Beiträge von Fallen Angel

    MICH als Mutter würde es durchaus nerven, wenn mein volljähriges Kind weiter in seinem Jugendzimmer wohnt UND nur hin und her huscht, nie bei Familienabendessen ist und so weiter. Gleichzeitig für sich alleine kochen, neben / nach mir in der Familienküche, oder sich immer wieder ein Brot mittags kaufen, ... das würde mich wirklich triggern. und das ist eben das schwierige an der Balance: wieviel Selbstständigkeit ist in einem "normalen" Haus? Nicht jede*r hat zwei Badezimmer, zwei Küchen, usw.. Eine separate Wohnung in einem Haus ist doch "bei den Eltern" wohnen. Selbst wenn Mama regelmäßig Lasagne hochbringt. (Gut, wenn sie Lasagne hoch bringt und gleichzeitig putzt und aufräumt, da läuft was schief).

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    Warum sollte denn separat gekocht werden? Klingt nach Energieverschwendung. Man kann auch gemeinsam kochen oder sich abwechseln oder man übernimmt dafür andere Aufgaben.

    Und zum Auslandsjahr: sie wohnt ja nicht bei dir im Haus. Mich würde interessieren, ob Menschen, die im Haus der Eltern wohnen, seltener für längere Zeit ins Ausland gehen. Ich weiß es nicht, es war nur ein Gedanke.

    Und selbst wenn das so wäre: Was wäre daran schlimm? Warum sollte man (ein fremdsprachliches Studium ausgenommen) ins Ausland gehen, wenn man es nicht möchte?

    Soll man jetzt auch für die Grundschulkosten anteilig aufkommen und es dann feiern, dass es bei weitem nur ein Anteil ist?

    Nein, es gibt eine Schulpflicht. Es gibt aber keine Kita-Pflicht. Bist du denn bereit, mehr Steuern zu zahlen, damit (unter anderem) Reiche ihre Kinder gratis in die Kita schicken können?

    Das denke ich mir auch, die teuren Großstädte sind ja trotzdem insgesamt beliebt bei Lehrern. Alleine schon, weil dort viele studiert haben und dann direkt dort bleiben möchten.

    state_of_Trance Was ist daran verwirrend? Ich kenne es von vielen meiner Kommilitonen so, dass sie am liebsten in der Unistadt bleiben möchten, weil sie sich dort ein soziales Umfeld aufgebaut haben. Weiter wegzuziehen kommt für wenige infrage. Aber natürlich ist mein Umfeld nicht repräsentativ.

    Und ja, man darf sich auch mal darüber ärgern, dass man, mal wieder, nur weil man jahrelang studiert hat und brav fast Vollzeit arbeiten geht, mehr zahlen darf.

    Das hat nichts mit dem Studium zu tun, sondern mit dem Einkommen, Warum genau sollte denn die Allgemeinheit zu 100% für die Kita-Kosten deiner Kinder aufkommen? Sie zahlt ohnehin schon einen Anteil (was auch richtig ist), aber in erster Linie sollte jeder für die Kosten, die durch ihn oder seine Kinder entstehen, selbst aufkommen können. Immerhin ermöglicht dir die Kita ja überhaupt, dass du fast VZ arbeiten kannst.

    Mich nervt eigentlich daran, dass ich lange studieren musste, mit Mitte 30 noch den Weg an die Uni gegangen bin und anschließend überall mit: Wer viel verdient, darf auch viel bezahlen, abgespeist werde. Immerhin habe ich auch viel Mühe, Zeit, Geld in meine Ausbildung investiert und hatte viele Jahre kein Einkommen.

