Beiträge von mimmi

    In aller Kürze, muss gleich weg....


    Zitat

    Original von me.marion
    so langsam weiß ich gar ncihts mehr...daher nochmal drei Fragen


    1. Ich finde im Internet keine echte Notenbildungsverordnung, nur das was in §53 und 54 steht-aber das ist schwammig. Kann ich das irgendwo nachlesen?


    Gymnasiale Schulordnung ab Paragraph 53, besonders Paragraph 60:
    http://by.juris.de/by/GymSchulO_BY_2007_rahmen.htm


    Zitat


    (1) 1 In Fächern mit Schulaufgaben wird die Jahresfortgangsnote aus einer Gesamtnote für die großen Leistungsnachweise und aus einer Gesamtnote für die kleinen Leistungsnachweise gebildet.
    2 Bei der Bildung der Gesamtnote für die kleinen Leistungsnachweise sind die schriftlichen, mündlichen und ggf. praktischen Leistungen angemessen zu gewichten.
    3 In Fächern mit zwei Schulaufgaben stehen die Gesamtnoten grundsätzlich im Verhältnis 1 : 1.
    4 In Fächern mit mehr als zwei Schulaufgaben stehen die Gesamtnoten grundsätzlich im Verhältnis 2 : 1.


    Da zuvor geregegelt wird, was große und kleine Leistungsnachweise sind, wird dadurch auch klar, dass


    Zitat

    Original von me.marion


    3. Kann ich in Franz alle Test zusammennehmen und wie eine weitere Schulaufgabe in die großen Leistungsnachweise reinrechnen?


    mit "Nein" beantwortet werden muss.


    "Pi-Mal-Daumen"-Noten sind leider auch nicht zulässig, da du ja bei allen Noten nachweisen musst, auf welcher Grundlage sie basieren. Unterrichtsbeitragsnoten musst du ebenfalls mit Datum der Erhebung nachweisen können.

    Zitat

    Original von Hawkeye


    Also mimmi, es hilft dir für den Einstieg diesen ganzen Kram zu wissen, aber höre dich in der Fachschaft um, wie da Vieles geregelt ist.


    Ähm, jetzt verwechselst du mich mit me.marion.... =)


    Ich bin schon eine ganze Weile hier in Bayern Lehrerin, war aber in Ba-Wü Schülerin, habe auch dort studiert und zwischen Ba-Wü und Bayern habe ich auch mal in NRW gelebt.


    (P.S. Dass ich in Deutsch keine Exen schreiben muss, weiß ich übrigens auch. Ich mache es trotzdem, einfach um auf die notwendige Anzahl von Noten pro Schüler zu kommen für die kleinen Leistungsnachweise...)

    Zitat

    Original von me.marion


    Aber ich kann euch jetzt schon sagen-ich find eins echt komisch: Ein Test (Exe, ich weiß ;-)) ist m.E. eine schriftliche, keine mündliche Leistung!


    marion


    Jepp, genau. Deshalb hat man das auch letztes Jahr umbenannt, denn früher gab es die Begrifflichkeit "große und kleine Leistungsnachweise" nicht, sondern nur schriftliche und mündliche Leistungsnachweise und dabei zählte die Stegreifaufgabe (= Extemporale, kurz: "Ex") als mündliche Note (sic!), obwohl sie geschrieben wird.


    Zitat

    Original von me.marion
    habt ihr dann oft 6er?


    Kommt drauf an, wieviele Schüler leere Blätter abgeben. Kommt in der letzten Schulaufgabe im Jahr in den höheren Klassen schon mal vor, wenn sie sich ausgerechnet haben, dass es auch mit einer 6 noch auf eine 4 im Zeugnis reicht. Aber es gibt trotzdem eine Menge Schüler, die in Deutsch (obwohl sie etwas schreiben), eine 6 kassieren. Das liegt an der Festsetzung der Notenkategorien im BayEUG, Art. 52: (ich kopiere es mal hier rein:)


    Leider gibt es immer wieder Schüler, die (besonders in den höheren Klassen) weder die notwendigen Grundkenntnisse mitbringen, noch sich sprachlich halbwegs verständlich machen können. Da kann man dann wirklich nichts anderes als die 6 drauf geben. Mein ehemaliger Chef meinte mal zu mir, dass es früher üblich war, dass 30% der Schüler die Note 5 oder 6 erhalten und es ihm nicht einsichtig sei, dass die Schüler heutzutage ja ach so viel besser sein sollen, als es die Schüler vor 15 Jahren waren. (Ich kommentiere dies jetzt mal nicht.)


    Heftnoten darfst du übrigens nicht geben. (Siehe den Thread hier:
    Darf man Heftführung benoten? )


    Die Anzahl der zu schreibenden Schulaufgaben erfragst du beim Fachbetreuer (gemeinsam mit der Frage, wie diese Schulaufgaben im jeweiligen Jahrgang zu stellen sind, also z.B. welche Aufsatzarten es in Deutsch sind).


    Zitat

    Original von me.marion
    Auf die Gefahr hin, dass ich langsam nerve:


    Nein, tust du nicht. Ist ja echt ne riesen-Umstellung die du da grade machst....


    Zitat

    Original von me.marion
    Gibt es Bayern gar keine Sternchenthemen (also Pflichtthemen) fürs Abi ?
    Ich bekomme nämlch nen 11er Kurs in Französisch und kann nichts finden im Internet...


    Nein, gibt es nicht. In Bayern kann im Abi alles drankommen. Und dann wird hinterher der Schnitt deiner Schüler mit dem Schnitt der Noten zuvor verglichen, und wenn die Noten zuvor viel besser waren, dann musst du dich rechtfertigen, weil du Noten "verschenkt hast".... (das kommentiere ich jetzt auch mal besser nicht....)


    Es gibt aber so eine Art "heimlicher Lehrplan" für die abiturrelevanten Klassen: Es sind die Abiprüfungen der letzten Jahre, an deren Art man sich bei der Vorbereitung orientiert. Das ist aber auch schon alles. Leider.


    (Und bezüglich der halben Noten übrigens auch volles Verständnis. Das war für mich, als ehemalige Ba-Wü-Schülerin, auch eine riesige Umstellung, mich immer für ganze Noten entscheiden zu müssen.)

