Beiträge von Referendarin

    Meine Güte, auf welchem Niveau sind wir her mittlerweile angekommen? Echt gruselig!!!


    Ne, einfach nur DER schon wieder. ;) Wir haben hier anscheinend gerade einen frustrierten Pöbler, der nichts Besseres zu tun hat, als hier immer wieder unter verschiedenen Accounts (Lehramt "Scheiße" u.ä.) rumzustänkern. Wenn der Beitrag im Thread stört, kann ich ihn auch in den Sicherungsbereich verschieben. Pöbelnder User wurde gesperrt.

    Heute morgen fand ich einen Zettel des Sekretariats im Fach. Sie erhielten den Auftrag alle Tutoren zu befragen, ob es eventuell "Sitzenbleiber" in unseren Klassen gibt. Außerdem sollten sie die Klassenakten danach untersuchen. Es ist eine behördliche Anweisung, da ja hier in Hamburg das "Sitzenbleiben" nicht mehr erwünscht ist. Hintergrund ist eine Schülerin in meiner Klasse, deren Vater möchte, dass das Kind wegen der hohen Fehlzeiten (ca. 80 %) aller Tage das nicht gelernte nachhole.
    Das Jahr wiederholen ist nach Meinung der Behörde nicht mehr nötig, da wir ja die "Lernhilfe" am Nachmittag (nach dem Ganztag) haben. Viele fehlen dort jedoch so oft, bis sie da ganz rausfliegen, denn sie nehmen ja anderen damit die Plätze weg.


    Nur zur Info..

    Oh Mann. Da kann man ja nichts mehr zu sagen. :( Wieder mal eine dieser Maßnahmen, die wirklich niemandem hilft und nur auf dem Papier gut aussieht. :schimpf:


    Das ist in jedem Bundesland unterschiedlich.
    wir hatten in einer der letzten Konferenzen auch das THema und unsere Schulleitung sagte, es sind insgesamt 5 Tage (nicht pro Kind) in NRW für beamtete Lehrer. Da muss man dann Sonderurlaub einreichen und ein Attest vom Kinderarzt sowie schriftliche bstätigen, dass keine andere Person das Kind betreuen konnte. Nachdem ich das dieses Jahr nun schon 2 mal gemacht habe, werde ich mich demnnächst krank melden, da mir das einfach zu viel Bürokratie ist.


    Komisch. Bei uns (auch NRW) läuft das aber einfacher: Ich bringe vom Kinderarzt ein Attest mit, dass mein Kind erkrankt ist und der häuslichen Pflege durch Person XY (also in dem Fall mich) bedarf. Sonst muss ich nichts machen.

    Es gab nun noch ein Gespräch zwischen den Eltern und Erziehern. Letztere haben nochmal mit der durchführenden Lehrerin gesprochen und nun ist es wohl so, dass er doch im Juni nochmal zu einer zweiten Runde antreten darf. Alles andere wäre wirklich Schwachsinn gewesen, denn er spricht wirklich gut, hatte aber eben keine Lust, Unsinn nachzuplappern.

    Aber "Unsinn" nachplappern bezieht sich doch nur auf die Kunstwörter, oder? Wen ich das richtig sehe, dann ist das doch nur einer von 4 Teilen und zudem noch der, für den es am wenigsten Punkte gibt, oder? Ich habe den Ergebnisbogen mal hier liegen und bei uns gab es diese 4 Bereiche:


    Handlungsanweisungen ausführen
    Kunstwörter nachsprechen
    Bildbeschreibung
    Sätze nachsprechen

    Diese ganzen Ausführungen sind ja immer nur Empfehlungen und können deshalb von den Schulen sehr unterschiedlich ausgelegt werden.
    Auf der Tresselt-Seite gab es mal Vorschläge für Lehrerkonferenzen bezüglich der Teilzeitregelungen - wir hatten auch schon viele Threads zu dem Thema hier im Forum, da findest du bestimmt viele Sachen über die Suchfunktion.


