Beiträge von webe

    Früher hätte man da wohl gesagt: Du schreibst nicht, also ist es ungenügend.


    Über die kleine Seele und die Gründe für die Schreibverweigerung hätte man sich wenig Gedanken gemacht. Wahrscheinlich hätte Kevin damals auch irgendwann gemerkt, dass er mit der Blockadehaltung nichts erreicht (außer 6ern) und hätte angefangen zu schreiben. Ob dadurch seine Seele viel Schaden erlitten hätte?


    Ich tendiere aber auch dazu, mir (zu) viele pädagogische Gedanken um einzelne Kinder zu machen. Nur leider kann ich das nicht für jedes Kind leisten...


    Tipps für den Umgang mit deinem Zaubermärchenschreibverweigerer habe ich aber auch nicht, außer abwarten...

    Zitat

    Original von jacky871
    Leider denke ich aber, dass das Bild der "Kinder bekommenden Frau", die anschließend Teilzeit arbeitet und sich für die Belange der Schule kaum noch interessiert, in vielen Köpfen noch sehr präsent ist. Da hat sich in den letzten Jahrzehnten bei vielen Kollegen (Gott sei Dank nicht bei allen!) leider nur wenig verändert.


    Naja, diese Lehrerinnen gibt es aber doch.


    Schlimm ist nur, dass dieses Bild in den Köpfen besagter Kollegen negativ besetzt ist.


    Denn diese Frauen haben ein Recht dazu. Sie geben der Schule einen Teil ihrer Zeit und werden für diesen Teil auch bezahlt. Für den Rest ihrer Zeit (und zwar den Hauptanteil) sind sie Frau und Mutter, und das wird den meisten natürlich wichtiger sein als die Schule. Dafür, dass die Belange der Schule interessieren wird man nicht bezahlt.


    Diese Haltung ist meines Erachtens nicht verwerflich, und in anderen Berufsfeldern mit teilzeitarbeitenden Müttern wird es auch so sein und niemand regt sich auf...


    Unabhängig von den Intentionen des Threadstarters finde ich das Thema und die Ansichten verschiedener Menschen hierzu echt interessant...

    Ich habe als Lehrerin ein halbes Jahr einen Schüler, 1 Jahr einen andern Schüler und 2 Jahre lang eine Schülerin unterrichtet (versucht habe ich es jedenfalls) bei denen später ein sonderpäadagogischer Förderbedarf im Bereich soziale und emotionale Entwicklung festgestellt wurde. Jedesmal hat mich das an den Rand meiner Leistungsfähigkeit gebracht. In allen Fächen haben die Mitschüler extremst gelitten unter dem Verhalten und den ständigen Störungen, die von diesen Kindern ausgingen und denen ich mit den von mir in meiner Ausbildung als Lehrerin erworbenen pädagogischen Kenntnissen und Fähigkeiten NICHT begegnen konnte.


    Wenn Inklusion so stattfindet wie im Lehrbuch und wie von weltfremden Dozenten an Universitäten erdacht und erträumt, dann klingt alles gut und richtig. Und ja, ich finde es alles andere als gut, wie einige Schüler mit Förderbedarf an ein "Brettergymnasium/Doofenschule" oder wie das sonst noch genannt wird abgeschoben werden und damit für den Rest ihres Lebens stigmatisiert sind (für ihre Mitmenschen jedenfalls). Und daran ändern auch die großartigen Leistungen nichts, die Förderschulkollegen an ihren Schulen jeden Tag bringen und auch nicht die Lernfortschritte, die die Schüler auf diesen Schulen machen).


    Wenn Inklusion allerdings so stattfindet wie von Politikern erdacht und erträumt (nämlich um Kosten zu sparen), dann werden 4-6 Kinder mit Förderbedarf (der übrigens nicht mehr getestet und festgestellt werden darf) in eine 32er Klasse einer Regelschule geschickt und für 2 Stunden die Woche kommt ein Sonderpädagoge von einem (Förderzentrum) (Einzugsgebiet bis 100 km) vorbei, fördert die 6 Kinder (die alle vermutlich auch noch verschiedene Handicaps haben) mal eben und verschwindet dann zu einer der anderen 3 Schulen, die er an diesem Tag auch noch abklappern muss. Für die anderen 28 Stunden sitzen dann die Regelschullehrer, denen noch nichtmal Fortbildung in diesem Bereich gewährt wurde (kost ja schließlich Geld, und mussten wir nicht alle an der Uni 4 SWS in Sonderpädagogik belegen?), mit den Klassen alleine da.


    (So ungefähr sehen die Pläne für die niedersächsischen Schulen aus).


    Ich bin mir sicher, dass auf diesem Weg niemandem gerecht wird - weder den Schülern mit Förderbedarf, noch ihren Mitschülern noch den nicht ausgebildeten Lehrkräften.


    Inklusion finde ich gut. Bis sie umgesetzt werden kann müssen aber zunächst die Rahmenbedingungen geändert werden, Klassengrößen halbiert werden, den Schulen die erforderliche ausstattung gewährt werden und und alle Lehrer, die betroffen sind, aus- bzw. fortgebildet werden. Und nein - das geht nicht kostenneutral, wie Politiker das behaupten.


