Beiträge von Kris24

    Ganz ehrlich, auf solche Bekanntschaften und "Freunde" kann man getrost verzichten. Da kommen dann wieder archaische Strukturen und mangelnde Bildung zum Vorschein. Bin ich froh, nicht in so einem Umfeld leben zu müssen.

    Ja, dass sehen wir auch so. Meine Schwester hat auf die Entschuldigung dieser (ehemaligen (?) sie wartet jetzt mal ab) Freundin geantwortet, wahre Freunde erkennt man in der Not.


    Sie konnte es sich davor auch nicht vorstellen. Das kann wohl niemand und deshalb wohl vorher die Unterstellung, ich hätte die Unwahrheit geschrieben. Das tat übrigens mir sehr weh (ich habe damals und auch heute nicht alles geschrieben, wer weiß, wer hier alles mitliest, aber ich habe nie gelogen, Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig).


    Ich denke sehr viel nach, informiere mich nach allen Seiten, versuche für mich eine Meinung zu finden und habe manchmal Schwierigkeiten, dies kurz in Worte zu fassen (entweder ist es zu kurz und unverständlich oder zu lange und es wird nur auszugsweise gelesen). Ich verabschiede mich jetzt wieder, muss noch an den Schreibtisch.

    Das wird sie nicht tun, danach habe ich auch schon mehrfach gefragt. Es bleibt bei der Dauerschleife "wir werden alle krank, es gibt schreckliche Langzeitschäden".


    Eine Bekannte von uns ist Intensivkrankenschwester, die hat in all den Wochen niemand gedisst und gemieden. Ich sag ja... Keine mediale Hysterie verbreiten ist für alle Beteiligten besser. Wir wissen hier einfach nichts von "Hotspots" und das ist gut so.

    Doch, ich antworte immer, aber ich bin seit 3 Wochen wieder jeden Tag an der Schule (2 Leistungskurse und habe zusätzlich 3 Matheklassen im Homeschoolling, ich habe nicht die Zeit alles nachzulesen, ich bin vor kurzem erst heim gekommen (entschuldige bitte, wenn ich deine Fragen übersehen habe), ich habe sie aber auch schon mehrfach beantwortet (irgendwie schreibt man hier immer dasselbe). Manchmal habe ich auch keine Lust mehr, ich habe diesen Thread z. B. ein paar Tage bewusst nicht mehr geöffnet. Es bringt ja nichts, Worte werden aus dem Zusammenhang gerissen, Zitate unvollständig und sinnverfälschend wieder gegeben, ich muss mir das nicht antun.


    Ja, das Mobbing ging erst los, als die örtliche Presse darüber ausführlich geschrieben hat und sie musste (?) schreiben, weil auf Facebook behauptet wurde, es würde verheimlicht werden und alles sei noch viel schlimmer (richtige Verschwörungstheorie Wahres gemischt mit Fakes, z. B. positiv getestete würden im Ort einkaufen, Namen wurden genannt, das stimmte natürlich nicht). Unsere Zeitung hat wirklich versucht, die Fakes zu entlarven. Heute können wir wieder darüber (etwas) lachen, damals waren wir alle geschockt, ich habe z. B. nicht getraut, hier darüber zu schreiben, ich habe etwas geschriebenes sofort wieder gelöscht.


    Und nein, ich schreibe nicht, alle werden krank (mich regen diese Unterstellungen auf), ich schreibe immer, ich versuche alles, es zu verhindern. Und ich trage Maske mit der Hoffnung, im Fall der Fälle nur so wenige Viren abzukriegen, dass mein Körper zwar Antikörper bildet, aber nicht schwer erkrankt. Aber ich habe mich informiert über mögliche Langzeitschäden und ich bin nicht naiv. Ich halte mich auch nicht für unsterblich (ich hatte vor 15 Jahren Hautkrebs, es ist alles wieder gut, aber die Sicherheit, die ich vorher hatte, ist nicht mehr da. Innerhalb von einem Tag kann sich alles ändern.) Ich passe seitdem viel mehr auf mich auf und lebe bewusster.

    Ich kann erst jetzt antworten, komme gerade von der Schule heim.