    In der Sek I halte ich einen freien Tag bei einer halben Stelle für recht üblich und kenne das von den Schulen, an denen ich bisher gearbeitet habe (ich arbeite auch Teilzeit) und von meinem Umfeld. Einen Anspruch darauf hast du aber nicht. Was ich auch bisher überall erlebt habe, ist, dass versucht wird, dir nicht zu viel Nachmittagsunterricht zu geben, wenn es von den Fächern und den Stundenplänen her geht. Drei Nachmittage wären bei einer halben Stelle beispielsweise eher unüblich. Unterrichtsbeginn immer erst zur 2. Stunde habe ich bisher noch nirgendwo erlebt und das wäre z.B. an unserer Schule eher nicht machbar.


    Das sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen. Letzten Endes liegt es im Ermessen der Schule, dies zu entscheiden.


    Meine Empfehlung wäre ein Gespräch mit der Schulleitung, in dem man nach gemeinsamen Lösungen und gegenseitigem Entgegenkommen sucht. Beispielsweise könnte man überlegen, was für euch die oberste Priorität wäre (z.B. ein freier Tag) und wo man der Schule entgegenkommen könnte (z.B. Vertretungsbereitschaft in den Freistunden, Hinnehmen mehrerer Freistunden oder was auch immer für dich das kleinere Übel wäre). So lässt sich an vielen Schulen eine gute Regelung finden.


    Ich persönlich finde diese Regelung, dass ein gut sprechendes Kind im Falle einer Verweigerung zur Teilnahme gezwungen wird, vollkommen daneben. Bin schon gespannt, wie das dann in zwei Jahren bei uns aussieht. Ich habe auch so einen potentiellen Verweigerungskandidaten zu Hause... Der Druck, der da auf Eltern und Kinder gerichtet wird, scheint ja enorm zu sein.

    Ich staune gerade total, wenn ich das lese. Hier ist es so, dass alle Kinder im Kindergarten meines Kindes den Test bestanden haben. Und dort sind auch Kinder dabei, die nicht so wahnsinnig gut sprechen. Soweit ich das mitbekommen habe, ist dieser Test doch total leicht und die Erzieher kennen doch ihre Kinder und können doch notfalls auch was dazu sagen. Außerdem sind sie doch bei dem Test anwesend. Und wenn die Kinder das einfach nur als Spiel ansehen und nicht als Test, dann ist die Gefahr, dass sie gar nichts sagen, doch nicht so groß.


    Die Ankündigung des Tests und das ganze Drumherum waren hier extrem entspannt: Wir mussten was unterschreiben, dann wurde irgendwann später getestet (an welchem Tag das genau war, wussten wir gar nicht) und gut war's. Erstaunt hat mich eher, wie manche Eltern reagiert haben, deren Kinder in diesem Jahr den Test machen sollten: Sie haben den Kindern eingeschärft, bloß gut mitzumachen, massenweise Tierbücher gelesen (das Thema ist ja "im Zoo) etc. und haben sich Gedanken gemacht, weil ihr Kind nicht alle möglichen exotischen Tiere kennt. :hammer: Und ich rede von Eltern, deren Kinder gut sprechen.


    Ich sehe diesen Test genauso unaufgeregt wie unsere Erzieherinnen im Kindergarten und frage mich, warum da von manchen Eltern so ein Bohai drum gemacht wird.

    Und wenn ein Gym/Ge-Lehrer dann vielleicht in 3 Jahren, wenn in NRW wieder eingestellt wird, an seiner Schulform unterkäme, hat er ein Problem, weil er von der Realschule nicht wegkommt.

    Vielleicht stehe ich gerade auf dem Schlauch, aber diesen Satz verstehe ich nicht: Wieso sollte der Lehrer denn nicht von der Realschule wegkommen? Oder liegt das an dieser Neuerung (Gym/Ge)?
    Ich frage deshalb, weil damals mit mir (vor knapp 10 Jahren) mehrere SekI/II-Lehrer an einer Realschule angefangen bzw. schon dort gearbeitet haben und fast alle in den Folgejahren, als die Stellensituation dann besser war, wieder ans Gymnasium gewechselt sind. Von der Realschule konnten sie alle wieder wegkommen. Das Problem dürfte jetzt eher sein, dass es wahrscheinlich in 3 Jahren auch nicht viel mehr Stellen geben wird als jetzt.

