Beiträge von elCaputo

    (...) Aber das mit der Krankenkasse kekst mich so richtig an. Ich hab mir schon überlegt, ob ich mich nicht mal beim Bundesgericht in Lausanne beschweren sollte. (...)

    Habe das mal überschlagen. Zieht man die Einführung des Frauenstimmrechts als Vergleichsgröße heran, dann gibt es da zwischen Deutschland (1918) und der Schweiz (faktisch 1990) einen zeitlichen Versatz von 72 Jahren. Die sog. Unisex-Tarife bei der KV sind seit 2012 in D verbindlich. Ergo dürfte es ungefähr 2084 in der Schweiz soweit sein. Also zum selben Zeitpunkt, wenn unsere Schulen flächendeckend ans Internet angebunden sind.

    Ich weiß von Fällen mit Long-Covid, die aufgrund der sehr diffusen Krankheitssymptome und der medizinisch praktisch nicht existenten Diagnose, zusätzlich zu ihren bestehenden Beschwerden noch ein weiteres Problem haben. Ihre Symptome sind medizinisch zwar häufig nachvollziehbar ( z.B. per LuFu oder per Blutbild), allerdings findet sich keine klare Ursache. Nicht nur, dass die Betreffenden nun ohne klare Diagnose, Therapie oder Prognose vom Arzt kommen, nein sie haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Bekannte, der Chef, aber auch Mediziner nahmen und nehmen sie nicht ernst.


    Da ist es umso ärgerlicher, wenn aus Unkenntnis oder mit Absicht ein falsches Bild von Long Covid gezeichnet wird. Und eine Überdramatisierung mit Verweis auf Intensivstationen voller Long-Covid Patienten ist da genauso falsch und schädlich wie die Behauptung, es gäbe das Phänomen gar nicht. Ersteres spielt Letzteren in die Hände, wenn die dann ganz investigativ und ausgebufft herausfinden, dass Long-Covid kein Problem für die Intensivstationen darstellt. Und wieder hat man eine "Lüge" des Corona-Regimes entlarvt. Solche Munition sollte man diesen Menschen einfach nicht an die Hand geben.


    Nochmal. Long Covid gibt es, es ist für die Betreffenden richtig ätzend, aber sie sind nicht so schwer betroffen, als dass sie Klinik- oder gar Intensiv-Betten belegten.

    PS Wenn du jemanden suchst, der unter Covid oder long covid leidet, geh doch einfach auf die Intensivstationen.

    Nein, das Phänomen LongCovid macht die Betroffenen in der Regel nicht Krankenhaus-, geschweige denn Intensiv-pflichtig. Das könnte man sich aber auch anlesen.


    Dabei würde man dann evtl. auch herausfinden, dass es gar nicht so einfach ist, einfach mal so auf eine Intensivstation zu stiefeln.

    Stichwort Alimentation. Diese ist explizit kein Arbeitslohn und damit entkoppelt von der tatsächlichen Arbeitsleistung. Hier müsste anders argumentiert werden, etwa mit Diensttreue, Gehorsam, Pflicht etc.


    Die Kaskade (es wurde hier Impfpflicht durch die Hintertür genannt), die bei den Angestellten abläuft, lässt sich daher nicht übertragen. 1. Ablehnung Impfung > 2. "Suspendierung" von der Lehrtätigkeit > 3. Nichterbringung der vertraglich vereinbarten Arbeitsleistung > 4. Kürzung/Streichung des Arbeitslohns


    Bei Beamten greift der Punkt 3. schon nicht mehr.

    Eine solche Regel existiert meines Wissens nach für Lehrkräfte - aber auch für SuS - nicht. Deren Wichtigkeit ist aber auch marginal.


    Bei Hunden allerdings gibt die Tierschutz-Hundeverordnung bundesweit beim Bau eines Zwingers vor, wie groß der zu sein hat. Ausgangsgröße ist dabei die Widerristhöhe. Die Widerristhöhe von maximal 65 cm dürften die meisten Lehrer erreichen. Demnach stünden ihnen mindestens 10 qm zu. Auch sollte ein Teil der Fläche beschattet sein. Auch das ist geregelt.


    Lange galt es als abqualifizierende Bemerkung, wenn über jemandem gesagt wurde, er werde wie ein Hund behandelt...

    Und trotzdem war es möglich nachgerade viele Lehrkräfte dazu zu verpflichten ihren Masernimmunitätsstatus nachzuweisen bzw. ggf. den Impfschutz zu ergänzen. Wie kann das nur sein, außer natürlich, es gibt den von dir gesehen Widerspruch nicht ...

    Es gibt ein paar entscheidende Unterschiede zur Masernimpfpflicht.