    Schön, das ihr für das Thema Inklusion ausgebildet werdet, über kurz oder lang wird sich das wohl durchsetzen. Ich hoffe, dass das auch in der Ausbildung der Regel-Lehrämter Thema ist, bei mir war es das nicht!

    Ich halte meinen Stift auch "verkehrt". Das mache ich, seit ich Stifte in der Hand halten kann. Meine Eltern/Schwester/Lehrer haben versucht, mich davon abzubringen, aber ich habe mich da nie beirren lassen (war sehr stur als Kind). Zur Ergotherapie wurde ich nie geschickt, gabs damals wohl noch nicht... Wenn ich heute einen Stift "richtig" halte, kann ich zwar auch schreiben, verkrampfe aber nach kurzer Zeit.


    Ich habe eine normale, vielleicht nicht ganz so hübsche Handschrift, das schreibe ich aber eher dieser fürchterlichen Vereinfachten Ausgangsschrift zu, die ich lernen musste und die ein schreckliches Schriftbild erzeugt, sofern sie nicht gestochen scharf wie aus dem Lehrbuch geschrieben wird.


    Wenn der Knabe mit seiner Schreibhaltung gut klarkommt dann lass ihn doch. Ich finde, wenn keine Probleme da sind muss nicht auf Kosten der Allgemeinheit (Krankenkasse) therapiert werden, die ist schon belastet genug durch wirkliche Krankheiten.


    Aus mir ist auch was geworden. Wenn auch nur Lehrerin ;)

    Zitat

    Original von Mäuseklasse



    So ganz "an den Haaren herbeigezogen" ist es leider nicht. Leider. Habe es am eigenen Leibe erfahren müssen...


    Oh...


    so an denHaaren herbeigezogen finde ich es auch nicht, ich wollte nur potentiellen Anfeindungen entgegenwirken, dass ich abschiebungsbdrohten Familien per se kriminelle Energie unterstelle. Tu ich nicht, gibt's aber bestimmt, sieht man ja bei Mäuseklasse.


    Und wenn so etwas passiert wird man ja von der Politik als Lehrer eher hängengelassen als geschützt...

    Zitat

    Original von annabel
    doch wir dürfen bei der Benotung keine Punkte vergeben und auch keine Vorlage mit einem Raster zum ankreuzen einkleben. Und dennoch wird von uns verlangt, dass in Parallelklassen die Noten/Leistungen vergleichbar sind.


    Wir müssen unter jeden Text einen Kommentar schreiben, der die ganzen Kriterien aufgreift und das dauert wirklich ewig.


    Wer verbietet das denn?


    Der Schulleiter?


    Die Fachkonferenz?


    Dürfen die das?


    Fällt das nicht unter pädagogische Freiheit, wie man korrigiert, solange die Entstehung der Note hieb- und stichfest erklärbar ist (Das ist sie mit einem Raster/Punktesystem ja eher besser als mit einem ominösen "Kommentar").


    Wer hindert dich also daran, die Raster, die du eh für dich machst, auch unter die Arbeiten zu kleben?


    Der Kommentar, den du unter den Aufsatz schreibst, lautet dann: "Im Bewertungsraster kannst du erkenne, was in deinem Aufsatz schon gut gelungen ist und wo du noch etwas verbessern solltest."


    Man muss nicht alles Übel hinnehmen, nur weil Andere das angeblich "immer schon so gemacht" haben!

    Zitat

    Original von flecki
    Aber irgendwie ruft mein Pflichtgefühl immer wieder "Das kannst du nicht machen, du bist schwanger und nicht krank. Die 4 Wochen schaffst du auch noch.". Und meine Schüler müssten auch leiden - würden sie doch irgendwie aufgeteilt.... Und es besteht ja so gesehen keine Gefahr für das Kind. Ich bin es ja, der es nicht so gut geht - dem Kind aber gehts super!
    lg
    flecki



    Ähem, du bist eindeutig alles andere als gesund, wenn du dich nur unter starken Schmerzen in die Schule schleppen kannst. Und bei einer Krankschreibung geht's um DEINE Gesundheit, nicht um die des ungeborenen Babys. Und DU hast starke Schmerzen, bist also nicht einfach nur schwanger, sondern krank. Also lass dich auch krankschreiben. Deine Schüler werden es überleben, ganz sicher, und die werden dadurch keine Schmerzen erleiden, ganz im Gegenteil zu dir jetzt.


    Übrigens, auch wenn's deinem Baby so ganz gut geht, ich glaube nicht dass sich das Durchleiden von Schmerzen so positiv auf ein Ungeborenes auswirkt...

    Die Oberschulen dürften aber vom Konzept her den IGS nicht so unähnlich sein - abgesehen davon, dass die gymnasialempfohlenen Kinder fehlen. Haupt- und Realschüler sollen doch aber ind den meisten Fällen zusammen unterrichtet werden. Wo ist denn dann der Unterschied zur IGS?


