Ja, aber Drosten schränkt die Aussage ja mit "breiter Immunität vorausgesetzt" ein. Entsprechend kommt für ihn dieser Weg in Deutschland so nicht in Frage. Das war mir bei deinem Zitat nicht deutlich. Da hört es sich so an, dass man nun Maßnahmen reduzieren soll um eine Durchseuchung zu erreichen. Und das würde der Aussage Drostens widersprechen. Letztlich wird es natürlich darauf hinauslaufen, dass sich einige impfen und andere anstecken.
Drosten hat gleich mehrere Probleme. Da ist zum einen ein Gesundheitsminister, der momentan völlig frei dreht und uns alle sterben sieht. Klar, auf das Pferd, das ihn bis nach Berlin gespült hat, setzt der weiter.
Dann bedeutet Drostens Ansatz eine Zäsur in der bisherigen Corona-Politik, bei der im Prinzip nur duck and cover galt. In die Zukunft schauen ist ja was ganz neues. Noch dazu, wenn es um eine zuversichtliche Betrachtung geht.
Dann müsste Drosten erklären, dass sein Hinweis auf das "auf den Zug aufspringen" Risiken birgt. Eine schnelle und flächendeckende Durchseuchung bringt Opfer mit sich - und zwar auf einmal. Auch wenn die Impfungen diese Zahl deutlich herabsenken.
Was man sich dafür einkauft ist schwieriger zu vermitteln als die Höllenbilder a la Lauterbach. Nämlich die Verdrängung anderer, potentiell gefährlicherer Varianten, durch die bekanntermaßen weniger gefährliche Omicron-Variante, deren Gefährlichkeit dann auch noch einmal durch Impfungen gemindert ist.
Dabei würde ein doppelter Effekt genutzt. Die unmittelbare Verdrängung anderer Varianten und dann ein mittelbarer, nämlich durch die hohe Geschwindigkeit die Herabsetzung der Mutationsmöglichkeiten hin zu gefährlicheren Varianten.
Die Zukunft sieht Drosten dann in einer weitestgehend "natürlichen" Immunisierung, bei der wiederkehrende flächendeckende Impfungen nicht mehr notwendig sind.