Beiträge von Fallen Angel

    Es stört mich besonders, dass die Impfstoffe als weg aus der Pandemie dargestellt werden, der sie eigentlich nicht sind. Das war mal die große Hoffnung, ja, aber in der Praxis sieht es anders aus. Wir können Corona damit nicht ausrotten. Wir können damit aber schwere Verläufe gut bekämpfen, das ist super. Aber schauen wir mal in Ländern mit hoher Impfquote, so muss man feststellen, dass auch dort Corona nicht vorbei ist.

    Niemand denkt mehr, dass Corona ausgerottet werden kann. Es geht darum, möglichst wenig schwere Verläufe zu haben. Und dabei helfen Impfungen natürlich, auch bei Omikron. Nur leider ist die Impfquote zu gering, um weniger Maßnahmen erlauben zu können.

    Vollkommen korrekt. Trotzdem ist eine imposanter Statur in so einem Falle schlichtweg eindrucksvoller und hilfreicher als 1,64m. Ich habe mich mit meinen 1,65m auch immer durchsetzen können, bin aber auch eine Frau, die ihr Leben lang wusste, dass Sie mit großer Wahrscheinlichkeit als Frau IMMER Strategien haben muss, um sich durchzusetzen und diese früh erlernt hat. Männer wachsen eher mit der Gewissheit/Hoffnung auf, dass sie auf andere sprichwörtlich herabschauen können und wenige lernen Dementsprechend von beginn an, sich aus als kleiner Mensch durchzusetzen.

    Dann sollte man vor allem Männern vermitteln, dass kaum jemand nur wegen ihres Geschlechts Respekt vor ihnen hat. Dann lernen sie, wie es ist, sich Respekt ständig verdienen zu müssen.

    @FallenAngel: Es ist dadurch Sprachvereinfachung, weil das Geschlecht einer Personengruppe nur ganz selten in Aussagen eine Rolle spielt, sondern es oft eher nur um deren Beruf oder eine oder andere Funktion geht.

    In 90% der Kontexte ist egal, welches Geschlecht Grundschullehrer haben. Aber auch, wo sie wohnen, welche Lieblingsfarbe sie haben, an welchen Gott sie glauben.

    Du würdest, so wie ich es verstanden habe, in 90% aller Fälle alle möglichen Optionen aufzählen, nur um sie dann in den 10%, in denen eine Option tatsächlich wichtig ist, wegzulassen. Ich lasse es einfach in 90% weg und ergänze es nur in den 10%, in denen es für das sprachliche Verständnis notwendig ist.

    Ich würde eine Lehrerin als Lehrerin und einen Lehrer als Lehrer ansprechen. Findest du "weiblicher Lehrer" wirklich einfacher zu verstehen als "Lehrerin"? Was ist mit Menschen, die nicht Deutsch als Muttersprache haben?

    Es ist vollkommen egal, ob das Geschlecht in deinen Augen eine Rolle spielt oder nicht. Eine Frau, die Lehrperson ist (das ist übrigens die geschlechtsneutrale Form), ist eine Lehrerin und sie wird idR auch gerne so bezeichnet.

    An der Stelle passt es ganz gut, an die Studie aus dem letzten Jahr, die zu dem Ergebnis kam, dass die Mehrheit der Deutschen das Gendern ablehnt, zu erinnern.

    Die meisten Lehrerinnen möchten wahrscheinlich auch als Lehrerinnen angesprochen werden. Machst du das dann?
    Außerdem: Was hat die Mehrheit damit zu tun? Wie ich schreibe, ist keine demokratische Entscheidung. Das kann ich schon selbst entscheiden. Würdest du dir das Gesicht tattoowieren, wenn die Mehrheit es wollen würde?

    Zu dem Beispiel mit dem Vegetarier: Wussten die Eltern/Großeltern, dass der Gast Vegetarier ist? Wenn ich keine näheren Informationen habe, würde ich mich nach dem richten, was nach meiner Lebenserfahrung möglichst vielen Leuten schmeckt, statt möglichst alle Eventualitäten hinsichtlich Essgewohnheiten abzudecken. Ich schaute früher öfter "Das perfekte Dinner" und was manche Ersttagesgastgeber für einen Aufwand betrieben, um für den Fall, dass jemand etwas nicht mögen oder vertragen könnte, vorbereitet zu sein... Ich erinnere mich noch an das kollektive Aufstöhnen der Erleichterung, wenn beim ersten Aufeinandertreffen herauskam, dass kein Vegetarier in der Runde ist ^^ .

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    Im RL würde man einfach fragen, ob jemand Vegetarier ist oder Unverträglichkeiten/Allergien hat. Man kann sich natürlich auch das Leben unnötig schwer machen und nicht fragen, aber stattdessen jeden Spezialfall einplanen. Dann hoffe ich mal, dass niemand glutenintoleranter Veganer mit Nussallergie ist.