    Zu deinen Fragen


    Auch Anfang April durfte man einkaufen und wenn Bekannte von weitem hysterisch schreien, bleib weg, dann tut es halt weh. Auch sie ist nicht mehr in der Nachbarschaft einkaufen gegangen, weil sie die Situation meiden wollte. Und auch Gassi gehen durfte man mit einer weiteren Person, auch das wollte ihre Freundin nicht mehr, obwohl meine Schwester immer Abstand hielt. (Aber mir Lüge vorwerfen...)


    2. verstehe ich nicht ganz, was meinst du mit ständige? Zum Rest, bei uns weiß jeder, wo der Nachbar arbeitet, ich werde von "fremden" Leuten im Supermarkt auf die Schule angesprochen (es sind entweder Eltern, die mich irgendwann mal auf einem Elternabend oder in der Zeitung gesehen haben, ich amüsiere mich normalerweise darüber, denn ich kenne sie nicht (mehr)). Anonymität gibt es bei uns nicht. Meine Schwester ist mit ihrer Familie in sehr vielen Vereinen aktiv bzw. aktiv gewesen, sie schließt schnell Freunschaft und ist nie umgezogen. Ich unterrichte genau aus diesem Grund 30 km weiter weg, ich wollte Beruf und privates trennen.


    Ja, Familien sind nur teilweise geschützt, wenn Lehrer ohne Symptome getestet werden. Denn Infektionen werden evtl. vorzeitig erkannt, bevor wir weitere anstecken (sonst bräuchte man gar keine Tests, Zeitplan Schüler steckt Lehrer an, es dauert etwas bis er andere in anderen Klassen infiziert und in der Zwischenzeit gab es evtl. einen Test, natürlich kann der 1. Schüler auch Klassenkameraden anstecken, deshalb nur teilweise, aber es beruhigt Eltern/ Öffentlichkeit )


    Und gruppenweise im Schulhof getrennt funktioniert bei uns im Gymnasium überhaupt nicht, es wird noch nicht einmal versucht. Wir haben nach Pfingsten den normalen Stundenplan (ganztags), die Pausen sind zwar gekürzt, aber gleichzeitig. Anders würde auch gar nicht gehen. Jeder Schüler hat dank der vielen Wahlmöglichkeiten seinen eigenen Stundenplan, oft nach jeder Stunde, spätestens nach jeder 2. Stunde ist völliger Wechsel in andere Räume zu anderen Lehrern. Der einzige Unterschied zu Vorcorona ist, dass es teilweise A- und B-Gruppe gibt (wochenweise, im Wechsel mit Homeschoolling), teilweise sind Gruppen auch gleichzeitig in zwei benachbarten Räumen untergebracht (Lehrer wechselt während der Stunde), teilweise sind Gruppen klein genug, um nicht teilen zu müssen.


    Eine sinnvolle Lösung wäre gewesen, nicht bereits am 20. April alles mögliche zu öffnen, sondern wie die Schweiz oder auch Österreich, die bzgl. Corona vor uns im Zeitplan war (ich habe öfter gehört, dass Österreich ca. 2 - 3 Wochen weiter sei), noch etwas zu warten (2 - 3 Wochen siehe Schweiz hätten vermutlich gereicht). Aber dank des Meldeverzugs durch Ostern sank der R-Wert kurzfristig unter 0,7 und als der Fehler (?) später bemerkt wurde, wollten alle Lockerung (dass Österreich, Schweiz und Dänemark viel bessere Zahlen hatten, wollte niemand hören). Und ich kann Eltern verstehen, wenn sie sagen, alles (zuerst werden immer Autohändler und Fussball genannt) darf, nur unsere Kinder nicht. Dem kann sich auch kein Politiker (oder Drosten) auf Dauer entziehen.


    Wollsocken Witz über erneute Grenzschließung wird hoffentlich nicht wahr werden


    Jetzt krebsen wir knapp unter R-Wert 1 (Berlin war zumindest die letzten 3 Tage über 1,2, seit einer Woche steigend). Ich möchte auf keinen Fall in ein neues Shutdown, es wäre viel schwieriger als beim 1. Mal und es wäre für die Wirtschaft und Gesellschaft viel schädlicher.


