Beiträge von Kris24

    Kindergeld wurde 54 eingeführt - Das Argument ist dann schlicht kontrafaktisch!

    Kindergeld wurde bereits im 3. Reich eingeführt, aber nur für kinderreiche Familien, nicht wenn es nur eines oder zwei waren. Meine Mutter bekam anfangs kein Kindergeld, meine Mutter hatte mehrere Fehlgeburten. Meine Großeltern bekamen überhaupt nie Kindergeld, weil sie aus gesundheitlichen Gründen nur eines bzw. zwei bekommen konnten. Kindergeld für alle Kinder wurde erst Mitte der 70er Jahre eingeführt.


    1969 kam es zum Regierungswechsel, weil die Arbeitslosigkeit stieg. Vollbeschäftigung war davor. Und Arbeitslosigkeit wurde früher anders erfasst. Die Zahlen lassen sich nicht direkt vergleichen. Auch mein Vater war einige Monate arbeitslos, meine Eltern mussten für einen neuen Job quer durch das Land ziehen und fanden dann keine Wohnung.


    Bevor du anderen Lügen vorwirfst, informiere dich.


    Heute glauben viele, 2 Autos und billiges Benzin müsste jeder sich leisten können. Kleidung auftragen gibt es kaum noch.


    Ich denke, Ursache ist der gleiche Irrglaube, auf den auch viele DDRler hereingefallen sind. Man sah den Luxus im Fernsehen, heute bei Influencer und glaubt, das sei normal.


    Mich regt die Behauptung auf, man bräuchte heute 2 Einkommen, früher hätte eines gereicht und man konnte sich alles leisten.

    Tatsächlich muss ich aber einräumen, dass früher, lange vor meiner Zeit, die heutigen entsprechenden Abteilungen der Regierungspräsidien Oberschulämter hießen.

    Ich kenne aus meinen ersten Jahren noch Oberschulämter, Gymnasien waren ihnen direkt untergeordnet, Primar- und Sekundarschulen (Sek. I) hatten noch Schulämter dazwischen. Das hatte z. B. Konsequenzen bzgl. Jahresplanung. Wir mussten keine einreichen, die Kolleginnen und Kollegen schon. Wir wurden direkt an unserer Schule verbeamtet, die anderen im Schulamt (mit großer Feier, bei uns gab es nur ein Glas Sekt mit der SL).

    Das war Ende der sechziger bis Mitte der 80iger. Und es war so. 1970 hat meine Oma eine Waschmaschine bekommen und wir 1975. Vorher ging es per Hand und erst mal Wasser erhitzen. Bei mir war es extrem, denn wir hatten bis 1973 ein Plumpsklo draußen. Dann haben wir gebaut und sind vom Bauernhof meiner Oma weggezogen. Die hatte dann endlich Platz für ein Bad.

    Meine Mutter bestand als 2. Anschaffung in der Ehe auf die Waschmaschine (die erste war Kühlschrank), der Fernseher wurde danach zur WM 1974 angeschafft. Bei meinen Großeltern mütterlichseits war es umgekehrt. Mein Großvater fand den Fernseher wichtiger. Meine Oma hatte nicht viel zu sagen.


    Plumpsklo kenne ich noch von Grundschulfreundinnen in uralten (und aus heutiger Sicht verfallenen) Bauernhöfen, die in den 80er Jahren abgerissen wurden.


    Ich habe bis vor ca.10 Jahren beim Thema Tenside die Schüler zuhause fragen lassen, wann in ihren Familien die Waschmaschine eingezogen ist. Sie waren immer im Anschluss geschockt. Viele berichteten über Familienstreitereien, bei denen ihre Großmütter meistens sich nicht durchsetzen konnten. Es gab/gibt in der ARD-Mediathek dazu einen alten Film.

    Komm aus deiner Blase. In BaWü sind die Grünen so stark wegen Kretschmann.

    Es wird aber wohl Schwarz Grün werden. SPD wählen nur noch wenige, FDP auch und AfD ist halt „weird“

    Wieso Blase? Ich vermute auch schwarz-grün. Merz ist nicht in Baden-Württemberg. Es ging um Bund, nicht Landeswahl und blau-schwarz, also Koalition der CDU mit AfD.


    Nicht genau gelesen?

    Das wird sie keine Stimmen kosten. Wer heute CDU wählt, will eine rechts-konservative Regierung und keine Koalition mit den Ampel-Parteien.