    Zum Schluss noch Aussage 3: Eine Studie ergab, dass weibliche Grundschullehrer im Durchschnitt 6, männliche Grundschullehrer im Durchschnitt 14 Tage im Jahr krank sind.

    Weibliche Grundschullehrer gibt es nicht, es sind einfach Grundschullehrerinnen (deutlich kürzer übrigens, du argumentierst doch immer, dass Gendern so kompliziert ist und alles länger macht, deine Form des Genderns macht alles komplizierter). Die korrekte Aussage wäre dann:
    Eine Studie ergab, dass Grundschullehrerinnen im Durchschnitt 6, Grundschullehrer im Durchschnitt 14 Tage im Jahr krank sind.

    Deutlich kürzer als deine Aussage und es wird deutlich, über wen gesprochen wird.

    CDL: Ich erläuterte in der Vergangenheit, dass für mich "der Lehrer" sowas wie die Lehrperson in der Schweiz ist - ein Begriff, der alle umfasst, die eine Lehrtätigkeit ausüben, unabhängig davon, welchem Geschlecht diejenigen jetzt tatsächlich angehören mögen. Ist also so ziemlich das Gegenteil von Misogynie. O. Meier macht es im Grunde genauso, nur halt statt des von mir verwendeten generischen Maskulinums das generische Femininum.

    Naja, du sprichst ja auch von Frauen als "weibliche Lehrer", obwohl das deutlich länger ist als die korrekte Bezeichnung "Lehrerin". Da könnte man vermuten, dass du prinzipiell Frauen nicht als Frauen ansiehst, sondern als was-auch-immer.

    Wegen systemrelevanten Berufen: Klar werden die auch in München gebraucht. Ich bin ehrlich, ich weiß nicht, wie man das Problem lösen sollte, da ich gegen Verdichtung, aber auch gegen irgendwelche Quotenregelung bin. Andererseits, aus welchem Grund sollte der Busfahrer die Wohnung bekommen, der Zahnarzt jedoch nicht?

    Zahnarzt und Busfahrer konkurrieren wohl kaum um dieselben Wohnungen.

    Was ich anprangere sind die seltsamen Vergleiche mit kleinen Frauen, die das ja auch alles schaffen (was aber für ihn als Mann völlig irrelevant sein dürfte)

    Warum ist das denn irrelevant? Frauen wird per se schon häufig weniger Kompetenz zugetraut als Männern, kleinen Frauen erst recht. Ob ihnen weniger Kompetenz zugetraut wird als kleinen Männern, kann ich nicht beurteilen, aber alle kleinen Menschen können damit zu kämpfen haben, dass sie erstmal weniger ernst genommen werden. Nach ein paar Minuten in der neuen Klasse zählen dann ganz andere Dinge.

    Es ist wohl kaum abszustreiten, dass die Größe eine Mannes, sowohl für seine Selbstwahrnehmung als auch für seine Wahrnehmung durch andere Personen, eine größere Bedeutung hat als die die Größe einer Frau. Nicht umsonst gibt es massenhaft Witze über kleine Männer (Napoleon-Komplex --> je kleiner der Mann..usw.). Armin Laschet wird wegen seiner Größe als Hobbit bezeichnet, Olaf Scholz bezeichnet man gerne als Schlumpf. Ständig gibt es mehr oder minder bewusste Wortwitze über kleine Männer ("Armin Laschet zeigt Größe"). Studien belegen, dass bei Männern die Körpergröße implizit durchaus eine Auswirkung darauf hat, wie erfolgreich sie im Beruf sind und wie respektvoll man ihnen begegnet. Bei Frauen ist das in viel geringerem Ausmaß der Fall, was aber auch damit zu tun hat, dass Frauen die Strategien, geringere Größe zu kompensieren und Präsenz zu zeigen, von klein auf erlernen während die wenigsten Männer mit dem Gedanken aufwachsen, nur mit einem Sitzkissen unterm Hintern über's Lenkrad schauen zu können. Kleine Männer gelten allgemeinhin, bei MÄnnern und bei Frauen, als unattratkiver und weniger erfolgreich als große MÄnner, ob bewusst oder unbewusst tut dabei wenig zur Sache. Man schauen sich nur in den gängigen Medien und Filmen um, die junge Menschen interessieren (und somit beeinflussen): Selten ist der Held ein kleiner, womöglich sogar noch rundlicherer Typ.

    Es stimmt, dass gerade bei Männern die Größe eine große Rolle spielt, aber auch über kleine Frauen wird sich häufig lustig gemacht. Über große, schlaksige Frauen auch. Das Problem betrifft nicht nur Männer. Beruflicher Erfolg wird heute leider auch eher mit Männern als mit Frauen assoziiert.