    Aber wir leben in einer Demokratie, die (laute) Mehrheit entscheidet, ich akzeptiere es. Und die Chance auf kleine Zahlen ist am 20. April aufgegeben worden. Ich erinnere mich an eine Talkshow mit Mai Thi Nguyen-Kim und Ramelow (?), der erschrocken bei Mai Thi Nguyen-Kim nachgefragt hat, dann haben wir falsch gehandelt. Sie hatte zuvor noch einmal die verschiedenen Möglichkeiten erklärt. Sein erschrockenes Gesicht habe ich immer noch vor Augen, ich habe damals mich erstaunt gefragt, waren ihm die verschiedenen Möglichkeiten wirklich nicht klar?

    Welche Schulsanitäter? Wo gibt's die denn?

    Bei uns z. B. Es sind aber Schüler und da die Entnahme nicht ganz ungefährlich ist, deshalb verweigern es viele Ärzte, wir dies sicher nicht zulässig sein (war wohl als Witz gemeint).


    Aber Drosten sagte auch, dass Lehrer, Betreuer, Erwachsene allgemein im Gegensatz zu Schülern Symptome zeigen und dann kann man auch als Politiker Geld sparen und lässt nur die testen (bei den üblichen Stellen) , die gerade Symptome zeigen und testet nicht alle, allerdings geschieht die Hälfte der Ansteckung davor und auch Kinder werden infiziert Für die Gesellschaft und vor allem die Wissenschaft sind Tests gut, Familien werden vielleicht geschützt, für uns Lehrer nicht (denn wir werden ohne jeden Schuzz krank, erleiden mögliche Langzeitschäden und erhalten vielleicht sogar noch Vorwürfe durch die Presse, der hat nicht genug Abstand gehalten, Schüler xy hat dies uns mitgeteilt). Meine Schwester ist als Krankenschwester Anfang April von Freunden und Bekannten gemieden worden, weil sie ansteckend sein könnte (sie hat damals am Telefon geweint, sie ist jede Woche vom Arbeitgeber negativ getestet worden), in der Presse gab es extremere Fälle zu lesen (z. B. Rauswurf aus einem Supermarkt durch den Sicherheitsdienst), wir werden sicher keine Helden sein. Aber es geht ja um das Ganze.


    Ich habe gestern Morgen bereits geschrieben, ich möchte kein Indikator sein, Tests helfen nicht mir, sondern schützen andere vor mir und die Gesellschaft glaubt, alles in Ordnung. Die Tests wird es nur deshalb geben, damit Politiker sagen können, wir haben alles getan). Ich schrieb schon oft, der Wirtschaft wird es nicht gut gehen, solange Corona wütet. Wir werden nicht konsumieren, wenn da und dort wie in Leer und Frankfurt Hotspots aufleuchten. Und die Lieferkette ist auch nicht zuverlässig (Mercedes ist deshalb herunter gefahren).


    Ich gehe dann mal in die Schule.

    Na ja, aber das mit dem Fenster schließen könnte man ja als Lehrkraft auch unterbinden mit Verweis auf die aktuelle Lage und das Risiko sich über Aersole anzustecken. Gegen Zugluft hilft ein Halstuch/Schal und Kleidung im Zwiebellook und trotz Heuschnupfen (habe ich auch) kann man bei geöffnetem Fenster existieren. Ist doof, aber Corona ist doofer, also müssen alle den Kompromiss eingehen und die Allergiker lernen gemeinsam mit dem Rest der Klasse vielleicht ganz schnell noch, dass sie einen Niesreiz abwenden können, wenn sie ihre Nase entweder von unten her anstupsen wiederholt oder von links nach rechts damit wackeln mit Hilfe eines Fingers.

    Ich diskutiere (und bei meinen Schülern setze ich mich meistens durch, gegenüber Kollegen bei der Abiprüfung letzte Woche nicht). Und den Raum konnte ich auch nicht verlassen.


    Und inzwischen gab es auch schon Eltern, die alles bzgl. Corona sowieso für übertrieben halten, den Heuschnupfen ihres Kindes als viel wichtiger ansehen (und sich bei der Schulleitung beschwert haben, glücklicherweise nicht bei mir). Wir sollen vermitteln, erfahren aber nicht die notwendige Rückendeckung. Warum schreibe ich so oft, ich hoffe, niemand ist infiziert? Weil unsere Maßnahmen (eigentlich nur stündliche (!) Hände- und Flächendesinfektion) nicht sinnvoll sind.

    Wenn ich einmal in die Stadt gehe, durch den Supermarkt laufe und wieder nach hause gehe, bin ich 100 Leuten begegnet.


