Meine Erfahrung dazu (ich habe Kinder ungefähr im Alter deiner Kinder und schon alle möglichen Stundenanzahlvarianten durch): Es stimmt schon: Schule ist wirklich nur bedingt teilzeitgeeignet. Das würde ich so generell unterschreiben.
ABER: Der entscheidende Unterschied zwischen den meisten Lehrern und dir mit deiner "Hammerfächerkombi" und dann auch noch der Schulform Gymnasium ist der, dass sich bei dir ein großer Anteil des Arbeitspensums durch die Reduzierung der Korrekturen ebenfalls reduzieren würde. Insofern wäre in deinem Fall Teilzeit wahrscheinlich trotzdem eine deutliche Entlastung.
Ich glaube, mit deinen Fächern und deiner Schulform und dann noch 2 kleinen Kinder ist eine Vollzeitstelle nicht machbar bzw. nur so machbar, dass du fast gar keine Zeit mehr für deine Kinder hast.
Bei uns ist es so, dass ich momentan unterhälftig arbeite, mich zwar öfter ärgere, dass ich dennoch an vielen Zusatzveranstaltungen teilnehmen muss, aber doch deutlich die Reduzierung der Korrekturen merke. Als sehr hilfreich habe ich empfunden, dass ich noch offiziell in Elternzeit bin und nur wenige Stunden arbeite, was beides eine gute Argumentationsgrundlage dafür ist, in der Teilzeit nicht mit Zusatzveranstaltungen "zugeworfen" zu werden und nicht alle Zusatzveranstaltungen besuchen zu müssen.
Ich würde an deiner Stelle versuchen, so wenige Stunden wie nur irgendwie möglich zu arbeiten. Wenn für euch eine halbe Stelle finanziell nicht möglich ist, kann ich dir nur raten, so weit zu reduzieren, dass du mindestens eine oder zwei Korrekturgruppen weniger hast.
Hast du denn beide Kinder so lange nachmittags betreut? Dann kannst du doch an deinen freien Nachmittagen auch schon vorbereiten oder korrigieren, oder? Denn wenn die Kinder so lange betreut sind, wollt ihr doch wahrscheinlich wenigstens am Wochenende viel Zeit gemeinsam haben.
Bei uns ist es so, dass ich zwar mehr Stunden unterrichten könnte, wenn hier alles gut läuft. Aber wenn irgendetwas nicht nach Plan läuft (und das ist bei uns mit 2 kleinen Kindern sehr oft der Fall ), dann rotieren wir ganz schön und dann weiß ich jedes Mal, wieso ich entschieden habe, momentan nur so wenige Stunden zu unterrichten. Hier kommt wirklich immer wieder was zwischen meine inzwischen doch sehr gute Planung: abwechselnd kranke Kinder, wir Eltern, die sich bei den Kinder anstecken und krank sind oder dadurch zumindest ein paar Tage angeschlagen sind, schlecht schlafendes Kleinkind, das zahnt oder leicht erkältet ist oder was auch immer - Gründe, schlecht zu schlafen, gibt es bei kleinen Kinder ja viele und Nächten mit extrem wenig Schlaf, Korrekturphasen, die schlauchen, weil man mal eben 10 zusätzliche Stunden pro Woche für Korrekturen verwenden muss (und ich spreche nur von Realschulklassenarbeiten und Teilzeit - die Belastung mit Oberstufenkorrekturen und einer Vollzeitstelle mag ich mir gar nicht ausmalen), Ausfall der Kinderbetreuung, Trotzphasen beider Kinder... Es gab in diesem Schuljahr jedenfalls sehr viele Situationen, die wir nur deshalb halbwegs stressfrei überstanden haben, weil ich Teilzeit arbeite und bin sehr froh darum, dass ich durch die Teilzeit folgende Vorteile habe:
- nicht jeden Tag zur ersten Stunde (was das morgendliche 2-Kinder-fertig-Machen-und-zur-Betreuung-Bringen doch stark entstresst, was auch die Möglichkeit bietet, zwischendurch auch mal ansatzweise ausreichend zu schlafen und dann, wenn die Kinder schlecht schlafen, nicht dauerübernächtigt zu sein
- freie Tage, die Platz für Termine oder auch mal Sachen mit den Kindern bieten (in unserem Kindergarten gibt es ständig vormittags Elternveranstaltungen und so kann man zumindest mal ab und zu daran teilnehmen; Arzttermine etc.)
- die Möglichkeit, vormittags in der Schule oder vor der Schule zu Hause vorzubereiten und zu korrigieren, was den Stress sehr reduziert
- nicht jeden Abend den Stress zu haben, 6 Stunden vorbereiten zu müssen plus korrigieren zu müssen, so dass man auch irgendwann mal Freizeit hat