    Ich denke, dass die ganze Vergleiche mit weiblichen Lehrkräften dem Threaderöffner nicht wirklich weiterhelfen werden. Es ist logisch und nachvollziehbar, dass ein großer Teil der weiblichen Belegschaft unter 1,70 groß sein dürfte und dennoch in der Schule bestens klarkommt. Allerdings sind Frauen seit jeher daran gewöhnt, sich trotz geringerer Körpergröße usw. durchzusetzen, sich eine Präsenz zu erarbeiten und es ist gesellschaftlich akzeptiert, dass Frauen klein sind und dennoch Respekt bekommen. MÄnner haben das zumeist nicht nötig und somit gibt es auch vergleichweise wenige Vorbilder für kleine Männer, wie das zu handhaben ist. Weibliche Vorbilder hilfen einem nur wenig, wenn man sowieso schon an der eigenen MÄnnlichkeit zweifelt.

    Aber der TE ist doch ein "kleiner Mann" und wird wahrscheinlich schon immer (leider) mehr um Respekt kämpfen müssen als die großen Männer. Und ein kleiner Mann ist genauso männlich wie ein großer Mann, große Frauen sind genauso weiblich wie kleine Frauen. Man muss sich mal überlegen, dass die Hälfte der Männer unterdurchschnittlich groß ist und ca. 20% "klein" (je nach Definition). Das ist nicht so wenig wie man vielleicht denkt.

    Wegen München und explodierenden Mieten: Die einzige weitere Alternative, die mir noch einfällt und nicht zu einer weiteren Verdichtung führt, wäre das System a la Wien, bei dem viele Wohnungen in kommunaler Hand sind. Der Staat kann ja das Mietniveau so handhaben, dass es finanzierbar bleibt. Leider haben Sozialwohnungen ein sehr schlechtes Image und München scheint im Gegenzug ganz froh über das Image, das die Stadt derzeit genießt, zu haben.

    Das wäre doch eine gute Idee, die Wiener machen vieles richtig, was bezahlbaren Wohnraum angeht. Sozialwohnungen haben jetzt in meinen Augen kein schlechtes Image, sie sind halt für Menschen mit wenig Geld gedacht. Ich habe selbst mal als Kind in einer solchen Wohnung gelebt, die Nachbarn hatten halt auch wenig Geld, aber es waren die nettesten Erwachsenen, die ich damals kannte.

    Mal von Grund- und Hauptschullehrern, die in Bayern vermehrt nach München geschickt werden, abgesehen: Wie kommst du darauf, "dass viele Menschen kaum eine Wahl haben, wo sie wohnen"? Ich würde alleine deswegen, weil ich es nicht einsehe, so viel Geld nur für das reine Wohnen auszugben, nicht nach München ziehen.

    Naja, wenn die Alternative H4 ist, kann sich das wahrscheinlich schnell ändern. Je nach Studium/Ausbildung kann man sich nicht unbedingt in ganz D bewerben, viele Konzerne sitzen in M. Und dann gibt es noch die, die dort ihre Familie haben. So wie ich dich einschätze, bist du ja sehr heimat- und familienverbunden, das geht vielen Menschen, deren Liebste in M wohnen, genauso.

    Schwierige Situation, bei der ich nicht wüsste, wie man sie lösen könnte, da ich aktuell den Anstieg der Mieten als die einzige Möglichkeit sehe, den Zuzug nach München zu begrenzen. Jeder möchte günstigen Wohnraum, aber gleichzeitig darf das nicht dazu führen, dass manche Gegenden aus allen Nähten platzen und andere mit Leerstand zu kämpfen haben.

    Möchtest du wirklich, dass die Mieten in M explodieren, nur damit die ländlichen Gegenden nicht aussterben? Ist dir klar, dass viele Menschen kaum eine Wahl haben, wo sie wohnen und trotzdem noch Geld für Essen, Kleidung und Co. brauchen?

    Die Frau ist 80 und es geht um 8 Wohnungen. Wünschen wir ihr ein langes Leben, aber ich fürchte, dass der Vorschlag so nicht klappen wird.


    Das erinnert mich aber daran, dass das deutsche Erbschaftsrecht echt mies ist :( .

    Wenn die Tochter 8 Wohnungen in M erbt, dürfte sie auf einen Schlag zur Millionärin, evtl. sogar Multimillionärin werden. Mit diesen Sicherheiten gibt ihr jede Bank liebend gerne einen Kredit über die Höhe der Erbschaftssteuer. Zur Not kann sie ja moderat die Mieten erhöhen, um den Kredit abzubezahlen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade große Männer (oder auch sehr große Frauen) sich manchmal auf ihrer Größe ausruhen und denken "Die SuS nehmen mich schon ernst, ich bin ja groß/stark..." Man muss natürlich trotzdem noch vernünftig als Lehrperson handeln. Kleine Menschen tappen in diese Falle nicht und sind es häufig ja auch leider gewohnt, dass sie sich Respekt verschaffen müssen, was große Menschen nicht müssen. Wegen der Körpergröße den Traumjob nicht zu ergreifen, wäre sehr schade.

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