    Das alleine sagt noch nicht viel aus

    Unterschied Fußgängerzone - geschlossener Raum (bei uns wird wegen Zug oder Heuschnupfen spätestens nach 5 Minuten von irgendjemand das Fenster geschlossen, Sars2-CoV merkt man dagegen nicht sofort)? Dauer des Kontaktes (vorbeigehen, mindestens 45 Minuten im selben Raum), nicht sprechen- laute Sprache (Aerosole), Freiwilligkeit (ich gehe z. Z. nicht in volle Supermärkte) - Zwang usw.


    Warum kann ich deine Einwände nicht mehr ernst nehmen?


    Ergänzung: in den Gängen begegne ich viele Menschen nur kurz, aber die Aerosole sammeln sich, lüften ist bei unserer alten Schule kaum möglich, schön, wenn es bei euch anders ist.

    Bisher hielt ich eigentlich was von Drosten... Aber er war wohl auch schon eine Weile nicht mehr in einer Schule:autsch:

    Wenn er Schulen wieder komplett öffnen haben zumindest weiterführende Schulen überhaupt nicht mehr gleiche Lerngruppe gleicher Lehrer... Da springt ein Lehrer doch locker in 8 Lerngruppen herum pro Woche:angst:

    Die Virologen und andere Experten wollen das ja ändern (nur Hauptfächer, Klasse bleibt zusammen im selben Raum usw.). Unsere Schulleitung will aber für die 6 Wochen (Mitte Juni bis Ende Juli) keine neuen Stundenpläne (es soll A- und B-Gruppen wochenweise geben, sonst bleibt alles). In meiner Klasse gibt es 24 verschiedene Lehrer für insgesamt 26 Kombinationen (also mischt sich zumindest wöchentlich der halbe Jahrgang mit ca. 100 Kollegen (ich habe 5 Klassen, da dieses Jahr nur Hauptfächer), andere Kollegen mit Nebenfächern aber 12 Klassen. Und die Woche darauf steckt man die andere Hälfte der Schüler an. (Gut, es sind nur ca. 15% Infektion lt. div. Studiem)


    Am meisten Sorgen macht mir bei uns der ständige Raumwechsel aller Schüler und Lehrer in viel zu engen Gängen. Masken trägt kaum jemand mehr, es wurde von Anfang an die Freiwilligkeit betont ("wer Sorge hat, darf selbstverständlich eine tragen " wurde mehrfach in Schul-emails geschrieben ). Unsere Schulleitung meint, wir werden es sowieso alle kriegen (Anfang März sah ich es auch lockerer), inzwischen versuche ich, eine Infektion zu vermeiden und fühle mich von der Schulleitung im Stich gelassen. Ich hoffe, sie ändert bis nach den Pfingstferien noch ihre Meinung .


    Ich verlinke auch hier den Zeit-Artikel über mögliche Langzeitschäden (ich habe ihn gerade auch im Faktenthread verlinkt).


    https://news.google.com/articl…?hl=de&gl=DE&ceid=DE%3Ade

    ich las gerade Drosten (veröffentlicht in n-tv)


    https://www.n-tv.de/panorama/D…itas-article21801686.html


    Kurz: Aerosole sind vermutlich genauso wichtig für Ansteckung wie Tröpfchen, in Schulen muss daher gelüftet und nicht dauernd desinfiziert werden. Und: wenn Schulen geöffnet werden, müssen alle Lehrer und Betreuer (als Indikatoren) jede Woche getestet werden.


    Ich weiß nicht, ob ich als Indikator dienen möchte, wenn gleichzeitig in der Tagesschau über die verschiedenen Langzeitfolgen spekuliert wird. (Und wie weiter oben geschrieben und verlinkt, auch die Virologin Brinkmann hat inzwischen ihre Meinung geändert.) Aber es wird so früher oder später kommen (und dann wenigstens regelmäßig Tests).

    Ich habe es ja - wie andere auch - schon mehrfach geschrieben: was gerade ein extrem stressiger Faktor ist, ist die geforderte Flexibilität. Auch bei uns müssen die Zeiten für die Kita in der Woche vorher kommuniziert werden, spontane Vertretungen und einberufene Konferenzen sind kaum möglich. Wenn ich also am Fr Nachmittag erfahre, dass ich am Mo Vertretung habe, kann ich das einfach nicht mit der Kita absprechen.


