Beiträge von elCaputo

    Die Belegungsquote der ITS lässt sich genau wie der Anteil der Covid-19-Patienten an den gesamten ITS-Patienten messen und entsprechend mit Zeiten vor der Pandemie vergleichen. Das gilt genauso für den Anteil von notwendigerweise verschobenen Operationen. Daraus lässt sich - anders als du behauptest - sehr wohl die Be- und teils leider auch Überlastung des Gesundheitssystems ableiten. Von einer reinen Belastung "nach Gefühl" kann hier überhaupt keine Rede sein.

    Fakt 1: Die Meldung zu den ITS im Rahmen des DIVI Intensivregister wurde erst wurde erst mit Pandemie-Beginn im April 2020 eingeführt. Ein Vergleich mit "vor der Pandemie" ist daher nicht möglich, wie Du behauptest.

    Fakt 2: Das Gesundheitssystem, dessen Überlastung es vorzubeugen gilt, besteht aus mehr als Intensivbetten.

    Fakt 3: Notwendige Operationen, die bislang nicht durchgeführt werden, ergeben sich nicht primär aus der tatsächlichen Auslastung, sondern ergeben sich aus der antizipierten Auslastung. Die Kliniken verschieben Operationen, weil sie Reserven für Corona-Patienten vorhalten, von denen keiner weiß, ob die tatsächlich eintreffen. Diese "Notreserve" wiederum ist lukrativ, denn dafür bekommen die Kliniken Geld, ohne dass tatsächlich Arbeit und damit Kosten (Gerätemedizin, Personal etc.) anfällt. Wie vertrauenswürdig wiederum die Zahlen der Kliniken in diesem Lichte sind, wurde bereits erklecklich erörtert. Stichwort: Divi-Gate

    Der Beitrag durchs Impfen muss ja auch nicht vom Staat belohnt werden. Er wird dadurch belohnt, dass man mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht schwer erkrankt. Das finde ich schon mal super.

    Nicht in dieser Form vorherzusehen war das schnelle Erscheinen einer Virusvariante, die der Infektion so gut entgeht. Aber auch bei der ist die W. die Infektion weiterzugeben reduziert.

    Insofern stimmt es leider, dass die altruistisch gedachte Impfung nicht den von vielen erhofften Effekt hat, einen guten Effekt hat sie dennoch.

    Ich hätte wohl den Begriff "belohnen" in Anführungsstriche setzen sollen. Denn ich persönlich halte die Wiederherstellung des Normalzustandes und die Rücknahme einschränkender Maßnahmen mitnichten für eine Belohnung des Staates. Vielmehr sollte dies das erklärte Ziel und die Pflicht der Regierungsverantwortlichen sein.

    Und nein, die Mutationsfähigkeit des Virus war nicht "nicht vorherzusehen". Jeder mit ein bisschen Kenn wusste das. Corona-Viren sind seit ewigen Zeiten in der Welt. Vielmehr hatte man ja bereits mit dem Wechsel vom Wildtyp auf den Delta-Typ erfahren, wie schnell das auch mit der Covid-19 Variante passiert. Und dass die Evolution jede Menge in Petto hat, was die dann möglichen Veränderungen angeht, das weiß man seit Darwin. Das wird übrigens auch so bleiben. Mit Deltacron, Pi, Sigma stehen uns neue und andere Varianten ins Haus. Eigenschaften - mal schauen. (Das schreib ich jetzt, damit ich nächstes Jahr auf diese bahnbrechende Erkenntnis hier und heute verweisen kann)

    Am Effekt der Impfung gibt es meinerseits keinen Zweifel. Genau daraus leite ich ja meine Frage nach dem Ende oder der größtmöglichen Rücknahme der anderweitigen Maßnahmen ab. Bin dreimal geimpft und bin bereit das immer wieder zu tun. Ich mache auch in sensiblen Bereichen noch nen Test obendrauf. Was könnte ich perspektivisch noch tun, damit ich nicht wie gestern von morgens um 8 bis nachmittags 16 Uhr mit Maske arbeiten, reden, unterrichten muss? Dass ich mich im Baumarkt nicht einer Kaskade von Abfragen nach Nachweisen und Unterlagen gegenüber sehe, gegen die der Grenzübertritt aus der DDR ein Witz war?