    Doch. Hier sehr viele. Hier ist bereits Merz sehr unbeliebt, unser Bundestagsabgeordneter stand Merkel sehr nahe und spricht sehr deutlich gegen AfD (organisierte z. B. die Demos gegen Rechts). Ich höre oft, dass zum ersten Mal nicht CDU gewählt werden soll, wenn Merz immer noch anführt (man hofft auf einen Wechsel). Und wenn ich nachfrage, wen dann, dann höre ich meistens vielleicht Habeck. Kretschmann hat hier in den letzten 13 Jahren viele Türen geöffnet.


    Eine mögliche Koalition mit der AfD wäre hier Selbstmord für die CDU. Die einen wählen direkt die AfD. Die anderen, viele Christen, die immer CDU gewählt haben, wenden sich angewidert ab.

    Du kannst gerne an Trump denken, der waltet aber auch nicht im gleichen politischen System. Dass es "viele Ähnlichkeiten" gäbe halte ich für eine Verharmlosung der NS-Zeit.

    Und ich für eine (bewusste) Verharmlosung der AfD, noch hat sie nicht die Regierung übernommen. Wer NS- Zeit sagt, übertreibt bewusst, um es ins Lächerliche zu ziehen. Wenn Zeitvergleich müsste man 1930 nennen, als manche die Gefahr schon sahen, die meisten noch nicht.

    Vor 90 Jahren war das politische System in Deutschland ein anderes als heute. Reichspräsident Hindenburg ist schon länger dahingeschieden.

    Identisch wiederholt sich Geschichte nicht. Aber ähnlich immer wieder. Und es gibt viele Ähnlichkeiten. Merz will an die Macht um jeden Preis. Und rechtsextreme Parteien wie die AfD werden sich nicht an Gesetze halten, wenn sie dadurch eingeschränkt werden. Demokratien sind vulnerabel, ich denke auch an Trump und Projekt 2025.

    Joa... So wie schon seit mindestens der letzten Bundestagswahl die Ergebnisse aussehen, wird man sich halt dran gewöhnen müssen miteinander zu reden und nicht ständig nur zu keifen. Grüne und CDU haben sich auf Landesebene schon längst gefunden, da dachten auch mal viele, es gebe keine Schnittmenge. Man wird auch mit der AfD reden müssen. Ich halte es unterdessen für ziemlich dumm, dass das erstmal so pseudo-kategorisch ausgeschlossen wurde.

    Demokratische Parteien sollten miteinander reden können. Nur davon ist bei der aktuellen AfD nichts zu sehen. Man muss nur genau hinhören.


    Vor gut 90 Jahren dachten Konservative auch, sie könnten mit Hitler und NSDAP durch Regierungsbeteiligung zusammen regieren. Klappte nicht.


    Dumm ist es, zu glauben, dass den Worten von Höcke und Co. keine Taten folgen werden. Die Worte in Mein Kampf haben sich auch viele nicht vorstellen wollen. Der Spruch Hunde, die bellen, beißen nicht, stimmt schon nicht bei Hunden.


    Interessant fand ich gestern zu lesen, dass und wie sich der Verfassungsschutz in den einzelnen Bundesländern auf evtl. Regierungsübernahme der AfD in einzelnen Bundesländern vorbereitet. Und auch der Verfassungsschutz ist eher konservativ als links.

    Ich kann mich noch gut an frühere Zeiten erinnern. Das Geld reichte oft nicht für ein Auto und mein Vater verdiente als Ingenieur nicht schlecht. Das Benzin war relativ betrachtet viel teurer. Geheizt wurde oft nur ein Raum. Familien mussten zwischen Anschaffung zwischen Fernseher und Waschmaschine entscheiden. Klassenkameradinnen hatten Hunger, obwohl beide Eltern arbeiteten, Kindergeld gab es nicht. Selbst Grundschulkinder blieben täglich allein zu Haus, Kinderbetreuung gab es nur halbtags für drei- bis sechsjährige. Bei mir sprang meine Oma ein, die dann mehrere Wochen hintereinander nicht ihren Mann (noch im Beruf) sah. Nach seiner Pension waren beide oft bei uns, wohnten in einem winzigen Zimmer, nur damit meine Schwester und ich nicht alleine bleiben mussten wie meine Mitschüler.


    Im Rückblick erscheint vieles verklärt.

    Es widersprechen auch 75 % der Leipziger*innen "entsprechenden Aussagen", ich kann den Unterschied jetzt nicht erkennen.

    Leipzig teilweise ja, in anderen Städten leider nicht. Ich rede nicht von irgendwelchen Wahlen, sondern Gespräche im Alltag im Restaurant, mit Kollegen (ich war auf einigen Fortbildungen) und Verwandten. Selbst meine Eltern (sehr konservativ) haben den Kontakt inzwischen abgebrochen, weil sie es nicht ausgehalten haben.