    Jetzt verstehe ich's!
    Danke, Nele. Und keine Sorge, mir ist gar nichts übel aufgestoßen, ich hab's einfach nur nicht begriffen, was du meinst und an meinen geistigen Fähigkeiten gezweifelt, die während der Ferien anscheinend gelitten haben - mangels "adäquater" Herausforderung. ;)


    Also, ich fass mal zusammen (korrigiere mich, falls ich falsch liege): Dich erstaunt, in welch mathematisch engem Rahmen in Bayern die Noten vergeben werden, weil (und das ist nun das, was mich so erstaunt) in anderen Bundesländern (zumindest in NRW) gar keine Zeugnisnoten aufgrund von mathematisch berechneten Notendurchschnitten vergeben werden dürfen. (Ist das wirklich so? 8o )


    Das heißt, wenn ich in NRW Lehrerin wäre, könnte ich dem Schüler Yves (gesprochen "Üwwes" - sorry, kleine regionale Spitze, so hieß der Sohn meiner Nachbarn, als ich noch in NRW wohnte), der nur 5er schreibt und mündlich auch nicht besser ist, im Zeugnis eine 4 geben, weil ich ihn im Schuljahr zuvor schon hatte und er damals auf einer glatten 6 stand (ok, extremes Beispiel) und ich es aus pädagogischen Gründen für gerechtfertigt halte, seine Anstrengungen zu belohnen. Rischtisch? Boa.


    Generell kann ich deine Überlegungen absolut nachvollziehen und halte es auch für angebracht, sich selbst und das, was man tut, in regelmäßigen Abständen in Frage zu stellen.
    Ich kann aber trotzdem - so sehr ich mir auch mehr pädagogische Freiheit (zugunsten des Schülers) bei der Notengebung in Bayern wünsche, durchaus vorstellen, warum das hier so festgelegt ist: Der Ärger mit Elternbeschwerden bezüglich der Noten wird damit reduziert. Du bist als Lehrer wahrscheinlich seltener der "Buh-Mann", wenn Noten möglichst "objektiv" berechnet werden. Wir sind zum Beispiel auch verpflichtet, bei mündlichen Noten immer das Datum mit aufzuschreiben, um sie so überprüfbar wie nur irgend möglich zu halten. In den Schulaufgaben gibt's nur 6 verschiedene Noten, die sind in Deutsch klar umrissen, welche Anforderungen ein Aufsatz erfüllen muss, um sie zu erreichen und die Vergabe wird durch den Fachbetreuer kontrolliert. In den anderen Fächern gibt's festgelegte Prozentschritte für die erreichten Bewertungseinheiten und den daraus folgenden Noten. Da lässt sich über Noten tatsächlich wenig diskutieren und das Gefühl der Eltern, Lehrer würden die Noten willkürlich nach "Nasen-Gefallen" verteilen, wird tatsächlich reduziert.
    Gleichwohl ist dieses Verfahren natürlich nicht immer im Sinne der Schüler, da ich zum Beispiel individuelle Fortschritte von Schülern in der Note kaum berücksichtigen kann, da der Bezugsmaßstab die Klasse und die vorgegebenen Anforderungen an die Jahrgangsstufe sind - und leider nicht der individuelle Fortschritt des Schülers.



    Jedenfalls danke nochmal für die Klarstellung! :)

    Zitat

    Original von Hawkeye


    und ich glaub der nele macht nur spaß, der will nur spielen....der tut nix.


    Bin ich mittlerweile so Ferien-verblödet, dass ich noch nicht mal mehr Ironie erkenne? Ist es das, was du mir durch die Blume zu verstehen geben möchtest? Hülfä, ich check's echt nicht.... :rolleyes:


    Wird höchste Zeit, dass die Schule wieder anfängt. Mir fehlt die geistige Herausforderung der Dauerkorrektur von sinnfreiem Gestammel ohne grammatikalisch richtigem Ausgang und so..... Da bin ich für intelligente Unterhaltungen / Forenbeiträge deutlich offener.... ;););):D

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    Original von neleabels
    Ihr verrechnet in Bayern Notenwerte, die auf einer weichen, nichtquantifizierbaren Grundlage beruhen, i.e. von Aufsätzen, auf die zweite Nachkommastelle?!?


    Nele


    Sorry, bei uns sind noch Ferien und ich bin offensichtlich doof im Kopp, weil ich nicht kapiere, was du meinst.


    Ich erklärs' mal so:


    Schüler Seppi (so heißen die ja in Bayern alle :D ) aus der 8a schreibt in Deutsch im Schuljahr 4 Aufsätze. Zwei Inhaltsangaben, eine Erörterung und ein Protokoll. In den Inhaltsangaben schreibt er jeweils eine 3, die Erörterung verhaut er mit einer 5, aber im Protokoll schafft er wieder eine 3


    Nun ist der Wert seiner großen Leistungsnachweise 3+3+5+3 =14 , geteilt durch 4 macht 3,3333333333333333


    Die kleinen Leistungsnachweise bestehen aus einem Stegreifaufgabendiktat, bewertet mit der Note 5, einer Stegreifgrammatikübung mit der Note 4, zwei Rechenschaftsablagen (Abfragen) mit den Noten 5 und 3, zwei Unterrichtsbeitragsnoten mit 2 und 3.
    So bestehen die kleinen Leistungsnachweise aus den Noten
    5+4+5+3+2+3 = 22 geteilt durch 6 macht 3,6666666666666


    Zur Berechnung seiner Zeugnisnote nimmt man dann
    3,33 + 3,33 + 3,66 , das macht 10,32 geteilt durch 3 macht 3,44 -> also normalerweise eine 3.


    Wieso sind Aufsätze jetzt weich und nicht quantifizierbar? Klar, ist anders als in Mathe, wo es nur richtig und falsch gibt, aber es gibt schon recht einheitliche Anforderungen bei der Bewertung....


    (Ich glaub' ich steh auf dem Schlauch, das war's sicherlich nicht, was du meintest, Nele.)

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    Original von me.marion


    Fasst man, so hab ich es verstanden, also die Tests (Exe) und mündichen Noten und Abfragen und sowas in eine Note zusammen (Kleine Leistungsnachweise) und das Ganze zählt dann nur ein Drittel?


    marion


    Fast. Du bildest den Durchschnitt der kleinen Leistungsnachweise und den Durchschnitt der großen Leistungsnachweise.
    An den meisten Schulen wird dieser Schnitt einfach nach der zweiten Stelle nach dem Komma abgeschnitten, es gibt aber auch Schulen, die mathematisch runden auf zwei Stellen nach dem Komma.
    So, dann nimmst du diese Schnitte mitsamt der beiden Nachkommastellen und rechnest 2/3 zu 1/3 (große zu kleine Leistungsnachweise) den Durchschnitt daraus aus und bildest diesen wieder auf zwei Stellen nach dem Komma. Von x,40 bis x,60 besteht der Spielraum, welche Note vergeben wird. Normalerweise entscheidet man dann als Lehrer selbst, welche Note gegeben wird, ich habe aber auch mal an einer Schule erlebt, dass die Klassenkonferenz am Ende des Schuljahres Kollegen, die mit x,50 die bessere Note geben wollten, überstimmt hat und die schlechtere Note gegeben werden musste, weil formal die Zeugnisnoten durch die Klassenkonferenz festgelegt werden, nicht durch den Fachlehrer.