    Die Belastung des Gesundheitssystems zu vermeiden, war natürlich immer ein Ziel.

    Es scheint mir nur so dass es derzeit DAS EINZIGE ist.

    Am 18.03.2020 - ja so lange ist das mittlerweile her - erklärte Angela Merkel in ihrer "Rede an die Nation", dass es das Ziel sei, Zeit zu gewinnen. Zeit, einen Impfstoff zu entwickeln und Zeit, den Erkrankten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen.

    Impfstoffentwicklung: check

    Für das zweite Ziel gibt es bis heute kein brauchbares Erfassungssystem, das etwa die Be- oder Überlastung des Gesundheitssystems messen würde. Es scheint also schon immer das lässlichere Ziel gewesen zu sein. Wenn allerdings niemand weiß, inwiefern dieses Ziel erreicht oder verfehlt wird (weil es schlicht nicht erfasst wird), dann kann es wohl kaum als Argument für die Aufrechterhaltung, Verschärfung und dummerweiße auch für die Lockerung oder für die Abschaffung von Maßnahmen herhalten.

    Für eine Einschätzung der Belastung des Gesundheitssystems "nach Gefühl" sind die Einschränkungen und Opfer zu hoch. Von der anderen Seite gesehen, ist das Risiko für dieses Fischen im Trüben zu hoch.

    In Polen wirft der Corona-Rat geschlossen hin, weil die Querdenker und Impfgegner in der Regierung zunehmen. Okay, wundert mich nicht.

    Ok, dort geht es wohl primär um Impfgegner und ihren Einfluss auf die Regierungsarbeit. Insofern passt der Verweis auf Polen nicht so ganz.

    Meine Einschätzung bezog sich auf Menschen in D, die ganz im Gegenteil jedwede persönliche Möglichkeit zur Pandemie-Bekämpfung (in erster Linie Impfungen) ausgereizt haben und sich fragen, was noch nötig sein soll, den Normalzustand wieder zu erreichen.

    Darüber hinaus ist die Impfquote in Polen deutlich niedriger als in Deutschland. Anders ausgedrückt, in D gibt es eine höhere Bereitschaft, seinen persönlichen Beitrag zu leisten. Der bleibt nur bislang unbelohnt in Hinblick auf die Eröffnung mittel- bis langfristiger Perspektiven. Im Gegenteil, auf ein weiteres "Opfer" folgen nur wieder neue und zum Teil schärfere Reglementierungen.

    @Antimon

    In Deutschland wirkt es eher, als warteten die politisch Verantwortlichen auf den alten Hexenmeister.

    Und ich bin fest davon überzeugt, dass zumindest lokal der eine oder andere Politiker ganz genau beobachtet, wer da in den zahlreichen "Spaziergängen" mitläuft und wie viele. Wenn erst diejenigen, die Impfbefürworter und Maßnahmengegner zugleich sind, in der Überzahl sind, geht es hier holterdiepolter. Da bin ich sicher.

    Wie lange die noch die Füße stillhalten, so ganz ohne Perspektive, kann keiner sagen.

    So ließe sich auch das zögerliche Rumgeeier in Berlin erklären.

    Tatsächlich ist die Forschungslage zu Long-Covid noch so bescheiden, dass allenfalls Hausärzte damit befasst sind. Und die sind weitestgehend ratlos. Das Klinik-System ist da bei der Behandlung weitestgehend raus. Aber ja, die Untersuchungen der Betroffenen (LuFu, Blutbilder, Bildgebungsverfahren etc.) bedürfen freier Kapazitäten.

    @Antimon

    Ja, aber wir fühlen uns besser. Denn darum geht es doch in fast allen Lebensbereichen nur noch. Das Gefühl, die Befindlichkeiten.

    Wir Deutschen legen eben immer noch einen oben drauf, daher jetzt auch die super Idee 2G PLUS. Die ganze Welt schwimmt mehr oder weniger gleichauf durch die Corona-Wellen, nur wir Deutschen gehen dabei ab und zu in eine Apnoe-Phase oder bauen noch eine formvollendete Esther-Williams-Nummer ein. Da ist da Ziel dann auch nicht mehr so wichtig. Apropos, was ist das Ziel?

    Bin jetzt dreimal geimpft (bin auch bereit, dass alle paar Monate zu wiederholen), mache jeden zweiten Morgen einen Test und dennoch hat mir oder uns noch keiner erklärt, wann denn nun der Normalzustand wieder einkehrt und wie der aussieht.

