Beiträge von Fallen Angel

    Was wäre wenn-Fragen sind natürlich tricky, aber ich kann es zumindest nicht ausschließen. Bisher hatte ich bei den Zahlen wirklich das Gefühl, dass Zunahme Maßnahmen = Zunahme Fälle bedeutete - auch wenn das rein logisch natürlich keinen Sinn macht.

    Oder die Leute in deinem Dorf halten sich nicht an die Maßnahmen? Und veranstalten private Schützenfeste aka Saufpartys, weil sie das Leben auf dem Dorf nicht ertragen? :D

    Die Werte sind aber auch erst mit zunehmenden Maßnahmen in die Höhe geschnellt. Ich will ja keinen direkten Zusammenhang aufzeigen, aber die Entwicklung ist hier schon sehr merkwürdig. Und für diejenigen, die Demonstrationen vermuten: Mir sind hier offiziell keine bekannt.

    Also willst du sagen, dass je mehr Einschränkungen es gibt, desto mehr Menschen sich anstecken? Das würde bedeuten, dass die Leute sich absichtlich nicht an die Maßnahmen halten oder dann alle private Partys feiern und sich dort anstecken. Klingt echt nicht schön bei euch auf dem Dorf. Vernunft sieht anders aus.

    Natürlich haben Jugendämter noch "ganz andere Fälle" und für massive Intervention fehlt auch oft die Rechtsgrundlage. Es hilft aber manchmal schon, wenn bloß mal jemand vorbei kommt, Präsenz zeigt und den Eltern bewusst wird, dass jemand hinschaut. Stellt man fest, dass z.B. eine depressive Mutter die regelmäßige Versorgung oder das Einkaufen nicht hinbekommt, kann eine Familienhilfe angeleiert werden. Den Jugendämtern pauschal zu unterstellen, dass sie sowieso nichts tun, wird ihnen jedenfalls auch nicht gerecht.

    Es ist doch eh bekannt, dass die Jugendämter personell und finanziell mehr schlecht als Recht ausgestattet sind. Ich denke nicht, dass jemand hier den Mitarbeitern dort Faulheit oder Ähnliches unterstellt. Es gibt halt zu wenig Ressourcen (was man schleunigst ändern sollte, es geht immerhin um Kinder und Jugendliche in Not).

    In einem anderen Forum von mir meinte ein User, zufällig auch deutscher Lehrer, dass er es seinen Schülern nicht zumuten könne, auf spaßige Unterrichtsgestaltung zu verzichten statt klassischen Frontalunterricht, der momentan eher empfohlen wird. Das sind so die Dinge, bei denen ich mir denke: Wenn man sich in der Schule an Regeln hält, kann es kaum zu nennenswertem Infektionsgeschehen kommen. Wenn man diese jedoch aus pädagogischen Gründen ablehnt, hat man meiner Meinung nach nicht unbedingt das Recht, sich zu beschweren, dass die Vorgaben des Staates nicht weitgehend genug sind :/ .

    Immer nur Frontalunterricht ist halt erstens für die Lehrperson anstrengend und zweitens für die SuS langweilig. Niemand sagt, dass Frontalunterricht immer schlecht ist. Momentan sind leider viele, nicht-frontale Unterrichtsformen gar nicht möglich. Hier z. B. darf die Sitzordnung nicht geändert werden. Wenn die SuS nicht in Gruppen zusammensitzen, dann ist Gruppenarbeit nicht möglich. Bei Partnerarbeit arbeiten immer dieselben miteinander...

    Es nervt schon oft und ist für beide Seiten nicht schön. Aber wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen (bei soziofugalen Sitzordnungen können sich die SuS umdrehen und so immerhin Gruppen bilden, wenn auch immer mit denselben Leuten).

    Bei mir war es damals anders, wir frühstückten noch klassisch auf dem Pausenhof - kann aber auch einfach eine Ausnahme innerhalb der gesamten Schullandschaft gewesen sein.


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    Was denkt ihr, werden die nächsten Forderungen der Maßnahmenbefürworter sein, sobald der Klassiker Schulschließung vom Tisch ist und die Zahlen doch nicht runtergehen sollten?

    Ich schätze mal, dass die meisten Nutzer hier im Forum mehr oder weniger "Maßnahmenbefürworter" sind. Lustig, wie du implizierst, dass die Mehrheit auf deiner Seite ist.

    Na klar macht das ganze Gedöns keinen wirklichen Sinn. Wir setzen es halt einfach um, weil es staatlich verordnet wurde und natürlich, um keinen Ärger zu bekommen. Ich würde auch im Supermarkt ohne Maske einkaufen, aber spätestens an der Kasse würde es Ärger geben.

    Natürlich machen Masken Sinn, gibt es viele Studien zu. Und dass du dich nicht an die Regeln halten würdest, kann man sich denken. Ist aber bei einem Maßnahmen-Leugner nicht anders zu erwarten.

