Beiträge von mimmi

    Upsala, da warst du schneller.


    Zitat

    Original von gingergirl
    Das sind im Ländle doch mehr, oder?


    Ja, meines Wissens nach schreiben sie 6 Klassenarbeiten pro Jahr in Ba-Wü. Allerdings ist bei denen eine Klassenarbeit häufig das, was bei uns eine Ex wäre (Fragen zur Lektüre beantworten, Diktat schreiben, Multiple Choice Tests usw.). Das korrigiert sich wesentlich schneller.


    edit: Das mit den 24 Stunden in der Probezeit hatten bei uns die Probezeitler nur bis zum 1.4.09. Seit das "z.A." an der Amtsbezeichnung weggefallen ist, müssen sie genauso wie wir Lebenzeitbeamtete 25 Stunden unterrichten. Wie das begründet wurde, weiß ich auch nicht, aber ich habe eine Kollegin massiv darüber schimpfen hören...

    Zitat

    Original von me.marion
    kann mir jemand sagen, wieviele Stunden ein volles Deputat in Bayern am Gymnasium sind (F/D)?


    25 Stunden


    Zitat

    Original von me.marion
    Stimmt es, dass man da jetzt in Deutsch in jeder KLasse vor jeder Klassenarbeit einen komplett korrigierten Probeaufsatz schreiben lassen muss?


    "Jetzt" triffts. Früher waren es 2, jetzt ist nur noch 1 Übungsaufsatz verpflichtend. In einigen Schulen ist es aber laut Fachschaftsbeschluss möglich, diese Übungsaufsätze mit Hilfe von Korrekturbögen zu korrigieren. Das verkürzt die Korrekturarbeit zeitlich sehr, weil man ja häufig länger am Kommentar sitzt, als man für die eigentliche Korrektur gebraucht hat. Das Problem ist, dass zumindest bei den Klassenarbeiten (heißen hier "Schulaufgaben") ein Verbalkommentar mit Aussagen zu Inhalt, Sprache und Stil verpflichtend ist und die Übungsaufsätze eigentlich so korrigiert werden sollen wie die richtigen Schulaufgaben, damit der Schüler sich verbessern kann, bzw. überhaupt weiß, was ihn in der Schulaufgabe an Anforderungen erwartet.


    Wie ich sehe, kommst du aus Baden-Württemberg. Die Unterschiede zu Bayern sind schon auch in weiteren Bereichen vorhanden.
    In Bayern musst du z.B. alle korrigierten Klassenarbeiten an die Schulleitung weiterleiten, die sie respizieren lässt und archiviert. Wenn du schlampig korrigierst oder die Anforderungen in deinen Klassenarbeiten nicht dem erwarteten Niveau entsprechen, führt der Fachbetreuer ein Respizienzgespräch mit dir, damit dir der Fehler nicht nochmals unterläuft. Wenn der Fachbetreuer öfters etwas zu meckern hat, geht's in deine Regelbeurteilung ein, die alle 4 Jahre stattfindet und hauptsächlich aufgrund von 3 unangekündigten Unterrichtsbesuchen der Schulleitung in deinem Unterricht zustande kommt. (Das gibt es meines Wissens nach in Ba-Wü nicht.)


    Als Deutschlehrerin solltest du auch noch wissen, dass (ebenfalls im Unterschied zu Ba-Wü) in Bayern als Klassenarbeiten pro Klasse 4 (in Klasse 10 nur 3, in Klasse 11 und 12 bald nur noch 2) vollständige Aufsätze pro Schuljahr geschrieben werden müssen. Die Fachschaft einer Schule hat die Möglichkeit, in den Klassen mit 4 Klassenarbeiten pro Jahr maximal einen Aufsatz durch einen (wesentlich schneller zu korrigierenden) Test oder eine Debatte oder eine Präsentation zu ersetzen. Das wird aber nicht überall gemacht. (Die Zahl klingt niedrig, ist sie aber nicht, da sie sich ja aufgrund des verpflichtenden Übungsaufsatzes verdoppelt.)
    Die Aufsatzarten sind übrigens ebenfalls vorgeschrieben (z.B. zwei unterschiedliche Arten von Erlebniserzählungen und zwei unterschiedliche Arten von Berichten in der 5. Klasse) und werden Fachschaftsintern festgelegt.


    Wenn ich mit meiner Ba-Wü Studienkollegin telefoniere, werde ich manchmal schon ein bisschen neidisch aufgrund der vielen Freiheiten, die sie in ihrem Bundesland genießt (auch bei der Notengebung und den "Sternchenthemen", nicht nur bei der Klassenarbeitskonzeption).


    Trägst du dich mit dem Gedanken, nach Bayern zu wechseln?

    Meine Erfahrungen mit "unserer" Grundschullehrerin sind etwas zwiespältig. Persönlich halte ich sie für einen äußerst netten Menschen.


