Man kann die Leute nicht zu ihrem Glück zwingen. Dass breite Teile der Bevölkerung nicht in der Lage sind, Informationen aufzunehmen geschweigen denn korrekt einzuordnen, ist wirklich keine Überraschung. Die Boosterimpfungen sind ja erstmal nur für Alte und schwer Vorerkrankte (...)
Und genau da liegt doch die Crux. Es ist doch kein Wunder, das "Informationen nicht angenommen werden", wenn sich die Informationen ständig ändern. Zum Teil in ihr Gegenteil.
Zu Zeiten als Impfstoff knapp war, wurde kommuniziert, dass das Gesundheitsproblem außerhalb der Risikogruppen ein lässliches sei. Zufällig hatte man nie zu wenig Impfstoff, sondern immer nur genau so viel, wie es gerade Risikopatienten gab. "He, regt Euch nicht auf. Ihr habt keine Priorität, ihr seid praktisch nicht gefährdet, gebt euch mit einem späteren Impftermin zufrieden." Monate später kann die Impfung von den Leuten, die eben noch als vernachlässigenswert wichtig galten, nicht schnell genug gemacht werden und wir reden plötzlich von Impfpflicht.
Ein ähnliches Kommunikationsfiasko gab es bereits bei den Masken, denn als es die nicht gab, waren sie auch unnötig bis gar nicht hilfreich. Jetzt gibt es sie und wir müssen sie plötzlich sogar auf leeren Supermarktparkplätzen tragen.
Heute hüh, morgen hott. Zwischendurch ein Bombardement aus Zahlen, ständig wechselnden Beobachtungsgrößen (Intensivauslastung, Hospitalisierungen generell, R-Wert, Inzidenzen etc), ein Wust an Regeln, Gesetzen, Verordnungen (auch die häufig schwachsinnig oder sich selbst widersprechend), die dann im Nachbarort wieder ganz anders sind. Diese Dissonanzen, die logischen Brüche und Inkonsistenzen werden auch von "breiten Teilen der Bevölkerung" wahrgenommen und entsprechend goutiert.
Corona zeigt nicht das Versagen der Menschen, sonder die Planlosigkeit und Inkompetenz der zuständigen Stellen und Personen - über einen so langen Zeitraum.