Beiträge von elCaputo

    Zurück zur Ausgangsfrage, nämlich inwiefern auch Hausbesitzer in den Genuss der neuen Regelung kommen.


    Es klang hier mehrfach an, dass mit den geplanten Maßnahmen die amtsangemessene Besoldung, die gerichtlich angemahnt wurde, wieder hergestellt werden soll, die seit Jahren immer wieder nur durch Prozesse dem Dienstherrn abgerungen werden kann.


    Da die Beamtenbesoldung über das Abstandsgebot eine Kaskade über alle Besoldungsstufen hinweg vorsieht, dürften auch alle Besoldungsstufen in den Genuss dieses Zuschusses kommen.


    Nun kennt das Beamtenrecht aber keine Unterscheidung in Mieter oder Eigentümer. Ebensowenig wie in Sitz- oder Stehpinkler, Camping- oder Hotelurlauber oder oder oder... (der Punkt sollte klar geworden sein)


    Beamtenrechtliche Kriterien sind: Amt (Besoldungsstufe), Dienstalter, Alter, Familienstand, Zahl der Kinder, ggf. besondere Erschwernisse/Risiken, Funktionsaufgaben, Behinderung


    Keine Zulage, Erfahrungsstufe, Besoldungsstufe o.ä. wäre jemals abhängig gewesen von einer derart privaten Entscheidung wie der für oder gegen Wohneigentum. Noch dazu, da viele Wohneigentümer - sollten sie von der Förderung ausgenommen sein - nun a posteriori einen Nachteil gegenüber zur Miete wohnenden Kollegen erführen.


    Diese alleinige Förderung von Mietwohnen wiederum ließe sich mit einer höheren finanziellen Belastung durch Mietzinsen kaum begründen. Diesen stünden in den allermeisten Fällen der Wohneigentümer doch mindestens entsprechende Kreditzinsen gegenüber.


    Und schlussendlich interpretiere ich den Begriff "amtsangemessen" nicht als Kriterium, das beliebig um Aspekte der privaten Vermögensverhältnisse, Wohnverhältnisse, Lebensgewohnheiten usw. erweitert werden kann.

    Warum sollte mieten langfristig (das meinst du doch, oder?) günstiger sein als kaufen? Niemand kann doch wissen, wie sich die Mietpreise entwickeln. Wenn ich heute vor der Wahl stehe, ob ich miete oder kaufe, dann kann ich doch nicht wissen, ob nicht die aktuell vielleicht noch günstige Miete sich in den nächsten Jahren verdoppelt.

    Es gibt gleich mehrere Verschränkung des Marktes für Mietwohnungen einerseits und dem Markt der Wohnimmobilien andererseits. Diese Verschränkungen sorgen für interdependente Entwicklungen. Sollte sich Deine Miete verdoppeln, so lässt sich mit Mietzinsen offenbar sehr gutes Geld verdienen. Was das wiederum für den Kaufpreis bzw. die Baukosten von Wohnimmobilien bedeutet, lässt sich leicht an eine Hand abzählen.


    Zu den mir bekannten Zeiten war der Erwerb von Wohneigentum stets die teurere Variante zu wohnen, was sich ja nicht zuletzt auch aus dem Status ableiten lässt, den man als Haus- oder Wohnungseigentümer gegenüber dem gemeinen Mieter genießt. Der Postbote wohnt zur Miete, der Herr Oberstudienrat im Eigenheim.


    Sollte irgendwann Kaufen günstiger als Mieten sein, selbst wenn man von einer sehr langen Mietdauer ausgeht, dann werden die Betreffenden, anstatt zu mieten eben bauen oder Immobilien erwerben. Die Beharrungstendenzen, dennoch teurer zur Miete zu wohnen halte ich für vernachlässigenswert. Einen derartigen Effekt konnte man durch die günstigen Zinsen der letzten 5 bis 10 Jahre beobachten. Plötzlich näherte man sich bei der monatlichen Belastung für einen Hauskredit der Summe an, die man an den Vermieter zahlte. Bedachte man dann noch die Freiheiten, die Wohneigentum mit sich brachte, plus i.d.R. mehr Wohnfläche + Garten sowie die Altersvorsorge, so fiel die Entscheidung häufig zugunsten des eigenen Häusles aus. Allerdings wurde die beschriebene Phase schnell beendet durch die stark anziehenden Baukosten/Immobilienpreise. Entsprechend stiegen auch die Mietpreise. Wie gesagt, alles hat mit allem zu tun.

