Die Gefahr sehe ich nicht nur - oder sogar im geringeren Umfang - in Abhängigkeit davon, ob nun Distanzunterricht angeboten wird oder nicht. Da geht es um die Absage des Unterrichts wegen eines Ereignisses, das (zumindest was ich hier lokal beobachte) drei bis viermal jährlich passiert. Und das seit Menschengedenken.
Nein, das ist nicht das Oderhochwasser, nicht die Ahr-Katastrophe oder die Elbflut. Und ja, es gab die genannten lokalen Dramen auch früher schon (Wesenstein z.B.).
Ja, man kann geteilter Meinung zu dieser Vorsichtsmaßnahme sein. Ich schaue da drauf und wundere mich nur, wie das früher ging, so mit Kindergartenkindern, die alleine in die Kita gingen, Schülern, die nicht aus dem Auto ins Klassenzimmer gekippt wurden, Fenstern, die nicht ständig abgesperrt werden mussten, Schultaschen, die auch mal mehr als 2 Kilo wogen und Pausen, die auch bei Regen draußen waren. Von einer Baumschule abgesehen, dürften Schüler heute in der Schule nicht weniger sicher gewesen sein als zu Hause.
Die Schüler und Eltern sind seit zwei Jahren gebeutelt durch Schulschließungen, Quarantänen, Unterrichtsausfall. Alles folgt derselben Logik > bloß kein Risiko, ich will nicht schuld sein oder gar haftbar gemacht werden. Das heute dürfte bei etlichen Eltern den Eindruck erwecken, dass Corona hier ein Tor aufgestoßen hat zu ständigem Unterrichtsausfall, - verkürzung u.ä., was einerseits die Faulheit der Lehrer bedient und bestätigt und andererseits den schwarzen Peter Schüler und Eltern zuschiebt. Von denen hatten heute die allerwenigsten sturmfrei. In der realen Welt interessiert das nämlich keinen.