Beiträge von Fallen Angel

    Wenn Lehrkräfte Gruppenarbeitsaufgeben stellen, aber keine Gruppenarbeit bewerten möchten, dann klingt das für mich eher nach Arbeitsaufwandoptimierung (wer kennt sie nicht, diese stinklangweiligen Seminare, vollgeklatscht mir Referaten, wo man nach ein paar Wochen maximal noch das weiß, was man selbst präsentiert hat?).

    Ich hasse diese Kurse (und jeder, mit dem ich mich darüber unterhalten habe, auch; Dozenten eingeschlossen). Ist leider oft nicht anders machbar, wenn die Prüfungsordnung vorschreibt, dass jeder einzeln/zu zweit ein Referat halten muss.

    Naja, wenn man bspw an einer Münchner Schule arbeitet und auf absehbarer Zeit nicht davon wegkommt, ist es ja wohl nicht die eigene Schuld, dass man sich kein Eigentum leisten kann - nichtmal im Umland der Stadt. Und das ist dann schon traurig nach 7 Jahren Ausbildung.

    Nicht in BY Lehrer werden. Gerade wenn man sich die Schule/Region nicht aussuchen kann, sollte man schnell das Weite suchen.

    Der Thread bestätigt meine Vorurteile doch sehr, deshalb kann ich den Seitenhieb auch nicht lassen ;)

    Sind Menschen, die ein Ehrenamt ausüben, naiv? Und wenn ja, warum? IdR macht jemandem sein Ehrenamt Spaß und ist oft zugleich Hobby. Wenn man sich im Ehrenamt ausbeuten lässt, kann das sicher naiv sein, aber wenn nicht, ist doch alles in Butter, oder?

    das dürfte und sollte in der Schule auch nicht anders sein Fallen Angel ;)

    Sehe ich anders. Finde es schwierig, wenn jemand für schlechte Leistungen Anderer haften muss, obwohl er nichts dafür kann. Bei Gruppenarbeiten in der Schule werden (so kenne ich es zumindest) immer auch/ausschließlich Einzelnoten vergeben, weil eben nicht jeder gleich viel/gleich anspruchsvolle Aufgaben macht.

    Ich kann mich an keine einzige Gruppenleistung erinnern, in der es nicht einfach eine Note für alle Mitglieder der Gruppe gab.

    Das ist erschreckend und sehr unfair. Gerade an der Uni springen ja manche noch ganz spontan ab, weil sie keine Lust mehr auf den Kurs haben (oder aus anderen Gründen).

    Wenn ich irgendwo als Gruppe etwas präsentiere, dann ist das zu aller erst immer eine Gruppenleistung. Kein Dozent bzw. Seminarleiter wird es gerne sehen, dass eine Gruppe quasi nicht zusammengearbeitet hat, sondern jeder nur sein Ding durchzieht. Das ist nicht der Sinn von Gruppenarbeit, in der Schule genauso wenig wie an der Uni.

    Dennoch muss der Dozent Einzelnoten vergeben. Ist in der Schule ja genauso.

    Außerdem werden die Aufgaben immer aufgeteilt. Auch das ist eine Leistung, die Aufgaben so aufzuteilen, dass es "gerecht" ist und jeder seinen Teil ordentlich erledigen kann.

    Hat man in der Chemie häufig beim Thema Oxidation, die wird in der Sek I häufig gleichgesetzt mit Reaktion mit Sauerstoff, es ist aber allgemein eine Elektronenabgabe. Dadurch kommt es in der Sek II dann zu Fehlvorstellungen

    Fand ich schrecklich als Schüler, als auf einmal eine Oxidation etwas anderes war. Total unnötig, den SuS erst Schwachsinn beizubringen.

    Ist es nicht gerade dann schwieriger, angemessen zu reduzieren, wenn man die ganze Breite (und bis zu einem gewissen Grad auch Tiefe) des Faches kennt?

    Nein. Aber ich verstehe, warum du fragst: Fachliche Inkompetenz ist nicht zu rechtfertigen und macht eine Person zu einem schlechteren Lehrer. Wenn du also fachliche Probleme hast, dann solltest du sie lösen und dir nicht einreden, dass du dadurch besser unterrichten kannst.

    Aber ich frage mich auch, ob diejenigen, die sich für ein bestimmtes Fach begeistern, in die hineinversetzen, die diese Begeisterung nicht teilen und denen sich ein Fach erheblich schwerer erschließt.