    Und jetzt komme mir keiner mit "Omikron abwarten". Nach Omikron kommt Pi, dann Rho, Sigma usw.

    @karuna

    Siehst Du, genau jetzt bist Du da, wo ich schon lange bin. Die alltägliche Plan- und Orientierungslosigkeit der Politik und dann die gleichzeitige Hoffnung, es möge doch noch irgendwo ein Ziel, einen Plan geben.

    Da die wenigen ausgegebenen Ziele ständig revidiert werden (R-Wert, Impfquote 60%, Inzidenzen nach Belieben, Hospitalisierungsraten etc.) oder eben nebeneinander bestehen (dem Zuständigkeitswirrwahr sei Dank) ist es doch nur logisch, nach dem aktuellen Ziel der Corona-Politik zu fragen. Doch nichts Genaues weiß man nicht und die Verantwortlichen verweigern sich einer konkreten Antwort.

    Stattdessen muss man die Handlungen und Äußerungen der Betteffenden interpretieren und deuten. Das Ergebnis meiner Deutungen hast Du oben zitiert. Du hast sicherlich auch meine vielen Fragen gesehen, womit klar ist, dass ich ganz sicher nicht behaupte, das Ziel (wenn es denn eins gibt) unserer Politiker hinsichtlich Corona zu kennen. Im Gegenteil, mich dürstet nach näheren Infos diesbzgl.

    Aber außer dem auch hier geäußerten "mal abwarten" kommt da nichts. Und ähnlich wie mit den maroden Straßen, Brücken, Schulen, der ausgebliebenen Digitalisierung, den fehlenden ernsthaften Bemühungen hinsichtlich der Energiewende oder dem überfälligen Umbau des Rentensystems fürchte ich, dass das Ganze zum Warten auf Godot ausartet.

    Hier wie dort gilt "Nichts zu machen". Jetzt noch rasch die Hände zur Raute geformt und ab und an eine Verschärfung oder Lockerung verkündet. Je nach Sichtverhältnissen.

    PS: Das Zitat ist übrigens insofern falsch, als ich hier mit "sie" ausdrücklich all jene Maßnahmen meinte, die über die medizinischen Maßnahmen (Impfung, Testung) hinausgehen.

    @karuna

    Wer hat von Außerirdischen gesprochen? Außer Dir jetzt?

    Meine große Befürchtung ist, dass es KEINE Pläne gibt. Weder von den Weltverschwörern, noch von Außerirdischen. Das Lavieren von Situation zu Situation ist ja mittlerweile Staatsräson. Wer erwartet, dass Politiker planen und verschiedene Szenarien durchspielen, wird enttäuscht.

    Aktuell stellt sich die Corona-Situation so dar:

    - Es wird immer wieder neue Varianten geben.

    -Aussagen zu Infektiosität oder Verläufen lassen sich für neue Varianten nicht treffen.

    - Impfungen senken das Risiko, müssen jedoch recht oft nachgeschärft und aufgefrischt werden.

    - Impfungen verhindern weder Infektion, noch Erkrankung oder Tod (zumindest nicht absolut)

    - Eine Herdenimmunität ist nicht erreichbar.

    - Ein Teil der Bevölkerung lässt sich nicht freiwillig impfen.

    - Infektionswege sind i.d.R. nicht zweifelsfrei nachzuvollziehen.

    - Testungen haben eine nicht unerhebliche Fehlerquote (falsch-negativ)

    Mit diesen Rahmenbedingungen müsste sich doch etwas planen lassen. Etwas, das nicht aus holterdipolter Schließungen, Lockdowns, Ausgangssperren, Verboten etc. besteht.

    Für diejenigen, die darauf verweisen, man müsse nur zuwarten. Wie lange ist jeder Einzelne von Euch bereit, diesen Schwebezustand, den Notstand oder Ausnahmezustand mitzutragen? Noch Monate, Jahre, Jahrzehnte?

    Wo genau siehst du eine no covid Strategie????

    In den offenen Schulen?

    In den offenen Restaurants?

    Meinst Du die "offenen Schulen" mit Maskenpflicht und dreimaliger Testung? Oder die Restaurants, die man nur mit Impfnachweis und oder Test betreten darf, natürlich maskiert.

