rischtisch
Deshalb kann ich über die Mär vom Mehr an Solidarität und Aufopferung in der Krise auch nur den Kopf schütteln. Das Gegenteil ist der Fall.
rischtisch
Deshalb kann ich über die Mär vom Mehr an Solidarität und Aufopferung in der Krise auch nur den Kopf schütteln. Das Gegenteil ist der Fall.
Der Zynismus, den Du in meinem Beitrag findest, stammt nicht originär von mir. Zuviel der Ehre.
Vielmehr trieft der Zynismus aus jeder Pore der Corona-Krise, ihrer medialen Aufbereitung und den ganz individuellen Selbstoffenbarungen der seitdem vollkommen Scham-, Grenzen-, und Schlaflosen.
Ist es nicht bezeichnend, dass EINE Impfung immer dann zu einer großen Menge hochgerechnet wird, wenn es passt? Und wenn man auf die Unterversorgung weiter Teile der Welt mit Impfstoff hinweist, dann ist ist es nur EINE Drittimpfung, die sicherlich global gesehen nichts macht.
Aktive Lehrer dürften kaum in die Kohorte gehören, für die eine Booster-Impfung als sinnvoll erachtet wird. Die Betreffenden sehen selbst, dass das Ganze ein Geschmäckle hat. Es ist schon recht auffällig, wenn jeder Zweite der Booster-Willigen hier versichert, dass seine geplante Drittimpfung ganz bestimmt und überhaupt gar nicht zur Verimpfung in Somalia, Sierra Leone oder Kambodscha taugt. Zu weit weg, Kühlkette in Afrika problematisch, Blutgruppen und Gensequenz passen nicht, Suez-Kanal verstopft, nur deutsche Beipackzettel etc.
Ansonsten würde ja das Konstrukt von der altruistischen Tat für die Gesellschaft, für die Altenheimbewohner und die krebskranken Kinder Schaden nehmen. Was übrig bliebe? Zutiefst verängstigte, zuallererst um ihr eigenes Wohl besorgte Wohlstandsbürger, denen die anderen am Allerwertesten vorbeigehen. Lieber ICH dreimal (und mehr) als Mutombo oder Chivan einmal.
Das wiederum lassen die neuen Regeln nicht zu. Es sei denn, es träte der unwahrscheinliche Fall ein, dass alle die Maske freiwillig trügen.
Was ja weiterhin möglich ist.
Deckmäntelchen? Feigenblatt?
So nach dem Motto: Wenn jetzt doch was passiert oder der Gegenwind zu heftig wird, dann verweisen wir auf die Maske, die ja doch noch irgendwie getragen werden muss. Es fehlt eben die Traute.
Unsere Politiker können gar nicht mehr anders als in Kompromissen zu denken. Auch wenn die jeder Logik entbehren.
Ich muss jetzt doch nochmal nachfragen. Ab Montag sitzen unsere SuS - so sie wollen - Schulter an Schulter ohne Maske im Klassenraum. So richtig nah aneinander und an einem Tag auch schonmal neben vielen verschiedenen anderen Schülern, weil viel in Kursen unterrichtet wird. Erst wenn sie sich bewegen, muss die Maske her, aber nicht auf dem Schulhof. Die Lehrkräfte wiederum, die zu 90 Prozent geimpft sind, müssen, um der Maske im Klassenraum zu entgehen, einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu ihren SuS gewährleisten. Eine Abstandsregelung, die für SuS untereinander, mit deutlich niedrigerer Impfquote, nicht gilt. Stimmt das jetzt so?
Wer denkt sich sowas aus?
PS: Bleiben uns die dreimaligen Testungen erhalten?
Wenn ich das so aus der Schweiz lese, dann dürften dort demnach ja die besten Bedingungen für die Freigeldbewegung herrschen. Der Erwerb bzw. Besitz von Grund und Boden ist der Mehrheit der Bevölkerung bereits jetzt unmöglich.
Es gab meines Wissens dort auch mal ein entsprechendes Experiment.
Übrigens alles ganz nah am Thema, wenn es um alternative Lösungen für das existierende unersättliche Wirtschaftssystem geht.