    Warum sollte das denn nicht möglich sein? Und wie sollte sich dann eine Lehrerin, die ihr Fach nicht so toll findet, gut an SuS vermitteln, die das Fach mögen?

    plattyplus: Super Einstellung! Ich finde eh die Bedeutung von Arbeit in unserer Gesellschaft sooo wichtig: Als Bestätigung für einen selbst (Du kannst etwas!), Strukturierung des Tages, um mit anderen, unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu kommen, nebenbei auch als Möglichkeit, sich seinen Alltag zu finanzieren. Da soll tatsächlich lieber jemand eine vermeintlich einfache Ausbildung absolvieren und in diesem Job glücklich werden als von der Finanzierung durch den Staat abhängig sein.

    Darum geht es doch gar nicht. Ja, Arbeit ist wichtig, aber wo ging es um dieses Thema?

    Und zwar? Diese Gruppe dürfte doch wohl recht klein ausfallen - wesentlich kleiner als die Gruppe, die mit dem Gendern ihre Probleme haben (Nicht-Muttersprachler, Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss, Hörbehinderung, Sehbehinderung, Leseschwäche). Wer den Hirschmalz hat, diese ganzen Sternchen-Stolperfallen auszublenden, zu verarbeiten usw., kann auch die geschlechtsabstrahierende Form des generischen Maskulinums nachvollziehen.

    Ich bin noch niemandem begegnet, der bei "Wenn ein Schüler die Hausaufgaben nicht erledigt, gibt's halt Ärger" dachte, da wären nur die Jungs gemeint und Mädchen würden keinen Ärger bekommen. Sprachen funktionieren nicht so mechanistisch und auch wir Sprecher sind keine Sprachcomputer.



    Ich wollte es eben nicht in meinen Post reinschreiben, um das Thema Gendern nicht wieder aufzubringen, aber es ist einfach ein perfektes Beispiel für so einen Nebenkriegsschauplatz, bei dem man die ideologischen Differenzen einfach perfekt erkennen kann.

    15% der erwachsenen Bevölkerung sind funktionale Analphabeten, erschreckend viel. Wer einen Text wegen gegenderten Ausdrücken nicht versteht und sich auch nicht daran gewöhnen kann, scheint eh Probleme mit der deutschen Sprache zu haben, an denen er arbeiten sollte.

    Bei meinen Azubis ist mir aufgefallen, daß sie sich sehr schwer tun, wenn Worte "so ähnlich" klingen. Früher stand in den Prüfungsaufgaben z.B. immer "Meister" und "Lehrling". Dann kam "Meister" und "Azubi", was auch kein Problem war, weil die Worte komplett anders aussehen. Aber seitdem in den Prüfungsaufgaben "Lehrende" und "Lernende" bzw. "Ausbildende" und "Auszubildende" auftauchen, sind die Prüfungsergebnisse schlagartig bei den eher einfachen Lehrberufen abgesackt. Die Worte sehen zu gleich aus, dazu die Streßsituation in einer Prüfung; außerdem entsprechen sie überhaupt nicht dem Sprachgebrauch der Azubis.

    Das ist erschreckend und spricht eher dafür, dass deine Azubis in der Schule zu wenig gelernt haben. Auch nicht-gegenderte Wörter klingen ähnlich, man muss dennoch die Unterschiede verstehen können.

    Dieser Weg in den Schuldenstaat fehlt im Kurzprogramm vollkommen. Stattdessen findet man leere Worthülsen von wegen "Respekt".

    Schuldenstaat ist schon sehr übertrieben, wie ich finde. Aber gut, nicht alles kann im Kurzprogramm stehen. Liest du denn von mehreren Parteien die vollständigen Programme?

    Wenn man das wirklich will, sollte man erst einmal die von oben aufoktroyierte "geschlechtergerechte Sprache" wieder abschaffen. Dann würden die Texte auch wieder einfacher lesbar.

    Es gibt leider auch Menschen, die nicht-gegenderte Texte kaum/gar nicht verstehen.

    Laut einer Studie werden Wahlprogramme immer unverständlicher (Quelle).

    Trotz unserer Meinungsverschiedenheiten in der Vergangenheit versprach ich ja, jedem eine neue Chance zu geben. Dazu gehörst auch du, CDL , die ich ja durchaus immer hinsichtlich ihres politikwissenschaftlichen Hintergrundwissens schätzte. Daher würde ich dich einfach mal explizit ansprechen und fragen, wie du das Ergebnis dieser Studie fachlich einordnen würdest, insbesondere weil, wie ich beim Überfliegen des Artikels las, sich ja einige Parteien als Ziel Bürgernähe vornehmen, was ja mit unverständlichen Wahlprogrammen nur bedingt realisierbar ist.

    Obwohl ich nicht CDL bin: Es gibt zunehmend auch kurze Wahlprogramme in leichter Sprache, die auch für Menschen mit sprachlichen Problemen verständlicher sind.

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