Beiträge von elCaputo

    Bei uns auch die Schüler:innen überwiegend mit Symptomen, z.T. bettlägrig. Die Zeit der vielen asymptomatischen Infektionen ist wohl vorbei, falls es sie jemals gab.

    Eine steile These, wenn man bedenkt, dass bereits bei symptomatischen Personen (also diejenigen mit eindeutig erhöhter Viruslast) die Schnelltests nur sehr unzuverlässig anschlagen. Da diese unzuverlässigen Schnelltests wiederum systemisch den PCR-Tests vorgeschaltet sind (Bürger-PCR-Test nur nach positivem Schnelltest), können auch letztere nicht wirklich korrigierend greifen. Wenn also bereits symptomatische Personen durch die Testungen nur mangelhaft erfasst werden, dann ist es ein Leichtes daraus abzuleiten, was an der Front der Symptomlosen los ist. Tagtäglich lassen wir tausende oder zehntausende von Schülern (Berufstätigen, Altenheimbesuchern etc.) durch unsere Schnelltestungen laufen, die weder Symptome, noch positive Testergebnisse haben, trotzdem sie infiziert sind. Ihre Schnelltests schlagen nie aus oder erst spät. Die Sicherheit, in der wir uns durch flächendeckende Schnelltestungen wiegen, ist rein virtuell.


    Ich selbst wurde, obschon mit Symptomen und mit positivem Heimtest, zweimal im Testzentrum per Schnelltest negativ getestet. Ein PCR-Test wurde mir daraufhin verweigert. Den habe ich selbst gezahlt. Und freilich hat er die Infektion bestätigt. Wie viele hätten das getan, nur um sich gegen Geld in die Situation der Quarantäne einzukaufen?


    Die Dir bekannten positiven Fälle haben immer häufiger Symptome. Daraus leitest Du ab, dass Infizierte nicht (mehr) asymptomatisch sind. Der Logikfehler steckt ganz vorn in dieser Gleichung. Längst nicht alle Infizierten sind Dir bekannt. Im Gegenteil! Sie werden Dir erst bekannt, wenn sie hochsymptomatisch sind, weil auch dann erst die Schnelltests anschlagen. Die "U-Boote" siehst Du gar nicht, weil Dein Sonar auf Klingelstrom läuft.

    Mein Leben lang eine Maske zu tragen, nachdem alle anderen Möglichkeiten der Immunisierung ausgeschöpft sind, stellt keine Handlungsoption dar.

    Und ja, diese Verweigerung betrifft langfristig auch alle Lebensbereiche.


    Über das, in Asien erprobte, freiwillige Maskentragen im Falle einer Infektion (unabhängig vom respiratorischen Erreger) in bestimmten Umgebungen, bin ich bereit nachzudenken.

    Was ich tun kann, werde ich tun. In diesem Fall wird mir jedoch ein Problem aufgezwungen, mit dem ich dann umzugehen habe. DAMIT habe ich ein ganz erhebliches Problem.

    Das Problem, mit dem Du haderst, verursachen nicht Menschen. Es ist ein natürliches, viel älter als die Menschheit, und es gibt kein Entkommen. Freilich ist es einfacher, Menschen zu beschuldigen, sie zu strafen und Genugtuung zu fordern.


    Du willst Dich einem pandemischen, im besten Falle endemischen Virus für immer entziehen. Das ist natürlich ein Problem, zweifellos. Aber es ist nicht das Problem Deiner Mitmenschen.

    Vor 2 Jahren wurden die Schulen bei weit niedriger Inzidenz geschlossen, im Januar 2021 nochmal, danach kam jeweils der Wechselunterricht ...

    Und sonst hat sich in den zwei Jahren nichts getan, weshalb die Maßnahmen von damals der Maßstab für heute sind?


    Ein paar Hinweise: zwei Jahre Forschung und Erfahrung, Anpassung medizinischer Maßnahmen, Impfstoffentwicklung, Massenimpfung, Immunisierung, Varianten

    Ich schließe mich Flipper an: solange das Infektionsgeschehen hoch und dynamisch ist. Auch wenn viele die Aussagekraft der Inzidenzzahlen in Frage stellen, ich finde sie nach wie vor aufschlussreich und meine, man könnte sie ruhig weiter heranziehen (auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie bei Entfall der Testpflicht ohnehin höher liegt als offiziell bekannt und nur noch symptomatische Fälle einigermaßen abbildet). Wo genau die Grenze dann gezogen wird, müssen Mediziner festlegen. Ich würde Regelungen wie "2 Wochen Inzidenz unter Wert x = Rücknahme der Maßnahmen" aber durchaus tragbar finden.


    Nein, man kann nicht jede einzelne Infektion oder jeden einzelnen Todesfall verhindern und das kann auch nicht das Ziel sein. Aber man muss auch nicht alle Maßnahmen aufheben, wenn man gerade in einer Situation steckt, in der kaum eine Klasse und kaum eine Familie "infektionsfrei" ist. Das kann man machen, wenn Infektionen eher Ausnahme als Regelfall sind.

    So kommen wir nicht weiter. Wenn es ans Eingemachte geht, kommst Du mit unklar definierten Parametern.