    Bei uns wurde es so geregelt, dass sie einen Teil der Deutsch-Intensivierungsstunden in den 5. Klassen übernommen hat (geteilte Klasse, kleine Gruppe). Sie hätte wohl lieber Mathe gemacht, weil sie sich in Deutsch nicht ganz so fit fühlt. Darin liegt auch schon das Problem, weil sie z.B. im Grammatik-Bereich nicht mit den gleichen Begriffen operiert ("Satzaussage" statt "Prädikat" usw.) und fachlich einfach unsicher ist, z.B. bei der korrekten Satzgliedbestimmung, die von den Kindern am Ende der fünften Klasse beherrscht werden muss. Weil es bei unseren Kindern da enorme Unterschiede gibt, werden die Intensivierungsstunden dazu genutzt, die Grammatik zu üben, bis es dann alle können. Das führt dazu, dass man ihr ihre Stunden mit vorbereiten muss, dafür aber keine Anrechnung bekommt.


    Konkret gesagt ist es bei einigen Kollegen so, dass sie aufgrund ihrer Präsenz bei uns 2 Stunden Intensivierungsunterricht vorbereiten, die die Grundschullehrerin dann hält, die aber nicht auf unser Deputat angerechnet werden. Stattdessen hat man die 2 Stunden z.B. einen zusätzlichen Geschichts-Grundkurs mit Klausur, deren Korrektur einen hohen Zeitaufwand mit sich bringt, vom Vorbereitungsaufwand der Stunden ganz zu schweigen. Da finde ich es sehr nachvollziehbar, dass Kollegen nicht besonders begeistert sind, dass sie weniger Stunden in der Unterstufe unterrichten können, deren Arbeitsbelastung nicht ganz so hoch ist. Bei uns bringt der Einsatz der Grundschullehrerin für die Kollegen eine faktische Erhöhung der Arbeitsbelastung mit sich.


    Gleichzeitig versteht man natürlich den gut gemeinten Ansatz des Konzepts, der ja auch wirklich sinnvoll ist. Die Kooperation kommt wirklich zu kurz und zumindest ein positiver Nebeneffekt ist jetzt schon deutlich: Wir bekamen von dieser Grundschule, an der die Lehrerin regulär unterrichtet, immer wieder Kinder, die spätestens in der 6. Klasse bei uns scheiterten, weil sie kaum einen graden Satz verfassen konnten. Da sie jetzt mal Kinder von anderen Grundschulen in der Intensivierung erlebt hat, ist ihr der enorme Niveauunterschied deutlich geworden und sie konnte nachvollziehen, warum viele "ihrer" Kinder bei uns scheitern.


    Im persönlichen Gespräch hat sie auch zu verstehen gegeben, dass ihr nicht klar war, welche hohen Belastungen am Gymnasium allein dadurch für die Lehrer entstehen, dass man aufgrund des Fachlehrerprinzips permanent an den 45-Minuten-Rhythmus und die ständigen Raumwechsel gebunden ist, was ihrer Meinung nach einen Stress mit sich bringt, der ihr zuvor nicht bewusst war. Sie sagte, dass sie als Grundschullehrerin vergleichsweise auf der "Insel der Glückseeligen" lebe und für die Gehaltsstufe mehr die höhere Arbeitsbelastung auf Dauer nicht auf sich nehmen wollte.


    Ich bin gespannt, ob sie nächstes Jahr noch immer bei uns eingesetzt wird, oder ob dann jemand neues kommt....

    In Bayern gab es mal eine Sondermaßnahme, bei der Diplom-Physiker als künftige Mathe/Physik-Lehrer an Gymnasien regulär ins Referendariat aufgenommen wurden. In meinem Seminar damals waren mehrere promovierte Physiker, die heute normal verbeamtete Mathe/Physiklehrer am Gymnasium sind. Der Vorteil in Bayern ist, dass Bayern bis 45 verbeamtet (im Gegensatz zu anderen Bundesländern, allerdings ist das die Altersgrenze für die Verbeamtung auf Lebenszeit).


    Diese Sondermaßnahmen wurden immer hier angekündigt:
    http://www.km.bayern.de/km/stellen/quereinstieg/


    Was mich wirklich sehr wundert, ist die Tatsache, dass wir in Bayern einen absolut eklatanten Physiklehrermangel haben und derzeit dort keine Sondermaßnahme angekündigt ist. Ich würde an deiner Stelle einfach mal im Kultusministerium anrufen. Die sind dort normalerweise wirklich sehr nett und hilfsbereit.

    Hallo catweazle,


    in der sogenannten "freien Wirtschaft" würde dein Arbeitszeugnis Folgendes bedeuten:


    Dienstlich kann man dir keine Vorwürfe machen. Du machst das, was du machen musst, ohne Beanstandungen.
    Versteckte Formulierungen gäbe es darin nicht, aber entscheidend ist, was eben NICHT im Arbeitszeugnis steht.
    Heißt auf Deutsch:
    - Er macht nicht mehr, als er machen muss, Unterrichtsgestaltung 0-8-15.
    - Kein Engagement für die Schule, das über die Dienstpflichten hinausgeht.
    - Wahrscheinlich gab es Schwierigkeiten mit Vorgesetzten, Kollegen, Eltern und Schülern (weil zum Verhalten diesen Menschen gegenüber keine Aussage drinsteht -> d.h. "Achtung, der macht Probleme!")
    - Fachliches Wissen praktisch kaum vorhanden (weil auch keine Aussage darüber getroffen.)


