Beiträge von Fallen Angel

    Ja, das stimmt auch. In einer Doku oder so ähnlich hieß es neulich, dass die Vorteile einer Impfung auch deren größter Nachteil seien (ganz generell auf Impfungen bezogen), denn Impfungen schützen und damit sieht man die Gefahr einer Erkrankung nicht.

    Erinnert an das Präventions-Paradox, das ja häufig in Bezug auf Lockdowns und Co. erwähnt wurde.

    Meine These ist, dass sich die Bevölkerung impfen lässt, wenn sie denn Kurs der Regierung vertraut. Wenn da so ist, dann wundert es mich gar nicht, dass dem Satz ‚die Impfung ist der Weg aus der Pandemie‘ nicht getraut wird, denn es lief einiges, das Vertrauen zerstört hat. Daneben gibt es auch Widersprüchliches: Wenn ich geimpft bin, warum muss ich dann mit Maske ins Fitnessstudio, in den Club, in die Innengastro, in Läden? Ja, man kann die Infektion trotzdem weitergehen. Aber wenn die Impfung der angebliche Weg aus der Pandemie ist, dann müssen wir uns ab Zeitpunkt X sowieso auf die Impfung verlassen. Warum verlässt man sich nicht schon jetzt darauf? Nährt doch weiterhin Misstrauen.

    Ich denke eher, dass sich die Bevölkerung impfen lässt, wenn der Impfstoff als sicher angesehen und die Krankheit als "schlimm genug" angesehen wird. In der Innengastro muss sicher niemand eine Maske tragen (oder meinst du die kurze Zeit, die man zum Tresen geht und dann dort bestellt?), wie soll er sonst auch essen? Die Maskenpflicht ist nun wirklich so langsam keine Einschränkung mehr für jeden, der sich an neue Bedingungen gewöhnen kann (ich weiß, das kann nicht jeder, dann sollte er es sich angewöhnen, der Mensch ist der Gewohnheitstier).


    Was will ich damit sagen? Auf die Wortwahl kommt’s an und wie vertrauen verspielt wurde. Also soll die Bundesregierung nun mal nicht so tun, als hätte sie mit der Impfskepsis gar nichts zu tun. Dann noch 2G als Gängelung, wundervoll.

    Die Impfgegner sind ja auch nicht gerade für Wortwahl alla "feine englische Art" bekannt, aber sei's drum. 2G ist sicher keine Gängelung, ich hoffe sehr, dass 2G an den Unis eingeführt wird. Da ist immerhin jeder freiwillig und wem es nicht passt, der kann ja zuhause bleiben.

    Ich rechne mal andersrum: Aktuell haben wir eine Staatsverschuldung von ca. 2,3 Billionen Euro. Dank der EZB, die uns mit ihrer negativen Zinspolitik alle langsam aber sicher enteignet, kann sich die Bundesrepublik und insb. unsere europäischen Nachbarn ihre hohen Schuldenstände überhaupt leisten. Laß mal das Zinsniveau auch nur wieder auf 3% steigen. Dann reden wir über jährliche Zinszahlungen (nur die Zinsen, keine Tilgung!) von ca. 70 Mrd. Euro. Steigen die Zinsen gar wieder auf 5%, wovon bei 5% Inflation auszugehen ist, reden wir schon über ca. 120 Mrd. Euro. Dann wäre allein der Zins der zweitgrößte Ausgabeposten im Bundeshaushalt gleich hinter den Sozialausgaben.

    Die EZB "enteignet" maximal diejenigen, die hohe Beträge auf dem Sparbuch liegen haben. Die sind irgendwo auch selbst schuld, es gibt zig bessere Anlagemöglichkeiten.

    Digitale Infrastruktur, also Highspeed-Internet auch auf dem Land: Die Firma, die ihre Glasfaserkabel profitabel in den Städten verlegen will, muß auch die ländlichen Gebiete ausbauen. Es gibt also keine Rosinenpickerei mehr. "Entweder sie bauen ganz NRW aus bis in den letzten Winkel oder sie bekommen gar keine Genehmigung irgendwo ein Kabel in der Erde zu verbuddeln. Ob sich das für das Unternehmen rechnet, muß es anhand einer Mischkalkulation selber entscheiden."

    Stimme ich zu. Und ist traurig, dass es nicht längst so läuft.


    Paketzustellung: Entweder sie stellen in ganz Deutschland, also auch auf der Hallig Hooge und auf der Zugspitze zu, oder sie bekommen gar keine Gewerbeerlaubnis. Zustellung nur in den Großstadt-Plattenbauten mit 100 Mietparteien in einem Haus wird nicht genehmigt. Da muß dann jede Firma für sich die Mischkalkulation machen. So wie es aktuell läuft, daß die Post/DHL überall liefrn muß und die anderen Paketdienste können sich die Rosinen rauspicken und stellen z.B. auf den deutschen Inseln nicht zu, darf es nicht geben. Entweder überall oder gar nicht!

    Guter Punkt. Dann würden Paketlieferungen langfristig teurer werden (und nicht mehr so spottbillig wie jetzt sein), was ein Anreiz für Kaufen in der Stadt wäre.