    Zitat

    Original von me.marion


    Ich mein, das ist ja, vor allem in meinen Fächern und weiteren Fremdsprachen, super unfair, wenn die mündlcihe Note kaum mehr gewichtet wird...


    marion


    Ja. In Deutsch ist das aber nicht weniger problematisch, da ja hier in Bayern vollständige Aufsätze als Schulaufgaben geschrieben werden. Maximal eine von vier Schulaufgaben pro Schuljahr kann auf Beschluss der Fachkonferenz durch z.B. eine mündliche Schulaufgabe (in Deutsch dann z.B. Debatte oder Präsentation) oder einen jahrgangsübergreifenden Test (d.h. in allen Parallelklassen gleichzeitig geschriebenen) ersetzt werden. Das machen aber auch nicht alle Schulen. Soll heißen: Wer Schwierigkeiten hat, Aufsätze zu schreiben, kommt in Deutsch kaum auf einen grünen (Noten-)Zweig als Schüler.
    Besonders heftig ist das für die Fünftklässler, da diese extrem unterschiedliche Voraussetzungen haben, wenn sie ins Gymnasium kommen. Ich hatte schon Fünftklässler, die wirklich gute Aufsatzpraxis hatten, letztes Jahr hatte ich allerdings eine Fünfte, bei der fast die Hälfte der Klasse noch NIE in der Grundschule einen Aufsatz geschrieben hat. (Das heißt, sie haben einen geschrieben, aber den gab es nie zurück und die Kinder wussten nicht, was daraus wurde... da sie das alle beschworen haben, auch die, die sonst immer gepetzt haben, wenn einer log, und auch die Eltern diese Sache bestätigt haben, habe ich das mal geglaubt).
    Die meisten Grundschüler haben in der Grundschule eine Reizwortgeschichte (mit einer durch die Reizworte sehr naheliegenden Handlung) geschrieben und das war's dann mit der Aufsatzpraxis. Und dann kommt man auf's Gymnasium und 2/3 der Note hängt davon ab. Das ist für viele ein Schock.


    Erkundige dich auf jeden Fall am Anfang bei der Fachbetreuung Deutsch nach den vorgeschriebenen Aufsatzarten für deine Jahrgangsstufen, damit du weißt, welche Aufsatzarten du in diesem Schuljahr als Schulaufgaben schreiben musst, denn das wird schulintern festgelegt.


    Ich bin wirklich mal gespannt, wie du den Wechsel empfindest, was dir in Bayern besonders auffällt und wo die großen Unterschiede sind usw.
    Halt' uns auf dem Laufenden, bitte! :)

    Ich bin mir 100%ig sicher, dass du in Bayern keine Noten auf die Heftführung geben darfst. Wenn es zu einer Notenüberprüfung durch den MB kommt, wirst du mit Pauken und Trompeten untergehen, wenn du das machst. Leider. Auf der früheren Internetseite des KuMis gab es mal so eine Art Rechtsfälle/Rechtsfragen von Eltern, die dort dann beantwortet wurden (so nach dem Motto: "Ist es zulässig, dass der Lehrer meiner Tochter...."). Dort wurde genau das gefragt, ob der Lehrer des genialen aber verschlampten Sohnemanns Heftnoten machen darf und das wurde dort ganz klar verneint.


    Uns ist allen klar, dass Heftführung und Noten meist in einem recht deutlichen Zusammenhang stehen, trotzdem gilt die Heftführung hier als erzieherische Aufgabe und nicht als benotbare Schülerleistung. Der Grund ist wohl, dass man genau weiß, dass es hier genügend Eltern gibt, die das Heft für ihre Kinder dann noch mal sauber abschreiben würden, damit das Kind dann eine gute Note bekommt.


    Trotzdem würde auch ich mir wünschen, Heftnoten vergeben zu dürfen. Ich bewege mich in einer rechtlichen Grauzone mit meiner Vorgehensweise: Ich sage, dass ich mir Notizen mache über die Heftführung in Form von + / o / - im Notenbuch. Fließt nicht in die Berechnung ein, gibt aber den Ausschlag bei einer Jahresendnote mit pädagogischem Spielraum (d.h. zwischen x,40 und x,60), ob die bessere oder die schlechtere Note vergeben wird. Das ist mein "Druckmittel", wenngleich ich den Teufel tun würde und aufgrund der Heftführung z.B. einem Schüler mit einer 4,45 eine 5 im Zeugnis geben würde, die dann zum Durchfallen führt. Da wäre der MB-Ärger vorprogrammiert. Aber irgendein Druckmittel braucht man ja, und mit der entsprechenden Entschlossenheit vorgetragen, macht es zumindest bei einigen Schülern Eindruck.....

    Zitat

    Original von me.marion


    Was ist ein großer und was ein kleiner Leistungsnachweis?


    Kleine Leistungsnachweise sind Noten aus Stegreifaufgaben (früher "Exen", in Ba-Wü würde man es "unangekündigter Test" nennen), aus Rechenschaftsablagen (=Abfrage), Unterrichtsbeitragsnoten und Referaten.
    Ein großer Leistungsnachweis ist eine Schulaufgabe, in Ba-Wü Klassenarbeit genannt.
    Schulaufgaben werden aber nur in den Kernfächern (in Ba-Wü: Hauptfächer) geschrieben. Heißt: in Deutsch, in den Fremdsprachen, Mathe, Physik und je nach Zweig in Chemie (Mathematisch-Naturwissenschaftlicher Zweig), in Wirtschaft/Recht (wirtschaftswissenschaftlicher Zweig), der dritten Fremdsprache (sprachlicher/humanistischer Zweig), Musik (musischer Zweig) und Sozialkunde (sozialwissenschaftlicher Zweig). In allen anderen Fächern werden keine Schulaufgaben geschrieben. Dort bestehen die Noten nur aus den kleinen Leistungsnachweisen. In den genannten Kernfächern zählen der Notenschnitt aus den großen Leistungsnachweisen 2/3 und der Notneschnitt der kleinen Leistungsnachweise 1/3 zur Gesamtnote.