    So, die Frage ist jetzt, ob Grundschuldirektoren die "Arbeitszeugnis-Geheimcodes" der freien Wirtschaft ebenso beherrschen. Darin liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt. Oftmals ist es einfach blankes Unwissen seitens des Erstellers, dass es zu schlechten Arbeitszeugnissen kommt. Darüber hinaus sind Schuldirektoren aller Schularten gewohnt, dass sie bei Beamten-Beurteilungen "die Wahrheit" schreiben müssen und nicht an die Arbeitszeugnis-positiv-Formulierungen der Privatwirtschaft gebunden sind.


    Ich würde deshalb freundlich das Gespräch suchen und darum bitten, dass Formulierungen zu den üblichen Punkten, die auch in einer Beurteilung aufzunehmen sind, zumindest kurze Statements abgegeben werden, weil ein Auslassen hier auf gravierende Probleme hindeutet. Vielleicht kannst du ja auch selbst ein paar Vorschläge machen, wie du dir die Formulierungen in etwa vorstellst, z.B. "Ich vermisse eine Aussage über die problemlose Elternarbeit, - z.B. Herr Catweazle pflegte stets eine eine konfliktfreie Kommunikation mit den Eltern. - weil eine fehlende Aussage hier als Problemhinweis gedeutet werden könnte."
    So in dem Stil, nicht aufdringlich, aber mit Vorschlägen, falls die fehlenden Aussagen aus reinem Zeitmangel heraus entstanden sind und dann vielleicht gleich einfach so übernommen werden können, falls man dir keine Steine in den Weg legen möchte.

    Nach meinem Eindruck tendierst du ganz klar dahin, dass du die 6 vergeben möchtest und hast dafür auch gute Gründe.
    Ich würde deshalb an deiner Stelle auf jeden Fall mit der Schulleitung über das Problem sprechen, da du die Rückendeckung für dein Vorgehen brauchst. Du kannst dir sicher sein, dass die Eltern sich über diese Entscheidung bei der Schulleitung beschweren werden und dann musst du dir einfach im Klaren sein, dass die Schulleitung dann im Elterngespräch nicht "umfällt" von wegen "Naja, ist ein Fünftklässler, die Eltern wussten das nicht, die haben den Elternbrief am Jahresanfang nicht gelesen" und dann per dienstlicher Anordnung die Nachschrift in Auftrag geben. Das würde deine Autorität vor den Eltern ziemlich ins Wanken bringen und wäre eine offene Einladung, es mit den Regeln nicht ganz so genau zu nehmen, weil die Schulleitung ja so verständnisvoll ist.


    Dort scheint mir der Knackpunkt zu liegen. Triff die Entscheidung nicht, ohne dich rückzuversichern, dass dir die Schulleitung nicht in den Rücken fällt.


    Inhaltlich stimme ich dir übrigens völlig zu. Es geht einfach nicht, dass man sich nicht an die verbindlichen Regeln hält, insbesondere wenn es eben öffentlich wird, dann kann sich jeder drauf berufen, es ebenso machen zu dürfen. Und nicht umsonst steht das deutlich in jedem ersten Elternbrief des Schuljahres. Und den müssen die Eltern ja auch quitieren, d.h. auch bei Nicht-Lesen des Briefes gelten die Regeln für alle. Ist zwar bitter für das Kind, dass es für die Blödheit der Mutter bestraft wird, aber es lässt sich in dem Fall wirklich nicht anders machen.


    Es ist eben ein riesiger Aufwand, eine Nachschrift erstellen zu müssen. Und die gleiche Arbeit darfst du meines Wissens nach in Bayern gar nicht stellen, auch nicht direkt am nächsten Tag, weil ja immer noch die Möglichkeit besteht, dass sich das Kind am Nachmittag dann bei den Klassenkameraden erkundigt hat.
    Ist ja auch sinnvoll so, denn wenn die Schüler das einmal merken, dann hast du beim nächsten Mal gleich mehrere Fehlende, die sich dann erstmal erkundigen und dann am nächsten Tag die gleiche Arbeit nachschreiben wollen. No way.


    edit: mit dem Schulleitungstipp war ich anscheinend zu langsam, also sorry für die Wiederholung, stand noch nicht da, als ich begann, meinen Beitrag zu schreiben

    Satzglieder braucht man für:


    1. Latein (wer schon im Deutschen nicht weiß, was ein Prädikat ist, hat im Lateinischen recht schnell ein riesiges Problem), in anderen Fremdsprachen ist es ebenfalls nützlich, aber nicht ganz so essentiell.


    2. Korrekte Zeichensetzung (Gliedsätze zu erkennen funktioniert eben auch erst mit Kenntnis der Satzglieder)


    3. Wissen, was einen vollständigen Satz ausmacht (könnte dazu führen, dass man sich schriftlich so ausdrücken kann, dass einen andere auch verstehen)