    Da ich keine näheren Bekanntschaften zu bestimmten Sparten habe, aber evtl. ihr: Wie lange im Voraus gibt es i.d.R. bei Krankenschwestern, Ärzten, Einzelhändlern etc. Schichtpläne?

    Meine Schwester ist Krankenschwester und wenn eine Kollegin kurzfristig erkrankt, erfährt sie es genauso kurzfristig wie wir Lehrer (evtl. also eine Stunde vor Beginn). Schichtpläne sind wie Stundenpläne langfristig, werden aber genauso durcheinander geworfen. Ich denke, dass ist überall gleich, wo Arbeit nicht aufgeschoben werden kann. Ich habe während meines Studiums bei Migros (Schweiz) gejobbt und bin oft extrem kurzfristig eingesprungen, weil irgendwer erkrankt ist.

    Hast nicht du Mai Thi Nguyen-Kim hier verlinkt? Auch unser Helmholtz-institut hat nach Leopoldina ähnliches geschrieben.


    Bei uns kommt aktuell (auf Dauer? ) die hammer-and-dance - Methode zum Einsatz (man versucht nicht über 1000 Neuinfektion pro Tag zu kommen), ob das auf Dauer funktioniert und die Wirtschaft insgesamt weniger leidet? Ich persönlich bezweifle es (deshalb zitiere ich immer wieder Schweden und Mercedes) , die meisten meiner Mitmenschen denken nicht so weit.


    Anekdote Ich bin oft überrascht, wie sinnverfälschend eine Nachricht z. B. Spahns Vorschlag, Altenheime auch anlasslos zu testen, bei Leuten herüber kommt (ich habe gestern mehrfach von über 80jährigen gehört, dass Corona nicht schlimm sei, auch alte Menschen wären symptomfrei, sie bezogen sich auf Nachfrage auf Spahn).

    Im grossen Deutschland wird meines Wissens das Contact Tracing auf kommunaler Ebene betrieben. Die zuständigen Personen sitzen bei euch genauso wenig in Berlin wie bei uns in Bern. Das ist in einem föderalistisch organisierten Land absolut kein zulässiges Argument. Der einzige Unterschied ist jetzt nur noch, dass wir tatsächlich etwa 1 Woche länger im kompletten Lockdown waren, jetzt dafür aber deutlich mehr wieder gelockert ist.


    Ja ... Was hättest Du Dir denn so vorgestellt? Grob überschlagen kommen in BW z. B. pro Tag noch etwa 100 dazu, oder? BW hat gute 11 Millionen Einwohner, die Schweiz etwa 8.6 Millionen und wir sind jetzt bei irgendwas um die 30 Neuinfektionen pro Tag. Ja, das ist etwa einen Faktor 2 weniger. Wie es bei der ursprünglich so deutlich höheren Prävalenz dazu kam, das kann ich Dir auch nicht sagen.

    du hast inzwischen einen 2. Absatz ergänzt?


    Ich schrieb bereits, unser R-Wert ist unter 0,6, deutschlandweit bei ca. 0,9. (Es gibt Gegenden über 1). Bei uns gab es einige Lockerung erst später, trotzdem gibt es bei der Nachverfolgung oben beschriebene Probleme.


    Bei uns gehen z. B. die allermeisten Schüler noch gar nicht zu Schule (frühestens ab Mitte Juni).

    Ja, nur das Fazit fällt optimistischer aus als bei euch. Aber der Deutsche an sich hat sowieso eine eher pessimistische Grundhaltung, das ist ein im Ausland durchaus anerkanntes Klischee an dem halt schon was dran ist ;)


    Ansonsten wird die Stimmung natürlich auch stark geprägt vom grundsätzlichen Verhältnis vom Volk gegenüber der Regierung. Darauf wurde bezüglich Schweden schon häufig hingewiesen und dass das bei uns auch eine grosse Rolle spielt versteht sich wohl von selbst.

    Du nennst es pessimistisch, ich realistisch (und statt optimistisch naiv).


    Ich baue laut einem Kollegen einen Deich bevor die Flut kommt (und warte dann ruhig ab, ich habe mein Bestes getan, mehr geht nicht), andere wollen sich so etwas schreckliches nicht vorstellen, verdrängen lieber und geraten dann in Panik. Ich würde aber nie einen Deich im Gebirge etc. bauen, das würde ich pessimistisch nennen. Gefahr und Gegenmaßnahme müssen zueinander passen.


