Beiträge von Fallen Angel

    Bekamst du tatsächlich an der Uni bei Referaten/Gruppenarbeiten Einzelnoten? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich ein Dozent da jemals die Mühe gab.

    Ist das nicht so vorgesehen?

    Zu deiner Frage: Ich hatte nur wenige Referate in GA, aber ich bekam immer eine Einzelnote. Kenne das auch so von Kommilitonen und habe nichts gegenteiliges gehört.

    @MrJules Über wie viele Jahre hast du denn studiert, um beurteilen zu können, ob sich (an deiner Uni oder eher in deinem Studiengang) mehr Leute bei Referaten durchschleifen lassen?

    Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es sicher solche Personen gibt. Ob es mehr/weniger/gleich viele wie früher sind, kann ich natürlich nicht beurteilen. Es sollte aber bei Referaten, die als Gruppen- oder Partnerarbeit erstellt werden, ohnehin Einzelnoten geben: Wenn dein Kommilitone Schwachsinn und dutzende Rechtschreibfehler abliefert, dann sollte das deine Note nicht negativ beeinflussen. Die Note meiner Partner ist mir persönlich immer egal gewesen, wer sich nicht mal an die Basics hält, hat auch keine gute Note (bzw. streng genommen kein "bestanden") verdient.

    Wie viel Zeit verwendest du denn insgesamt dafür pro Woche/Monat/Jahr? Klingt nach sehr viel.

    Naja, @MrJules hat schon Recht. Die (leider) seltenen Fälle von Diskussionen in Vorlesungen wurden dann doch nach wenigen Minuten mit dem Hinweis, dass noch einiges an Inhalten kommen werde und man fortfahren führe, da man sonst das Pensum nicht schaffen werde, beendet.

    Du studierst doch auf Stex (oder hast studiert)?! Hier geht es doch darum, dass angeblich im BA/MA-System nicht mehr genug Zeit für Diskussionen bleibt.

    BA/MA ist in meinen Augen irgendwie nur noch darauf ausgerichtet, möglichst schnell Nachwuchs für den Arbeitsmarkt bereitzustellen - was nun einmal nicht der eigentliche Zweck von Universitäten ist. Das freie Studium ist im Geiste der Mehrheit völlig verschwunden.

    Wie kommst du darauf?


    Ich glaube, sowas gibt es heute fast gar nicht mehr, alles ist genau durchgeplant und reglementiert - eben die Verschulung, die du ansprachst.

    Schade, dass ich nur noch das Ende dieser Zeit, dieser Mentalität an den Unis erleben konnte. Dass irgendwann nur noch Leute rumlaufen werden, die das gar nicht mehr kennen, bereitet mir irgendwie Sorge.

    Du hast nicht auf BA/MA studiert, oder? Es gibt auch heute noch lebhafte Diskussionen in Vorlesungen. Wieso auch nicht?

    Fallen Angel: Ich schrieb nicht, dass die Arbeit ausfallen soll, sondern dass sie vertreten wird. Wenn ausnahmsweise (!) jemand statt 8-18 Uhr von 8-13 Uhr und ein Kollege von 13-18 Uhr arbeitet, können beide wählen gehen. Das ist sicher leichter zu planen als wenn jemand am 25.09. krank wird und von heute auf morgen vertreten werden muss.

    Das wird organisatorisch schwierig. Außerdem sind 5h-Schichten ungewöhnlich/manchmal gar nicht erlaubt (bzw. müssen dann mehr Stunden bezahlt werden).

    Hast du schon mal in der freien Wirtschaft gearbeitet? Menschen, die am Sonntag arbeiten, haben zu 90% keinen Bürojob, sondern Aufgaben, die wirklich zu dieser Zeit erledigt werden müssen. Sollen dann am Wahltag keine Züge/Busse mehr fahren? Keine Notfallbesetzung im KH sein? Keine alten Menschen im Seniorenheim versorgt werden? Keine Restaurants/Cafes offen haben?