    4. Schulung des logischen Denkens, des Nachdenkens über sprachliche Besonderheiten, Erhöhung der Ausdrucksfähigkeit etc.


    5. Sprachliche Analysefähigkeit ist Voraussetzung für die spätere Textinterpretation

    Ich kann für sämtliche genannten Zwecke wirklich nur die JBL on tour xt empfehlen, die im zitierten Blog auch erwähnt werden. Da liegt ein Verbindungskabelchen dabei, welches man an jedes Gerät, das einen Kopfhörerausgang hat, anschließen kann. Das ist sowohl beim mp3-Player als auch beim Laptop / Netbook der Fall. Das Ding ist minimal größer als eine CD, dafür ein bisschen "dicker", aber weil ein passendes Etui mitgeliefert wird (für Gerät, Stecker, Anschlusskabel, Fernbedienung), passt das sogar in meine Handtasche, wo ich es mitsamt Ipod immer dabei habe und auch mal spontan ein Audiofile abspielen kann. Ansonsten wird eben das Netbook mitgenommen und dieses an den Beamer angestöpselt und die Box an das Netbook. Das Ding beschallt jedes Klassenzimmer problemlos, auch wenn es nicht so wirkt. Und es passt alles in mein "Handtäschchen". Allerdings sollte man es nicht im Akku-Betrieb nutzen, da leidet die Audioqualität doch etwas. Mittlerweile gibt's das Ding ja schon für 65 Euro, ich hab' damals noch über 80 dafür bezahlt und finde, dass es jeden Cent wert ist, wenn ich den Klang mit anderen Boxen vergleiche und vor allem die Schlepperei der Kollegen sehen, die noch mit riesigen Ghetto-Blastern in den Unterricht "rennen". :rolleyes:

    Hallo Hawkeye,


    jepp, Platzprobleme hat fast jede Schule. War bei uns auch eine Weile ein recht großes Problem, bis der Anbau kam. Aber trotz riesigem Seminar ging es trotzdem. Irgendwie.


    Aber ich wollte noch etwas zum Thema Zweiklassengesellschaft sagen.
    Bei uns geht das eher so in Richtung "running gag". Jeder erlebt ja live mit, was die Seminarlehrer alles organisieren und leisten. Aber manchmal frotzelt man dann eben schon, wenn sie wegen der Außen-Einsatz-Referendare zur Lehrprobe fahren, quer durch Bayern ("Ach, ich muss dich vertreten, weil du wieder einen Tag Urlaub machst?").
    Aber wegen weniger Klassenleitungsübernahme usw, wie bei uns z.T. die Seminarlehrerentlastung gehandhabt wird, meckert keiner. Das ist jedem klar, dass da quasi eine andere "Klasse" schon betreut und geleitet wird.


    Meiner Meinung nach steckt die Angst vor größeren Veränderungen dahinter, die wohl jeder Mensch mehr oder weniger ausgeprägt in sich trägt, so lange eine Situation noch nicht völlig unerträglich ist, wenn man eine solche Entscheidung als Schule zu treffen hat. Als ich mich als Referendarin seinerzeit mit einer fertigen Kollegin unterhalten hatte (bezüglich spätere Schule als Vollzeitkraft), meinte sie, es sei eben schon so, dass man als Lehrer an einer Seminarschule ja viel besseren und vorbereitungsintensiveren Unterricht bieten müsse, weil man dann ja ständig unter Beobachtung des Seminars sei und vor allem die Schüler von den Referendaren (die viel mehr Zeit zur Vorbereitung haben) so verwöhnt wären und deshalb viel höhere Ansprüche stellten.

    Aus heutiger Sicht kann ich es so nicht bestätigen, ich hatte noch nicht einen Fall, in dem es so war. Im Gegenteil. Manchmal kostet es schon große Überredungskunst, die Klasse dem Referendar gegenüber milde zu stimmen, obwohl dieser ja aus ihrer Sicht "schuld" ist, dass sie dann mich nicht mehr haben. Viele Schüler sind genervt von Unsicherheit und dem Druck, unter dem die Referendare ja stehen und diesen natürlich auch oft schlecht verbergen können. Sie sind dann zwar einsichtig, wenn man an ihr Verständnis und auch ihre Möglichkeiten zur "Prägung" eines neuen Lehrers appelliert, aber letztendlich sind sie wirklich nur dann froh, einen Referendar zu erhalten, wenn das Verhältnis zum regulären Lehrer völlig zerrüttet ist.


    Also wenn du bei der Entscheidungsfindung mitzureden hast, kann ich dir wirklich nur empfehlen, es zu machen. Man entwickelt sich dadurch wirklich weiter, man erhält endlich mal neues Input und tritt nicht immer auf der Stelle.

    Auch wenn ich wahrscheinlich zu spät dran bin für den geschilderten Fall, erzähl' ich doch mal von einem konkreten Fall, der mir mal passiert ist:


    Normalerweise lasse ich Aufsätze nur während der Schulzeit und nicht als Hausaufgabe schreiben. Aus genau den bereits genannten Gründen. Wenn es zeitlich mal wirklich nicht anders geht und ich deshalb Übungsaufsätze als Hausaufgabe gebe, erkläre ich den Schülern vorher eingehend den Sinn von Übungsaufsätzen: "Ihr sollt merken, womit ihr beim Schreiben noch Probleme habt, damit ich euch das dann nochmal ausführlich erklären kann. Es ist doch viel besser, ihr merkt das zu Hause beim Üben, wo es keinerlei Noten drauf gibt, als erst während der Schulaufgabe, wo ihr dann Noten drauf bekommt. Bei Ersterem kann ich euch noch helfen, bei der Schulaufgabe darf ich das dann nicht mehr. Also seid nicht so blöd und lasst jemand anderen für euch üben, der muss dann ja keine Schulaufgabe schreiben, dem bringt das ja nichts."
    Eigentlich funktioniert so etwas in 99,9% aller Fälle. Ich habe bei den Übungsaufsätzen sogar in der Unterstufe meist das Niveau, das dann auch in der Schulaufgabe abgeliefert wird, eigentlich eher schlechter.