    (Ich war seit 30 Jahren mehrfach in Leipzig, Dresden, Freiberg (für mich am extremsten), aber auch in Graal-Müritz (anderes Bundesland) und jeweilige Umgebung.)


    Ich habe auch zwei Kollegen aus dem Erzgebirge, die nach NRW (meine 1. Schule) bzw. hierher zogen, und dasselbe berichten.


    Ich mache den übrigen keine Vorwürfe, ich weiß nicht, ob ich den Mut hätte, Widerstand zu leisten. AfD schüchtert ein, aus der sicheren Entfernung lässt es leicht reden. Aber genau deshalb ist es wichtig, jetzt deutlich für die Demokratie und Menschenrechte aller einzutreten.

    Wie Yummi schreibt, hat das Alter hier durchaus eine rechtliche Bedeutung. Für mich dann erst recht ein Plädoyer für die Röntgenmethode zur Altersbestimmung.

    Nur ist diese Altersbestimmung extrem ungenau. Ob jemand 16, 18 oder 20 Jahre alt ist, kann kein Fachmann sagen. Wer das behauptet, lügt. Es trägt also nicht zur Wahrheit bei.

    Kommt darauf an, wo du dich befindest. In Ba-Wü auf der Alb in Burladingen-Killer (sic!) sah das Wahlergebnis 2024 so aus: Dort rangieren SPD, FDP und Grüne bereits unter "Sonstige"

    Mit hier meine ich meine Stadt und nicht Baden-Württemberg. Ich weiß, dass es auch in Baden-Württemberg sehr braune Ecken gab bzw. gibt.


    Und ich finde auch 20 % viel zu hoch. Aber ich freue mich, dass entsprechende Aussagen widersprochen werden.

    Off topic, das Mobbinthema, aber: ich finde schon den Namen des Konzeptes wirklich daneben (no blame? Geht's noch? Es handelt sich um Mobbing.). Habe ich noch nie verstanden. Wüsste auch nicht, dass das schon mal vernünftig funktioniert hätte bei uns. Mobbing muss strikt und konsequent untersagt werden


    https://www.derstandard.de/sto…den-boesewicht-zum-helfer



    Dieses Verfahren kann sehr hilfreich sein. Meine Klassenlehrerin hat es vor 40 Jahren erfolgreich angewendet. Auch ich wurde gemobbt und danach war Ruhe. Zum Gegenteil, ich erhielt einen sehr schönen Schal mit lieben Worten geschenkt (von vorher neutralen Klassenkameradinnen).


    In einer unserer SchiLF wurde es so erklärt, dass man versucht, neutrale Personen als Helfer zu erreichen. Diese wollen oft nur Ruhe. Beim Tadeln/Strafen der Mobber stellen sie sich oft auf Seite der Mobber und geben die Schuld dem Opfer. "Der ist Schuld, dass erstere Ärger kriegen. So schlimm war es gar nicht." Und plötzlich gibt es nicht nur ein paar Mobber, sondern die ganze Klasse hält gegen das Opfer zusammen.


    Daran sieht man gut, dass man unwissend die Sache deutlich verschlimmern kann. Uns wurde deutlich gesagt, wir sollen bei "richtigem Mobbing" immer Hilfe bei Profis suchen. Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Einige Kolleginnen und Kollegen wurden über mehrere Jahre geschult.

    Bei uns ist es Teil des pädagogischen Konzepts, dass sich Mobber und Gemobbte miteinander unterhalten und am Ende die Hand geben müssen. Dass das nicht dazu führt, dass das Mobbing aufhört, ist jedem klar, der selbst Mobbingerfahrung hat. Aber Hauptsache man hat irgendetwas super pädagogisches gemacht.

    (Ich schreibe extra, weil mein Internetzugang heute nicht stabil ist.)


    Bei uns haben mehrere Kolleginnen und Kollegen eine mehrjährige Ausbildung zu Mobbing besucht und alle mindestens 2 Tage. Bei uns gibt es dieses Konzept nicht. Auch unsere Sozialarbeiterinnen haben dies noch nie verlangt.


    Bei Streitschlichtung durch Schülerinnen und Schüler bei kleinen Streitereien gibt es diese Möglichkeit. Aber auch hier werden beide Seiten gefragt, ob sie wollen. Und die Kleinen nehmen dies sehr ernst. Niemand wird zu irgendetwas gezwungen.

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