Beiträge von Fallen Angel

    Die entstehenden Probleme immer mit dem "mal nicht feiern gehen" klein zu reden ist Teil des Problems, es geht nicht um das "nicht feiern gehen".

    In Deutschland gibt es jedes Jahr knapp 10 000 Suizide, auch dieses Jahr werden mehr Leute von psychischen Erkrankungen betroffen sein, als von Corona. Es gibt aus Afrika Untersuchungen über einen starken Anstieg von Teenagerschwangerschaften während Lockdowns. Denk mal darüber nach, von wem die Mädchen schwanger werden, wenn sie wochenlang mit ihrer Familie eingesperrt sind. Auch in Deutschland wird es aktuell täglich tausende Fälle sexuellen Missbrauchs geben, bei denen es für die Betroffenen nicht nur schwierig ist, sich Hilfe zu holen (wie sonst schon), sondern unmöglich.

    Sowas "nicht hören zu wollen" und stattdessen immer mit "nicht feiern gehen" zu kommen, ist genau das, was ich mit "fehlende Empathie" meinte.

    Das sind ja auch richtige Probleme, wenn man missbraucht oder Ähnliches wird. Das ist eine negative Folge des Lockdowns und ich hoffe, dass die Betroffenen sich Hilfe suchen. Dagegen erscheint ja "nicht feiern gehen" als wahres Luxusproblem.

    Ich habe nie gesagt, dass man nur noch Zuhause sitzen soll und damit happy sein soll. Es ist halt nur genauso keine Lösung, sich immer zu beschweren, wie blöd alles ist. Man kann auch in einer blöden Situation das Gute und die Möglichkeiten sehen.

    Aha, und der "Maßnahmen-Leugner" ist wer genau? Lehramtsstudent, der sagt, dass Hygienekonzepte von Restaurants seiner Meinung nach ausreichen? Oder ich, weil ich es nicht angemessen finde, dass wir Lehrerzimmeraufenthaltsverbot erteilt bekamen? Oder die, die ohne Maske demonstrieren gehen? Und was macht dich nun zum intelligenteren Menschen? Ich verdrehe keine Wörter, ich mache das, was ich für intelligent halte im Sinne eines Menschenbildes, dass der Mensch zur Reflexion in der Lage ist: Präzision. (Dass man in Rage irgendwas Unreflektiertes tippt, kenne ich von mir selbst. Aber so generell halte ich Menschen doch dazu in der Lage, das Leben um sie rum zu bewerten.)

    Lehramtsstudent ist wohl der bekannteste Leugner hier im Forum. Dass ihr euch nicht im Lehrerzimmer aufhalten dürft, wusste ich erstens nicht und zweitens finde ich es auch nicht angemessen (und kenne es auch hier gar nicht). Die Demonstranten ohne Maske leugnen auch die Maßnahmen bzw. ihre Sinnhaftigkeit. Und ich bin ganz ruhig, mich kann man gar nicht in Rage bringen.

    Aber diese Treffen ersetzen eben auch nicht alles bzw auch dort bleibt viel Interaktion auf der Strecke.


    Ich war z.B. letzte Woche mit einer Freundin spazieren. Sie hat mir dann eine sehr traurige Geschichte erzählt. Meine erste Reaktion wäre normalerweise, sie in den Arm zu nehmen. Dieses Mal hab ich gezögert und an Ansteckungsrisiko etc gedacht.

    Am Ende kam ein seltsamer Armtätschler raus :autsch:

    Natürlich ersetzen Videokonferenzen nicht jede Interaktion perfekt. Sie sind aber für mich besser als nichts.

    Was ändert es denn, wenn man sich immer nur beklagt, wie blöd alles ist? Ist es falsch, wenn ich darauf hinweise, dass man erstens noch vieles machen kann und zweitens auch Alternativen vorhanden sind. Ein Treffen in einer Videokonferenz ist meiner Meinung nach besser als kein Treffen. Klar, man kann sich lieber bemitleiden, das ist aber eine Sache der Einstellung, nicht der Maßnahmen.

    Man kann ja durchaus Leute treffen, das ist ja nicht per se verboten. Nur halt nicht zu viele (aus verschiedenen Haushalten) auf einmal. Mit der besten Freundin in den Park gehen oder Zuhause abhängen ist ja gar kein Problem. Ich kann echt gut verstehen, dass gerade für Jugendliche und junge Erwachsene diese Zeit hart ist. Man sollte aber nicht in Selbstmitleid versinken, sondern sich Alternativen suchen, z.b. Geburtstag per Videokonferenz feiern oder Ähnliches.

    Ich kann es auch verstehen, wenn Menschen ihre Hobbies fehlen. Aber dieses Rumgeheule von wegen, man könne nichts mehr machen, ist einfach Schwachsinn. Möglich ist vieles, wenn man es möchte Jammern ändert halt nichts. Man kann die Zeit ja auch nutzen, um neue Hobbies auszuprobieren.

    Die Politiker/Wissenschaftler erwähnten schon oft, dass man die maximalen Zahlen nicht ausreizen muss, genauso wie jedes Schlupfloch zu nutzen. Ich weiß von einem User eines anderen Forums, dass er es satt habe, als junger Mensch auf alles zu verzichten und an den Feiertagen feiern werde, komme was wolle. Ich werde es ihm nicht gleichtun, kann seine Gedanken jedoch teilweise nachvollziehen und denke, dass es gerade viele junge Leute und Menschen mit engen Familienbanden ähnlich machen werden.

    Auf alles verzichten? Besteht sein Leben nur aus Party und Shoppen? Ich muss auf relativ wenig verzichten und das mache ich gerne, weil ich den Sinn dahinter erkenne.

    Die Regeln sind doch schon streng, wenn die Menschen nicht gerade in Käfige gesperrt werden sollen. Trotzdem werden sich die Menschen anstecken, weil die Vielzahl an Maßnahmen nicht das Bedürfnis vieler Menschen, und damit das Kernproblem der Ansteckungen, unterdrücken kann, nämlich den Kontakt zu anderen Menschen.

    Viele Leute wollten den zweiten Lockdown, weil er halt notwendig ist. Nicht jeder ist ein Maßnahmen-Leugner, im Gegenteil, das sind die Wenigsten (und sagen wir es mal so, nicht die Intelligentesten unserer Spezies).

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