Beiträge von elCaputo

    Ich beobachte auch bei meinen Schülern einen anekdotischen Zusammenhang: "Je mehr Intelligenz, desto Maske". Gilt für das Kollegium übrigens auch ;).

    Ich würde im Leben nicht auf die Idee kommen, jemandem, der freiwillig Maske trägt, die Intelligenz abzusprechen. Persönliche und ganz individuelle Größen sind da viel maßgeblicher wie Vorsicht, Vorerfahrung, Angst, familiäre Sonderbedingungen, gesundheitliche Einschränkungen hinzu. Warum man daraus ein ad hominem machen muss...

    Meine Drittklasskollegin hat gerade vergangenen Freitag ihren Schwager beerdigt, der daran gestorben ist. In den 40gern und kein Risikopatient. Hab ihren Unterricht derweil vertreten. So what?

    Das war dann wohl die Ausnahme, die das "meist" ja auch zulässt. Corona kann tödlich verlaufen, ohne jeden Zweifel.


    Der Bruder von nem Kumpel ist an einer verschleppten Erkältung gestorben. Noch keine 40, Sportler, junger Vater.

    Mindestens die Hälfte trägt heute die Maske weiter, allerdings davon wiederum die Hälfte unterm Kinn oder mindestens unter der Nase. Auf den Hinweis, dass dies bei aller Sinnhaftigkeit der Maske dann wirklich gar keinen Sinn macht, kommt die Antwort: "Ist doch egal, wie ich das mache."


    Sind wohl die Ersten, die nach drei Tagen des Pseudo-Tragens die Masken weg lassen.


    Ich persönlich ziehe meinen größten Benefit nicht aus dem Weglassen der Maske, sondern daraus, dass ich nicht mehr ständig wegen der Masken Schüler ermahnen muss.

    Du beobachtest also das Infektionsgeschehen unter den Bedingungen der Maskenpflicht im Klassenzimmer, stellst fest, dass letztere offensichtlich nur "wenig Schutz" bietet und bist der Meinung, dass erst deren Wegfall dafür sorgen wird, dass Vorerkrankte "erkranken" (was bei Dir synonym für infizieren steht)?

    Das stimmt.

    Aber bei den Kindern, die aufgrund der genannten Parameter dann positiv in der Schule sitzen, besteht dank der Maskenpflicht nur eine marginale Wahrscheinlichkeit einer Infektionskette im Klassenraum. Das bedeutet, dass diese Kinder (die wegen der Maskenpflicht) nicht angesteckt werden, auch zu Hause keine weiteren Familienmitglieder anstecken können. (...)

    Und genau da ist der Trugschluss. Wie gesagt, es besteht ja eine Maskenpflicht.


    Wie marginal können die Wahrscheinlichkeiten einer Infektionskette oder eines Eintrags in die Familien sein, wenn das Infektionsgeschehen doch so ist, wie es ist?


    Woher kommen denn die hohen Inzidenzen?


    Glaubst Du allen Ernstes, dass Omikron nur außerhalb der maskenbewehrten Klassenräume erworben und übertragen wird? Diejenige Variante, die durch unsere Tests erst bei hoher Viruslast erkannt wird und deshalb omnipräsent und dennoch unsichtbar ist? Diejenige Variante, von der die Infizierten häufig selbst nicht mitbekommen sie zu haben? Diejenige Variante, deren Verbreitung durch das oben beschriebene "Fehlverhalten" unserer SuS befördert wird - auch und besonders in der Schule als Treffpunkt?


    Für so viel Gottvertrauen und Glauben müsste ich schon Religionslehrer sein.


    PS: Apropos Gottvertrauen. Lieber Kris24, eine Quellenangabe würde deine Aussage zu etwas mehr machen, als nur einem Postulat. Kann ja sein, dass Du da was Handfestes hast, das mir bislang unbekannt war.

    Die Wirksamkeit der MNS im Zusammenhang mit Omikron ist noch gar nicht untersucht. Gerade hier im Forum wird doch tagtäglich darüber berichtet, wie viele SuS derzeit positiv werden. Und das bei bestehender Maskenpflicht im Klassenraum und andernorts!


    Wer jetzt darauf hinweist, dass die Kids das von zu Hause mitbringen, die Masken falsch tragen, sich ihre Butterbrote und Getränke teilen, während der Pausen unmaskiert sind, sich küssen, in ihrer Freizeit miteinander abhängen, der liegt völlig richtig. All diese Parameter würden durch eine Verlängerung der Maskenpflicht jedoch um keinen Deut besser. Omikron unterläuft die Maskenpflicht! Der Beweis sind die 1 bis 2 Neuinfektionen pro Klasse pro Tag, die gerade viele von uns erleben.


    Wenn das einmal eingesehen wird + die Tatsache, dass es in extrem seltenen Fällen zu schweren, das Gesundheitssystem belastenden, Erkrankungen kommt, dann bleibt die Maskenpflicht eigentlich nur die Funktion einer leidlich funktionierenden Bremse. Wir können schnell durch die Kurve oder langsam. Ein Überschlag droht nicht, aber durch die Kurve geht's so oder so.