    Einen Fall hatte ich aber mal, da war's eindeutig, dass der Aufsatz nicht von dem Kind stammte. Ich hab dann drunter geschrieben: "Sowieso, das hast du wirklich ganz prima gemacht. Offensichtlich kann ich dir nichts mehr beibrigen, weil du schon perfekt gelernt hast, wie man es machen soll. Ganz genau so solltest du es in der Schulaufgabe auch schreiben, dann steht der Note 1 nichts mehr im Wege. Die Hausaufgaben bis zur Schulaufgabe musst du nicht mehr erledigen, du kannst sie aber anfertigen, wenn du weiter in der Übung bleiben möchtest. Weiter so!"
    Das Kind hatte dann in der Schulaufgabe einen Weinkrampf. (Heraus kam eine knappe 4.) Da tat sie mir wirklich leid. Aber sie hat nie wieder in meinen Fächern ihre Hausaufgaben von jemand anderem machen lassen. Die Lektion hatten sie dann gelernt.
    War hart, ja, ich weiß, aber ich find's eine ziemliche Unverschämtheit, seinem Kind die Übungsmöglichkeit zu nehmen (und meine Zeit zu stehlen für Nix-und-wieder-nix :evil: )

    Es müssen Anmerkungen zum Verhalten und zur Mitarbeit im Zeugnis stehen. In welchem Umfang sie da stehen, hängt allerdings massiv von der Schule und dem Klassenlehrer ab.
    Bei uns ist es z.B. so, dass wir zum Halbjahreszeugnis nur Zahlenkürzel in ein Programm eingeben können. Diese Zahlenkürzel werden dann in die jeweils 4 verschiedenen Bemerkungen zu Verhalten und Mitarbeit umgesetzt. Erst im Jahresendzeugnis ist es möglich, mit eigenen Formulierungen zu arbeiten. Viele machen das aber nicht, sondern arbeiten auch dann mit den 4 verschiedenen Abstufungen.

    Hallo Hawkeye,


    es betrifft bei mir zwar das Gym, aber so riesige Unterschiede werden da nicht bestehen: Ja, ich unterrichte an einer Seminarschule und bin darüber sogar sehr glücklich. (Ich war auch schon an einer Nicht-Seminarschule, habe daher also einen Vergleich.)


    Was ich als großen Vorteil empfinde, ist natürlich ganz profan zuerst einmal die Entlastung, wenn ein Referendar meinen Unterricht übernimmt. Eine Klasse weniger bedeutet eben etwas mehr Pause zum Durchschnaufen und daran mangelt es mir persönlich am meisten. (mich schlaucht diese permanente Hetze sehr und ich bin froh um jede Pause)
    Außerdem reflektiert man automatisch noch mehr seinen eigenen Unterricht, wenn man das Seminar hinten in der Klasse sitzen hat und lernt dadurch mehr dazu. Ich finde es auch immer schön, wenn ich so ein bisschen von meiner eigenen Art, mit Schülern umzugehen, weitergeben kann. Eigentlich freue ich mich fast schon immer, wenn ein Schüler in solchen Stunden mal aus der Reihe tanzt und ich dann zeigen kann, wie ich solche Probleme löse. Aber Erkenntnis folgt auf dem Fuß: Wenn ich Unterricht gescheit plane, stören die Schüler kaum. Kann aber auch am "Beobachtungs-Effekt" liegen, wobei unsere Schüler da eigentlich sehr abgebrüht sind, weil sie's einfach seit Jahren nicht anders gewöhnt sind. Es ist ein sehr sehr witziges Gefühl, wenn du einen Referendar betreust, ihn im Unterricht besuchst und feststellst, dass er auf deine Art mit Schülern umgeht und die Schüler ihn deshalb mögen, weil er sich diese Art zueigen gemacht hat. (Schon klar, es passt nicht zu jedem, es muss schon jeder seine für ihn authentische Art finden.)
    Am allerbesten ist jedoch das, was du selbst über dich lernst, wenn du beim Hospitieren die Zeit hast, auch mal die Schüler zu beobachten und wie sie auf einen anderen Lehrer reagieren. Manche kommen mit einem anderen Lehrer besser zurecht, lernen durch seine Art des Unterrichts anscheinend mehr (schau ich mir sofort ab und versuche es zukünftig bei diesem Schüler auch so zu machen), andere Schüler legen plötzlich Eigenschaften an den Tag, die du nie für möglich gehalten hättest (da werden aus netten Schülern plötzlich richtige Ekelbratzen) und du kannst Rückschlüsse ziehen, was du bislang unbewusst "richtig" gemacht hast.
    Außerdem gibts manchmal Referendare, die so klasse sind, dass du eben auch viel von ihrem Material profitierst. (Wer nur zwei Klassen vorbereiten muss, hat eben meist mehr Zeit, um passsende ABs zu erstellen usw.)


