Mein Pflichtgefühl in meinem Beruf würde ich durchaus als sehr hoch beschreiben. Ich setze zusätzlich zu meiner bezahlten Arbeitszeit auch noch einen nicht geringen Teil meiner eigentlichen freien Zeit ein, um guten Unterricht usw. gewährleisten zu können. Auch habe ich immer ein offenes Ohr für meine Schüler und deren Eltern, Bis 20:00 beantworte ich auch das Telefon wenn Eltern mich anrufen. Die Ferienzeit nutze ich meistens zur Unterrichtsvorbereitung und auch Fortbildungen mache ich eigentlich nur dann oder am Wochenende, damit kein Unterricht ausfallen muss. Mit Kollegen arbeite ich sehr gut zusammen, teile Arbeitsmaterial und helfe, wenn ich darum gebeten werde, auch wenn ich dadurch noch 2 Stunden nach Schulschluss in der Schule sitze und deshalb erst spät zu den Korrekturen zuhause auf dem Schreibtisch gelange und mich noch bis Mitternacht mit diesen beschäftigen muss. Ich mache Vertretungsunterrich ohne Murren (Sorry, das gehört für mich zum Job dazu, ich finde es ziemlich weinerlich sich darüber zu beschweren, dass man andere Kollegen vertreten muss!!!) und finde es auch interessant, mal in andere Klassen zu schauen.
Wo bei mir allerdings das Pflichtgefühl aufhört ist, wenn es um meine eigene Gesundheit geht. Da verstehe ich keinen Spaß. Wenn ich krank bin, dann beibe ich zuhause. Wenn ich es hinkriege, stelle ich Aufgaben für die Vertretungslehrer bereit (Aber bei 39° Fieber kriege ich das nicht mehr hin). Aber ich bleib im Bett! Ich habe nur einen Körper, und den werde ich bestimmt nicht durch (völlig falsch verstandenes) Pflichtgefühl kaputt machen. Das habe ich im übrigen auch als angestellte Lehrerin so gehandhabt.
Das Beispiel einer Herzmuskelentzündung und darausfolgendem Sekundentod kenne ich aus meinem erweiterten Bekanntenfall übrigens zweimal (einmal mit 20, einmal mit 32, beide ansonsten topfit und gesund), kommt also durchaus vor.
Unter krank versteh ich nicht ein bißchen husten und Schnupfen. Aber wenn ich merke, dass meine Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist, komme ich nicht zur Arbeit. Davon hätten die Schüler übrigens auch nicht wirklich etwas, denn mein Unterricht dürfte in solche ienm Zustand ziemlich mies sein.
Flulotsen dürften sich unter Garantie auch nicht mit 39° Fieber, völlig drömelig an ihren Arbeitsplatz begeben, weil sie so pflichtbewusst sind...
Bevor ich in der Schwangerschaft mein ungeborenes Kind gefährde, würde ich lieber kündigen!!!!!!! So wichtig wie meine Familie ist mir kein Job der Welt!!!!!!!!!!!!
Kollegen, die so denken wie du Sonnenkönigin, kenne ich übrigens auch einige. Für sie empfinde ich eigentlich nur eins - Mitleid.