Beiträge von elCaputo

    Der Anteil der Kinder aus Familien, die Gelder nach dem SGB2 beziehen, beträgt in NRW 18%. Je nach Schultyp und Lage sind es schonmal 50 bis 75 Prozent einer Klasse, die vom Amt leben. Mit allen dazu gehörenden Folgeproblemen.


    Zu meiner, zugegeben behüteten und priviligierten, Schulzeit waren das dystopische Horrorszenarien.


    Zahlen zur diesbzgl. Entwicklung in den letzten 30 Jahren kann ich nicht finden. Nach meinem Empfinden sind sie explodiert. Aber exponentielles Wachstum wird bei uns ja nur in einem bestimmten Kontext zum Aufreger. Da gibt es dann auch täglich neue Zahlen.

    Wisst Ihr, was früher besser war? Cherry Coke, die schmeckte noch richtig geil künstlich nach BASF-Kirschen. Wir hatten noch nen Dosenautomaten mit Cola in der Schule! Heute undenkbar. Oder Katjes, noch so richtig haram. Heute schmecken die so grieselig, genau wie Jaffa Cake. Dann Banjo in der Pause. Nein, das war keine ulkige Gitarre.

    Die lustigen Taschenbücher waren noch auf jeder zweiten Doppelseite schwarz weiß - war jetzt nicht so dolle. Fingerkloppe oder Skat im Schulbus war super.

    Bin früher selbst zum Kindergarten gegangen, genauso wie die meisten anderen Kinder. Heute darf mein Kind das vom Kindergarten aus schon nicht mehr. Ist verboten.


    Aber die Tage, an denen mich ein Elternteil in die Schule chauffiert hat, kann ich auch an einer Hand abzählen. Bei 13 Schuljahren und rund 12 km durch den Wald. Heute muss ich meist ewig lange warten, bis ich mal auf den Lehrerparkplatz darf, weil die lieben Kinderlein am besten im Klassenraum ausgekippt werden.

    Gilt es eigentlich auch als Egoismus, wenn man andere Meinungen oder Haltungen als die eigene, nicht aushalten kann und ihnen mit persönlichen Anwürfen begegnen muss?


    Habe jetzt ein bissl mitgelesen und bislang noch keinen Kommentar ausmachen können, der jemanden hätte von seiner "Reiseenthaltsamkeit" abbringen wollen. Das ist doch wie beim Fleischkonsum. Warum muss eine persönliche Entscheidung zum Verzicht immer gleich in ein absolutes Sendungsbewusstsein und eine moralische Selbsterhöhung umschlagen? Diese Art der oberlehrerhaften Übergriffigkeit braucht doch niemand.


    Fährt mein Nachbar furchtbar gern auf Kreuzfahrten, dann hat das null Einfluss auf meine Entscheidung, dies nicht zu tun.

    Jeder nach seiner Fasson.


    Raum für Denkanreize oder für Schilderungen, warum man für sich persönlich die entsprechenden Entscheidungen getroffen hat, ist dann immer noch.

    Oh Gott, es wird ja immer kruder. Was für ein Ansinnen, Wehrpflicht und Corona-Sanktionen gleichzusetzen. Warum nicht die ebenfalls historisch verbrieften Frondienste für die Betreffenden einführen? Oder Leibesstrafen für geringste Vergehen?


    Hey, mein Opa hat noch richtig Dresche von seinem Lehrer bekommen. Opa war ein Bürger und was ihm zugemutet wurde...


    Wie gesagt, wir blicken hier in ganz finstere Abgründe.

    Ein Ungeimpfter gefährdet seine Mitmenschen direkt und so pauschal mitnichten.


    Ein Erkrankter bzw. Infizierter tut dies. Ein Ungeimpfter hat zunächst einmal sogar das höhere Risiko, sich zu infizieren und ggf. zu erkranken.


    Ungimpfter nicht gleich Infizierter. Das müsste mittlerweile aber bekannt sein.

    Der große Unterschied ist, dass es bei anderen Dingen keinen Effekt auf die Gesellschaft hat. Ob ich in die Sauna gehe oder nicht, hat keinen Effekt auf meine Mitmenschen.

    Wenn ich mich aber weigere mich impfen zu lassen, obwohl es möglich wäre, spiele ich auch mit den Leben und der Gesundheit anderer. Ebenso sollten man die wirtschaftlichen Folgen steigender Inzidenzen beachten. Natürlich gibt es keine juristische Pflicht aber durchaus eine moralische. In vielen Bereichen erwarten wir ein Verhalten auch wenn es nicht gesetzlich gefordert ist.

    Und Du glaubst allen Ernstes, dass der Verzicht auf Kinder oder auf Sport keine gesellschaftlichen Auswirkungen hat? Frag mal einen guten Katholiken, was der als moralische Pflicht betrachtet, wenn es ums Kinderkriegen bzw. -zeugen geht.