    Nur weil wir nicht alle im Keller hocken oder wie Bubble-Boy in der Gummiblase durch die Gegend rollen, heißt das ja nicht, dass es aktuell nicht Eindämmungsversuche gäbe. Die wiederum wären, verließe man sich auf die Wirksamkeit von Impfungen und Testungen, weitestgehend überflüssig. Ergo lassen sie sich nur mit einem Ziel erklären, das jenseits der erwartbaren und nun auch bestätigten Wirksamkeit der vorgenannten medizinischen Maßnahmen liegt.

    Habt ihr das mit der Aida gelesen? Darauf befinden sich mit Crew rund 4000 Menschen. Alle ab 12 geimpft und PCR-getestet und schnellgetestet. Trotzdem wurden rund 50 Leute positiv. Es sind wohl leichte Verläufe aber es ist doch enttäuschend, dass sich selbst bei diesen Maßnahmen das blöde Ding so schnell verbreitet. Da hilft wahrscheinlich am zuverlässigsten noch FFP2. In Sachsen geht morgen die Schule los, von einer neuen Verordnung mit Wechselunterricht oder so wüsste ich nichts.

    Interessant ist doch vielmehr, was wir aus dieser Beobachtung machen. Ähnliche Beobachtungen wurden ja auch bei 2G+ Parties schon gemacht.

    Wenn also Impfungen + Boostern und Testungen immer noch derartige Infektionsgeschehen zulassen, wie soll dann eine Zukunft aussehen, in der wir ohne jeden Zweifel mit Corona leben werden?

    Wie wird diese Zukunft, in der unsere medizinischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, aussehen - wie werden wir sie gestalten?

    Trotz wiederkehrender Auffrischungsimpfungen (ob mit oder ohne Pflicht) Maskenzwang, Abstandsregeln, Böllerverbot, wiederkehrende Lockdowns, begrenzte Treffen, abgesagte Hochzeiten, Taufen, Gottesdienste, Karneval, Klassenfrühstücke, Weihnachtsfeiern, faktische Reiseverbote und Ausgangssperren für immer?

    Man kann ja schließlich nie wissen...

    Ich persönlich mag mich daran nicht gewöhnen und hätte gern, dass die Entscheidungsträger nach nunmehr fast zwei Jahren die neue Normalität einmal definieren. Häufig entsteht nämlich der Eindruck, dass insgeheim immer noch eine No-Covid Strategie verfolgt wird, wiewohl alles darauf hindeutet, dass diese fehl gehen wird s.o.

    Die Kosten sind - man mag es kaum glauben - nicht primäres Kriterium ärztlichen Handelns. Ansonsten wären Amputationen oder das Abschalten von Gerätschaften deutlich häufiger.

    Gerade die derzeitige Politik zeigt doch, dass die Kosten offenbar keine größere Rolle mehr spielen.

    PS: Ich möchte die Gelegenheit nutzen, jedem von einer solchen Titer-Bestimmung auf Corona Antikörper abzuraten. Sie ist in der Regel kostenpflichtig d.h. sie wird oft nicht übernommen. Darüber hinaus lässt sich aus dem Ergebnis nichts ableiten, da es wie erwähnt bislang keine Grenzwerte gibt. Es handelt sich um reine Geldmacherei von windigen Ärzten, die dies ehrlicherweise so auch kommunizieren müssten.

    Kann mich jederzeit boostern lassen, hab bis jetzt keine Notwendigkeit dafür gesehen.

    Eine Titerbestimmung, die eine solche Notwendigkeit anzeigen bzw. sie ausschließen würde, scheitert derzeit daran, dass es keinen offiziellen Richtwert gibt. D.h. ob ein vollständiger Impfschutz ohne weitere Impfung besteht, lässt sich nicht feststellen. Selbst Titer-Werte im vierstelligen Beteich bringen nichts, da der zugehörige Richtwert auch nach einem Jahr Impfstoffverfügbarkeit fehlt. Eine unnötige Impfung wiederum ist nach allen Regeln der ärztlichen Kunst zu vermeiden. Zumindest galt das bisher.

    Wenn mich etwas zum Boostern bringt dann nicht der Zweifel an meinem Impfschutz oder Angst um mein Wohl und Leben, sondern allenfalls die Vermeidung der drohenden Ungleichbehandlung.

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