    1. Das Gesundheitsministerium begründete die Einführung des Masernschutzgesetzes nicht mit einer zu geringen Durchimpfung der älteren Generation (ergo der Lehrkräfte), sondern mit der nachlassenden Impfwilligkeit/Impfquote bei jungen Menschen und Jugendlichen (nur 67% wiesen zuletzt die erforderliche Zweitimpfung im dafür vorgesehenen Zeitrahmen auf). Die Erzieher und Lehrkräfte waren sozusagen Beifang, nicht die eigentliche Zielgruppe.


    2. Von politischer Seite war man bzgl. der (älteren) Lehrkräfte und Erzieher kein allzu großes Risiko mit der Masernimpfpflicht eingegangen. Deren Impfquote bzw. Durchseuchung war ohnehin fast flächendeckend. Von einer erzwungenen Erstimpfung waren/sind die allerwenigsten aus dieser Alterskohorte betroffen. Die Brisanz war ebtsprechend gering. Man holte den ollen Impfpass raus oder ließ den Titer bestimmen.


    Auch das beliebig wirkende Geburtsdatum der vor 1970 Geborenen, die nicht unter das Masernschutzggesetz fallen, zeigt deutlich, wer hier nicht im Fokus war bzw. ist - die Älteren. Der Totimpfstoff gegen Masern wurde in der BRD erst 1966 zugelassen. Die Masernimpfpflicht in der DDR erfolgte - welch Überraschung - 1970. Sicher kein Zufall.


    Ausgerechnet, diejenige Altersgruppe, die nicht gegen Masern geimpft wurde/werden konnte, wird durch das aktuelle Masernschutzgesetz ausgeklammert. Und schon waren zu befürchtende Widerstände ausgeräumt.

    Nun, bei Beamten sieht die Sache anders aus. Da gibts keinen Arbeitsvertrag, sondern ein Dienstverhältnis, das auf Gesetzen beruht. Wie ist das mit der Erhöhung der Pflichtstundenzahl? Einige hier werden sicher auch noch die letzte Erhöhung erlebt haben. Auch eindeutig eine Änderung der Rahmenbedingungen.

    Das ist vollkommen richtig. Allerdings war im Vorschlag ja von Erziehern und Lehrern die Rede. Bei Ersteren (rund 450.000 bundesweit) dürfte das Beamtentum keine Rolle spielen und bei den Lehrern ist knapp ein Viertel der rund 800.000 Lehrer Deutschlands nicht verbeamtet.


    Rein zahlenmäßig wären also die Angestellten hier stärker betroffen, stark genug jedenfalls, als dass man hier einfach etwas anordnen könnte, was sowieso nur faule beamtete Lehrer betrifft.

    Kennt hier jemand den Rechtsgrundsatz Pacta sunt servanda, nach dem einmal geschlossene Verträge (und auf nichts anderem beruht ein Arbeitsverhältnis) einzuhalten sind? Darunter fällt auch, dass die Vertragsbedingungen nicht einseitig verändert werden dürfen.


    Die nachträgliche Einführung einer Impfpflicht, die erst zur Ausübung der Tätigkeit berechtigt, ist ja auch keine vernachlässigenswerte Kleinigkeit.


    Die Brisanz einer berufsspezifischen Impfpflicht im Zusammenhang mit Corona scheint man auch in Regierungskreisen erkannt zu haben. Da nimmt man aktuell weitestgehend Abstand von derlei Forderungen.

    Sissymaus


    Zum Thema "Ich-Bezogenheit".


    Dein kurzer Beitrag, der mir nichts dir nichts andere als unsozial diffamiert, durchaus nachvollziehbare Bedenken gegen eine neuartige Impfung als "blablabla" tituliert, enthält:


    4x "ich"

    4x "mich"

    1x "mir"

    Es gibt im Osten eine grundsätzliche Skepsis gegenüber einem großen Bruder. Wie der nun heißt, ist dabei egal. Insofern mag die Gleichgültigkeit, mit der Russland als ebenso verlässlicher, egoistischer, machtpolitisch kalkulierender "Partner" wahrgenommen wird wie die USA aus einer gewissen Perspektive als Russlandfreundlichkeit interpretiert werden.


    Und eventuell spielt es eine Rolle, dass man sich in einem Boot wähnt, wenn es darum geht, wer bei den 2+4 Verträgen und bei der Wiedervereinigung profitiert hat und wer nicht. Mir noch sehr präsent ist die Rolle der amerikanischen Geheimdienste, als es um die Plünderung der MfS Daten ging. Der BND durfte erst sehr viel später rein. Eine solche "Schutzmacht" war man im Osten unter Opfern gerade erst losgeworden.


    Gewissermaßen wird das Bild einer immer noch stark Einfluss nehmenden Besatzungsmacht USA ja fast tagtäglich bedient. Ausspionieren des Kanzleramtes unter "Freunden", todbringende Drohnen werden aus Deutschland heraus gelenkt, sich unfassbar gebärdende Botschafter, unmittelbare Einflussnahme auf Nordstream, NSA Tätigkeit am Internetknoten in Frankfurt etc.


