Beiträge von Fallen Angel

    Wenn du an eine bestehende, befahrene Autobahn baust, dann weißt Du, was Dich erwartet.

    Wenn an deinem Haus im dörflichen Umfeld auf einmal eine Autobahn vorbeiläuft (also neu gebaut wurde), dann ist es wohl nicht die eigene Schuld - oder?

    Ja, genau, da hast du recht, habe mich unklar ausgedrückt. Kenne nur leider genug Leute (über mehrere Ecken), die bewusst die billigen Grundstücke an der Autobahn gekauft/gemietet haben, um sich dann über den Lärm zu beklagen. ^^

    Jeder kann so leben wie er/sie will und darf natürlich auch Schwierigkeiten oder Negatives an dem (mehr oder weniger) gewählten Wohnort äußern. Wenn jemand erzählt, dass 25 km Schulweg für Kinder schon nerven und ein ordentlich ausgebauter ÖPNV auch ländliche Gegenden einschließen und vernünftig bedienen sollte, dann ist "Ja Pech gehabt du assozialer Platzverschwender, zieh halt in die Stadt" vollkommen unangebracht.

    Und wenn ich direkt an der Autobahn lebe (schön billig) und dann über die lauten LKW meckere? Wie viel Mitleid ernte ich da wohl? Wahrscheinlich wenig, und zwar zurecht. Weil ich selbst schuld bin und es (wahrscheinlich) ändern kann.

    Unabhängig davon: ich habe auch schon in einem Frankfurter Hochhaus leben müssen. Das war nicht schön. Die wenigsten Menschen leben gerne in einem (echten) Hochhaus, das ist eher aus der Not nicht anders möglich, weil billig.

    Was meinst du denn mit echtem Hochhaus? Genug Stockwerke?

    Ich stelle mir gerade mal das Leben in D vor, wie es Fallen Angel befürwortet: kein Wohnen mehr in Dörfern und Kleinstädten, lediglich in den Städten mit heutigem Stand ü 50.000 oder so. Alles Hochhäuser, gute Busanbindung (und auf dem Land ja dann auch nicht mehr nötig), Schulen in der nahen Umgebung, medizinische Versorgung gesichert, Behörden in 5km Umkreis. Das mag für einige evtl eine schöne Vorstellung sein, für mich wären die weiteren Konsequenzen aber ein absoluter Albtraum. Erstens werde ich in so einer Dauerhektik der Stadt aggressiv, zweitens glaube ich dann ebenso wenig an steigendes Bildungsniveau oder sinkende Kriminalität. Drittens wäre eine entsprechende private Tierhaltung nicht mehr möglich, ohne die ich definitiv unglücklich würde. Zudem liebe ich meinen Garten, er ist mein Hobby und auch Nahrungslieferant. Zudem wären bestimmte Traditionen, Dialekte und gewisses Kulturgut dem Ende geweiht. Die Gesundheit allgemein wird durch Großstadtleben sicher auch nicht gefördert. Von der Anonymität der Großstadt will ich gar nicht anfangen. Ich frage mich dann auch, wo gewisse Industriezweige ihren Sitz haben sollen. Wo siedelt man Baufirmen und vor allem deren Materialien an, wo sind die Holz- und Steinlager? Ein Pendeln aus der Stadt aufs Land zur Arbeit ist ja auch nicht zielführend. Also müssten sie auch innerstädtisch angelegt sein. Die Städte wären gigantisch - und absolut nicht mein Ding.

    Ich habe nie geschrieben, dass jeder in die Stadt ziehen soll. Nettes Strohmann-Argument, funktioniert bei mir nicht. Jeder kann da wohnen, wo er will, aber er soll dann nicht nur die Vorteile genießen, sondern die Nachteile akzeptieren. Eltern entscheiden für ihre Kinder mit und müssen auch deren Wohlbefinden berücksichtigen. Wer das nicht will, sollte kinderfrei bleiben. Kann ich sowieso empfehlen, viele Sorgen weniger. ;)

    In "die Stadt" ziehen. Tolle Empfehlung. Du kannst ja gerne mal aufzeigen, wie eine Familie mit zwei Kindern sich in einer Stadt wie bspw. Frankfurt, München, Hamburg, eine Wohnung leisten soll, die größer als ein Wohnklo ist. Deutsche Städte sind so oder so schon vollkommen überfüllt und es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Dass jetzt immer mehr Flüchtlinge auch Wohnraum benötigen, der in der Regel in Städten und nicht auf dem Land sein soll, entspannt die Situation nicht. Überfüllung (von Klassen und Wohnraum), Dreck, Lärm, wenig bis keine Natur belastet Menschen. Dass du das magst, ist schön für dich. Du kannst gerne bis ans Ende deiner Tage mit deinem zukünftigen Hund in einer 2-Zimmer-Wohnung im Hochhaus leben. Das ist für die meisten Menschen (und Haustiere) aber alles andere als erstrebenswert.