    Und wie gerade geschrieben, auch Schwedens Wirtschaft leidet. Nicht die bösen Politiker, die alles verbieten, sind schuld.

    Im grossen Deutschland wird meines Wissens das Contact Tracing auf kommunaler Ebene betrieben. Die zuständigen Personen sitzen bei euch genauso wenig in Berlin wie bei uns in Bern. Das ist in einem föderalistisch organisierten Land absolut kein zulässiges Argument. Der einzige Unterschied ist jetzt nur noch, dass wir tatsächlich etwa 1 Woche länger im kompletten Lockdown waren, jetzt dafür aber deutlich mehr wieder gelockert ist.

    Das ärgert mich bei dir, du zitierst oft nur auszugsweise und verfälscht dadurch meine Aussage , ich habe deutlich von den Problemen des örtlichen Gesundheitsamtes gesprochen. Oder hast du nur meinen ersten Satz gelesen?


    Und es ist sehr ungleichmäßig verteilt, du schriebst neulich von ca. 40 Neuinfektionen (genaue Zahl weiß ich nicht mehr) am Tag in der gesamten Schweiz, das haben wir in vielen Landkreisen (normalerweise ein Gesundheitsamt pro Landkreis) . Wir haben schlechtere Zahlen, aber frühere Lockerungen (und lt. Presse in ein, zwei Wochen vollständige in manchen Bundesländern (liegt in Thüringen nicht Greiz, aber die Landrätin dort, meinte ja, da seien nur die vielen Tests schuld und nicht die 2 Geburtstagsfeiern Ende Februar bzw. Anfang März- sie haben es bis Mai nicht unter Kontrolle gebracht im Gegensatz zu anderen Hotspots, die früh massiv getestet haben)).


    Noch einmal, ich kann nichts am großen ändern und deshalb ärgere ich mich nicht darüber (manches muss man hinnehmen), aber ich ärgere mich, wenn meine Zitate hier sinnverfälschend wieder gegeben werden und ich in eine Schublade gesteckt werde (deshalb habe ich hier auch eine Weile nichts geschrieben, zusätzlich ärgern muss nicht sein).


    Übrigens so positiv war dein zitierter Artikel nicht. Er ist eher nichtssagend, weil es zu früh sei (mal von den allerersten Lockerungen im April abgesehen für Beschränkungen, die wir teilweise gar nicht hatten z. B. Baumärkte).


    Natürlich muss es keine 2. Welle geben (muss muss gar nichts, sagte meine Mutter früher) und was eine 2. Welle ist, lässt er auch offen.


    Sicher bei einem 2. Herunterfahren (Lockdown hatten wir nicht), wird die Wirtschaft noch viel mehr leiden, das macht mir auch Sorgen (genau deshalb war ich immer für containment), aber auch unter einer 2. Welle (auch Schweden Wirtschaft leidet extrem, begründet wird es unter fehlenden Exporten, das wäre aber in Deutschland nicht anders. Mercedes schloss, weil die Zulieferer nicht mehr zuverlässig lieferten, das wird oft vergessen).


    Jetzt wurde ich mehrfach unterbrochen, ich sende es trotzdem, mal schauen wie der Stand der Dinge ist.

    Bei uns müssen zur Teilnahme verpflichtende Konferenzen mindestens eine Woche vorher angekündigt werden, sieh mal in euer Schulgesetz.

    In der Schule komme ich viel besser mit einem Visier zurecht als mit einer Maske, habe aber Bedenken, weil das unten so weit offen ist. Mir kann da niemand genau sagen, ob ich noch zusätzlich eine Maske tragen muss(in der Schule - Lehrer haben MNS-Pflicht, Schüler auf den Gängen und im Pausenhof), weiß das hier jemand? Geht Visier alternativ zu MNS oder braucht man den zusätzlich?


    In RLP reicht ein Visier nicht.

    "Bei Gesichtsvisieren besteht keine Barriere gegen den Tröpfchenauswurf, weil diese Visiere unten und seitlich so weit geöffnet sind, dass die Tröpfchen und Aerosole durch das Visier nur abgelenkt, aber nicht zurückgehalten werden. Gesichtsvisiere werden daher nicht als geeignete Mund-Nasen-Bedeckung angesehen."