    Natürlich gibt's auch Nachteile. Ein Referendar, der kein Gespür für die Schüler hat, fachlich große Mängel hat usw. ist eine riesige Zusatzbelastung. Wenn du alles Nachkorrigieren musst, in jeder Pause deine abgegebene Klasse bei dir steht und jammert etc., das nervt dann schon. Ich hatte mal einen Fall, der war wirklich völlig beratungsresistent (einer meiner ersten Referendare, die ich betreut habe) und ich war noch extrem mit dem Herzen bei der Sache, wollte unbedingt, dass "mein" Referendar eine gute Lehrprobe hinlegt, aber jede Erkundigung nach Hilfsmöglichkeiten wurde als persönliche Kontrolle ausgelegt. Die Korrekturen waren grauenhaft, fachliche Fortschritte der Klasse kaum erkennbar. Aus einer extrem braven Klassen war binnen kürzester Zeit ein undisziplinierter Haufen geworden, der sich im Unterricht nur gröhlend über die studi-vz-Partybilder des Lehrers austauschte, während derselbe sich vorne bemühte, ein rechtschreibfehlerfreies Tafelbild zu erstellen und von alledem nichts mitbekam. Er fühlte sich von allen nur ganz furchtbar benachteilgt und sah überhaupt nicht, was sein Anteil an seiner doch eher schlechten Beurteilung war. Das war eine sehr lehrreiche Erfahrung für mich.


    Klar, an einer Seminarschule herrscht generell mehr Chaos und Unruhe. Viele Lehrerwechsel sind für manche Klassen absolutes Gift, andere stecken das locker weg. Man muss auch mal eine Stunde mehr vertreten, wenn die Seminarlehrer zu den Einsatzreferendaren zur Lehrprobe fahren, aber so häufig ist das dann ja auch wieder nicht.
    Bei uns am Gym kommt halt noch der entscheidende Vorteil hinzu, dass wir ja nicht das erste Jahr ausbilden und dann die Reffis in den Einsatz gehen, sondern wir bilden ja ein halbes Jahr aus, dann sind die Reffis ein Jahr weg und kommen anschließend für's letzte Halbjahr wieder.
    Da sind dann oft extreme Weiterentwicklungen feststellbar und man profitiert auch davon, wenn einem erzählt wird, wie bestimmte Probleme an anderen Schulen gehandhabt werden und man kann sich dann davon auch einiges abschauen.


    So, jetzt habe ich ganz schön viel geplaudert, ich hoffe, dir hilft etwas davon weiter, obwohl ich eine eindeutig positive Meinung vom Seminarschulsystem habe und deshalb nicht so sehr mit negativen Punkten dienen kann. Aber es sind die gewünschten subjektiven Einzelerfahrungen, die dich interessiert haben. Hoffe ich. ;)

    Mensch, Grisuline, stündest du jetzt vor mir, ich würde niederknieen....
    Dieses phraseexpress ist genau das, was ich seit Jahren suche.
    Du kannst dir nicht vorstellen, welch unglaublich große Hilfe du mir warst, indem du das hier gepostet hast.
    Ich hüpfe schon seit gestern glücklich um den Schreibtisch und freu mich riesig über die Zeitersparnis beim Bemerkungen erstellen.


    Hab' vielen, vielen Dank! :) :) :)


    Und herzlich willkommen im Forum!


    Ganz viele liebe Grüße!

    Ganz klar:
    Das pausenlose Gehetze. Ständig vom einen Raum in den nächsten hetzen müssen, immer in der Gewissheit "Ich bin zu spät! Wenn da jetzt einer aus dem Fenster springt, bist du dran..."
    Es dauert einfach, wenn man das Gebäude wechseln muss und mit 30 Kilo Gepäck 3-4 Stockwerke hochsteigen muss. Und in den beiden Pausen am Vormittag ist es auch nicht viel besser, wenn man zuvor ne 5.te unterrichtet hat. Bis man da rauskommt und abgesperrt hat, kann man genauso gut gleich weiterlaufen, damit man in der nächsten Klasse wenigstens einmal pünktlich ist. Ein einziges Gehetze. Nie am Vormittag mal pullern können, wenn man mal muss. Keine Zeit, mal was zu essen oder zu trinken. Keine Möglichkeit, mal was in Ruhe mit Kollegen zu klären. Immer Schüler abwimmeln müssen, wenn sie einen nach der Stunde unter 4 Augen sprechen wollen, weil man ja eigentlich seit dem Gongschlag, der die eine Stunde beendet, schon in der nächsten Klasse sein müsste und mit dem Unterricht begonnen haben müsste.
    Und wenn mal ne Freistunde auf dem Plan steht, dann hat man unter Garantie ne Vertretung. Das macht mich noch mehr fertig als die Korrekturen - und die kosten mich schon den letzten Nerv.
    Aber nach meinem Eindruckt geht das Gehetze mehr auf meine Gesundheit als die Korrekturen.

    Dank an euch alle für eure Informationen.


    (Morgen ist es übrigens bei mir endlich soweit: Ich werde es erfahren, welche Klassen ich bekommen werde.)


    Ich wundere mich immer wieder wie unterschiedlich das nicht nur von Bundesland zu Bundesland sondern auch von Schule zu Schule gehandhabt wird. Wobei in Bayern an den Gymnasien wohl die Mehrheit eher zu einer späten Bekanntgabe der Verteilung geht.


    Die Begründung lautet dann immer, dass ja noch immer so viel geändert werden kann, z.B. wenn Kollegen in den Ferien längerfristig erkranken. Oder neue Kollegen plötzlich doch nicht kommen und das Ministerium andere Fächerverbindungen zuweist.