    Die merkwürdige Einstellung, dass Kinder halt gelitten hätten, weil ihre Eltern auf dem Land leben, muss ich nicht verstehen. Haben Kinder aus bildungsfernen und armen Haushalten dann halt auch gelitten, weil sie zu viert in einer 2,5-Zimmer leben und keinen Platz haben, um ihre Hausaufgaben in Ruhe zu erledigen? Die machen ja immerhin genau das, was du für richtig und gut hältst.

    F, M und HH sind Extrembeispiele, es gibt genug bezahlbare Städte und sogar Großstädte. Educate yourself. 2,5-Zimmer sind für 4 Leute viel zu klein, es gibt aber auch bezahlbare 3- oder 4-Zimmer-Wohnungen/Haushälften.

    Sicher nicht von einem Hochhaus in der Stadt aus aufgenommen.

    Manchmal frage ich mich, ob Lehrer den Bezug zur Realität verloren haben. Im Hochhaus wohnen ganz normale Leute, die meist nicht so reich sind wie Beamte mit A12/13. Aber man kann hier ganz normal miteinander leben.

    Na ja, was soll's. Bring' du mal erstmal dein Studium zuende und dann schauen wir mal, wo du einen Ref-Platz und später eine Planstelle bekommst.

    Wofür ist das relevant? Wie es aktuell aussieht, werde ich die Wahl haben (gute Fächer, gute Noten, Lehrermangel). Also werde ich eine wohlüberlegte Entscheidung treffen und dann mit ihr leben.

    Du machst doch selbst nur das, was für dich opportun ist, fühlst dich aber moralisch überlegen dabei.

    Ich fühle mich nicht moralisch überlegen. Diese Ausrede nutzen gerne Leute, die sich gerne asozial verhalten und daran nichts ändern wollen.

    Fallen Angel sorry, du hast einfach überhaupt keine Ahnung und leidest unter Realitätsverlust. Die 😕 sind alle ernst gemeint.

    Man leidet also unter Realitätsverlust, wenn man sich vorher Gedanken macht, wo man wohnen möchte und welche Konsequenzen das hat? Aber stimmt, dann kann man ja kein Mitleid für seine Entscheidungen einsammeln. Als Nächstes wird gejammert, dass Kinder ja Geld kosten und auch mal weinen und nicht immer nur lachen. Aber das konnte ja niemand ahnen. :D

    Ich glaube, du benötigst mal eine Runde Schlaf oder frische Luft. Anders kann ich mir deine Beiträge hier gerade nicht mehr erklären.

    Brauche ich beides nicht. Vielleicht sollten manche Leute einfach lernen, vor ihren Handlungen die Konsequenzen abzuschätzen und dann erst zu entscheiden, wenn alle Karten auf dem Tisch sind. Dann erspart man sich Enttäuschungen. :)

    :autsch: Vielleicht einfach, weil man nicht in der Stadt leben möchte?!? Das scheint für dich wohl unvorstellbar zu sein, dass es solche Menschen gibt.

    Nein, ist es nicht. Aber dann sollte man nicht jammern. Ich jammere ja auch nicht über die Nachteile des Lebens in der Stadt. Mündige Leute sollten mit den Konsequenzen ihres Handelns leben können ohne zu jammern.

    Genau. Es soll allen gleich schlecht gehen, das ist Gerechtigkeit!

    Zumindest gerechter als ein Privileg des Landes. Sollen die Lehrer vom Land doch in die Stadt versetzt werden, damit auch dort die Klassen kleiner werden können.

    Gewusst nicht, aber damit rechnen muss man wohl.

    Eben. Auf dem Land sollten genauso große Klassen wie in der Stadt sein. Warum auch nicht? Sind die Landkinder was besseres? In den Städten sind Klassengrößen jenseits der 30 nichts seltenes, aus vielen Gründen (Platzmangel, Lehrermangel, Geiz usw.). Das sollte dann auf dem Land auch so sein. Für den Transport kann es Schulbusse geben.

    Na gut, ein letztes Statement für heute noch. Nein, nicht unbedingt. Bis auf ein Paar haben diejenigen aus meinem Bekannten-, Kollegen- und Verwandtenkreis, die aufs Land gezogen sind nicht in einem Neubaugebiet gebaut, sondern ältere Häuser gekauft und umgebaut. Die o. g. Bekannten haben bspw. einen alten Bauernhof (Resthof) erworben.

    Der Hof hätte ja auch renaturiert werden können. Menschen auf dem Land verbrauchen mehr Platz und das schädigt unsere Umwelt. Warum nicht in einem Mehrfamilienhaus leben? Weil man was besseres ist?

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