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    Original von me.marion


    Gibt es Gesetze / Regelungen bezüglich Lektüren im Deutschunterricht (wer kauft die?)


    Im Lehrplan standen früher (zu G9-Zeiten) ausdrücklich, dass pro Schuljahr normalerweise 2 "Ganzschriften" gelesen werden müssen. Soll heißen, dass du die Lektüre tatsächlich komplett lesen lassen sollst, nicht nur in Auszügen. Im G8-Lehrplan steht das so explizit (glaube ich) nicht mehr drin, dennoch macht man es so, dass mindestens 2 gelesen werden (Ausnahme: Klasse 5, da ist nun nur noch von einer Ganzschrift die Rede, weil man dort extrem viel Grammatik machen muss).
    Bezahlt werden die Lektüren von den Schülern, an vielen Schulen ist es üblich, dass der Lehrer die Leküre kauft und von den Schülern das Geld einsammelt.


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    Original von me.marion


    Habt ihr hier in Bayern tatsächlich keine Klassenarbeitshefte?


    Ja. Die Schulaufgaben werden auf extra Schulaufgabenpapier geschrieben, das auch für Stegreifaufgaben verwendet werden kann (ansonsten schreiben die Schüler eben auf das kopierte Blatt mit den Aufgaben). Liegt daran, dass die Schulaufgaben in korrigierter Form nur für eine Woche an die Schüler zurückgegeben werden und danach wieder eingesammelt und an den Fachbetreuer weitergegeben werden. Dieser respziert die Korrektur und legt die Schulaufgaben ab, da es eine Aufbewahrungspflicht der Schule für zwei Jahre gibt.
    In den Fächern, in denen keine Schulaufgaben geschrieben werden, gilt dieses Verfahren auch für die Stegreifaufgaben.


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    Original von me.marion


    Muss man Arbeiten bei der Schulleitung anmelden?


    Es gibt in jeder Schule normalerweise einen Kalender im Lehrerzimmer, in den du möglichst frühzeitig deine Schulaufgabentermine eintragen solltest, da es die Regelung gibt, dass in einer Woche nicht mehr als 2 Schulaufgaben geschrieben werden dürfen. (Gerade die Deutschlehrer sind da in den Regel schnell mit dem Eintragen, weil sie durch geschickte Terminwahl ihre Korrekturfrist (2 Wochen, ab Klasse 10 3 Wochen, in den restlichen Fächern 2 Wochen, ab Klasse 11 3 Wochen) verlängern können, indem man den Termin vor Ferien legt.
    Dieses Eintragen ist quasi eine Art "Anmeldung" des Termins bei der Schulleitung. In manchen Schulen wird das locker gehandhabt, dass man diese Termine auch mal selbstständig ändern kann (solange es dadurch nicht zu Häufungen von mehr als 2 Schulaufgaben in einer Woche kommt), an manchen Schulen muss man aber für Terminänderungen bei der Schulleitung vorsprechen.



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    Original von me.marion


    also, wenn Ihr noch ein paar Tipps für eine Exilantin aus Bawü habt, bin ich echt dankbar!


    Hm, das Einzige, was mir dazu momentan noch einfällt, ist, dass es für dich wahrscheinlich ungewohnt sein wird, dass du keine halben Noten mehr vergeben darfst. Die sind in Bayern nicht zulässig. Wir haben hier nur 6 verschiedene Noten, die man mit der Tendenz +/- noch geringfügig ändern kann, allerdings haben die Tendenzen keine Auswirkungen auf die eigentlichen Durchschnittsberechnungen am Schuljahresende. Sie können nur zur Argumentation hergenommen werden, wenn du z.B. einem Schüler, der auf 3,53 steht, die 3 im Zeugnis geben willst. Dann kannst du dich darauf berufen, dass er bei 2 von 4 Schulaufgaben im Jahr ein + an der Note hatte.

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    Original von babsl1999
    Klären muss ich noch, ob es überhaupt erlaubt ist, dass ich die Schüler fotografiere, was ja schon super hilfreich wäre (zumal mein Gedächtnis für Gesichter nicht das allerbeste ist..).


    Theoretisch brauchst du streng genommen die Erlaubnis der Eltern, wenn du Schüler fotographierst, aber hierbei geht es hauptsächlich um das Recht am eigenen Bild bei der Veröffentlichung von Fotos. Deshalb erkläre ich vor dem Fotographieren, dass es für mich eine Hilfe ist beim Lernen der Namen und diese Fotos von mir an niemanden weitergegeben werden, sie also nicht veröffentlicht werden. Ich erkläre auch, wie ich das mit dem Lernen mache (am Computer, mit der zufälligen Auswahl durch den Bildschirmschoner) und dass ich bei der enormen Anzahl an neuen Gesichtern sonst Wochen bräuchte, um Schüler, die ich unterrichte, auch auf dem Pausenhof namentlich zu erkennen, und ich so etwas peinlich und unprofessionell fände, zumal (und das erwähne ich dann eher beiläufig) Lehrer bekanntlich auch eine Menge Unterrichtsbeitragsnoten machen müssen, man deshalb möglichst frühzeitig damit beginnt, und weil erfahrungsgemäß am Anfang des Schuljahres immer erstmal die auffällig guten Leute mit guten Noten "versorgt" werden, wäre es eben blöd, wenn man als Lehrer nicht wüsste, hinter wessen Namen man diese Noten im Notenbuch eintragen muss. Seit ich das dazu sage, hat sich die Zahl derer, die sich mit dem Namensschild "Anton Dummbatz" o.ä. fotographieren lassen wollen, merklich reduziert. (Ein Blick in die Klassennamensliste ist vor der ersten Stunde immer hilfreich, weil manche Schüler tatsächlich Namen tragen, die einen denken lassen, sie wollten einen auf den Arm nehmen....)


    Also kurzum: Ich fotographiere ohne Erlaubnis der Eltern, habe aber diesbezüglich noch nie irgendwelche Beschwerden erhalten. Wenn man Schülern die Umstände schildert ("Schau mal, ich möchte möglichst schnell meine neuen 180 Schüler namentlich ansprechen können, dazu brauche ich die Fotos als Lernhilfe") dann empfinden sie das eher als Ausdruck von Professionalität. Insbesondere dann, wenn man bereits in der nächsten Stunde schon recht viele Schüler kennt....


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    Original von babsl1999
    Und welche Klassen unterrichtest Du?


