Beiträge von elCaputo

    Um zum Ausgangspunkt der etwas ins Leere gelaufenen Diskussion zurückzukehren. Wie der Lehrerberuf von dem einzelnen gesehen wird, welchen Stellenwert oder welches Prestige man damit verbindet, ob man ihn als akademischen Beruf betrachtet, ist kaum objektivierbar. Gottlob müssen wir da gar keinen Konsens finden. Bzgl. der beamtenrechtlichen Einstufung und Vergütung jedenfalls tun das andere für uns.


    Die Einstufung von Lehrern in die Besoldungsstufen A12 ff. (in manchen BL A11) erfolgt aus den Voraussetzungen, die der Dienstherr für die Ausübung dieses Amtes fordert. Zwei Staatsexamen bzw. äquivalent ein abgeschlossenes Hochschulstudium lassen eine Besoldung unter E12/A12 (bzw. A11 s.o.) nicht zu. Das drückt der Begriff der Amtsangemessenheit aus. Hier sind dann auch wieder die Parallelen zu den Ärzten, den Juristen u.ä. zu finden.


    Die Frage, ob man irgendwen irgendwohin oder irgendwo dran herum führt, ist also völlig irrelevant. Hast du brav Abi gemacht, warst dann auf der Uni und hast Du Deine Abschlüsse geschafft? Bei den Juristen muss(te?) es dann noch ein Prädikatsexamen sein. So einfach ist das Prinzip.


    Und schon löst sich auch das Rätsel um die Erzieherinnen auf, die seltsamerweise auch mit Kindern zu tun haben, allerdings nicht nach E12 oder E13 entlohnt werden. Die dafür notwendige Qualifikation ist schlicht eine andere als die der Lehrer.

    andere Milchmädchenrechnung:

    80.000.000 Bundesbürgende : 100.000 Verstorbene mit und an Corona = jeder 800.

    Wie lange wird wohl meine Pension noch gesichert sein?
    Deshalb: Wehret dem Schwund!

    Ich wechsel mal ganz kurz auf die dunkle Seite der Macht. Die allermeisten Corona-Toten sind hochhalt und oder schwer vorerkrankt. Sie sichern daher schon länger keine Pensionen mehr. Vielmehr dürfte der "Schwund" eine Entlastung der Renten- und Pensionskassen (und damit in beiden Fällen des Steuersäckels) bedeuten. Imperator-Mode aus.


    Das ist eine zugegeben makabere Betrachtungsweise, aber die Sicherung von Pensionen ist eben auch wirklich kein guter Grund.

    Du sprachst davon, dass Du dich einschränken müsstest, um zu tanken. Das ist einfach nicht wahr, oder du hast dich mit dem Fahrzeug übernommen.

    Wo hätte ich solcherlei behauptet?


    Nichtsdestotrotz bedeuten die gestiegenen Preise für jeden von uns einen Reallohnverlust. Selbst für unseren fröstelnden gefallenen Engel im Kerzenschein. Dass dieser Reallohnverlust nicht einmal annähernd durch den Tarifabschluss aufgefangen wird, lässt mich feststellen, dass er unbefriedigend ist und für alle Betroffenen, die nicht masochistisch veranlagt sind, sein sollte.


    Siehst Du das anders, dann ist das ok. Das bringt so ein Meinungsforum mit sich.

    HartzIV-Empfänger*innen, Kassierer und Frisörinnen sicher nicht. Lehrkräfte werden Stromrechnung auch künftig überweisen können.


    Geht's auch mal mit weniger Dramatik?

    Also ist Deine Referenz für ein Lehrergehalt dasjenige von Kassiererinnen, Frisörinnen oder gar HartzIV- Empfängern?


    Also mein Anspruch an eine amtsangemessene Alimentation ist sicherlich nicht der, dass ich gerade so meine Stromrechnung überweisen kann.


    Darf ich weiterhin darauf hinweisen, dass all die Vorgenannten nicht unter den TV-ÖD fallen? Unter den TV-ÖD fallen jedoch Beschäftige weit unterhalb des Lehrergehalts. Die scheinen hier ausgeblendet zu werden. Hauptsache die Frisörin wurde mal wieder bemüht...

    Ich kann das z.B., ich verdiene nicht A13 und lebe trotzdem ganz gut. Geht alles, man kann Strom durch viele kleinen Änderungen sparen, anstatt zu heizen kann man sich warm anziehen und zudecken usw. Wird aber kein Lehrer machen müssen, kann aber nicht schaden.

    Und das machst Du schon länger so oder als Ergebnis der Preisentwicklung?


    PS: Der nun geschlossene Tarifvertrag gilt nicht nur für Lehrer. Im Gegenteil, zunächst einmal gilt er nur für 20 % des Lehrpersonals in NRW.