    Eigentlich ist nicht die Skepsis im Osten verwunderlich, sondern die Duldsamkeit und Langmütigkeit im Westen.

    Da wäre es interessant zu erfahren, welche Konsequenzen drohen, sollte jemand dem nicht nachkommen. Die Verquickung mit der Arbeitstätigkeit bringt ja das Arbeits- und Vertragsrecht, bei nicht wenigen Lehrern das Beamtenrecht ins Spiel.


    Und dann könnte der Begriff der Rechtstandwahrung eine Rolle spielen. Schließlich wurden die Arbeitsverträge unter anderen Bedingungen geschlossen.


    Die Kombination aus Lehrermangel bzw. einem mindestens ebenso großen Mangel bei den Erziehern einerseits und die Androhung arbeitsrechtlicher Schritte andererseits halte ich für eher ungünstig für eine konsequente Durchsetzung einer Impfpflicht.

    Die Fälle von Long-Covid, die mir bekannt sind, spielen für die Belegung von KH- oder gar Intensiv-Betten keine Rolle. Die Betreffenden leiden primär an Kurzatmigkeit und einer zwar diffusen, aber starken Abgeschlagenheit und werden deshalb häufiger beim Arzt vorstellig. Ins Krankenhaus müssen die höchstens für Untersuchungen. Die sind leider oft ergebnisoffen...

    Ich glaube nicht an eine Erwartungshaltung und auch nicht an eine Sieger-Mentalität. Nicht in der breiten Masse. Beides hätte wenigstens ein minimales Interesse an der DDR oder ihrer Bewohner erfordert. Und daran glaube ich nicht.



    Am Ende kommt es auf das Selbe raus.

    Ob ich mich an einer ostdeutschen Identität, Haltung, Eigenheit, Politik-, Staats- oder Demokratieverständnis störe, weil ich aus Ignoranz oder eben Naivität etwas anderes erwartete, spielt am Ende keine Rolle. Und aus der Warte des Ostdeutschen ist es eine ebenso wenig schöne Wahl. "Wir waren denen komplett egal" oder "die wussten um unsere eigene Identität und sie haben drauf gesch...".

    Vermutlich wurden hauptsächlich unsere Konsumgüter und vor allem unsere Freiheit geliebt, nicht unbedingt das Wessivölkchen.

    Man muss sich doch als Nation auch nicht untereinander mögen, das ist doch alles nur zufälligerweise zusammengewürfeltes Volk.

    Das ist ein richtiger und wichtiger Punkt. Niemand in Karl Marx Stadt hat sich für die allemannische Fastnacht, die bayrische Küche oder den niederrheinischen Dialekt interessiert. Klar ging es primär um Konsumgüter, Musik, Filme, Mode etc. Das, was man überdies erfuhr, waren Abfallprodukte.


    Trotzdem gab es ein Gefälle im Interesse und es fehlt oft die Ehrlichkeit, sich mit dessen Grundmotiv auseinander zu setzen. Dann wäre man nämlich doch ziemlich nah beieinander. Der Blick ging beiderseits der Mauer immer dahin, wo die Verlockungen lagen. Auch im Osten befasste man sich nicht allzu ausgiebig mit den Zuständen im Kongo oder in Belize. Exotik hin oder her.

    Juri Gagarin, Sigmund Jähn, ostdeutsche Musiker, die allenfalls als Hitlieferanten gut waren. Das Interesse an "der Zone" oder am Osten im Ganzen war bis 1989 und auch noch danach war denjenigen mit persönlichem oder familiärem Bezug vorbehalten.


    Man kannte jedes Balearen-Kaff, die netteste Bar in Phuket und das coolste Kasino in Vegas. Aber Rostock oder Eisenach hätten genausogut an Polen gefallen sein können. Sprechen die dort überhaupt noch Deutsch?


    Umgekehrt bastelten sich die Ossis selber Satellitenschüsseln oder Antennenungetüme aufs Dach, um einen noch so grieseligen Blick nach drüben zu erhaschen. Sie nannten ihre Kinder nach dem exotischen Westen, wälzten Bestellkataloge, klebten ergatterte West-Aufkleber in Massen auf und den Grünkeil in ihren Schiguli. Im Intershop schnüffelte man West-Luft und der Video-Rekorder war der Hausaltar.


    Wie groß war die Enttäuschung als man feststellte, dass das Interesse am jeweils anderen doch sehr einseitig war.


    PS: Mir fällt gerade auf, wie sehr das Szenario einem Stalker ähnelt, dessen "Liebe" enttäuschenderweise nicht erwidert wird.

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