    Ich habe mittlerweile sämtliche Klassenstufen von 5-13 durch. Welche Klassenstufen es im nächsten Schuljahr werden, weiß ich noch nicht.


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    Original von babsl1999
    inwieweit informierst Du diesbezüglich Deine Schüler?


    Die Information mache ich mittlerweile in der ersten Stunde, noch vor dem Fotographieren. Da ich aber referendariatsbedingt ja auch einige Male die Schule wechseln musste, ließ sich das in der Vergangenheit nicht immer so durchziehen, weil ich vor der ersten Stunde keine Gelegenheit hatte, mich beim Fachbetreuer nach den schulinternen Vorschriften zu erkundigen. Dann habe ich das den Schülern auch so gesagt, dass ich das mit den Noten demnächst erkläre, weil ich erst noch nachfragen möchte, ob es an der Schule irgendwelche besonderen Regelungen gibt, bevor ich ihnen etwas Falsches erzähle. Das wurde auch immer so akzeptiert.


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    Original von babsl1999
    Würdest Du mir verraten, wie bei Deinem Unterricht die Benotung zustande kommt ?


    Ich unterrichte auch ein Lernfach. Da ist die Benotung relativ einfach (im Gegensatz zum Schulaufgabenfach / Kernfach).


    Ich schreibe pro Halbjahr eine Stegreifaufgabe. Zusätzlich mache ich von jedem Schüler zwei weitere Noten pro Halbjahr, möglichst eine Note über die Rechenschaftsablage (d.h. mündliche Abfrage zu Beginn der Stunde über den Inhalt der Vorstunde) und eine Note über den Zeitraum von 2 Unterrichtsstunden als "Unterrichtsbeitragsnote", d.h. da kommt der betreffende Schüler im Unterricht eben öfters mal dran als normal. So habe ich von jedem Schüler normalerweise 3 Noten pro Halbjahr und diese werden ganz einfach gemittelt, der Durchschnitt ergibt die Zeugnisnote (der Durchschnitt aus den ersten 3 Noten die Halbjahreszeugnisnote, der Durchschnitt aus allen 6 Noten dann die Note zum Jahresendzeugnis). Wichtig: Immer zu den Noten das Datum aufschreiben, wann sie gemacht wurden, sollte es Ärger geben, musst du das Datum nennen können.


    Meistens klappt das mit den Rechenschaftsablagenoten nicht ganz so, wie ich es geschrieben habe, weil ich zum Beispiel Leute, die bei der Stegreifaufgabe nicht mitgeschrieben haben (durch Krankheit in der Stunde oder in der Stunde zuvor), sowieso nochmals einer härteren Abfrage unterziehe, sodass diese dann z.B. in einem Halbjahr zwei Rechenschaftsablagenoten haben und andere eben nur eine. Oder die Stillen, aus denen im Unterricht nichts herauszubekommen ist, sodass die Unterrichtsbeitragsnote zu wenig Grundlage hat, werden eben doppelt abgefragt. Meist frage ich zum Beispiel diejenigen, die sich im Unterricht ständig melden, gar nicht ab, sondern mache bei denen zwei Unterrichtsbeitragsnoten und die Stegreifaufgabennote zur Grundlage für die Zeugnisnote.


    Schulintern wurde bei uns festgelegt, dass pro Halbjahr mindestens 2 Noten gemacht werden müssen. Davon soll eine Note eine Stegreifaufgabe sein. (Wenn ein Schüler dann aber krank ist, kann man eben nichts machen, weil man Stegreifaufgaben nicht ankündigen darf, diese in Folge dessen aber auch nicht nachgeschrieben werden können).
    Ich mache die erwähnten 3 Noten, damit die Durchschnitte "diskussionsfreier" sind. Bei nur zwei Noten hätte ich zum Halbjahr zu viele "x,5"-Noten, die dann mich zu der "Guten" oder der "Bösen" werden lassen, darauf habe ich keine Lust. Zum Ende des Schuljahres kann das dann zwar mit 6 Noten auch sein, aber dann macht man eben noch eine siebte, dann ist der Schnitt auch wieder eindeutig.


    Ich war mal an einer Schule, in der wurde schulintern festgelegt, dass in den Lernfächern die Stegreifaufgabennoten doppelt gewichtet werden, d.h. bei der Durchschnittsnotenberechnung jede Stegreifaufgabe notentechnisch zu zwei Stegreifaufgaben wird. Deshalb ist es wichtig, dass du das vorher weißt, bevor du die Schüler informierst.

    Hallo Babsi,


    zwar unterrichte ich nicht Biologie, aber ich vermute mal, dass du vom Bundesland Bayern sprichst, weil du von einem Sechstklasstest in Natur und Technik sprichst und vom "nächsten" Schuljahr, das ja bislang bei uns noch nicht angefangen hat, im Gegensatz zu vielen anderen Bundesländern.


    Deshalb schreibe ich auch mal ein bisschen was, in der Hoffnung, dass ich dir trotzdem helfen kann. Sollte sich deine Frage nicht auf Bayern beziehen, vergiss meine Antwort am besten wieder, weil die Regelungen von Bundesland zu Bundesland einfach extrem unterschiedlich sind.


    Zitat

    Original von babsl1999


    Ab welcher Klasse werden Schüler im Gymnasium gesiezt?


    Normalerweise ab der 10. Klasse. Ist für viele Schüler aber sehr ungewohnt und sie setzen es mit einer bewussten Distanzierung des Lehrers gleich. Ich mache es trotzdem, um mehr ans "Erwachsenen-Ich" zu appellieren, erkläre jedoch zu Beginn, dass dies ein Recht der Schüler ist, altersangemessen behandelt zu werden und ich das nicht mache, um besonders abgehoben zu wirken.


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    Original von babsl1999


    Wie stellt man sich als neue Lehrerin vor? Was habt ihr gesagt, als ihr zum ersten Mal vor einer neuen Klasse gestanden seid?