    Meine Erfahrung dazu (ich habe Kinder ungefähr im Alter deiner Kinder und schon alle möglichen Stundenanzahlvarianten durch): Es stimmt schon: Schule ist wirklich nur bedingt teilzeitgeeignet. Das würde ich so generell unterschreiben.


    ABER: Der entscheidende Unterschied zwischen den meisten Lehrern und dir mit deiner "Hammerfächerkombi" und dann auch noch der Schulform Gymnasium ist der, dass sich bei dir ein großer Anteil des Arbeitspensums durch die Reduzierung der Korrekturen ebenfalls reduzieren würde. Insofern wäre in deinem Fall Teilzeit wahrscheinlich trotzdem eine deutliche Entlastung.


    Ich glaube, mit deinen Fächern und deiner Schulform und dann noch 2 kleinen Kinder ist eine Vollzeitstelle nicht machbar bzw. nur so machbar, dass du fast gar keine Zeit mehr für deine Kinder hast.


    Bei uns ist es so, dass ich momentan unterhälftig arbeite, mich zwar öfter ärgere, dass ich dennoch an vielen Zusatzveranstaltungen teilnehmen muss, aber doch deutlich die Reduzierung der Korrekturen merke. Als sehr hilfreich habe ich empfunden, dass ich noch offiziell in Elternzeit bin und nur wenige Stunden arbeite, was beides eine gute Argumentationsgrundlage dafür ist, in der Teilzeit nicht mit Zusatzveranstaltungen "zugeworfen" zu werden und nicht alle Zusatzveranstaltungen besuchen zu müssen.


    Ich würde an deiner Stelle versuchen, so wenige Stunden wie nur irgendwie möglich zu arbeiten. Wenn für euch eine halbe Stelle finanziell nicht möglich ist, kann ich dir nur raten, so weit zu reduzieren, dass du mindestens eine oder zwei Korrekturgruppen weniger hast.


    Hast du denn beide Kinder so lange nachmittags betreut? Dann kannst du doch an deinen freien Nachmittagen auch schon vorbereiten oder korrigieren, oder? Denn wenn die Kinder so lange betreut sind, wollt ihr doch wahrscheinlich wenigstens am Wochenende viel Zeit gemeinsam haben.


    Bei uns ist es so, dass ich zwar mehr Stunden unterrichten könnte, wenn hier alles gut läuft. Aber wenn irgendetwas nicht nach Plan läuft (und das ist bei uns mit 2 kleinen Kindern sehr oft der Fall :_o_D ), dann rotieren wir ganz schön und dann weiß ich jedes Mal, wieso ich entschieden habe, momentan nur so wenige Stunden zu unterrichten. Hier kommt wirklich immer wieder was zwischen meine inzwischen doch sehr gute Planung: abwechselnd kranke Kinder, wir Eltern, die sich bei den Kinder anstecken und krank sind oder dadurch zumindest ein paar Tage angeschlagen sind, schlecht schlafendes Kleinkind, das zahnt oder leicht erkältet ist oder was auch immer - Gründe, schlecht zu schlafen, gibt es bei kleinen Kinder ja viele ;) und Nächten mit extrem wenig Schlaf, Korrekturphasen, die schlauchen, weil man mal eben 10 zusätzliche Stunden pro Woche für Korrekturen verwenden muss (und ich spreche nur von Realschulklassenarbeiten und Teilzeit - die Belastung mit Oberstufenkorrekturen und einer Vollzeitstelle mag ich mir gar nicht ausmalen), Ausfall der Kinderbetreuung, Trotzphasen beider Kinder... Es gab in diesem Schuljahr jedenfalls sehr viele Situationen, die wir nur deshalb halbwegs stressfrei überstanden haben, weil ich Teilzeit arbeite und bin sehr froh darum, dass ich durch die Teilzeit folgende Vorteile habe:
    - nicht jeden Tag zur ersten Stunde (was das morgendliche 2-Kinder-fertig-Machen-und-zur-Betreuung-Bringen doch stark entstresst, was auch die Möglichkeit bietet, zwischendurch auch mal ansatzweise ausreichend zu schlafen und dann, wenn die Kinder schlecht schlafen, nicht dauerübernächtigt zu sein
    - freie Tage, die Platz für Termine oder auch mal Sachen mit den Kindern bieten (in unserem Kindergarten gibt es ständig vormittags Elternveranstaltungen und so kann man zumindest mal ab und zu daran teilnehmen; Arzttermine etc.)
    - die Möglichkeit, vormittags in der Schule oder vor der Schule zu Hause vorzubereiten und zu korrigieren, was den Stress sehr reduziert
    - nicht jeden Abend den Stress zu haben, 6 Stunden vorbereiten zu müssen plus korrigieren zu müssen, so dass man auch irgendwann mal Freizeit hat