    Wir lagen übrigens 5 Jahre lang bei 500 bis am Ende 650€ für ein Kind in der KiTa. Unsere Miete betrug damals 670€. Wir konnten fast nichts zurück legen in dieser Zeit und Mega Urlaub haben wir nicht gemacht. Sonstigen Luxus konnten wir uns auch nicht leisten. Wir haben ganz normal gelebt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr selbst nach Abzug der Kita-Gebühren nur wenig Geld habt. In der Regel sind die Gebühren für Menschen, die sehr wenig verdienen, sehr gering/0€, aber wer natürlich entsprechend verdient, kann sich auch an den Kosten, die seine Kinder verursachen, beteiligen. Wie gesagt, selbst die 650€ dürften nicht kostendeckend sein, die Allgemeinheit zahlt also auch noch ihren Anteil (was ja auch richtig ist). Dass du mit Mitte 30 erst studiert hast, hat ja nichts mit den Kita-Gebühren zu tun. Auch wenn man direkt mit 18 studiert, hat man weniger Einkommen (keins wird kaum stimmen, von irgendwas muss man ja leben), aber es sind nur 5 Jahre Studium, die gleicht man mit dem Gehalt eines Lehrers sehr schnell aus.

    Vielleicht wäre es besser, anstatt Lehrer in teueren Boomregionen Lehrer auf dem Land besser zu bezahlen.


    Denke, dass Schulen in Köln oder Düsseldorf weniger Probleme haben, Kollegen zu finden als Schulen in einem Eifeldorf oder anderswo im nirgendwo.


    Wenn dann die Kollegen aus der großen Stadt noch einen schönen Zuschuss zur Besoldung bekommen, gehen auf dem Land die Lehrer aus.

    Das denke ich mir auch, die teuren Großstädte sind ja trotzdem insgesamt beliebt bei Lehrern. Alleine schon, weil dort viele studiert haben und dann direkt dort bleiben möchten.

    An Chilis Gedankengang ist schon was dran. Bestes Beispiel meine Schwester und ihr Mann (Lehrer): Dienstort in Mietstufe IV, Wohnort war bis letzten Monat in einem Stufe VI-Gebiet. Nachdem jetzt Nachwuchs da ist, sind sie gerade frisch in Stufe III umgezogen, überlegen aber, sich jetzt mit dem Zuschlag zurück gen Stufe VI-Wohnort zu orientieren.

    Das wird die Situation in den teuren Städten noch weiter verschärfen. :(

    Das System der GKV krankt an anderer Stelle. Da seien die Vielzahl an GKVen mit all ihren Verwaltungs- und Personalkosten zu nennen. Die enormen Ausgaben, die sich aus unnötigen OPs ergeben. Die teilweise schlecht verhandelten Pharma-Preise. Die demografische Entwicklung und dann natürlich das ausufernde Wachstum des Niedriglohnsektors. Wer wenig verdient, führt wenig in die Krankenkasse ab. Wenn dann noch 6 Familienmitglieder Flatrate-Versorgung bekommen, dann kann so ein System auf Dauer nicht funktionieren.

    Es gibt doch auch viele PKV. Sind unnötige OPs nur bei GKV ein Problem? Werden nicht gerade PKV-Patienten gerne mal überbehandelt, wodurch enorme Kosten entstehen? Die demographische Entwicklung trifft auch die PKV. Der wachsende Niedriglohnsektor ist in der Tat ein Problem, dass vor allem die GKV belastet. Dagegen kann man aber etwas machen und wird ja auch gemacht, schließlich soll der Mindestlohn erhöht werden. Flatrate-Versorgung stimmt so nicht, immerhin übernimmt der Bund die Kosten für die mitversicherten Familienmitglieder. 6 Familienmitglieder sind auch nicht besonders häufig, heutzutage zahlen pro Familie auch meistens 2 Elternteile ein, die Kinder sind mit spätestens 25 (häufig deutlich früher, gerade wenn sie sofort mit ihrer Ausbildung anfangen, raus).

    Genau das. Spülmaschine ausräumen und Müll runtertragen kann man auch schon mit 8. Aber wer kümmert sich darum, dass die kaputte Heizung gemacht wird? Wer entscheidet, welchen Stromanbieter man wählt? Wer klärt die Konflikte mit dem Nachbarn?