@Antimon
Tatsächlich, die Wohneigentumsquote der Schweiz liegt im europäischen Vergleich sogar noch unter der Deutschlands. Beide Staaten bilden in den Statistiken die Schlusslichter. Ein Zustand, der sich unter den derzeitigen Umständen wohl nicht dramatisch ändern wird.
Zurück zum Thema. Laut Spiegel soll Putin bewusst die Hausse am Gas-Markt befördern, um die Umstellung auf alternative Energieformen hierzulande zu verzögern.
Und ich war der Meinung, Russland wolle nur kurzfristig Druck auf die noch in Bildung begriffene Bundesregierung ausüben, Merkels Kurs bzgl. Nordstream2 fortzusetzen. Nach dem Motto: "Seht Ihr? Ein Ausbau der Gas-Infrastruktur ist dringend notwendig."
Sollte die Interpretation des Spiegel zutreffen, wäre das Wasser auf die Mühlen der Amerikaner, die Nordstream2 seit langem ablehnen unter Hinweis auf die damit wachsende Abhängigkeit Europas von Russlands Gas und damit Wohlwollen.
Ich persönlich hätte das diplomatische Geschick Putins diesbezüglich als größer eingeschätzt. Gut, man erfüllt wohl offiziell alle Lieferverträge, aber eben auch nicht mehr.
Heute gabs tatsächlich keine Schleich-Tiere beim Spielzeugladen. Antwort: "Das kommt aus China." Als wäre das letztes Jahr noch anders gewesen oder an sich eine Erklärung.
Neue Heizungsanlage und dann Öl?
Ja, die Preise sind explodiert, aber doch nicht erst jetzt. Das zieht sich doch schon seit Jahren hin und hat nicht nur mit der Corona-Pandemie zu tun.
Ich glaube wir sind uns einig, dass Corona hier keine größere Rolle spielt. Selbst bei den Lieferproblemen und Preissteigerungen in den anderen Bereichen dürfte Corona nur die Rolle des Brandbeschleunigers, manchmal auch nur der faulen Ausrede, zukommen.
Oder Richtung holländische Grenze, da muss man aber keine 80km fahren.
Leider nein, leider gar nicht. Städteregion Aachen, Kreis Heinsberg, Kreis Viersen - alles ziemlich teuer. Eben weil man nicht weit nach Neuss, Mönchengladbach oder Düsseldorf fährt.
Dem möchte ich mal direkt widersprechen. Wir leben wirklich nicht im Speckgürtel und für unser Haus bekämen wir jetzt das Doppelte.
Sehe ich auch so.
Radius um Köln/Düsseldorf, in dem ein Einfamilienhaus 500.000,- + kostet, ca. 80 bis 100 km. Da muss man schon weit ins Sauerland oder in Richtung Münsterland, dass man da was "locker" kaufen könnte. Die NRW Nordeifel ist wegen der Nähe Köln/Bonn/Aachen da auch raus. Da muss man schon wirklich in die Vulkaneifel.
Was kaufst Du denn, was so rar ist?
Mein letzter Besuch im Baumarkt (Thema selber machen):
- Ameisengift (aus)
- Spielsand (aus)
- Chlorgranulat (aus)
- L-Steine, Rasenkantensteine (aus)
Das war recht frustrierend. Nicht falsch verstehen, nichts davon war lebensnotwendig oder hätte mich in den Selbstmord getrieben. Aber die Vielzahl gänzlich unterschiedlicher Produkte, die nicht verfügbar war, war zumindest ungewohnt. Ein wenig DDR 2.0
Nun, im Kollegium höre ich es fast täglich. Das Stöhnen und Ächzen der jungen Kollegen, die eine Familie gründen und ein Eigenheim erstehen wollen. Die Summen sind aberwitzig. Das Angebot bescheiden.
Manche teure Hütte schlicht eine Unverschämtheit.
Wer bereits baut, der sieht sich in der Regel Kosten jenseits der halben Million Euro gegenüber - Tendenz steigend, weil die Handwerkerleistungen mittlerweile mit Stundensätzen abgerechnet werden, da erblassen die Anwälte. Von den Materialien will ich nicht anfangen.