    Solltest du von einem Tagesausflug sprechen, dann: Ja, sowas habe ich schon einmal mitgemacht und fand es ganz furchtbar. Es war logistisch ein Riesenaufwand, von der Aufsicht her fast nicht zu gewährleisten (beaufsichtige mal mehrere Hundert Schüler, die sich überall verstreuen) und sehr schwer zu erkennen, wer jetzt für wen zuständig wäre. Auch wenn eine solche große Schülermenge sich über einen Ort verteilt, ist das nicht immer ganz einfach.


    So wie es bei uns (an einer meiner ehemaligen Schulen) gelaufen ist, war es wirklich ganz furchtbar und ich denke, es muss alles vorher wirklich super gut organisiert sein (wer beaufsichtigt wo, dürfen sich die Schüler untereinander "vermischen" oder bleiben sie im Klassenverband), wo parken all die Busse in Schulnähe etc., damit es überhaupt gut laufen kann. Ob es für die Schulgemeinschaft so toll ist, weiß ich auch nicht. Im schlimmsten Fall schauen sich die Kleinen bei den Großen ab, was man in einer Stadt alles Negatives anstellen kann.


    Schwierig finde ich auch, Fahrtziele zu finden, die allen zusagen, also sowohl ungefährlich für jüngere Schüler und trotzdem attraktiv für ältere Schüler sind und die auch den meisten Lehrern als Klassenfahrtsziel zusagen, was bei einer kollektiv "verordneten" Fahrt nicht unbedingt der Fall ist.


    Ich persönlich finde Fahrten einzelner Klassen oder auch ganzer Klassenstufen deutlich besser.

    In meiner alten Schule hatten wir mal eine Schülerin, bei der es ähnlich war: Sie fehlte sehr häufig und die Mutter entschuldigte alles und ließ sie wegen jeder Kleinigkeit zu Hause. Es war so, dass das Mädchen schon in der 5. Klasse sehr häufig fehlte, sehr intelligent war, aber durch ihr häufiges Fehlen überhaupt nicht mehr mitkam.


    Erst als die Schule eine Attestpflicht verhängte, wurde es besser. Dieses Kind damals wäre ohne Einschalten der Schule - es ging auch noch um andere Dinge, die zu Hause nicht funktionierten und bei denen sich mehrere Stellen einschalteten, ich will hier nichts ins Detail gehen - nie im Leben schulisch so weit gekommen, wie es dann doch noch gekommen ist.


    Ich denke, falls es wirklich so ist, dass das Kind schon im 1. Schuljahr extrem oft fehlt und die Eltern das Kind wegen allem zu Hause lassen und keine anderen Gründe (Schulangst o.ä. vorliegen), dann müsst ihr unbedingt handeln. Wie soll das sonst weitergehen, wenn das Kind irgendwann mal in der Pubertät ist und die Eltern dann tatsächlich weniger Handlungsmöglichkeiten haben als jetzt.


    man muss nur offen genug denken können und das die schüler auch lassen, z.b. indem man ihnen zeigt, dass das geschlecht nichts über einen menschen aussagt (z.b. sage ich, wenn wir eine neue schülerin bekommen und jungen anfangen zu stöhnen: "was soll das? über diesen menschen wissen wir noch nichts außer seinem namen, wir wissen nur, in welche klotür er gehen wird - mit wem sie sich verstehen wird, ob sie ruhig oder lebhaft, kreativ oder sportlich ist, wissen wir noch nicht!" - ich fragte auch einmal, ob die kinder es in ordnung fänden, wenn ein grüppchen deutscher nicht mit türkischen oder dunkelhäutigen kindern spielen will - das fanden alle nicht in ordnung. ich bat sie, die geschichte mal mit mädchen und jungen zu denken - da fanden sie es auf einmal auch nicht mehr in ordnung, dass man jemanden aufgrund des geschlechts nicht mitspielen lässt. bei der gelegenheit kann man sogar mal das grundgesetz anschauen. das hat bei meiner klasse sehr gut geklappt, wie gesagt gibt es dort mehrere "intergeschlechtliche" freundschaften. und gerade die kinder, die mit
    dem macker- und tussikram nichts anfangen können, fühlen sich endlich wohl in ihrer haut und denken nicht, sie seien "falsch".

