Ehrlich gesagt vermutete ich das, was Kubicki äußerte, auch schon vor einer Weile. Bisher ist nichts passiert. Ich glaube, die Deutschen folgen in Zeiten großer politischer Herausforderungen dem britischen Spruch "Keep Calm and Carry On". Rebellen in der Hinsicht findet man wohl eher unter anderen Nationen.
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Was die Aspekte von elCaputo und
@Wollsocken80 in Sachen Wirtschaftsmigration angeht:
a) Ich fange mal an mit Menschen, die nach Deutschland zum Arbeiten kommen: Da kommt es drauf an, ob es in dem Herkunftsland überhaupt Arbeit (aber vermutlich schlechter vergütet) gibt oder nicht. Nehmen wir an, es gebe dort Arbeit (z.B. Polen). Dann ist es schon so, dass langfristig dort medizinisch qualifiziertes Personal fehlt, was jedoch insbesondere während einer Pandemie benötigt wird. Als Gegenbeispiel mal Syrien: Ich hörte lange nichts von mehr von Anschlägen oder ähnlichem, will also hoffen, dass es endlich mit dem Land nach vorne geht. Während der Kriegszeit wurden auch Ärzte gebraucht, aber... Das soll jetzt nicht das Thema sein. Wenn es um den Wiederaufbau, der ja irgendwann folgt, geht, wird natürlich auch wieder medizinisches Fachpersonal gebraucht. Das kann natürlich nicht eingesetzt werden, wenn es derzeit in Deutschland ist. Ein Land, direkt nach dem Krieg, kann auch keine Megasummen an Gehältern bieten, daher kann hier nur die Heimatverbindung die inzwischen in Deutschland wohnhaften Syrer dazu bewegen, in die Heimat zurückzukehren.
b) Nun die Menschen, die aus Deutschland kommen und ins Ausland zum Arbeiten gehen: Ich hörte schon von Informatikern, die in die USA zogen, weil dort die Gehälter besser seien. Aktuell gibt es ja auch den Trend, in die Vereinigten Arabischen Emirate zu ziehen. Und anscheinend arbeiten viele deutschstämmige Ärzte in der Schweiz, entweder grenznah in Deutschland oder bereits in der Schweiz wohnend. Das sind Jobs, mit denen man durchaus in Deutschland arbeiten könnte, aber es besteht wohl Interesse an einer besseren Work-Life-Balance oder einfach mehr Geld am Ende des Monats als in Deutschland. Hier wird klar, dass das wirtschaftliche Treiben höher bewertet wird als beispielsweise die Verbindung zur Heimat, was natürlich nicht jeder so sieht (Migration ist ja stets auch ein sehr anspruchsvoller Weg, den nicht jeder bereit ist zu gehen, wenn keine akute Not besteht.). Außerdem ist es sicherlich auch moralisch zweifelhaft, sich in Deutschland ausbilden zu lassen (=Kosten) und dann in z.B. der Schweiz zu arbeiten (=Gewinn).
Gewinnt am Ende derjenige, der am meisten zahlt oder können Länder wie, jetzt komme ich noch einmal zu der Ausgangsfrage zurück, Polen oder Rumänien mit etwas Anderem punkten?