    Ach ja? Und die Expertise hast du bitteschön woher? Reichhaltige Erfahrung?

    Nö, ist nicht von mir. Zu denjenigen, die dank Omikron die Endemie in Aussicht stellen, gehören:

    Christian Drosten, Graham Medley, Fabrizio Pregliasco, Robert Wachter, Monica Ghandi, Yvonne Maldonado, George Rutherford, Julian Hiscox, Elisabetha Gropelli, Eleanor Riley, Marco Cavaleri, Anthony Fauci (mit Einschränkung) usw.


    Tenor: Omikron mit seiner hohen Infektiosität bietet die Chance, in Kombination mit den Impfungen, in die endemische Phase überzutreten.


    Die Verkürzung der Quarantäne-Zeiten sowie das Abrücken von ständigen Tests, in vielen westlichen Ländern sind Indizien dafür, dass es ein größeres Umdenken im Umgang mit Omikron gibt.

    Ich bringe den Aspekt gerne noch einmal ein: Bei Eigentümern stehen den höheren Kosten des Baus auch ein höheres Vermögen (Wert der Immobilie) gegenüber, welches der Staat dann noch zusätzlich durch die je nach Wohnort unterschiedlichen Zuschläge unterschiedlich stark bezuschusst.

    Da Mieten i.d.R. günstiger ist als Bauen oder Kaufen, könnte man argumentieren, dass zur Miete wohnenden Beamten so zu größeren Ersparnissen verholfen wird.


    Diese wiederum könnten in Eigentum oder Wertpapiere investieren und schon würde der Vermögensaufbau bezuschusst.


    Die höheren Kosten beim Erwerb von Wohneigentum dürften Parallelen zu den Mietpreisen aufweisen.

    Nein.


    Die Infektion mit Corona ist trotz Impfung unausweichlich. Da gibt es kein "vielleicht ja doch nicht" , "wenn wir aber...". Damit ist das Risiko, Long Covid zu bekommen, ebenso unausweichlich. Natürlich nur im Rahmen der ohnehin geringen Wahrscheinlichkeit, Long Covid zu entwickeln.


    Die einzige Alternative wäre die komplette und sterile Abschottung von anderen Menschen. Derlei Experimente überlasse ich gern dem Individuum. Eine verordnete und dauerhafte Abschottung aller Menschen voneinander kann man daraus wohl kaum ableiten.

    Erneut, es geht nicht um schiere Fallzahlen. Es geht um die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken oder zu versterben. Und das nicht im Einzelfall, sondern auf eine gesamte Population betrachtet.


    Die Wahrscheinlichkeit wiederum an der Omikron-Variante schwer zu erkranken oder zu versterben ist so deutlich abweichend (und zwar auch ohne den Impf-Effekt) von den vorherigen Varianten, dass die Maßnahmen von vor einem Jahr schlicht nicht mehr angemessen und vermittelbar sind.

    Hinzu kommt die Impfung, die auch für Ungeimpfte eine Verringerung der Ansteckungsgefahr mit sich gebracht hat.


    So fühlt sich das eben an, wenn man aus der Pandemie in die Endemie wechselt.


    Überdies gibt es wenige Dispositionen, die eine Impfung dauerhaft unmöglich machen. Da fallen mir zunächst Immunsupprimierte (z.B. mit Spenderorgan) oder Menschen, die akut durch eine Chemo gehen, ein.

    Im beiden Fällen ist jedwede Infektion möglichst zu vermeiden. Das galt schon lange vor Corona für alle möglichen Erreger. Dafür Sorge zu tragen ist und war allerdings noch nie primär die Aufgabe der Gesellschaft, sondern des Betroffenen.


    Der zweite Fall scheint mir in Kombination mit einer aktuellen Berufstätigkeit eher unwahrscheinlich.

    Da steht jetzt bei kleineren Orten immer "Stadt" dahinter (z.B Hennef Stadt). Heißt das, dass die dörflicheren Stadtteile nicht inbegriffen sind, wiewohl sich die Mieten nicht von denen der Stadt unterscheiden dürften? Oder sollte hier nur der Verwechslung mit gleichnamigen Kreisen vorgebeugt werden?

    Ich habe da gleich mehrere Fragen:


    1. Werden die wohnortabhängigen Zuschläge generell an Beamte mit Kind gezahlt oder ist dafür ein Mietwohnverhältnis nötig?