    Wieso dürfen denn Jungs und Mädchen sich nicht unterschiedlich verhalten und teilweise unterschiedliche Interessen haben, wenn sie sich insgesamt verstehen?
    In meiner Klasse habe ich es immer so gemacht, dass die Schüler so saßen, dass sich Mädchen und Jungs abwechselten, die Sitzordnung wurde oft gewechselt, es wurde viel zusammengearbeitet. Ich habe in dieser Klasse nie solche Sprüche wie "ih, Mädchen!" erlebt. Trotzdem waren die meisten "meiner" Jungs an Fußball interessiert, einige Mädchen auch, aber der Großteil der Mädchen hatte andere Interessen, die teilweise vielleicht von einzelnen Jungen geteilt wurden, von anderen aber nicht. Natürlich gab es immer wieder Themen (zum Beispiel Musik), die alle interessierten.


    Es war gar nicht nötig, extra zu thematisieren, dass Mädchen bzw. Jungs - überspitzt gesagt - auch Menschen sind.


    Klar kann ich sowohl meinen Schülern als auch meinen Kindern zeigen, dass solche Klischees oft doof sind (mein großer Sohn kommt, seit er im Kindergarten ist, ständig mit blöden Klischees - "Jungs sind stark, Mädchen sind Salat"... :_o_D und ich spreche natürlich auch mit ihm darüber), er spielt gerne mit Jungs und mit Mädchen. Aber dennoch finde ich es völlig okay, wenn er sich eher für Ritter und Feuerwehren interessiert als für Hello Kitty und Co. - ich muss doch niemanden unbedingt umerziehen, wenn ihm eine Sache mehr liegt als eine andere.


    Nele, unter diesen Beitrag würde ich am liebsten 5 mal "gefällt mir" schreiben.


    Jotto hat es ja schon so schön beschrieben: Kleine Jungs interessieren sich wirklich für andere Dinge als Mädchen (das sehe ich täglich bei meinen Kindern), sie spielen anders, verhalten sich anders. Und ich bin sicher, dass sie in unserer Familie nicht in diese Rollen gedrängt wurden, weil wir selbst nicht völlig den Klischees entsprechen (für meinen großen Sohn ist es zum Beispiel die Normalvorstellung, dass Väter immer das Essen kochen).


    Und auch in der Schule (ich habe dieses Jahr interessanterweise sowohl Klassen mit deutlichem "Mädchenüberschuss" bzw. "Jungenüberschuss" und kann den Unterschied jeden Tag sehen). In beiden Klassen muss ich unterschiedlich unterrichten, andere Sachen sind wichtig. Geschlechterneutralität geht definitiv nicht.


    Ich glaube, früher war mir das auch nicht bewusst, aber seit ich es bei meinen eigenen Kindern und bei diesen sehr unterschiedlichen Klassen sehe, bin ich mir da sehr sicher.


    Es wird zwar fast offtopic, gehört aber andererseits schon noch zu diesem Thread: Heute ist mir zum Beispiel noch mal aufgefallen, dass in meinen Unterstufenklassen sehr viele Jungs sind, die nur deshalb an der Realschule und nicht auf einem Gymnasium sind, weil sie entweder ADHS haben, ein bisschen faul oder laut sind, eine schlechte Schrift kombiniert mit schlechter Rechtschreibung und dem Hang dazu haben, alles mit Minimalaufwand zu bestreiten. Viele dieser Jungs können super gut logisch denken, Transfer leisten, brauchen zwar permanent klare Ansagen, aber arbeiten dann auch richtig gut und können gute Leistungen erbringen, wenn man ihnen ein bisschen "in den Hintern tritt" (klare Ansagen macht, mit den Eltern an einem Strang zieht, klare Grenzen aufzeigt...).


