Die Tatsache, dass ich eine permanent wieder vorgetragene Behauptung nicht einfach irgendwann akzeptiere ist für dich Nachtreten?
Zum besseren Verständnis vielleicht einfach mal eine Gegentheorie:
Bei Kindern verlaufen Infektionen meist ohne Symptome, zum großen Teil bilden Sie ohne zu erkranken Antikörper aus. Die beschriebenen Fälle von symptomfreier Weitergabe der Infektion existieren zwar, sind aber die deutliche Ausnahme und nicht die Regel. Durch diese Effekte sinkt das normalerweise bekannte R_0=3 in einer Population mit einem steigenden Anteil von Kindern. Im Bezugssystem Schule ist der Anteil an Kindern so groß, dass R_0 in dieser Gruppe sogar unter 1 sinkt. Bedeutet: Eine in einer Schule ausgebrochene Infektion breitet sich dort nicht exponentiell aus sondern läuft sich im Gegenteil sehr schnell tot. Schüler sollten sich daher möglichst viel in der Schule aufhalten und möglichst weniger in ihren häuslichen Bezuggruppen, in denen der prozentuale Anteil Erwachsener deutlich höher ist.
Um eins klar zustellen: ich will diesen Standpunkt genau so wenig propagieren, wie die "Schule als Infektionsherd"-Theorie. Selbstverständlich ist sie erst recht nicht bewiesen und ich glaube sie auch nicht.
Aber auch diese Argumentation ist von ihrer Logik her auch nicht abwegig. Trotzdem würden die meisten hier wohl recht empfindlich reagieren, wenn sie von einem Diskussionsteilnehmer täglich wiederholt und als Tatsache hingestellt würde. Und jemand der diese Theorie vertritt könnte das "wir müssen das jetzt so machen um Menschenleben zu retten" Argument genau so für sich in Anspruch nehmen.
Wir wissen viele Dinge nicht. Niemand ist hier in der Position, seine persönliche Überzeugung zur moralischen Überlegenheit zu erheben.