    2. Weiß jemand, wo man die jeweilige regional zugeordnete Mietenstufe nachvollziehen kann?

    shells

    German


    Ihr hängt wirklich der Idee nach, der Durchseuchung entgehen zu können? Wo wart Ihr die letzten Monate? Ist das Hybris oder Wishful-Thinking?


    Die kommt, nein sie ist schon da. Und Augen zukneifen, Finger in die Ohren, stampfen und laut schreien ändern daran nichts. Das ist keine "Idee", Fiktion, ja sie ist noch nicht einmal geplant. Sie ist unvermeidbar.

    Den Mechanismus habe ich ausführlich beschrieben. Stichworte: "zeitlich begrenzte Immunität" und "Wiederansteckung"


    Ansonsten hast Du ja recht, wenn Du sagst, dass eine Betrachtung, die keine Rücksicht auf Wiederansteckung (und damit einer höheren Zahl der Infektionen) oder den Schweregrad der Verläufe (im Moment günstig durch Omikron + Impfung) nimmt, keinen Unterschied zwischen rascher und langsamer Durchseuchung zu erkennen vermag.


    Ich will nur darauf hinweisen, was die Tatsache, dass die allermeisten Verläufe einer Omikron-Infektion, die milde verlaufen, praktisch für die Vermehrung und damit die Mutationsrate der Viren im Körper bedeutet.

    Sie ist deutlich herabgesenkt. Diese günstige Konstellation könnte durch neue Varianten alsbald der Vergangenheit angehören. Deshalb spricht Drosten von "Omikron als Chance".

    Wie meinst du das? Schnelle Vermehrung sorgt doch gerade für Mutationen.

    Das ist halb richtig. Dabei ist es nicht die Geschwindigkeit der Durchseuchung, die das Mutationsrisiko steigert, sondern die Zahl der Infizierten (der individuelle Schweregrad der Erkrankung sei als weiterer Faktor auch genannt, da dieser Faktor durch die Impfungen und die Eigenheit der Omikron-Variante momebtan günstig gelagert ist). Die Zahl der Infizierten steigt natürlich bei einer schnellen Durchseuchung sprunghaft an.


    Nun geht es ja immer um die Abwägung von Alternativen. Die einzige Alternative zur schnellen Durchseuchung ist die langsame Durchseuchung. (Keine Durchseuchung ist keine Option.)


    Am Ende erreichen wir bei beiden Szenarien die selbe Anzahl an Infektionen - 82 Millionen Deutsche. Damit ergibt sich - schaut man nur auf die Quantität - ein gleich hohes Mutationsrisiko.


    Und jetzt kommt aber der Faktor Zeit hinzu, denn der ist in der Gleichung eben nicht vernachlässigenswert. Wer daran zweifelt, dass Zeit einen erheblichen Faktor bei der Wahrscheinlichkeit von Mutationen darstellt, der stellt mal eben die Evolutionsgeschichte in Frage. In zweiterem Szenario (der langsamen Durchseuchung) ergäben sich zwangsläufig, durch den deutlichen Versatz der Infektionen, erneute Infektionen bei bereits Genesenen, deren Immunität durch die vergangene Zeit "aufgefressen" wurde. Und schon steigert sich auch die Zahl der Infizierten.


    So seltsam es klingen mag, aber in Deutschland kommt es - lässt man nur genügend Zeit vergehen - auf diesem Wege zu viel mehr Infektionen, als Menschen hier leben. Weil es eben mehrfach geschieht. Und voila - mehr Infektionen bedeuten eine höhere Wahrscheinlichkeit für Mutationen.


    Schaffte man also eine mehr oder weniger gleichzeitige Durchseuchung in Szenario 1, so käme es zu diesem Effekt nicht oder zumindest deutlich seltener.


    Zugegeben, ein weiterer Faktor bleibt beim Szenario der schnellen Durchseuchung im Dunkeln. Welchen Effekt hat eine flächendeckende schnelle Durchseuchung in Kombination mit Impfungen auf dann dennoch ggf. auftretende neue Varianten?

    Auch dem Umstand, dass Deutschland keine Insel ist, wird in dem Szenario nicht Rechnung getragen.


    Allerdings stellen sich diese Fragen auch beim Szenario der langsamen Durchseuchung.

    shells


    Noch einmal: Das Szenario ist nicht "geimpft vs ungeimpft". Auch nicht "Maßnahmen" vs " keinerlei Maßnahmen" oder "Durchseuchung per Impfung" vs "natürliche Durchseuchung".


    Woher das Festhalten an einer Welt, die nur Schwarz oder Weiß kennt?