    Als wäre Noten-Geben nicht schon überlegungsintensiv genug...


    Demnächst entscheide ich also auch noch über Wohl und Wehe ganzer Familie? Na dann Prost Mahlzeit...


    Das gibt gleich auch noch Erpressungsversuchen abschiebungsbedrohter krimineller Familien gleich neues Futter:


    Wenn du ... keine 2 gibst, dann...


    (Natürlich ist dieser Falll sehr an den Haaren herbeigezogen, denkbar wär's aber)

    Zitat

    Original von Koko
    Danke für eure Antworten. Nee, originelle Idee allein zählt nicht - schließlich kenne ich nicht die ganzen Filme und Bücher aus denen die ihre Ideen haben ;-). Aufbau, Spannungshöhepunkt, Gefühle schildern, direkte Rede usw. - da gibt es alles Punkte für. Haben wir eigentlich auch drüber gesprochen. Eigentlich ...
    Ich denke ich entscheide mich für 50/50.
    Danke
    Frauke


    Wenn ich das so lese - einige meiner Schätzchen kriegen das noch nichtmal auf deutsch hin - und dann in Englisch?


    Hast du die Geschichten schon vorliegen, sind die wirklich so, dass du solche Punkte bewerten kannst?


    Ist nur meine 7. Klasse so schlecht? Ich freu mich schon, wenn die einen einigermaßen komplexen Satz auf Englisch sprechen können...

    Mein Problem wäre dann noch, die 20 Meter Bücher und Material, die iuch zur unterrichtsvorbereitung besitze, in der Schule zu lagern. Gibt es dafür auch mehrere abschließbare Schränke? Ohne die kann ich nämlich nicht arbeiten, und ich möchte nicht jedesmal 30km fahren müssen, wenn ich mal etwas vergessen habe. Das müsste das Finanzamt auch sehen.

    Ich sage es noch einmal: Ich mache meinen Job ziemlich gut. Dass ich den in der Prüfung nicht so gut gemacht habe, liegt an anderen Dingen.


    Ich finde es reichlich arrogant zu sagen, alle Lehrer, die einen schlechteren Schnitt als 3 haben, seien sowieso nicht geeignet.


    Eine Referendarin unserer Schule hat kürzlich auch trotz guter Vornoten und einer guten Examensarbeit nur eine 3 vor dem Koma als Abschlussnote erhalten, da ihre Tageform am Prüfungstag wohl nicht so positiv war.


    Kann passieren und passiert auch häufiger als man denkt.

    Mein Schnitt war auch nur wenig besser und ich habe dennoch sofort eine Beamtenstelle in Niedersachsen gefunden. Und ja, auch wenn man es bei so einem "schlechten" Examen kaum glauben kann - ich mache meinen Job jetzt recht gut :-).
    Die Leistungen meines Examens wurden immerhin als befriedigend bezeichnet. Ab 3,5 sind sie dann ausreichend - und dann soll das nicht für eine Einstellung ausreichen? Merkwürdig.

    Zitat

    Original von silke111
    webe:
    ich weigere mich auf tupperware-parties zu gehen ;)



    Oh, das solltest du aber unbedingt mal tun. Ich besuche einmal jährlich die Tupperparty meiner Mutter, auf der die Tuppertante jedesmal dieselben Anektdoten ihrer Familie mit den Tupperprdokukten zum Besten gibt. Mittlerweile schließen wir schon Wetten ab, welche Geschichte diesmal wieder aufgetischt wird.


    Das ist spannender als jeder Tatort ;)

    Zitat

    Original von Philou



    Mitunter ist es schon sehr peinlich.


    Ja, wenn Lehrer noch nicht einmal während ihrer Freizeit das Besserwissen abstellen können, ist das schon sehr peinlich.


    Ich gehe davon aus, das die TS im Beruf sehr wohl die deutschen Rechtschreib- und Interpunktionsregeln beherrscht und sie in gegebenen Zusammenhängen (wozu ich irgendwelche Internetforen nicht zähle) auch anwenden kann.


    Schöne Ferien

    Mich als fachfremd Deutsch Unterrichtende würde das - ganz allgemein, befreit von allen bundeslandspezifischen Vorschriften - auch mal interessieren.


    Wie oft lest ihr einen Aufsatz?
    Korrigiert ihr erst die Reschtschreibung, und dann erst den Inhalt?
    Arbeitet ihr mit Bewertungsbögen?
    Wie formuliert ihr Kommentare? Wie lang und genau sind diese?
    Berichtigungen - im ganzen Text/selbstentdeckend/mit Korrekturvorschlägen des Lehrers/als Fehlerkartei/...?
    und
    und
    und
    ...


    Deutschunterricht macht mir Spaß, aber mir graut es jedesmal vor den Aufsätzen, weil ich einfach nicht sicher bin, wie ich adäquat mit der Bewertung umgehen kann/soll und nicht weiß, wie ich es schaffen kann, dass die Schüler aus den Fehlern die sie im Aufsatz machen, auch wirklich etwas lernen.

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