    Straßenbau: Da haben wir ein Problem. An der Stelle sehe ich aber weniger ein Geldproblem als viel mehr den aktuellen Öko-Wahn als Ursache.

    Öko-Wahn sehe ich nicht, man sollte einfach primär den ÖPNV und nur an zweiter Stelle Straßen ausbauen, die nicht vom ÖPNV genutzt werden.

    Man kann notwendige Zukunftsinvestitionen auch leisten ohne sie durch Schulden zu finanzieren, das ist nur eine Frage der Prioritäten. Für eine Einführung mehrerer neuer Renten war in der letzten Legislaturperiode genug Geld da.

    Und wozu ein schuldenfinanzierter Staatshaushalt führt, können wir gerade sehr schön sehen: zu Inflationsraten, die deutlich oberhalb der Einkommenssteigerung liegen und zu Reallohnverlusten führen, weil es letztlich die einzige Möglichkeit ist, die Schulden dann weg zu inflationieren.

    Das ist meist schlecht für Arbeitnehmer und gut für diejenigen, die genügend Sachwerte, wie Immobilien oder Aktien besitzen, deren Wert steigt nämlich mit. Leider hast du trotzdem recht, steigende Schulen und höhere Inflationsraten werden kommen, da können wir gar nichts gegen machen, weil viele andere Euro-Länder den Punkt längst überschritten haben. Man sollte nur privat die Konsequenzen daraus ziehen: also weniger Arbeiten, mehr Immobilien besitzen.

    (Meine Prognose für die Anpassung der Besoldung, die jetzt wieder ansteht: der Dienstherr wird auf eine lange Laufzeit drängen, ca. 3 Jahre, gestaffelt gibt es dann ca. 4%, was aber nur 1,3% pro Jahr entspricht.)

    Der Staat leistet sich ja auch Beamte, denen er im Alter übertrieben hohe Pensionen gönnt. Warum dann nicht auch neue Renten einführen?

    Die Inflation ist momentan unter anderem wegen der "höheren (wieder normalen)" Umsatzsteuer so hoch und weil allgemein durch Corona viele Dienstleistungen (die aber im Endeffekt Luxus sind) teurer geworden sind.

    Wenn der Staat doch mehr investieren, aber keine neuen Schulden machen soll und sicher auch die Steuern nicht beliebig erhöhen kann, dann muss er halt bei anderen Ausgaben sparen. Das kann natürlich heißen, dass die üppigen Beamtenbesoldungen nicht sehr stark erhöht werden. Wo soll der Staat denn sonst sparen (abgesehen von Besoldung und Pension seiner Beamten)?

    Es gibt so eine Untersuchung, wo Länder anhand ihrer Sprache und ihres Stands bei der Gleichstellung verglichen werden. Dabei wurde in drei Sprachgruppen unterschieden: genusfreie Sprachen ohne Geschlecht, Sprachen ohne Genus aber mit natürlichem Geschlecht (in den Pronomen) und Genus-Sprachen.

    Das Ergebnis ist, dass die erste Gruppe leicht besser abschneidet als Gruppe 2 und 3. Die Unterschiede innerhalb der drei Gruppen sind jedoch riesig: In Gruppe 1 sind sowohl Finnland als auch Ungarn (das sind verwandte Sprachen!), in Gruppe müssten Englisch und Türkisch sein. Wir sind in Gruppe 3 mit Französisch, Spanisch usw. Man kann also einen minimalen Effekt der Sprache auf den Gesamtkomplex Gleichstellung vermuten, aber der Rest ist - wenig verwunderlich! - eben doch deutlich wichtiger. Du hast ja selbst Beispiele dafür genannt.

    Die feministische "Darstellung" ist bei so etwas mal wieder "grandios", weil das alles unter geschlechter"gerechte" Sprache gepackt wird. In Wahrheit sind die Personenbezeichnungen in den Gruppen 1 und 2 für alle gleich. Zwischen Männlein, Weiblein und divers wird i.d.R. kein Unterschied gemacht - sie sind geschlechtsneutral. Genausowenig wie Doppelnennungen ist der Genderstern neutralisierend, denn sowohl der Stern als auch die Movierung -in sollen jeweils ein Geschlecht sichtbar machen. Geschlecht wird hier als Kategorie betont!

    Korrelation ist ungleich Kausalität. Damit ist deine Studie wenig wert.

    Ich finde diese Spaltung langsam wirklich unerträglich. Wirklich, wir haben ein sozial und politisch gespaltenes Land wie schon lange nicht mehr. Und dann kommen auch noch Zitate im Artikel wie ‚Nicht Geimpfte sind die Träger der Pandemie‘, um das Feindbild zu verfestigen. Dabei ist es doch die Bundesregierung, die dauernd Maßstäbe verschiebt und eine Feindbild-Sau nach der anderen durchs Dorf treibt. Impfverweigerer, Skifahrer, Urlauber, Spaziergänger im Winter, rücksichtslose Alte, rücksichtslose Jugendliche, Durchseucher - irgendwer wird immer moralisch verächtlich gemacht und ist ‚schuld‘. Und irgendwann sind‘s dann die, die keine dritte Impfung wollen, die dann die Pandiemiebekämpfung wegen der super duper absteckenden Epsilon-Variante hindern. Es ist momentan einfach nur noch irritierend.