    Man muss nicht einmal böse Absichten unterstellen, um die größere Fehleranfälligkeiten herauszustreichen. Bei der Briefwahl geht es auch auf staatlicher Seite durch mehr Hände als bei Direktwahl. Ist immer das 4-Augen-Prinzip gewahrt? Das ist die Direktwahl sicherer, weswegen sie zu bevorzugen ist. Punkt.

    Wie gesagt: Nicht jeder hat die Wahl, es gibt auch Menschen, die sonntags 10h-Schichten arbeiten.

    Klar ist es keine medizinische, sondern nur eine Laiendefinition von mir. Hoffe, dass das nicht anders herüber kam.

    Es geht nicht darum, etwas mindestens 1x die Woche zu machen, sondern die Frage, ob man körperlich/mental fähig wäre, eine Woche hierauf verzichten zu können, ohne gleich Entzugserscheinungen zu haben. Ich bin mir sicher, dass wir inzwischen viele Jugendliche da draußen haben, die bei einer Woche ohne Handy zappelig, aggressiv oder apathisch reagieren würden.

    Das bezweifle ich sehr stark (zumindest dass es viele wären). Ich liebe mein Smartphone auch, habe aber schon mehrere Monate ohne verbracht, weil mein altes kaputt und gerade Lockdown war. Ich habe es aber vor allem vermisst, unterwegs mal Musik zu hören, weniger ständig WA-Nachrichten, die zu 99% unnötig sind, zu bekommen.

    Wie meinst du das?


    Ich kann dir aber einfach mal meine allgemeine Gedanken zum Thema Wahl geben: die sicherste Wahl - also persönlich mit Ausweispflicht direkt vor Ort, wo auch ausgezählt wird - sollte vom Staat bevorzugt behandelt werden. Wer in diesem spezifischen Zeitfenster aus welchen wichtigen Gründen auch immer verhindert ist, hat die Möglichkeit, dies per Briefwahl zu tun. Da eine Briefwahl generell anfälliger für Unregelmäßigkeiten ist, stellt es die zweite Wahl bei den Wahlmethoden da. In meinen Augen sollte es sich deshalb nicht einschleichen, Briefwahl als absolut gleichwertig zu betrachten.

    Du hast doch geschrieben, dass vor allem in einer ausschließlich repräsentativen Demokratie Wahlergebnisse nicht "zweifelhaft" sein sollen. Sollte das nicht für jede Wahl gelten, auch in Ländern mit direktdemokratischen Elementen?

    Ich habe jetzt schon meine Wahlbenachrichtigung bekommen - 4 Wochen früher. Sollte das nicht genug Zeit sein, um sich rechtzeitig um wenigstens ein kleines Zeitfenster zum Wählen zu kümmern? Das ist ja doch eines der wichtigsten Ereignisse in Deutschland.

    Kiggie wählt doch und kümmert sich um ihr Zeitfenster zum Wählen. Wo ist das Problem?

    Es ist schon eine Schwachstelle unserer repräsentativen Demokratie, dass man außerhalb der Wahlgänge als normaler Bürger recht wenig Einfluss auf Politik hat. Viel Einfluss auf die Arbeit der Regierung hat man mit direktdemokratischen Elementen in der Tat nicht, aber wie so häufig zählt auch der psychologische Faktor, dass man im Zweifel so etwas anstoßen könnte, um auf das Verhalten der Regierung einzuwirken.

    Sollten nicht alle Wahlen unanfechtbar sein?

    Was soll das eigentlich sein, eine Hörspielsucht? Briefschreibzwang? Vinyl-Fanatiker*innen gibt's schon aber ist das schon krankhaft?

    Naja, Lindbergh schrieb ja, wenn man nicht 1 Woche ohne auskommt, ist man süchtig (ist natürlich nicht die medizinische Definition von Sucht). Gibt sicher Menschen, die pro Woche mind. 1mal Zeitung lesen, Hörbücher hören, ...

    Ich habe auch Briefwahl beantragt, da ich an dem Wochenende unterwegs bin und nicht sicher bin, ob ich es bis 18 Uhr nach Hause schaffe.

    Du meinst doch bestimmt, dass du den ganzen Sonntag faul im Bett liegst, oder? Sonst passt das nicht zu Lindberghs These von der "Verfaulung" der Gesellschaft.

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