    Ich muss zugeben, ich bin einigermaßen neidisch. Aus meinem damaligen Seminar sind die meisten Ex-Mit-Referendare an Schulen gelandet, die normalerweise eine Woche nach Ferienbeginn ihren Lehrern nicht nur die Unterrichtsverteilung bekanntgeben, sondern sogar auch schon den Stundenplan. Ich habe auch noch nie erlebt, dass sich dann daran etwas geändert hätte. Auch bei uns an der Schule sind immer alle Kollegen angetreten, die auf der Schlusskonferenz im Jahr zuvor angekündigt wurden.


    Ich frage mich noch immer, warum das frühe Ankündigen bei den einen geht und bei den anderen (zu denen meine Schule leider gehört) nicht.


    Bin natürlich weiterhin an Antworten auf meine Ursprungsfrage interessiert!


    Danke nochmals und viele Grüße

    Hallo zusammen,


    zur besten Sendezeit kommt heute Nacht eine Reportage über unseren Berufsstand. Falls jemand Interesse hat, noch Ferien, Nachtarbeiter ist oder die Sendung aufzeichnen möchte: heute Nacht (von Sonntag auf Montag) um 0.20 Uhr bei RTL läuft die Sendung "Sorgenkind Lehrer" (sic!). (Dauer: 30 Minuten) Eine Wiederholung kommt anscheinend um 4.45 Uhr.


    Bin mal gespannt, welche Klischees breitgetreten werden. Oder ob man den Sendetermin deshalb so spät angesetzt hat, weil mal ein realistisches Bild gezeichnet wird und dies dann nicht mehr so mainstream-passend ist, dass man es nur noch des Nächtens senden kann? Man wird sehen....

    Hallo zusammen,


    mal eine reine Interessensfrage:


    Wann erfahrt ihr, welche Klassen ihr im kommenden Schuljahr bekommt?


    Ich weiß, bei vielen hat das neue Schuljahr ja schon begonnen, bei uns Bayern geht es am Montag in einer Woche wieder los (erste Konferenz, Unterrichtsbeginn ist dann am Dienstag), aber ich rege mich jedes Jahr wieder erneut darüber auf, dass man die Ferien nicht auch zur Vorbereitung nutzen kann, weil man seine neuen Klassen erst so spät erfährt (wenn man Glück hat, kann man es ein paar Tage vor der Konferenz herausfinden, wenn man sich lange genug in der Schule herumtreibt und jemanden vom Direktorat findet, die sich alle irgendwo in der Schule versteckt halten), denn normalerweise erfährt man es erst in der Anfangskonferenz. Das führt wiederum dazu, dass der Schuljahresbeginn derart stressig ist, dass die Erholung binnen kürzester Zeit völlig dahin ist.... Ich habe jedes Jahr so ca. 8-10 verschiedene Klassen und bin noch nicht lange genug im Job, um für alles einfach einen Ordner aus dem Schrank ziehen zu können....


    Ist das bei euch auch so?
    Wieviel Zeit bleibt euch, gerechnet ab dem Zeitpunkt, an dem ihr eure neuen Klassen erfahrt, bis das neue Schuljahr beginnt? (Ich rede nicht vom Stundenplan, sondern nur von der Klassenverteilung!)


    Liebe Grüße und noch schöne Restferien für alle, bei denen das neue Schuljahr noch nicht begonnen hat!

    Ich habe auch vor ein paar Tagen schon mitgemacht und bedauert, dass die Struktur der Umfrage so gewählt war, wie sie gewählt war.
    Da die Umfrageersteller laut Stefans Aussage hier wohl mitlesen, versuche ich hier mal meine Gedanken noch zu äußern:


    Ich unterrichte an einem Gymnasium und mein Problem mit dem Spezialversandhandel für Lehrerbedarf ist sehr wahrscheinlich ein ganz anderes als bei einem Grundschullehrer.
    Prinzipiell finde ich es eine gute Sache, Spezialversandhandel für Lehrer anzubieten, allerdings kann ich kaum etwas von den dort angebotenen Produkten tatsächlich gebrauchen, weshalb ich nur wenige der in der Umfrage genannten Geschäfte kenne, denn meiner Erfahrung nach bieten diese hauptsächlich Material für Grundschullehrer an. Der einzige "Shop", den ich schon genutzt habe und als "Spezialgeschäft für Lehrerbedarf" bezeichnen würde, ist timetex, aber der wird in der Liste nicht genannt.


    Trotzdem hätte ich einen wirklich großen Bedarf und würde, wenn solch ein Shop existieren würde, diesen auch eifrig nutzen, insofern dieser die von mir sehr häufig mühsam gesuchten Produkte anbieten würde: Ich suche immer nach Möglichkeiten, Gewicht einzusparen (kaum ein Kollege an meiner Schule hat keine orthopädischen Probleme von der Schlepperei), da wir jede Stunde in einem anderen Raum unterrichten, deshalb nicht auf Klassenschränke o.ä. zurückgreifen können, sondern immer alles mit uns herumschleppen müssen (Lagerplatz im Lehrerzimmer ebenfalls nicht vorhanden - wir haben nicht mal eigene Plätze dort).