    Ach ja, 2G in Hamburg: Maske im Club. Schönen Dank, dann doch lieber 0G.

    Aber Nicht-Geimpfte sind nun mal die Treiber der Pandemie, wer denn sonst? Muss man jetzt lügen oder die Wahrheit verschweigen, damit zart besaitete Impfgegner nicht traurig oder wütend werden?

    Die Briefwahl läuft, die Umfragewerte der Union sind miserabel. In dieser Lage hat CDU-Kanzlerkandidat Laschet ein Wahlkampfteam vorgestellt:

    Zukunftsteam


    Immer wieder überraschend, wie die CDU auf Merz hineinfällt. Der gute Mann wurde nicht zum Parteivorsitzenden gewählt und soll jetzt zur Belohnung Minister werden? CDU-Logik. :autsch:

    Gendern ist natürlich nur ein kleiner Bestandteil bei der Bekämpfung von Ungleichheiten, aber kaum jemand behauptet ernsthaft, dass es alle Probleme löst. Sprache schafft aber Wirklichkeit, wer nur Männer nennt, meint auch nur Männer.

    Mich amüsiert ja auch der Widerspruch. Wer einerseits gendert in dem Glauben, dass sich dadurch Ungleichheit nachhaltig bekämpfen lässt und gleichzeitig olle Rollenbilder vorlebt, der muss sich nicht wundern, wenn ich das nicht ernst nehme. Was bleibt denn eher beim Kind hängen: Dass es durch ,Fußgehende‘ auch angesprochen wird oder dass Mami am Herd ist?

    Wie gesagt: Jeder soll die Wahl haben, sich einen Lebensstil auszusuchen. Das kann auch durchaus die Hausfrau sein.

    Mich amüsiert es in diesem Zusammenhang, dass in meinem Kollegium bei Lehrerpärchen immer die Frau in Teilzeit ist, das Gendern aber ganz groß schreibt. Sicher anekdotisch, aber zeigt deutlich, wo einige ihren Schwerpunkt setzen.

    Feminismus bedeutet doch nur, dass Frauen die Wahl haben sollen, ob sie VZ, TZ oder gar nicht arbeiten, ob sie 0,1,2,... Kinder bekommen möchten usw. und dass keiner dieser Lebensentwürfe per se besser/schlechter ist. Es ging doch nie darum, dass jede Frau immer VZ arbeiten muss oder Ähnliches. Dasselbe gilt übrigens auch für Männer, die vielleicht gerne TZ arbeiten möchten oder Elternzeit nehmen möchten.

    Das Menschen tatsächlich Meinungen, die sie gesellschaftlich breit durchsetzten wollen auf die schriftliche Niederschrift von Menschen berufen, die Jahrzehnte nach den Ereignissen gemacht wurden, lässt mich echt am Realitätssinn zweifeln. Wenn ich meine Tochter frage, ob sie mir wiedergeben kann, was vor zwei Wochen Samstags passiert ist, wird es mit der Detailgenauigkeit schon eng. Meine SuS können nicht mal unbedingt wiedergeben, was gestern passiert ist - aber Johannes kann 70 Jahre später sicherlich exakt niederschreiben, was passiert ist...

    Johannes hatte doch die Hilfe von "Gott", deine Tochter und SuS leider nicht. :D

    Hoffentlich führt auch NRW bald mal das Hamburger Modell ein, daß man sich als Beamter aussuchen kann, ob man Beihilfe bekommen will oder ob der Arbeitgeber anstelle der Beihilfe den Arbeitgeberanteil in der GKV übernimmt.

    Das hoffe ich auch. Ich bin momentan in der GKV und vollzufrieden. Wenn ich nicht später verbeamtet werden würde, würde ich nie wechseln, auch nicht wenn es günstiger wäre.

    Schulen in kirchlicher Trägerschaft werden zum Großteil aus Steuergeldern finanziert.

    Joker13: Da geht's nur um kirchenrechtliche Vorgänge, die etwas drüber sind (Kirchenaustritt gilt als schismatische und gegenüber dem Papst ungehorsame Haltung), aber das Grundprinzip kann ich schon nachvollziehen. Wenn jemand sagt "Ich will mit der katholischen Kirche nichts mehr zu tun haben, aber für euch arbeiten möchte ich schon", ist das zumindest inkonsequent meiner Meinung nach. Du fängst ja als Metzger auch nicht unbedingt bei PETA an. ;)

    Job und Werte müssen doch nicht im Einklang stehen. Gerade das Metzger-PETA-Beispiel ist nicht wirklich gelungen, weil ein Metzger ja erstmal nur eine Nachfrage nach Fleisch bedient. Ob er selbst Fleisch konsumiert und sich für Tierrechte einsetzt, hat damit erstmal wenig zu tun. Der Metzger kann ja auch tierfreundlich schlachten, nur Tiere aus guter Haltung schlachten und selbst kein Fleisch essen.

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