Ich habe eher den Eindruck, dass sich Rechte nur unter vorgehaltener Hand bekennen, da sonst ein Shitstorm losbricht. Bin sogar erstaunt, wie viele Kollegen sich vorsichtig nach persönlichen Gesprächen als AFD Wähler outen.
Umgekehrt sind viele bekennende Grünenwähler im Kollegium, die da sehr offen sind.
Und was meinst du, warum es (manchmal) einen Shitstorm gibt?
(Ich kenne tatsächlich keinen informierten intelligenten AFD-Wähler. Die allermeisten haben Null Ahnung, was sie wählen und welche Folgen es hat, wenn zu viele genauso wählen. Sie glauben tatsächlich, dass es nur geringe (übersehbare) Folgen hat.)
Ergänzung
Shitstorm gibt es von mir nicht, aber nachfragen (und dann meistens Verachtung, auch ich darf für mich entscheiden, wen ich verachte. Das nennen viele AFD-Wähler Shitstorm, dabei teilen sie am meisten aus, nur andere dürfen es nicht.)
2. Ergänzung
Vielleicht liegt es auch am Mut, ich erlebe AFD-Wähler oft als feige und nur in großer Gruppe mutig. Grüne sind da manchmal anders gestrickt und überzeugt (aber auch nicht alle, viele schweigen genauso, um nicht Opfer von rechts zu werden. Die Drohung wohltemperierte Grausamkeit kommt von der AFD nicht von den Grünen.)
Ich zitiere aus Höckes Buch (2018)
"Dieses "Remigrationsprojekt", so schreibt es Höcke, sei wohl nur mit Gewalt zu schaffen: "In der erhofften Wendephase", (offenkundig meint er einen Machtantritt der AfD), "stünden uns harte Zeiten bevor, denn umso länger ein Patient die drängende Operation verweigert, desto härter werden zwangsläufig die erforderlichen Schnitte werden, wenn sonst nichts mehr hilft." Und: "Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen." Man werde – so heißt es bei Höcke weiter wörtlich –, "so fürchte ich, nicht um eine Politik der 'wohltemperierten Grausamkeit' herumkommen. Existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches Handeln. Die Verantwortung dafür tragen dann diejenigen, die die Notwendigkeit dieser Maßnahmen mit ihrer unsäglichen Politik herbeigeführt haben." (Seite 254 ff.)
Remigration wurde also schon vor Nov. 2023 verwendet. Die AFD nennt es jetzt auch Versprechen.