    Da macht z.B. der CD-Player, den ich mittlerweile durch IPod und externen "Mini-Flach-Lautsprecher" ersetzt habe, schon weniger Gewicht, weil ich ihn nicht mehr schleppen muss. Warum werden leichte Soundsysteme mit gutem Klang und der Fähigkeit, ein ganzes Klassenzimmer gut zu beschallen, nicht in einem Lehrerbedarfsshop angeboten? Warum gibt es noch immer keine "richtigen" Lehrertaschen, mit Kreidefach, Buchfach, Unterlagenfach, Flaschenhalter, Schlüsselhalter, Mäppchenfach, Ipodfach (Schluss mit der Sucherei in den Tiefen der Taschen - alles am festen Platz) usw. mit Trolleyfunktion für Treppen, stabilen Rollen für steinige Schulhöfe usw.?
    Warum gibt es kaum Lehrerkalender, die man nach eigenen Bedürfnissen zusammenstellen kann, stattdessen immer diese irre schweren in Buchform gebundenen Teile, die gefühlte 3kg wiegen und von denen man die Hälfte eh nicht braucht?
    Warum gibt es keinen Shop, der einem LEICHTE kleine Beamer mit Transporttasche anbietet, weil auch diese Teile beim Schleppen wieder zusätzliches Gewicht bedeuten?
    Warum wird einem in keinem Shop ein auf Lehrerbedürfnisse abgestimmtes Organisationssystem angeboten, mit dem man die Unterlagen zu Hause professionell verwalten kann?
    Was das an Zeit kostet, sich diese Dinge überall zusammensuchen zu müssen und es dann an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, das ist schon enorm.
    Ich könnte jetzt noch ewig weitere Beispiele nennen, aber ich glaube, es wird deutlich, was ich vermisse und für eine Marktlücke halte: Produkte, die das Lehrerleben leichter machen (im doppelten Wortsinn), gesammelt in einem Shop - da würde ich auch sofort einkaufen und mich freuen, dass ich Zeit gespart habe, die ich sonst mit Suchen verbracht hätte. Und so etwas gibt es (leider, leider) nicht.
    Das fände ich ein sinnvolles Erweiterungsangebot für die in der Umfrage genannten Shops, dann würde ich auch gleich meine Laminierfolien und Rotstifte dort mitbestellen und die weiteren Dinge des "täglichen Bedarfs", die man als Lehrer so braucht. Da sind mir Lieferzeiten, Gewährleistungsfristen und Zahlungsweisen vergleichsweise wurscht, ehrlich gesagt.


    So, ich hoffe, dass die Umfrageersteller mein Geschreibsel auch tatsächlich lesen und vielleicht dem Auftraggeber eine Anregung mitgeben....


    :)

    Ich habe es jetzt schon ein paarmal gemacht und kann sagen, dass es meine Schüler immer erst begriffen haben, wenn ich mit ihnen die "Fotoroman-Methode" gemacht habe:


    Geht so:
    1. Geschichte lesen
    2. Überlegen, wie man die Geschichte in so wenig Fotos wie möglich so darstellen könnte, dass der Betrachter des dadurch entstandenen Fotoromans trotzdem noch verstehen kann, was in der Geschichte passiert.
    3. Diese einzelnen "Fotos" kurz beschreiben lassen, was darauf zu sehen sein soll. (kein Foto zuviel!)
    4. Am Tag darauf die Geschichte in der Klasse in Fotos nachstellen lassen und mit der Digicam fotografieren. (Standbilder) Macht sau viel Spaß!
    5. Am Tag darauf wiederum ein Arbeitsblatt mit den unsortierten Fotos austeilen. Die sollen ausgeschnitten und ins Heft geklebt werden, natürlich in der richtigen Reihenfolge. Dann muss zu jedem Foto ein Erklärungstext verfasst werden, was da gerade passiert. Machen sie alle, weil sie es einfach super finden, ein Foto von sich selbst im Deutschheft kleben zu haben.
    6. Jetzt erklären, dass diese "Fotos" die einzelnen Handlungsschritte darstellen, alles andere unwichtig ist und weggelassen werden muss. Die Inhaltsangabe ist also quasi die Beschreibung eines Fotoromans, den man sich zukünftig "im Kopf" selbst von der Geschichte machen muss.



    Fotoromane kennen sie aus der Bravo und sie finden das super.
    Innere Handlung drücken sie wie von selbst durch Mimik aus, darauf achten schon immer die Umstehenden ("Ey, du musst traurig gucken, wenn du so doof grinst, versteht die Geschichte doch kein Mensch mehr!").


    In sehr lebhaften Klassen mache ich es bei Geschichten mit wenig Figuren so, dass ich jeden Handlungsschritt mit anderen Hauptdarstellen fotografiere, damit jeder mal dran war und aufs Bild darf. Nur ein "Accessoire" ist immer gleich (z.B. hat der Mann in der Geschichte zwar jedes Mal ein anderes Aussehen, aber immer die gleiche markante Jacke an usw.).


    Erst im Anschluss daran schreibe ich selbst ein paar grottige und eine gute Inhaltsangabe von eben dieser Geschichte, die ich dann vorlege und in Gruppen bewerten lasse. Die Notengebung der Gruppen unterscheidet sich dann von meiner kaum noch, meist aber so, dass die Schüler strenger bewerten als ich. Jedenfalls kapiert haben es durch diese Methode bislang alle und ich habe immer ziemlich gute Durchschnitte in der I-Angabe.

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