    Die Situation ist aufgrund der Omikron-Variante günstig, mittels Impfung + milde Maßnahmen + natürliche (aber durch Punkt 1 und 2 halbwegs gesteuerte und weniger riskante) Durchseuchung aus der Pandemie in eine Endemie zu kommen.


    Zu deiner zweiten Einlassung. Da hast Du recht. Eine massenhafte Durchseuchung birgt dieses Risiko. Es sollte in meiner Aufzählung zu den Problemen, die Drosten abwägen und vermitteln muss, aufgenommen werden.

    Ja, aber Drosten schränkt die Aussage ja mit "breiter Immunität vorausgesetzt" ein. Entsprechend kommt für ihn dieser Weg in Deutschland so nicht in Frage. Das war mir bei deinem Zitat nicht deutlich. Da hört es sich so an, dass man nun Maßnahmen reduzieren soll um eine Durchseuchung zu erreichen. Und das würde der Aussage Drostens widersprechen. Letztlich wird es natürlich darauf hinauslaufen, dass sich einige impfen und andere anstecken.

    Drosten hat gleich mehrere Probleme. Da ist zum einen ein Gesundheitsminister, der momentan völlig frei dreht und uns alle sterben sieht. Klar, auf das Pferd, das ihn bis nach Berlin gespült hat, setzt der weiter.


    Dann bedeutet Drostens Ansatz eine Zäsur in der bisherigen Corona-Politik, bei der im Prinzip nur duck and cover galt. In die Zukunft schauen ist ja was ganz neues. Noch dazu, wenn es um eine zuversichtliche Betrachtung geht.


    Dann müsste Drosten erklären, dass sein Hinweis auf das "auf den Zug aufspringen" Risiken birgt. Eine schnelle und flächendeckende Durchseuchung bringt Opfer mit sich - und zwar auf einmal. Auch wenn die Impfungen diese Zahl deutlich herabsenken.

    Was man sich dafür einkauft ist schwieriger zu vermitteln als die Höllenbilder a la Lauterbach. Nämlich die Verdrängung anderer, potentiell gefährlicherer Varianten, durch die bekanntermaßen weniger gefährliche Omicron-Variante, deren Gefährlichkeit dann auch noch einmal durch Impfungen gemindert ist.


    Dabei würde ein doppelter Effekt genutzt. Die unmittelbare Verdrängung anderer Varianten und dann ein mittelbarer, nämlich durch die hohe Geschwindigkeit die Herabsetzung der Mutationsmöglichkeiten hin zu gefährlicheren Varianten.


    Die Zukunft sieht Drosten dann in einer weitestgehend "natürlichen" Immunisierung, bei der wiederkehrende flächendeckende Impfungen nicht mehr notwendig sind.

    Was meintest Du denn mit "wir sollten auf den Zug aufspringen"? Heißt das nicht letztlich Durchseuchung statt Impfung?

    Genau dieser Teil des Zitats geht auf Herrn Drosten zurück und stammt nicht von mir.


    Sei es drum. Impfung und Durchseuchung stehen sich nicht dichotom gegenüber, sondern gehen Hand in Hand.


    Mittlerweile weiß man (frag German), dass die Impfung die Durchseuchung nicht verhindern kann (über 80 Prozent der Infizierten sind geimpft). Man weiß aber auch, dass die Impfung dennoch einen positiven Effekt auf den Schweregrad der Erkrankung hat.


    Die Kombination aus der Impfung und der derzeit "günstigen" Omicron-Variante ist der langsam fahrende Zug, auf den Drosten verweist.

    Ich habe mich mit der Causa Djokovic die letzten Wochen nicht befasst und möchte das auch weiterhin nicht. Ich nahm nur Bezug auf den vorangegangen Post. Wie gesagt, das ist ein Typ, der für viel Geld nem Filzball hinterher rennt. Nicht mehr, nicht weniger. Ob der das nun in Australien auch darf oder nicht, mir vollkommen egal.

    Sorry, bin ja selbst ein Impfdurchbruch und seit 2 Monaten krank. Hätte ich nach 2 Impfungen auch nicht gedacht.

    Ok, Omikron ist milder, aber aus meiner Erfahrung kann ich Aufspringen nicht empfehlen.

    Du bist aufgesprungen - gewollt oder ungewollt. So einem Virus ist das Wurst.

    Aber Du hast ja die Bedingungen erfüllt, die Drosten nennt. Und wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre.

    Gute Besserung

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