Mir fehlt bei all den Plänen mal wieder die Zukunftsfähigkeit, die lange Perspektive.
Einzig die Anpassung der Besoldung hat diesen Charakter, wiewohl man auch hier einschränkend konstatieren muss, dass an einer Fortführung von mindestens einer Dreiklassengesellschaft festgehalten wird.
Die Ungerechtigkeit, die sich aus der Verbeamtung bzw. dem Angestelltenverhältnis ergibt, wird überhaupt nicht angegangen. Dafür habe auch ich keine Supidupi-Lösung, außer die Verbeamtung für alle.
Die Ungerechtigkeit, die sich bei den Beamten aus der dann erfolgenden Zuordnung in höheren oder gehobenen Dienst (Strukturzulage oder nothing) ergibt, wird nicht thematisiert. Insbesondere an Gesamt- und Primusschulen mit IDENTISCHEN Anforderungen an das Lehrpersonal ist das problematisch und steht dem Plan der Wertschätzung diametral gegenüber.
Die langwierige und stufenweise Anpassung (bis 2026 über Zulagen) trägt dem Umstand nicht Rechnung, dass die zugrundeliegenden Argumente für diese Anpassung nicht auch erst stufenweise in der Zukunft zutreffen. Das tun sie bereits jetzt, nein schon lange. "Wir schätzen Eure Arbeit erst in vier Jahren voll wert, und auch das nur nach Abzug der Strukturzulage."
Darüber hinaus bleibt man sehr sparsam bzgl. der Pläne, wie mehr grundständige Lehrkräfte generiert oder geworben werden sollen. Und nein, Erschwernisse bei der Teilzeit oder Pläne zur Ausdehnung der Abordnung zählen sicher nicht dazu. Da ist nicht nur kein Wumms zu hören. Da herrscht das berühmte Schweigen im Walde. Auch wenn man den mit Werbeplakaten a la "I want you!" pflastert.
Um etwas versöhnlich zu enden. Ja, es gibt Bemühungen, die nicht nur auf den Schultern des schwindenden Rests der Lehrkräfte ruhen. Man hat auch begriffen, dass Wertschätzung für den Beruf und die Lehrerschaft irgendwie abhanden gekommen ist. Man will dem entgegen steuern. Das finde ich gegenüber dem Gebauerschem Stil begrüßenswert.