    Im Gegensatz dazu habe ich so einige Mädchen, die ein tolles Schriftbild haben, fleißig arbeiten können, aber Aufgaben nur nach genau vorgegebenem Schema bearbeiten können. Viele dieser Mädchen sind zwar lieb und brav, aber nicht dazu in der Lage, auch nur ansatzweise selbstständig zu denken und zu arbeiten und brauchen bei fast jeder unserer Aufgaben (und ich spreche von Aufgaben auf Realschulniveau, nicht von Aufgaben, die viel Transferdenken verlangen) sehr viele Hilfestellungen.


    Insgesamt gesprochen habe ich bei meinen momentanen Unterstufenklassen den Eindruck, dass viele Jungs bei gleicher Leistungs- und Denkfähigkeit wie die Mädchen viel öfter eine schlechtere Schulformempfehlung bekommen haben.

    Was ich nicht verstehe - ich glaube, die Fragen kann man ja halbwegs beantworten, ohne ins Detail zu gehen (du willst ja möglichst anonym bleiben, was ich in deiner Situation gut verstehen kann):


    1. Wird so etwas bei euch öfter gemacht oder war das nur bei dir so?
    2. Gab es schon "Probleme" (welcher Art auch immer) und ist das nur eine Zuspitzung irgendwelcher Konflikte?


    Ich finde diese Vorgehensweise deiner Kollegen/Schulleitung auch mehr als seltsam. :ka:

    Die anderen haben ja schon fast alles Wesentliche geschrieben: Man kann mit einem Lehrergehalt plus z.B. Teilzeitgehalt des Ehepartners gut leben, wenn man nicht zu hohe Ansprüche hat. Wenn es nicht gerade ein Ballungszentrum ist, kann man ein mittelmäßiges Haus bauen und hat genug Geld zum Leben.


    Der Job ist sehr stressig und zeitintensiv, bei uns wird oft am Wochenende korrigiert. Bei uns ist aber eine Sache im Positiven anders als bei den anderen Eltern in unserem privaten Umfeld, die in der freien Wirtschaft arbeiten: Mein Mann (auch Lehrer) sieht seine Kinder deutlich öfter als die Väter, die hier in der freien Wirtschaft arbeiten. Auch wenn wir abends und am Wochenende viel am Schreibtisch sitzen müssen, so gibt es doch öfter Tage, an denen auch mein Mann mit einer vollen Lehrerstelle um 14 Uhr oder notfalls um 17 Uhr zu Hause ist. Das ist bei den wenigsten anderen Vätern hier der Fall. Auch in den Ferien sitzen wir zwar viel am Schreibtisch, aber haben auch noch Zeit für unsere Kinder. Die Väter in unserem Umfeld, die in der freien Wirtschaft richtig Karriere machen, sind sehr oft auf Dienstreisen, viele kommen abends nicht vor 19 Uhr oder noch später nach Hause.


    Ein Nachteil unseres Berufs in der "Familienphase" des Lebens ist aber: Lehrer sind zeitlich nicht so flexibel. Während die anderen Väter oft die Kinder in die Kita bringen können oder teilweise bei kranken Kindern mal flexibel von zu Hause aus arbeiten können, geht das bei Lehrern leider nicht.


    Ein weiterer Nachteil: Man hat in unserem Job sehr viel Input und extrem viel mit Menschen zu tun. Das ist manchmal extrem anstrengend. Außerdem kann man im Regelfall nicht mal in der Arbeitszeit Mails checken oder einen Kaffee trinken gehen, sondern in der Zeit, die man in der Schule ist, ist man meist im Dauereinsatz. Der Arbeitsplatz besteht meist aus einem Minitisch im Lehrerzimmer und man hat oft keine wirklichen Pausen.


