen ist? Oder wie groß in etwa der Unterschied zwischen dem Korrekturaufwand von Mittelstufen- bzw. Oberstufenaufsätzen ist?


    Erfahrungswert bei mir für Deutsch in der 8.Klasse: ca. 40-50% der zur Verfügung gestellten Arbeitszeit pro Exemplar. Damit ist ebenfalls nicht nur die reine "Korrekturzeit" gemeint, sondern eben auch das Verfassen der Pflichtbemerkungen zur Notenerläuterung (Inhalt, Sprache, Stil).
    Meist schreiben die Schüler in der Achten 60 Minuten, pro Exemplar brauche ich normalerweise ne knappe halbe Stunde, macht bei einer Achten mit 29 Schülern ca. 14 Stunden reine Korrekturzeit (Ich hatte im vergangenen Jahr zwei Achte und eine Elfte), das Ganze 4x im Schuljahr.
    Bei einer zehnten Klasse (ebenfalls Mittelstufe) gehen die Korrekturzeiten eher schon in Richtung der Elftklasswerte, das Positive ist aber, dass die neunte und zehnte Klasse in Bayern nur 3 Schulaufgaben/Klassenarbeiten im Jahr schreibt, dafür aber wiederum länger Zeit hat als eine achte Klasse.

    Hallo AK,


    meine Erfahrungen beziehen sich auf eine 11. Klasse in Deutsch, die -laut Aussagen von Kollegen- 1 zu 1 auf die Kursstufe übertragbar sind:


    Ich sitze mittlerweile an einem Exemplar (also nicht am Klassensatz) ungefähr 75% der Zeit, die der Schüler zum Schreiben der Klausur bekommen hat. Bei der -bei uns üblichen - Zeit von 180 Minuten reiner Schreibzeit für den Aufsatz in der 11 (gleiche Zeitvorgabe in 12 und 13) brauche ich also ca. 2,25 Stunden für die Korrektur eines Exemplars. (Erst- und Zweitkorrektur, inclusive Bemerkungen.) Es gibt allerdings auch Schüler, die eine derartige "Sauklaue" haben, dass nur jedes zweite Wort lesbar ist und sich die Korrekturzeit entsprechend verlängert. (Mein Spitzenwert waren mal 5,5 Zeitstunden für ein Exemplar). Leider bestätigen ältere Kollegen diese Werte für ihre eigenen Korrekturzeiten, sodass sich da anscheinend wenig im Laufe der Jahre durch Erfahrung verbessern lässt.


    Der Gesamtaufwand hängt dann eben auch von der Klassen- bzw. Kursgröße ab. Ich hatte 32 Schüler in meiner Elften, Vorschrift sind 4 Klausuren im Schuljahr. (Jeweils 2 Übungsaufsätze zuvor sind ebenfalls Pflicht, bei den Korrekturzeiten ist man aber jedem Schüler, der keinen Übungsaufsatz abgibt, dankbar.)
    Mit den 72 Stunden Korrekturaufwand für eine Klausur kam ich in etwa hin.
    In Bayern wird in der 12 und 13 nur noch eine Klausur pro Halbjahr geschrieben, weshalb sich die Kollegen darum reißen, lieber einen Grundkurs zu bekommen als eine Elfte, weil die Elfte eben den doppelten Korrekturaufwand bedeutet.


    Edit: Vertipper

    Noch zur Ergänzung:
    Fachbetreuer zu sein ist eine Funktionsstelle und führt dazu, dass man zum einen schneller befördert wird und zum anderen -je nach Umfang- auch eine Stundenentlastung bekommt. Voraussetzung ist aber, dass man einen bestimmten Durchschnitt im Staatsexamen erreicht hat. Welcher das genau ist, weiß ich nicht, glaube aber, mal gehört zu haben, dass er besser als 2,5 sein muss.

    Zitat

    alias schrieb am 21.07.2006 14:59:


    Dann dürftest du wohl auch keinen Wandertag unternehmen ?(


    Unterricht auf der Wiese (direkt beim Schulhaus) ist vollkommen ok und auch "haftungsrechtlich" unbedenklich. Sonst lass dir den Wechsel des Lernortes vom Schulleiter als "Lerngang" explizit genehmigen. Dann kann dir keiner ...


    Das ist es ja gerade. Der Schulleiter genehmigt den Unterricht draußen nicht, mit Hinweis auf die haftungsrechtlichen Probleme. Er gibt aber auch offen zu, dass es ihm darum geht, dass "richtiger Unterricht" stattfindet.


    Und am Wandertag muss natürlich auch alles genehmigt werden. Vergnügungsparks, Seen, Schwimmbäder usw. werden natürlich auch nicht genehmigt, nur "richtige" Wanderungen.

    Ich sehne die Ferien herbei und beneide alle, die nicht wie ich bei fast 40 Grad im Klassenzimmer die Schüler nach Notenschluss bei Laune halten müssen, in einer Schule, die prinzipiell kein Hitzefrei gibt. Rausgehen ist aus haftungsrechtlichen Gründen auch nicht erlaubt und die Schüler kämpfen wie ich gegen den häufig knapp bevorstehenden Kreislaufkollaps, der mir zumindest immer dann droht, wenn ich zum Stundenwechsel mit schwerem Gepäck aus dem dritten Stock des einen Treppenhauses runter muss, um anschließend im 50 Meter entfernten Treppenhaus den erneuten Aufstieg in den dritten Stock anzutreten. Bin ich endlich im Klassenzimmer, kriege ich kaum noch Luft und bade im Schweiß.
    Unterricht fällt bei der Hitze nicht aus, auch am Nachmittag findet der Sportunterricht auf dem Sportplatz in der prallen Sonne statt.
    Ich wäre schon zufrieden, wenn man die Südseitenfenster der Schule wenigstens etwas verdunkeln könnte, damit sich die Räume nicht so sehr aufheizen....

Werbung