Ja, habe ich mehrfach erlebt, immer im 1. Jahr an einer neuen Schule (in 30 Jahren waren es 3, Wechsel aus privaten Gründen). Manche Schülerinnen und Schüler probieren aus wie weit sie gehen können (manchmal in Kombination mit ihren Eltern) und wenn mehrere in einer Klasse sind, kann es problematisch werden. Dank Referendariat wusste ich damit umzugehen (Unterschied zu dir), ich musste also nicht abgeben, aber es war extrem stressig (und ich kannte auch das Kollegium noch nicht gut genug, um zu wissen, wen ich um Hilfe bitten kann). Auch ich bekam als Neuling die Klassen, die sonst niemand wollte. Nach dem 1. Jahr hatte ich diese Probleme nicht mehr in dieser Weise. Ähnliches berichten einige Kolleginnen und Kollegen.
Kurz, ich möchte Mut machen. Referendare erhalten normalerweise wenig problematische Klassen, als Neuling nach dem Referendariat verliert man (bei den Schülerinnen und Schülern) den Welpenschutz und muss sich behaupten. Aber es ist nicht dauerhaft. (Es gibt seltene Ausnahmen. Mir fallen 3 Kolleginnen bzw. Kollegen von über 500 ein, die dauerhaft Probleme hatten. Bei einer lag es vermutlich an zuwenig Fachkenntnissen, die anderen waren überhaupt nicht konsequent und ließen sich ausnutzen. Alle 3 wurden weder von den Schülerinnen und Schülern, noch von den Eltern, noch von den (meisten) Kolleginnen und Kollegen respektiert (bzw. letztere hatten auch Mitleid, wenn sie mit dem Kopfschütteln fertig waren).)
Angst vor etwas neuem ist normal, aber eine kurzen Vertretung sagt nichts aus, ob du geeignet bist.
(Dickes Fell habe ich bis heute nicht. Aber die schönen Momente überwiegen deutlich, ich zweifle selten an meiner Berufswahl.)