    Vieles ist phasenabhängig: Es gibt ruhigere Phasen (bei uns nach den Sommerferien und zum Halbjahreswechsel, wenn keine Korrekturen anfallen) und Arbeitsspitzen (bei den Gymnasiallehrern z.B. im Abi, bei uns z.B. auch im November/Dezember, wenn wir ständige Zusatzveranstaltungen plus Korrekturen haben) und die Arbeitsbelastung ist je nach Phase sehr unterschiedlich, das kann von sehr kurzen Tagen bis hin zu durchgearbeiteten Abenden plus Wochenenden in Spitzenzeiten gehen.

    Hallo,


    letztendlich ist es eine Bauchsache und ein Rechenexempel. Wieviel Betreuung hast du für dein Kind, wieviel Betreuung willst du für dein Kind. Mein Sohn ist noch klein und ich arbeite in der EZ Teilzeit. Jetzt habe ich meine Stundenzahl um ein paar "läppische" Stunden erhöht, damit ich auch mehr Geld in der Kasse habe und merke die zusätzliche Belastung. Ich bin mehr unterwegs, ich habe mehr Papier auf dem Schreibtisch etc. Ist mein Sohn oder mein Mann krank, empfinde ich die Situation als belastend und der Winter war dahingehend schon gruselig. Bin ich krank, kann das Kind auch nicht zwingend in die Betreuung, da wir uns nur gegenseitig anstecken. Fällt die eine Betreuung aus, muss die nächste organisiert werden, ist die Freundin auch krank und der Babysitter schreibt Klausuren, geht der Kleine zu jemandem Fremden, was den Stressfaktor für mich erhöht. Du kennst diese Faktoren mit deiner Tochter sicherlich besser.


    Ich arbeite gerne und habe danach gelechzt, als ich das erste Lebensjahr nur zuhause war, zudem habe ich viel an Material, trotzdem halte ich eine volle Stelle für mich nur für machbar, wenn das eigene Netzwerk trägt.

    Das kann ich alles so unterschreiben. Teilzeit ist schon entspannter, wenn man Kinder hat. Ohne Kinder würde ich es auch nicht mehr unbedingt machen, auch wenn ich damals nach dem Ref wegen der Korrkturen mit leicht reduzierter Stundenzahl eingestiegen bin.


    Momentan arbeite ich wegen meiner Kinder unterhälftig und merke schon, dass die Schule für mich einen deutlich anderen Stellenwert hat als früher. Dieses Jahr habe ich aber an der Schule sehr gute Teilzeitbedingungen. Es hängt also doch sehr stark davon ab, wie die Schule die Teilzeit "ausgestaltet".

    Ich habe Teilzeit jetzt in allen möglichen Varianten probiert bzw. probiere immer noch und kann nur sagen: Es kommt wirklich auf die Schule an: Es hängt wirklich ganz stark davon ab, ob du eine Korrekturgruppe mehr hast, wenn du mehr arbeitest oder stattdessen die zusätzlichen Stunden Klassenleiterstunden oder Hausaufgabenbetreuung u.ä. wären.


    Es hängt vom Stundenplan ab, davon, wie viel du vertreten musst, wie viele Nachmittage du arbeiten musst etc. Generell ist es schwer, jemandem in dieser Hinsicht als Außenstehender zu raten. Was ich machen würde: Ich würde im Vorfeld mit der Schulleitung absprechen, was denn Teilzeit für dich bedeuten würde (bei wie viel Stunden bekämst du einen freien Tag, wie viele zusätzliche Vertretungsstunden muss man an eurer Schule pro Woche machen, mit wie vielen Nachmittagen musst du rechnen (man kann ja schon eventuell grob abschätzen, ob deine Fächer in allen Klassenstufen oft am Nachmittag unterrichtet werden), wo gäbe es überhaupt ein Entgegenkommen, bekommst du eine Klassenleitung etc.
    All diese Faktoren unterscheiden sich ganz stark an verschiedenen Schulen und man hat als Teilzeitkraft auch öfter mal Mitsprachemöglichkeiten (z.B. kein freier Tag, aber dafür kein Nachmittagsunterricht oder was auch immer).


    Außerdem würde ich mich mit anderen Teilzeitkräften an eurer Schule unterhalten und fragen, wie es denn bei denen an dieser konkreten Schule läuft. Denn wie Teilzeit umgesetzt wird, hängt doch auch sehr stark von der Schule ab.

Werbung