    Ich begrüße die Klasse (im beiderseitigen Stehen, ist bei uns an der Schule üblich), schreibe zuvor meinen Namen an die Tafel, erkläre kurz, dass ich mich auf die gemeinsame Arbeit freue und es deshalb hilfreich ist, sich gegenseitig mit Namen zu kennen, lasse gleich eine Schülerin einen Sitzplan anfertigen, während der Rest der Klasse Namensschilder schreibt, fotographiere dann den Sitzplan und sehr zügig bankreihenweise die Schüler mit der Digicam. [Zuhause lerne ich die Namen am PC (Bilder ins leere Fotoalbum, Bildschirmschoner zeigt Galerie nach 1 Minute Untätigkeit).] Dann erkläre ich, wie die Noten zustande kommen und beginne möglichst zügig mit dem Unterricht, aber eher um herauszufinden, wie das Arbeitsverhalten ist, ob es ratsam ist, dieser bestimmten Klasse beim Unterricht besser nicht den Rücken zuzudrehen (dann gibt's halt keinen Tafelanschrieb, sondern nur Folien), ob sie völlig durchdrehen, wenn man mal einen Scherz macht, wo die großen Störer sitzen, deren Namen man besser sofort lernt, und wer das Alphatier der Klasse ist und ob man dieses durch Freundlichkeit gewinnt oder durch "Zeigen, wo der Hammer hängt".


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    Original von babsl1999


    Bekommt man Arbeitsmaterialien (Folien, Schreibzeug, Mappen etc.) üblicherweise von der Schule gestellt?


    Schön wär's. Es soll angeblich Schulen geben, die Leerfolien kostenlos und ohne Begrenzung an die Lehrer abgeben. An meinen bisherigen Schulen musste man die immer kaufen (50Ct pro Stück) und durfte auch keine anderen in den Kopierer schieben (es haben sich trotzdem immer wieder Fremdfolien um die Heizwalze gewickelt und den Kopierer für Wochen außer Betrieb gesetzt).
    Sollte es Folienordner mit Unterrichtsmaterial geben, fehlen häufig die entscheidenden Folien.


    Zitat

    Original von babsl1999


    Ist es üblich, Hausaufgaben in Biologie zu aufgeben und wie sehen diese aus.


    In Bayern ist es üblich, dass in Bio grundsätzlich das Lernen der Unterrichtsinhalte die Hausaufgabe darstellt, weil in der nächsten Stunde darüber abgefragt wird, sei es als Rechenschaftsablage (mündlich) oder als (schriftliche) Stegreifaufgabe. Da Bio ein sogenanntes "Lernfach" ist, ist es eigentlich nicht üblich, dass zusätzlich zur Wiederholung noch größere Hausaufgaben gegeben werden, das hängt aber auch von der Altersstufe ab. In höheren Klassen kann man durchaus mal eine schriftliche Aufgabe auf dem Arbeitsblatt als Hausaufgabe aufgeben, bei den Kleineren mal das Ausmalen von Grafiken oder so was in der Richtung....


    Zitat

    Original von babsl1999


    Ich wäre dankbar für jeden Hinweis auf die Form der schriftlichen Prüfungen.
    Wie oft wird schriftlich geprüft und wie oft mündlich und wie sieht es hier mit dem Unterschied zwischen den Jahrgängen aus?


    Naja, in Bio kommen in Klasse 5-10 sowieso nur Stegreifaufgaben in Frage. Laut Schulordnung dürfen diese nicht angekündigt werden, nicht länger als maximal 20 Minuten dauern und sich auf den Umfang der letzten beiden Stunden beziehen. Grundwissen (welches zuvor im Unterricht als solches gekennzeichnet werden musste) soll aber ebenfalls abgefragt werden. An meiner Schule gilt für alle Lernfächer für die Stegreifaufgaben folgende Verteilung: Ein Drittel der zu erreichenden Maximalpunkte ist reine Reproduktion der Vorstunde(n), d.h. Tafelanschrieb usw. Ein Drittel der Punkte bezieht sich auf das Grundwissen und ein Drittel ist Transfer/Anwendung. Ob das an deiner Schule genauso ist, welche Anzahl von Stegreifaufgaben du pro Halbjahr schreiben musst usw. erfährst du von deinem Fachbetreuer, an den du dich baldmöglichst wenden solltest. Vielleicht kann der dir auch ein paar Stegreifaufgaben aus den Vorjahren geben, als Orientierung.


    Zitat

    Original von babsl1999


    Und weiss jemand hier bitte, was man unter einem NUT (Natur und Technik)-Test versteht, den der Lehrer bereits vor Schulbeginn vorbereitet haben soll??


    Ähm, ja. Das ist meines Wissens nach ein Test über das Grundwissen aus Natur und Technik in Klasse 5 und der wird in allen Parallelklassen gleichzeitig geschrieben (derselbe Test), so ist es an meiner Schule.
    Finde möglichst schnell heraus, wer der Fachbetreuer Biologie ist und wer die Parallelklassen unterrichtet. Sollte es bei euch tatsächlich so sein -was ich mir nicht vorstellen kann-, dass du einen Test in der 6. Klasse gleich zu Beginn schreiben UND selbst erstellen musst, ohne je eine 5. Klasse unterrichtet zu haben, dann ist es doppelt wichtig, dass du dich zuvor mit den Kollegen kurzschließt.


    Guten Start und viel Erfolg!

    Zitat

    Original von FlorianZ


    Nun die frage: wie seht ihr die zukunft ? Bald nur noch alles angestellte?


    Wir können hier natürlich alle nur "orakeln", aber ich möchte hier noch einen Aspekt einfügen, der bislang noch nicht erwähnt wurde:


    Angeblich (!) plant das Kultusministerium derzeit bereits an einer Verwendung von bisherigen Gymnasiallehrern an Universitäten ab ca. 2013. Dann ist nämlich angeblich der "Schülerberg" weg, d.h. die Schülerzahlen sollen derart sinken, dass es -trotz bald anstehender Pensionierungswelle- zu viele Lehrer geben wird, die nicht ausreichend "beschäftigt" werden können und deshalb in andere Bereiche (Uni) abgeordnet werden sollen.
    Inwiefern dieses Gerücht reine Panikmache ist, kann ich dir nicht sagen. Ich höre es derzeit nur von allen Seiten. Keine Ahnung, ob der Rückgang der Geburtenraten speziell in Bayern durch verstärkte Zuzüge etwas mehr ausgeglichen wird, als dies in anderen Bundesländern der Fall ist.


    Fakt ist aber, dass mit dem Rückgang der Schülerzahlen bereits jetzt argumentiert wird, z.B. beim Arbeitszeitkonto (= Erhöhung des Vollzeitdeputats um eine Stunde, die angeblich ab 2012/13 dann "abgefeiert" werden kann - wer's glaubt.... :rolleyes: ).


    Ich würde an deiner Stelle mit in die Überlegung einbeziehen, ob du mit einem Abschluss in den gewählten Fächern vielleicht auch etwas anderes machen kannst.