    Wenn die Heizung kaputt ist, dann ruft halt der den Vermieter an, der es entdeckt. Oder spricht sich vorher mit dem Hauptmieter ab. Den Stromanbieter kann man zusammen auswählen, Streit mit den Nachbarn habe ich z.B. nicht. Ich glaube auch nicht, dass das Erwachsenwerden vom Stromanbieter abhängt. Da gibt es ganz andere, viel größere Baustellen (Studium/Ausbildung, Beziehung, emotionale Reife, Verantwortung übernehmen usw.).

    Eine wirklich Alternative wäre es tatsächlich, in die Höhe zu gehen, d.h die Wohneinheiten nicht nebeneinander sondern übereinander zu bauen. Sozusagen ein Mehrgenerationenmehrfamilienhaus, wo jeder eine eigene Etage hat. (Dann würde ich gerne die oberste Etage bewohnen... im Alter braucht man ja Ruhe...) Vielleicht wäre der Entwurf und die Planung optisch wie architektonisch ansprechender Mehrfamilienhäuser, die maximal zwei Grundstücke für Einfamilienhäuser einnehmen, tatsächlich mal eine Idee. Andererseits wären das ab drei oder vier Stockwerken schon ziemliche Straßenschluchten, wenn man das analog zu Neubaugebieten mit freistehenden Einfamilienhäusern oder Doppelhaushälften baut.

    Das gibt es doch schon: Hochhäuser. Klar, da leben auch andere Menschen, aber es können ja durchaus Mutter und Vater in Wohnung 1 und die Kinder in einer anderen/in mehreren anderen Wohnungen leben. Oder halt im Nachbarhaus, falls nicht so viele Wohnungen in einem Haus frei sind.

    Ich finde die Idee, dass du WGs vorschlägst absurd und verwirrend. Ich kenne erfolgreiche und gut verdienende Leute, die gerne und freiwillig in WGs leben, aber das ist einfach kein Modell für jedermann. Das siehst du ja selbst auch so.

    Das stimmt, ich meinte auch nicht, dass jetzt einfach jeder in einer WG wohnen soll. Aber es könnte ja vielleicht eine Option für manche Menschen sein, die so Geld sparen können (und auch nicht einsam sind).

    Was auch eine Idee gegen Wohnungsnot wäre: Nicht mehr so viele Single-Haushalte. Nicht wenige Singles mit gutem Job leben in Wohnungen, in denen sonst kleine Familien oder zumindest Paare leben. Z.B. WGs mit Freunden/Geschwistern bilden, bis man dann vielleicht mit einem Partner zusammenzieht. Aber das kann man natürlich kaum staatlich regulieren (ist ja auch gut so, sollte ja erstmal jeder so leben, wie er möchte).

    state_of_Trance Was findest du an meinem Kommentar verwirrend? Oder stimmst du mir nur einfach nicht zu?

    Vielleicht sehe ich das ja zu einseitig, wir mussten die Kinder ohne Großeltern großziehen und das ist in der Tat anstrengend. Ich fand es aber in Südeuropa im Auslandsjahr abstoßend, wie die Männer sich von ihren Mamas das Bett machen und ein Brot für die Arbeit schmieren lassen, damit dann die Ehefrau direkt im Anschluss die Versorgung übernimmt. Mit dem Partner zu den Schwiegereltern ziehen kommt mir einfach nur abstrus vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Familien betrifft, die das so machen. Eine Familie kenne ich und das ist grandios gescheitert, man redet nur noch das nötigste miteinander.

    Das ist aber schon sehr extrem. Nur weil man bei seinen Eltern wohnt, muss man ja nicht komplett unselbstständig sein. Ich kenne viele, die noch/wieder bei ihren Eltern leben und trotzdem alleine klar kommen (und natürlich im Haushalt mithelfen).

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