    Der Tarifabschluss kann niemanden zufriedenstellen. Auch ein abbezahltes Haus bzw. niedriger Stromverbrauch haben ja bislang dafür gesorgt, dass ggf. mehr am Monatsende übrig blieb. Dieses Mehr wird durch Tarifabschlüsse, deutlich unter der Inflationsrate, ebfnfalls weniger oder löst sich gänzlich in Wohlgefallen auf.


    Ja, der Hungertod ereilt uns noch nicht. Aber noch ein paar solcher Tarifverträge und es wird - wie in Hessen gerade richterlich bestätigt - am unteren Ende richtig eng.


    Wer kann den seinen Bedarf akut derat schnell herunterschrauben, dass ihn die Teuerungen bei Gas, Strom, Benzin, Lebensmittel nicht juckten?

    Was soll man dazu großartig sagen. Ein Desaster für all jene, die rechnen und die aktuellen Inflationsraten interpretieren können. Für die anderen auch, aber die merken's erst später.


    Corona bietet ja auch mehr Thrill als die Entwicklungen bei den Tarifabschlüssen, an den Zapfsäulen, bei der ungelösten Rentenfrage, den Infrastrukturplänen usw. auch wenn man im Zweifel flächendeckender und unmittelbarer betroffen sein dürfte.

    Das stimmt so nicht ganz. Richter und Staatsanwälte werden nach der R-Besoldung besoldet. Während in der Grundstufe R1 die Anfangsbesoldung noch vergleichbar zu A13 ist, entspricht die höchste Erfahrungsstufe in R1 bereits der in A15. Ärzte beim Gesundheitsamt sind ohne Personalverantwortung in der Regel in der Entgeltgruppe 14, mit Personalverantwortung in 15 eingruppiert. Bei Polizei- und Gefängnisärzten weiß ich es nicht, da mag das stimmen.

    Welcher Staatsanwalt oder Richter wird mit der höchsten Erfahrungsstufe eingestellt? Die Entgeltgruppe 14 beim GA bzw. A14 macht monetär durch den Wefall der allgemeinen Stellenzulage (Strukturzulage in NRW) eine Netto-Differenz von ca 100,- pro Monat zum A13 Studienrat aus.


    Eine nennenswert höhere Vergütung für die ärztliche Tätigkeit (und das war ja das ursprüngliche Thema) kann man das wohl kaum nennen.

    Trotzdem kann man Ausbildungszeit oder Verantwortung von Lehrern und Ärzten nicht gleichsetzen.


    Mal in die Runde: Ist es eigentlich so schwer zu akzeptieren, dass es Berufe mit mehr Verantwortung gibt?

    Ich mag mich irren, aber erstens habe ich das nicht bestritten und zweitens ging es doch primär um Bezahlung und Sozial-Prestige. Beides ist nicht zwingend an Verantwortung (weil schwer zu definieren und zu vergleichen) gekoppelt, wie ja hier bereits mit dem Hinweis auf Busfahrer oder Lokführer ausgeführt wurde.

    Staatsanwalt passt vielleicht noch, Arzt ganz sicher nicht. Das Medizinstudium geht mehr als 6 Jahre (Regelstudienzeit) und die Facharztausbildung dauert mehrere Jahre. Da geht LA deutlich schneller. Auch hat ein Arzt viel mehr Verantwortung.

    Lehrer ist ein wichtiger Beruf mit viel Verantwortung, aber nicht mit Ärzten zu vergleichen.

    Die Besoldungsstufen, die für beamtete Ärzte vorgesehen sind, sprechen eine andere Sprache. Studienräte, Richter, Staatsanwälte, Ärzte beim GA bzw. Polizei- oder Gefängnisärzte werden in allen mir bekannten Bundesländern in A13 (bei Staatsanwälten äquivalent R1) eingestellt.


    Geht auch gar nicht viel anders, weil ja bei A16 bereits wieder Schluss ist. Das System muss ja aber auch noch Leitungsfunktionen u.ä. vorhalten. Gleichermaßen verhält es sich mit den Bundeswehr-Ärzten. Da knubbelt sich im Falle eines Bundeswehrzentralkrankenhauses die gesamte Hierarchie einer "normalen" Klinik mit Assistenärzten, Oberärzten, Chefärzten im Raum zwischen A13 und A15.


    Eine Besoldung außerhalb des auch für uns vorgesehenen Systems ist nicht vorgesehen. Das Ergebnis dieser Deckelung nach oben - in Konkurrenz zur sog. freien Wirtschaft - lässt sich überall beobachten. In den nächsten Jahren fällt uns das gehörig auf die Füße.