Wer sich so verschuldet, der muss selbst als Lehrer knapp kalkulieren. Die auf uns zukommenden Preissteigerungen sind da oft nicht eingepreist. Mich wundert, dass diesbzgl. hier niemand Befürchtungen äußert.
Hat in den letzten Monaten keiner von Euch eine Dienstleistung gebraucht und nur zuckende Schultern oder Termine im nächsten Jahrzehnt bekommen?
Ist keiner von Euch - wie es mir ergangen ist - zuletzt mit einer Einkaufsliste gänzlich unterschiedlicher Produkte losgezogen und nur mit einem Bruchteil davon nach Hause gekommen? Nicht verfügbar, Lieferschwierigkeiten, vielleicht nach Ostern...
Hier wird vom Fahrradfahren schwadroniert. Wusstet Ihr, dass es momentan oft mit Fahrrädern Essig ist?
Die Verengung auf den Aspekt Verkehr hier im Thread interpretiere ich jetzt mal als eine Absage an darüber hinaus gehende Probleme, Befürchtungen oder Erfahrungen der Teilnehmer mit anderweitigen Versorgungsengpässen, Preissteigerungen oder Konsumeinschränkungen.
Mich wundert das zwar, aber vielleicht ist das der Tatsache geschuldet, dass Lehrer doch noch priviligiert sind und die deutlichen Teuerungen besser verknuspern können.
Meine Gedanken zu der Frage, warum unsere Zunft offensichtlich dazu neigt, die o.g. gesamtgesellschaftlichen Probleme zu einer "Fahr halt Fahrrad und flieg nur einmal im Jahr in den Urlaub-Debatte" verkürzt, behalte ich mal lieber für mich.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und bin mal durchgegangen, in welchen Bereichen in Deutschland Mangel herrscht. Dass es in den genannten Bereichen Mängel gibt, ist teilweise Allgemeingut und in den allermeisten Fällen breiter Konsens. Da ist einiges zusammengekommen. Und wieder, die Referenz ist da Skandinavien, die Niederlande, Kanada, Japan etc. , bevor mir wieder jemand mit Burundi kommt.
Ölversorgung: (gewollt) mangelhaft
Gasversorgung: (gewollt) mangelhaft
Stromversorgung: (gewollt) mangelhaft
Glasfaser-Internet: mangelhaft
Mobilfunkabdeckung: mangelhaft
Bundeswehrausrüstung: ungenügend
Zustand Straßen-, Autobahnen: mangelhaft
Zustand Brücken: mangelhaft
Ausbau Stromtrassen: mangelhaft
Strom-Ladestationen: mangelhaft
Hochgeschwindigkeitstrassen: mangelhaft
Bildungssektor: mangelhaft
Kita-Versorgung: mangelhaft
Ganztagesbetreuung: mangelhaft
Güterverkehr-Bahn: mangelhaft
Katastrophenschutz: mangelhaft
Digitalisierung Verwaltung: mangelhaft
Strafverfolgung/Justiz: mangelhaft
Ausstattung Polizei: mangelhaft
ÖPNV: (regional) mangelhaft
Steuergesetzgebung: mangelhaft
ärztliche Versorgung: (regional) mangelhaft
Lange hat uns sicherlich das umfassende und allzeit verfügbare Konsum-Angebot darüber hinweg getröstet, dass doch einiges im Argen liegt. Jetzt erfahren wir auch hier Mangel und beim genaueren Nachdenken fällt einem auf, dass wir schon geraume Zeit in einem Land der Mangelverwaltung und Prokrastination leben. Aber wem sag ich das in einem Forum für Lehrer...
Habe gerade mal nachgeschaut, welche Alternative mir der ÖPNV zu meiner halbstündigen Autofahrt zur Schule bietet.
Knapp zweieinhalb Stunden dauerte die Anreise mit jeweils zwei oder dreimal umsteigen. Indiskutabel.
PS: jeweils zwei Fußmärsche von je 6 min locken mich, wenn ich gerade aus dem Fenster schaue, auch nicht in den ÖPNV.
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