    OT: @maiersepp: Hier in diesem Forum herrschen etwas andere Umgangs- und Diskussionsformen als bei referendar.de und das ist auch gut so.
    Dein Verhalten hier empfinde auch ich als "Threadkaperung" mit OT-Beiträgen, die sich im Ton massiv vergreifen. Wenn du hier auf Meinungsfreiheit bestehst, dann eröffne deinen eigenen Thread, der Threadersteller hat hier nicht um oberlehrerhafte Bemerkungen zu seiner Fächerwahl oder religiösen Einstellung gebeten.
    Dein Diskussionsverhalten empfinde ich als Vergiftung der ansonsten hier sehr sachlichen Atmosphäre.


    edit: Vertipper

    Ich bin von der Idee des Lehrerklassenzimmers überzeugt. Bei uns in Bayern gibt es auch eine Schule, die das schon umsetzt.
    Ein Erfahrungsbericht findet sich hier: http://www.bpv.de/gib/2008/GiB_06-08.pdf
    auf Seite 22. Hat mich noch mehr überzeugt, als ich es zuvor schon war.


    Ehrlich gesagt, beneide ich Kollegen an Grundschulen um „ihre“ Klassenzimmer. Wir haben ein derart kleines Lehrerzimmer, dass sämtliche Tische immer belegt sind, meist von gerade unterrichtenden Kollegen, die eine Ablagemöglichkeit für ihre Sachen gesucht (und gefunden) haben. Wenn man keine Freistunde zum Gepäckwechsel hat, kann man seinen gesamten Krempel den ganzen Tag über mit sich herumschleppen. Die meisten meiner Kollegen haben orthopädische Probleme von der Gewichtsbelastung.
    Ich unterrichte an einem Gymnasium mit 2 Gebäuden. Das eine hat 5 Stockwerke, das andere 3. Ich hatte dieses Schuljahr zweimal in der Woche eine Doppelstunde, d.h. ich konnte 2 mal 2 Stunden nacheinander im gleichen Raum bleiben. Meine Klassen, die ich in diesem Schuljahr unterrichtete, hatten ihre Zimmer ausnahmslos entweder im 4. Stock des einen Gebäudes oder im 2. Stock des anderen Gebäudes. Durch meinen Stundenplan war ich gezwungen, ständig zwischen den Gebäuden hin- und her zu rennen. Ohne Gepäck wäre das kein Problem, aber mit den gesamten Unterlagen / Büchern für den Schultag ist das ein echtes Problem. (Umweg über das Lehrerzimmer und Austausch der benötigten Materialien geht aus verschiedenen Gründen leider nicht, u. a. deshalb, weil das Lehrerzimmer so blöd liegt und nur über einen Umweg zu erreichen ist.)
    Am Vormittag haben wir 2 Pausen, die eigentlich 15 Minuten dauern, aber aus verschiedenen Gründen reichen die beiden Pausen eigentlich nur dafür aus, den Raum mal in Ruhe zu wechseln. Die restlichen Stundenwechsel sind bei uns so organisiert, dass der Schlussgong der einen Stunde den Beginn der nächsten Stunde markiert. (Das scheint eine bayerische Spezialität zu sein.)


    Wie das dann in der Praxis aussieht, kann man sich vorstellen: Man hetzt (mit gefühlten, oft auch realen) 20kg Gepäck aus dem einen Raum raus, schmale Treppen runter (Klassen kommen aus Fachräumen entgegen), quer über den Hof und im anderen Gebäude wieder die schmalen Treppen rauf (Klassen auf dem Weg in die Fachräume Physik/Chemie/Biologie im Keller kommen entgegen). Kommt man oben endlich an, sind schon mindestens 5 Minuten der Stunde rum, die Klasse ist laut (weil unbeaufsichtigt) und man selbst ist dermaßen außer Puste, dass man kaum einen Ton rauskriegt. Mehrfach wurde mir schon schwarz vor Augen, wohl auch deshalb, weil ich unter Stress falsch atme, könnte aber auch daran liegen, dass ich mit Schultasche mit Büchern und Material für 6 Stunden, Beamer, Laptop, Wandkarte im Gepäck einfach gewichtstechnisch überfordert bin. Richtig umgekippt bin ich aber bislang noch nicht.
    Der Vorschlag über ein Doppelstundenkonzept (=Raumwechsel nur noch in tatsächlichen Pausen) an unserer Schule wurde wegen des Widerstandes der Sprachenlehrer gekippt. Sie wollen lieber weiter ihre Einzelstunden wegen der Progression. Kann ich ja nachvollziehen. Ist eben blöd, wenn man nur 3 Stunden pro Woche Englisch hat, davon dann z.B. eine Doppelstunde am Montag und eine Einzelstunde am Dienstag und den Rest der Woche vergessen die Schüler die Fremdsprache wieder, mangels kontinuierlicher Übung.


    Für mich ist deshalb die einzige Möglichkeit, das Problem zu lösen, weniger häufig den Raum wechseln zu müssen. Das funktioniert nun mal am besten über Lehrerklassenzimmer. Dann könnte man eine Freistunde auch mal tatsächlich zum Arbeiten nutzen, weil man eine Arbeitsmöglichkeit hätte (d.h. Tisch und Stuhl). Ich würde sogar einen ausrangierten großen Fernseher aus meinem Keller in „mein“ Klassenzimmer stellen. Derzeit teilen sich 10 Zimmer eine TV-DVD-Kombination. Dass man die nicht noch organisieren kann, wenn man sowieso schon spät dran ist, versteht sich von selbst. Also werden bei uns tendenziell eher wenig Filme gezeigt.

    Ich schleppe mir keinen Bruch mehr mit schweren Dingen, die Nackenschmerzen wurden irgendwann zu schlimm.
    CD-Player habe ich längst ausrangiert und ersetzt durch Ipod/mp3-Player und JBL on tour xt. Das ist in Gebrauch auch bei youtube zu sehen (z.B. hier: http://www.youtube.com/watch_popup?v=QlsqJqJ1aWg ), auch mit Ton zu hören, Musik im Video des oben genannten Links ist nicht mein Fall, aber es zeigt, dass es keine Übertreibung ist, wenn man sagt, dass das Ding trotz seiner Handteller-Größe locker jedes Klassenzimmer beschallt, besser als jeder tragbare Player (bei dessen Geschepper die Schüler in unseren hohen Räumen immer akkustische Verständnisprobleme hatten).


    Klassenarbeiten gibts bei uns in Bayern nur auf extra Papier, da hat man keine Hefte zu schleppen, passen also auch locker in jede Tasche. Diesbezüglich kann ich leider nicht mit Tipps dienen.