    Quelle: Corona-FAQ Schulen RLP ("Was ist mit alternativen bisher nicht benannten Schutzmöglichkeiten ...")

    In Baden-Württemberg ist auch nicht ausreichend, wenn das Tragen der Maske vorgeschrieben ist (war zumindest vor kurzem noch so, in vielen Bundesländern reicht es) . Aber ich trage in der Schule im Unterricht ein Visier, bei uns ist gar nichts vorgeschrieben und ich hoffe, wenigstens mich und andere etwas zu schützen (weniger Viren, weniger starke Erkrankung im Fall der Fälle). Bei der Abiaufsicht (kein reden) und im Gang trage ich immer Maske.

    Und wenn sie es dann nicht tun weil das Contact Tracing funktioniert? Dazu Marcel Tanner, Epidemiologe in der Covid-Taskforce des Bundes:


    Es muss keine zweite Welle geben


    Caro07 Bei uns gibt's auch noch keine App, die machen das per Telefon. In Basel wurde eine Software-Lösung entwickelt mit der man offenbar viel weniger telefonieren muss. Die wurde unterdessen von einigen anderen Kantonen übernommen und bislang funktioniert das gut.

    Das mag bei den kleinen Zahlen in der Schweiz funktionieren, in Deutschland werden regelmäßig Probleme bei der Nachverfolgung berichtet. Aktuell die nicht namentlich erfassten eines Babtisten-Gottesdienst (Link weiter oben).


    Hier vor Ort wurden die Probleme mehrfach genauer beschrieben (sehr kontaktfreudige Personen, die Namen etc. nur bruchstückhaft kennen, Ausländer, die kein deutsch oder eine andere geläufige Sprache sprechen, Leute, die einfach nicht mitarbeiten wollen und abtauchen). Man ist froh, wenn man die meisten erreicht.


    Ich denke, dass eine 2. Welle erst im Herbst kommt, wenn man eine normale Erkältung nicht von Covid-19 unterscheiden kann (solange man nicht schwer erkrankt ist). Aber ich kann nichts ändern, in Deutschland ist man froh, wenn die tägliche Zahl der Neuinfektionen unter 1000 bleibt. Ich las gerade, dass Thüringen u. a. Bundesländer alle Beschränkungen aufheben wollen und wenn dann Menschen weder Abstand halten noch Masken tragen wollen, ich glaube nicht, dass der Coronavirus bereits so harmlos geworden ist (irgendwann hoffentlich schon).


    Nein, es muss keine 2. Welle geben, aber dann liegt es vermutlich mehr am Sars-cov-2-coronavirus als an uns Menschen. (Und eine 2. Welle muss ja nicht stärker sein als die 1.)

    Wenn aktuell, z.B. heute niemand infiziert ist, muss dass doch nichts heißen.


    Genau diese Einstellung ist meine Angst: Letztlich heißt das ja, dass auf lange Sicht klar, ist dass die Infektionswahrscheinlichkeit nicht dauerhaft gering gehalten werden kann und das auch so kommuniziert wird.

    Und was soll ich ändern? Ich versuche in Gesprächen Einfluss zu nehmen, trage inzwischen in Innenräumen immer Maske (schützt lt. Goldhamsterstudie auch mich als Träger, wenn auch den anderen mehr) und kenne meine Grenzen.


    Bei uns im Landkreis gibt es übrigens über 50 aktuell bekannte Infizierte, das Risiko, dass jemand an der Schule ist, ist gegeben. Und unser Gesundheitsamt testet lt. ihrer Seite nur, wenn Kontakt zu einem bestätigten Fall besteht. Wenn jemand sich nicht testen lässt, weil er kaum Symptome hat oder nicht in Quaratäne will, hat der Nachfolgende Pech gehabt.


    Und ja ich erwarte auch, dass die Zahlen wieder steigen. Wenn deutschlandweit ein R-Wert um 0,9 existiert, Baden-Württemberg als drittgrößtes Bundesland aber in letzter Zeit immer unter 0 6 war, wird es auch Gegenden mit R-Werten über 1 geben. Bei uns gingen die Zahlen genau wie in Bayern stark zurück, in anderen Bundesländern, die früher gelockert haben, nicht.

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