    Nein, es ist und bleibt eine Ordnungswidrigkeit. Ganz unabhängig von Deiner sehr verschrobenen Sicht auf die Dinge.


    Neuseeland interessiert mich übrigens mal so gar nicht. Dort steht man etwas geschichtsvergessen in einer recht problematischen Tradition, was Lager für Menschen angeht. Im benachbarten Australien hat man, aus derselben Tradition heraus, da auch ganz spezielle Ansichten, die ich mit allem, was mir zur Verfügung steht, ablehne. Der einmalige Import englischer Lagerhaltung in Deutschland reicht.


    Aber Deine Logik ließe es ja auch zu, Reiserückkehrer in ein Biwak zu stecken, sie stundenlang marschieren zu lassen, sie in den Bunker zu stecken, ihre Spinde zu kontrollieren und natürlich den Bettebau penibel abzunehmen. Panzer und G3 putzen verstehen sich von selbst.

    Mal abgesehen davon, dass der Begriff "Impfverweigerung" oder Impfverweigerer impliziert, es gäbe eine Pflicht zum Impfen. Wohl kaum jemand würde einem anderen unterstellen, sich etwas zu "verweigern", das ohnehin fakultativ ist.


    Ich zumindest habe noch nie von Sportverweigerern, von Motorradverweigerern, von Kinderverweigerern, Saunaverweigerern oder ähnlichem gehört oder gelesen.

    Dasselbe gilt übrigens in Kombination mit dem Wort -gegner.


    Sprachlich wird hier eine Pflicht (aber auch eine entsprechend verbissene Haltung) suggeriert, die es faktisch nicht gibt. Man ist Ungeimpfter, Kinderloser oder eben jemand, der nicht Motorrad fährt oder in die Sauna geht.

    Weiß hier noch jemand grob, was unser Erziehungs- und Bildungsauftrag ist? In welchem Land wir leben?


    Wenn ich so lese, was hier mancher an Allmachtsfantasien und Repressions-Ergüssen so herausgöbelt, dann wird mir speiübel. "Lager mit bewaffneten Wachen" für Infektions-Verdächtige. "Haftstrafen" für Ordnungswidrigkeiten - Habt Ihr jedes Maß verloren?

    Es wird zu viel gereist, ganz unabhängig von der Pandemie. Und wer sich gerade verwirrt fragt, ob 4x im Jahr Fernreisen okay sind: nein, sind sie nicht. Auch wenn die arme Schwangere heuer nicht fliegen darf.

    Na da ist ja mal jemand sehr von sich überzeugt. Mal eben so die Deutungshoheit darüber an sich ziehen, was denn "zu viel reisen" ist, im Bausch und Bogen, einfach so als Postulat mit dem Anspruch der Allgemeingültigkeit. Chapeau!


    Konnte mein Opa auch. Der fand auch, dass eine USA-Reise völlig sinnfrei sei, nur weil er jedes Jahr in sein angestammtes Hotel im Schwarzwald gurkte und ihm das auch reichte. Seine Argumentation ließ sich freilich auf jede Freizeitaktivität anwenden. Da war alles zu teuer, zu gefährlich, zu übertrieben, zu... ach, was weiß ich.


    Gottlob haben die verkniffenen Opas dieser Welt eben keinen Einfluss auf den Lauf der Dinge. Ebenso wenig wie so mancher Forist in einem Lehrerforum.

    Ah stimmt, ist mir nicht aufgefallen, ich dachte, wir hätten immer noch 2020 ^^


    Die Zahlen von 2019 stimmen aber trotzdem, knapp 71 Mio Urlaubsreisen, davon 74% ins Ausland. Nur mal so zum auf der Zunge zergehen lassen.

    Gehen wir nun davon aus, dass ein Gutteil derer, die nicht verreisen, dies nicht unbedingt aus Erwägungen mit Corona-Bezug unterlässt, sondern weil es die Finanzen, zu kleine Kinder, die eigene Gesundheit, der Arbeitsplatz, Haustiere, die eigene Landwirtschaft, Schwangerschaft etc. nicht zulassen.


    Nehmen wir weiterhin an, dass von den dann verbleibenden Nichtreisenden die meisten für sich beschlossen haben, dies aus Angst vor Corona nicht zu tun, jedoch nicht für sich in Anspruch nehmen, dass andere dies ebenso sehen oder handhaben müssen.


    Wieviel Prozent der Menschen bleiben dann übrig, die miesepetrig den anderen die Urlaubsreise als pandemische Untat vorhalten? Es dürfte eine furchtbar geringe Minderheit sein.


    DAS muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Werbung