    "Eher Ausnahme als Regelfall" Wann ist das? Kannst Du Dir vorstellen, dass unsere Vorstellungen dazu voneinander abweichen? "Hohes Infektionsgeschehen, Dynamik" wo sind da die greifbaren Größen und Grenzen?


    Und für die Stellungnahme, wie viele Kranke oder Tote Du zu tolerieren bereit bist, braucht es keine Mediziner. Das wäre ja auch zu bequem. Das ist keine medizinische, sondern eine gesellschaftliche/politische Frage. Jeder Einzelne von uns ist da gefragt. Wo setzen wir die Grenzen?


    Immerhin hast du eingestanden, dass eine ultimative Vermeidung von Infektion, Krankheit, Tod keine Option darstellt. Damit ergibt sich allerdings zwangsläufig die Frage nach tolerablen/zu vermeidenden Zahlen.


    Der Hinweis "die Inzidenzen sind gerade so hoch" oder "so lange die Inzidenzen so hoch sind..." ist da leider ein Ausweichmanöver. Man steht vor einem moralischen Dilemma, das in unserer Leid und den Tod tabuisierenden Gesellschaft nicht vorgesehen ist.


    Es gehört ja auch im emotional sehr aufgeladenen Diskurs etwas dazu einfach mal zu erklären, dass man mit 10.000 Corona-Toten pro Jahr zukünftig leben könne. Und natürlich wären Tür und Tor geöffnet für Anwürfe, die Zahl sei willkürlich und die Akzeptanz von Krankheit und Tod im besten Falle fatalistisch oder gar unmenschlich, mörderisch etc.

    Susannea

    Leider ist ein Hinweis auf österreichische Regeländerungen kein Ersatz für eine persönliche Einschätzung, welche Bedingungen DU erfüllt sehen willst, um z.B von der Maskenpflicht Abstand zu nehmen.


    Letztendlich geht es doch um die Frage, wo jeder von uns die Grenzen zieht. Grenzen bei den Inzidenzen (wobei die als Messgröße ja nur nebensächlich sind), Grenzen bei der Zahl der Erkrankten, Grenzen bei der Zahl der Hospitalisierungen, Grenzen bei der Zahl der Toten. Was ist jeder einzelne von uns bereit zu tolerieren?


    Und natürlich kratzt das an unserem Verständnis von einer allumfassenden Humanität. Die wäre idealerweise total. Das ist der Rückzugsraum z.B. vom kleinen grünen Frosch. Dort ist es bequem, aber eben auch realitätsfern.

    Ich glaube, ein Perspektivwechsel zum Thema "ist ja nur eine Bitte" täte ganz gut. Man stelle sich vor, die Lehrkraft bäte SuS, die gern weiterhin Maske tragen, dies doch zu unterlassen. Man wolle schließlich das Angesicht des anderen sehen und außerdem sei alles immer so vernuschelt.


    Nö nö, ich halte es da mit der Neutralitätspflicht. Man kann im Unterricht ggf. Für und Wider diskutieren. Eine Empfehlung, Bitte o.ä. werde ich zumindest diesbezüglich tunlichst unterlassen.

    Lass gut sein. Mit dem Anspruch, dass niemand mehr sterben darf, in diesem Falle an Covid, ist doch alles gesagt. Wer eine solche Maximalforderung aufstellt, der muss ja auch maximale Maßnahmen fordern. An Lockerungen kann so jemand natürlich gar nicht denken.


    Aber freilich hat diese Extremposition gleich mehrere Vorteile. Es ist wie so oft bei Extrempositionen. Da ist alles ganz einfach. Da gibt es Schwarz und Weiß, kein Abwägen, keine komplexen Argumentationen und man darf sich immer im Recht und in der moralisch überlegenen Position fühlen (hier der Hinweis auf die Menschlichkeit).


    Wie sähe denn die Alternative aus? Man müsste ja Stellung beziehen, Zum Beispiel zur Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssten, um von den Maßnahmen abzukehren. Man müsste erklären, wie viele Opfer man bereit wäre zu akzeptieren. Die eigenen Argumentationsmuster, nach denen man anderen unterstellt, sie würden leichtfertig den Tod oder Krankheit anderer in Kauf nehmen, sie sogar töten, fiele einem ja auf die Füße.


    Die schöne moralische Überlegenheit wäre fort, wenn man erklärte, dass man bereit wäre z.B. 6148 Tote per anno zu tolerieren. Der kleine grüne Frosch tut das übrigens, er weiß es nur nicht.

    ninale Wie kommst auf eine Prognose von 10 Prozent Long-Covid Betroffener, wenn es noch nicht einmal eine eindeutige medizinische Definition des Phänomens gibt? Bisher existiert eine vorläufige klinische Falldefinition der WHO. Mich würde es wundern, wenn unter diesen Umständen belastbare Prognosen zu zukünftigen Fallzahlen existierten.

    Mara

    Äußert sich die Infektion Deiner Kollegen in Form einer Erkrankung?


    Bei vielen meiner Kollegen, die zuletzt Corona bedingt zu Hause bleiben mussten, waren es keine Symptome, sondern Quarantäne-Regeln, die dafür sorgten. Ich selbst war jedoch erkrankt, vergleichbar mit einer Erkältung. Soll ja nicht unerwähnt bleiben.

Werbung