    Bezog sich nicht darauf, die Beiträge haben sich zeitlich überschnitten.


    Andrew: Mein Ziel ist eigentlich die Reduktion meiner Onlinepräsenz. Ich weiß, ist momentan situationsbedingt eher das Gegenteil, aber nach Lockdown und co. wird das wieder stärker in Angriff genommen ;) . Da ich nicht für jede meiner vielen Interessen ein eigenes Forum haben kann, muss ich auch mal fachfremde Thematiken ansprechen, wenn es sich thematisch irgendwie anbietet. Wer weiß, vlt. gehe ich ja später mal in die Politik ;) . Zu meinen Aussagen: Ich bewege mich da völlig im Rahmen des Grundgesetzes und gestehe jedem zu, meine Beiträge zu mögen oder auch nicht zu mögen.

    Die AfD nimmt dich bestimmt gerne.

    Ein gewisses Grundvertrauen in die Regierung sollte man schon haben. Gerade als Beamter oder Angestellter des Landes. Was natürlich nicht heißt, dass nicht einige Sachen intransparent sind oder Entscheidungen zu spontan getroffen wurden. Der Staat hat aber halt eben alles im Blick, die einzelne Restaurantbesitzerin nur ihre eigene kleine Welt. Das ist schon ein Unterschied.

    Du hast das alles gut erklärt, Marie. Ich glaube, dass ich es einfach nicht gewohnt bin, dass ein Staat einem tatsächlich Grenzen vorgibt, die den Alltag signifikant einschränken kann und das Individuum erstens nichts dagegen ausrichten und zweitens sich nicht im Rahmen seiner Interessen voll entfalten kann. Ich kenne das nur von anderen Staatsformen bzw. von früheren Zeiten. Ihr seht das alle als essentiell in Begrenzung der Infektionen ein, weswegen das für euch alles logisch erscheint. Ich bin noch beschäftigt mit der Überlegung, ob jetzt das Kollektiv über dem Individuum steht oder doch das Individuum über dem Kollektiv.

    Der Staat schränkt in jeder Sekunde unser Handeln ein. Das hat nichts mit "andere Staatsformen bzw. von früheren Zeiten" zu tun (dieser Unterton ist übrigens widerlich, wir leben in keiner Diktatur). Wir merken es nur nicht, weil wir uns daran gewöhnt haben. An Einschränkungen ist nichts schlecht, wenn sie sinnvoll sind (das sind sie jetzt eindeutig). Nicht jeder kann alle seine Interessen voll entfalten (stell dir mal jemanden vor, der gerne Menschen isst). Das ist vollkommen normal, ohne einen Rahmen von staatlicher Seite wäre unser heutiges Leben nicht möglich.

    Ich stimme dir da in weiten Teilen zu - ob man jetzt das Fußballspiel ganz absagen muss oder ob es nicht auch eine Reduktion der zugelassenen Zuschauer getan hätte, das ist halt die Frage. Du kennst mich ja inzwischen, ich hätte es schöner gefunden, wenn diejenigen, die für die Ausrichtung des Fußballspiels zuständig sind, das selbst entschieden hätten statt der Staat. Bei den ganzen Dorffesten hier in der Nähe wurde das auch individuell (in den allermeisten Fällen mit Ergebnis "Absage") entschieden.

    Menschen, die ein knallhartes wirtschaftliches Interesse an möglichst vielen Zuschauern haben, entscheiden bestimmt besser als der Staat, der das große Ganze im Auge haben muss (und auch hat). Manchmal frage ich mich echt, wie du auf sowas kommst.

    Ich finde es unverschämt, dass für Gymnasien ein Bedarf jetzt gedeckt wird, der noch gar nicht vorhanden ist, während Gesamtschulen jetzt nur zu 90% besetzt sind. Das ist klar mit Blick auf die Zufriedenheit der Wählerklientel entschieden worden. Und in der Diskussion von Distanzunterricht wird dann immer wieder die Chancenungleichheit als Totschlagargument herangezogen. Soviel kann ich gar nicht essen, wie ich :uebel: möchte.

    Warum genau sind denn Gesamtschulen nur zu 90 Prozent besetzt? Gibt es zu wenig Bewerber (gerade für den GymGe-Bereich in vielen Fächern unwahrscheinlich)? Oder werden zu wenige Stellen ausgeschrieben?

    hanuta: Ich habe den Artikel nicht kommentiert, sondern den fett markierten Satz unabhängig von dem Artikel sonst.

    @Wollsocken80: Nö, das liegt an der Software vom Staat, die derzeit mit den Anträgen völlig überfordert ist.

    Fallen Angel: Von welchen Aktivitäten reden wir hier konkret (Beitrag 14.268)? Dann kann ich hierauf genauer eingehen.

    Arbeiten z.B. Oder Kinder abholen. Einkaufen. Such dir was aus.

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