    Wie heißt's doch bei Gabriele Frydrych? Tüten-Paula? ("Neue Kollegen kritisieren, dass sie in unserer Schule gar nicht wüssten, wohin mit all ihren Sachen. Jeden Tag müssten sie drei schwere Taschen mit sich herumschleppen.
    Eine Kollegin wird deswegen von den Schülern schon Tüten-Paula genannt, wie die Stadtstreicherin im Kiez." siehe Quelle http://www.static.gew-brandenb…ew_plus_07_02/seite16.pdf)


    Bevor mich meine Schüler Tüten-Paula nennen und orthopädische Schäden chronisch werden, versuche ich lieber, Gewicht und Taschen zu reduzieren, wo es nur geht....

    Zitat

    Original von annasun


    Ich hoffe Menschen mit Hirn wissen, dass diese Sendungen eh nciht so ernst zu nehmen sind und die anderen halten auch die Super-Nanny, den Zwegat usw. für echte Lebenshilfe, sprich: Denen ist eh nicht mehr zu helfen.


    Ja, klar. Das Problem ist nur das gleiche wie bei der Werbung. Das Ganze läuft doch dermaßen unterbewusst ab, dass es auch Leute, die nicht gerade die allerdümmsten sind, als "Realität" verinnerlichen.




    Und das ist genau so ein Punkt, bei dem wir dann mit derartig erzeugten Vorstellungen in der Realität fertig werden müssen.... und es ist leider nicht der einzige....

    Zitat

    Original von Peach


    Aufregen kann ich mich darüber schon fast nicht mehr, weil es einfach so "unrealistisch" ist...


    Ich beneide dich...
    Manchmal habe ich solche Phasen, wo ich mich einfach extrem über diese unrealistischen Darstellungen im TV fürchterlich aufrege, weil ich diese Darstellungen dafür verantwortlich mache, wie "Nicht-Insider" den Lehrberuf sehen. Und unsereins kämpft dann gegen diese Vorstellungen vergeblich an.


    Das ist wie damals, als diese Serie "Die Stein" in der ARD lief. Eine Lehrerin, die nebenbei noch ein Hotel gemanaged und was-weiß-ich-was gemacht hat (klar, man hat ja auch so viel Freizeit, in der man das alles locker machen kann) und dann mit dem Mini-Handtäschen, in das noch nicht mal eine CD hineingepasst hätte, leichtfüßig von Klassenzimmer zu Klassenzimmer hüpfte, um dort selbstverständlich mit der Lektüre in der Hand im Frontalunterricht vor einer motivierten und disziplinierten Klasse zu stehen und einen tollen, die Schüler begeisternden Unterricht zu halten.


    Ich finde es einfach zum k*****, dass Dokus, die einen wenigstens halbwegs realistischen Einblick in unseren Beruf liefern, alle Schaltjahre mal nachts um 0.30 Uhr im TV laufen und ansonsten derartiger Schwachsinn als Realität hingestellt wird.
    Das prägt Bilder in den Köpfen....

    Die Sendung läuft gerade wieder....
    und es ist wie bei einem schweren Unfall: es ist entsetzlich, aber man muss trotzdem hinschauen.


    Jedenfalls:


    Wenn an meiner Schule in einer Klasse schon die Stimmung so aufgeheizt wäre, die Lehrkraft dann während der Unterrichtszeit das Klassenzimmer verlassen würde und im Zuge dessen ein Schüler eine Mitschülerin fast krankenhausreif prügeln würde, dann hätte die Lehrkraft ein massives Problem, rein dienstrechtlich gesehen.


    Aber wie kann man als Lehrer so blöd sein und eine Klasse in einer derartigen Situation alleine lassen?


    Und dann der Trailer: Die Leistungen in Mathe haben sich massiv verschlechtert....
    Warum wohl....


    Ja, ich weiß, das ist alles inszeniert und mit Drehbuch und so.


    Aber ich könnte mich trotzdem stundenlang drüber aufregen. Das ist das Bild über unseren Berufsstand, das hier in der Öffentlichkeit geprägt wird...
    Isch könnt so :explodier: :schimpf: :haudrauf: :qualm:

    Zitat

    Original von Timm
    Bei mir stand die Sendung definitiv auf dem Programm. Ich finde es einfach wichtig zu wissen, wie Lehrer in der Hauptsendezeit präsentiert werden.


    Genau so sehe ich das auch.


    Zitat

    Original von Timm
    Und der Deutschkollege geht mal gar nicht: Ständig im Konjunktiv und Schachtelsätzen herumreden, ist nicht nur - aber gerade - bei dieser Klientel daneben. Dazu ständig offene bis latente Gereiztheit, Herumschreien im Unterricht. Da sind nach den Eindrücken, die man der Sendung entnehmen kann, viele Probleme hausgemacht.


    Um die ganze Serien möglichst dramatisch zu gestalten, haben die wahrscheinlich die Kollegen gut gecastet. Um den Schüler wirklich zu helfen und dem Anspruch "Super Lehrer" gerecht zu werden, sieht das momentan alles andere als toll aus.


    Mir kam dieser Kollege "Siegmann" (der Deutschlehrer) komisch bekannt vor. Google war mein Freund: Er hat 2005 in der ZDF-Serie "Die harte Schule der 50er Jahre" als Erdkunde- und Sportlehrer unter dem Namen "Siekmann" den "Lehrer Gnadenlos" gegeben. Bei dieser Doku wurden 10.Klässler damals ins Jahr 1954 zurückversetzt.


    Seltsamer Kerl.

    Zusätzlich ist es an manchen Schulen sehr hilfreich zu wissen, was man bei Pausenaufsichten an bestimmten Orten besonders berücksichtigen muss. Ich war z.B. mal an einer Schule, an der dies im Neulings-Handout ausdrücklich drinstand und sehr hilfreich war, z.B. weil auf einem separaten kleineren Schulhof nur die Oberstufe eine Aufenthaltsgenehmigung hatte, bei den Fahrradständern alle Schüler in der Pause nichts verloren hatten, im Neubau alle Schüler das Gebäude verlassen mussten, während im Altbau der Aufenthalt erlaubt war, man bestimmte Zimmer als Aufsicht wieder aufsperren sollte, andere wiederum auf keinen Fall, nur bestimmte Bereiche des Schulhofs für Ballspiele freigegeben waren usw. Da steigt keiner durch, wenn er's nicht schriftlich vorher bekommt....

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