    Ähnlich ließe sich argumentieren, wenn man die Werbetrommel für das Schwimmen bei Gewitter rührte. Die eine größere Wahrscheinlichkeit lässt die andere ja nicht verschwinden. Und schonmal gar nicht, wenn es um Ängste geht, die ja nicht zwingend rational sind. Du kennst sicherlich viele Menschen, die zwar Auto fahren, aber ums Verrecken nicht ins Meer gehen würden aus Angst vor Haien. Oder nimm das Fliegen. Manch einer fährt aus Angst vorm Absturz lieber 15 Stunden mit dem Auto nach Italien. Wer die Konstellation "deutscher Autofahrer vs. italienischer Verkehr" mal erlebt hat, geht an dieser Misskonzeption kaputt.


    Klar, diese archaischen Muster sind im Kontext von Corona hinderlich. Aber sie sind da, uralt und kaum zu durchbrechen.

    Naja, so richtig dezidiert oder klar umrissen ist die "Gegenseite" ja nun damit nicht. Du erwartest ja scheinbar irgend etwas von irgend wem. Um dessen Haltung wiederum zum Vierte-Welle-Brechen herauszufinden, müsste man ja schon wissen, bei wem man da nachschaut.


    Bei dem Großteil der von Dir definierten Gegenseite-Protagonisten führt die Definition selber den Wunsch nach entsprechenden Vorschlägen ad absurdum. Warum sollte jemand, der Corona leugnet, die Existenz einer vierten Welle hingegen akzeptieren und Maßnahmen dagegen vorschlagen?


    Überdies scheinst Du die Haltung der Betreffenden gut zu kennen. Ihre Vorschläge, wie man mit der sog. 4. Welle umgeht, hast Du zur Grundlage Deiner Zuordnung als "Gegenseite" gemacht.

    Wiedereinführung der Maskenpflicht, um dem anrauschenden Zug des Lockdowns und damit neuerlicher Schulschließungen zu entgehen. Man stelle sich vor, es stellte sich dann raus, dass bzgl. weitergehender Hygienemaßnahmen (Luftfilter, Raum- bzw. Gruppengrößen) sowie der technischen Ausstattung (Glasfaseranbindung, Endgeräte für SuS und Lehrer) irgendwie nix passiert ist.

    Auch ich kann nicht in die Zukunft schauen und das Weissagen oder Schwarzmalen überlasse ich auch gern anderen. Was eine Schulschließung bzw. vorgezogene Ferien bzgl. der Zahlen bewirken, kann ich nicht in Zahlen umsetzen. Aus den letzten Lockdowns jedoch kann ich berichten, dass ein nicht unerheblicher Teil meiner Schülerschaft (Mittelstufe) nicht etwa weniger oder weniger intensive Kontakte hatte. Die waren nur nicht in der Schule - sonst aber überall und zu allervorderst immer im Trüppchen.


    Die netten Berechnungen hier scheinen ja davon auszugehen, dass die betreffenden SuS zu Hause im Keller fixiert werden.

    Eine kritische Haltung zum Datenschutz, der ja derzeit partiell ausgesetzt zu sein scheint, wiederum halte ich für nachvollziehbar. Noch dazu, wo es um medizinische Daten geht, die besonders schützenswert und heikel sind - es zumindest immer waren.


    Ich darf keine Schülernoten auf dem Rechner haben, muss Einverständniserklärungen und Elternunterschriften für jeden Kicki einsammeln und Whatsapp ist des Teufels. Bei Videokonferenzen war es ok, dass SuS ihre Kameras ausmachten, weil man ja etwas aus dem Kinderzimmer erhaschen könnte. Klassenfotos scheitern an Eltern und Schülern, die glauben, ihr Geist würde so gefangen und gephotoshopped auf Instagram wiederauferstehen.


    Dass ich unter diesen Umständen gleichzeitig Impfausweise inspiziere, kann doch nicht nur mir Unbehagen bereiten.

    Woher wisst Ihr, wer im Kolleqium geimpft/ungeimpft ist?


    Bei uns jedenfalls habe ich den Eindruck, dass nur die Allerwenigsten mit ihrem Impfstatus hausieren gehen, unabhängig davon, wie der aussieht. Daher könnte ich gar keine Aussage dazu treffen, wer der derzeit wahrlich zahlreich Erkrankten, ungeimpft wäre. Ist das bei Euch anders?


    Ansonsten ist bei uns nur der Schulleitung etwas diesbezügliches bekannt, wobei der Nicht-Nachweis der Impfung ja nicht zwingend die Nicht-Impfung beweist.

    Das war im Sommer, die paar noch vorhandenen Tests in Supermärkten reichen für Millionen von Schülern und Lehrern nicht. Allein in Baden-Württemberg werden jede Woche 4,7 Millionen benötigt.

    Und dabei hat man ja schon darauf verzichtet, die Testungen täglich durchzuführen, wie es ja in allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens Vorgabe ist. Man stelle sich vor, in den Schulen würde täglich getestet.


    Allein der Müll, der in einer Klasse anfällt (insbesondere die Kartons) ist enorm und zeigt, in welchen Dimensionen man hier denken muss.

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