    Ich bin da mehr Team: "Wir Verantwortlichen rennen, weil grundsätzlich mit begrenztem Horizont gesegnet, immer schneller im Hamsterrad. Bloß weg vor dem, was uns Angst macht (Verantwortung, Ehrlichkeit, Haftung, Konsequenzen, klare Worte). Schneller und schneller. Ohne Plan, ohne Ziel - Hauptsache wir sehen beschäftigt und angestrengt aus. Nachsagen lassen wollen wir uns ja nichts. Aus diesem Hamsterrad kommt man nur allein nicht mehr raus, außer der böse Salto Mortale erledigt das für uns." Der Oberhamster japst doch schon ganz verzweifelt und ruft nach einem, der statt seiner ins Rad steigt. Am Rad drehen ist aber auf jeden Fall gesetzt.

    Die Strukturzulage bekommen andere Lehrkräfte, die nicht Studienräte sind, aber A 13 erhalten (z. B. Förderschullehrer), in NRW ja auch nicht, oder?

    Völlig korrekt. Zugegeben, der Sprung zwischen A12 und A13 ist bzgl. der Bezüge so groß, dass sich (zunächst) wohl nur wenige an der fehlenden Strukturzulage stören dürften. Was bliebe wäre ein Unterschied zwischen Gymnasial- und allen anderen Lehrkräften (Studienräte an Gesamtschulen ausgenommen). Im Sinne einer Attraktivitätssteigerung dieser nicht-gymnasialen Stellen, könnte es also zu einem nur kurzen Effekt kommen.


    Die Strukturzulage hieß bis 2016 in NRW noch Allgemeine Stellenzulage.

    Leute in Angst lassen sich nicht wirklich gut steuern. Das wäre also ein ziemlich merkwürdiger Plan. Wo doch Pläne sowieso schon lange nicht mehr en voque sind. Große Weltverschwörung, alle Eingeweihten halten dicht, von langer Hand geplant und perfektionistisch durchgezogen? Albern in einem Land, wo plötzlich alle Brücken und Straßen marode sind, das Internet noch visionäre Zukunftstechnologie ist, die Bundeswehr nicht einmal eine luxemburgische Reiterkohorte aufhalten könnte, ein Flughafenbau länger als der der Großen Mauer dauert, wo man aus Energiesparten ohne brauchbare Alternative aussteigt und das KV- und Rentensystem zerbröselt, während ich hier schreibe. Vergesst es! Hier gibt's keinen Plan - ganz im Gegenteil.

    Unabhängig davon, wie man nun zu den Masken steht, muss man doch konstatieren, dass der Artikel ein ziemlicher Schmarrn ist. Der lässt ja jedweden individuellen Aspekt (Grad der Infektion, Symptome/keine Symptome, Immunisierung des Nicht-Infizierten, gesundheitliche Konstitution, korrekter Umgang mit dem MNS etc.) aus der Rechnung und würgt hinten dann doch irgendwelche manifest wirkenden Wahrscheinlichkeiten aus. Naja, eben der Focus.


    Trifft da ein keuchender, rotzender Infizierter auf einen ungeimpften 75-jährigen Nicht-Infizierten, der aber gerade ne Erkältung überstanden hat, dürften die Wahrscheinlichkeiten deutlich anders stehen als bei einem symptomlosen Infizierten, der einem gesunden 20-jährigen mit dreifacher Impfung und einem frischen Genesenenstatus begegnet. Und ja, das ist bei Weitem noch nicht die ganze Range der Möglichkeiten. Eher so zwei Situationen, wie sie tausendfach pro Tag stattfinden dürften.

    Du kannst Dir sicherlich ausmalen, mit welch drastischen Bildern und Beschreibungen ich jetzt auf diesen Gag zum atomaren Krieg antworten würde, wäre ich nur halb so verbissen, wie manch anderer hier. Die Pausewang wäre nix dagegen.


    So war es eben ein blöder Flüchtigkeitsfehler und ja, Pamplona hat was.


    PS: In Spanien entfallen aktuell nahezu alle Maßnahmen. Corona würde fürderhin wie eine Grippe betrachtet.

    Ist nichts exklusiv Deutsches. The Problem mit John Stewart hatte sich vor 10 Tagen des Themas angenommen und schön sauber herausgearbeitet, wie es zu dem Phänomen kommt.


    Grob zusammengefasst: Schneller, härter, mehr Sex, mehr Gewalt, mehr Tod, mehr Angst, mehr Konflikte. Und gibt die Nachrichtenlage es gerade nicht her, dann wird gezündelt, spekuliert und inszeniert. Der Krieg in der Ukraine war schnell nicht mehr genug, dann musste über einen atomaten Krieg spekuliert werden. Initiativ - noch vor Putins Aufgreifen der Idee. Fliegt ein Komet vorbei, wird erklärt, was passiert, wenn der Brocken einschlüge. Gehen bei uns nicht heimische Fichten-Monokulturen ein, dann ist das ein Waldsterben, statt eine Chance.


    Was macht man unter diesen Maßgaben des modernen Journalismus aus einem neuartigen respiratorischen Erreger?

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