Beiträge von Gruenfink

    Mir erschließt sich noch immer nicht, wo der Zusammenhang ist. Wenn mir danach ist, singe ich auch im Hochsommer Weihnachtslieder (Glooooohoooooooooohooria *träller*).

    Ich bin seit Jahren auf der Suche nach einem bestimmten Weihnachtslied und niemand kann mir sagen, wie es heißt.

    Aber man singt eben genau "Gloria Halleluja, freuet euch, denn Christ ist da" oder so ähnlich.

    Ist es das, was du da gerade angedeutet hast?

    Und wenn ja, kannst du es mir mal mit Hilfe von YouTube posten?

    Wäre super! :rose:

    Wird schon. Die gesundheitlichen Sorgen sind bei uns nicht nur an Corona gekoppelt, die hätten wir sowieso gehabt

    Das tut mir sehr Leid für dich.

    Ich habe dieses Jahr auch erstmals Sorgen um zwei Menschen, die mir sehr nahe stehen.

    Zum einen mein bester Freund, der Lungenkrebs im Endstadium hat und seit gestern Sauerstoff bekommt, und zum anderen unser lieber Nachbar/Freund, der Darmkrebs ebenfalls im Endstadium hat. Beide Fälle machen mich sehr nachdenklich und traurig, weil beide seit vielen Jahren zu meinem Leben gehören und ich - obwohl ich das gar nicht will - darüber nachdenke, welche Lücke beide im Falle eines Falles hinterlassen werden.

    Erst letztes Jahr im November ist meine Mutter gestorben, da waren mir beide noch jeder auf seine Art zur Seite gestanden. Diese Form von Freundschaft, Wärme und Anteilnahme hat mir sehr gut getan, ich könnte heulen beim Gedanken, die beiden zu verlieren. Aber Krebs ist bekanntlich ein Arschloch und holt sich immer die Guten.

    Och wie schön, ihr alle Weihnachten zelebriert. Bei uns ist es extrem deutsch und nüchtern, leider familiär so gewollt.

    Das kann ich gut verstehen.

    Ich hatte bisher nichts dagegen, so nüchtern zu feiern - das fängt ja meistens damit an, dass man sagt "Wir schenken uns nichts mehr, nur die Kinder kriegen noch was!", dann werden die oft als nervig empfunden Verwandtschaftsbesuche reduziert, bis mein Mann und ich uns quasi nur noch mit dem Hund eingekuschelt haben und "a merry little Christmas" genossen haben.

    Je älter ich aber werde und je mehr Verluste ich inzwischen zu beweinen habe, desto mehr spüre ich auch diese Art von Einsamkeit, die andere User hier schon angedeutet haben. Aus einer selbst gewünschten und schrittweise herbeigeführten Isolation im Laufe der Jahre ist genau dieses Jahr ein flaues Gefühl geworden. Ich weiß noch nicht, wie das werden wird.

    Wunderbarer Beitrag, @samu !

    Ich lese das und fühle mich so unglaublich verstanden! :troest:

    Danke dir dafür! :rose:

    Für manche reicht auch das abgepackte Hackfleisch im Discounter, das andere Extrem ist das Hackfleisch frisch von Bauer Müller aus dem Nachbarort. Ich bin irgendwo in der Mitte einzuordnen,

    *unterschreib* :thumbup:


    Hier gehe ich mit dir d`accord, das liegt aber auch daran, dass Lebensmittel nun wieder eine andere Hausnummer sind.

    Denn hier spielt die von dir angesprochene moralische Komponente zweifelsohne mit rein!

    Bei wirtschaftlichen Entscheidungen gibt es aber immer Gewinner und Verlierer und da entscheidet für mich die moralische Komponente.

    Ich mag dir mal ein banales Beispiel schildern und dann würde ich mich freuen, wenn du es kommentieren würdest.


    2017 kaufe ich für meine inzwischen verstorbene Katze einen kleinen elektrisch betrieben Trinkbrunnen bei dem orangenen Baumarkt. Die für dieses Modell notwendigen Filterpads kaufe ich natürlich regelmäßig auch dort. 2019 wird mir gesagt, dass sie das Modell nicht mehr haben, demzufolge auch nicht die Pads. Andere Pads passen aber nicht in mein Modell, also könnte ich ja das Nachfolgemodell...?

    Ich fahre weiter zu einem Tierbedarfsfachgeschäft. Ebenso Fehlanzeige. Weder mein noch das Nachfolgemodell gibt es, hier setzt man auf einen ganz anderen Hersteller.

    Mittlerweile habe ich schlechte Laune, es ist über eine Stunde erfolglos vergangen, ich komme nach Hause, fahre den Rechner hoch, ein paar Klicks später sind die richtigen Pads für das richtige Modell bestellt - und innerhalb von 24 (!) Stunden sind sie hier.


    Ganz ehrlich: Hättest du das neue Modell gekauft, nur, um den lokalen Handel zu unterstützen?

    Einige lokale Händler haben es auch nicht verdient. Ich kaufe gerne lokal. Aber unser lokaler Elektrohändler ist teuer, hat eine katastrophale Beratung und kein Service. Da bestelle nur noch bei Mediamarkt.

    Da muss ich dir leider zustimmen - auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es oft nicht einfach ist, wirklich lokal zu kaufen.

    Voilà, ich wollte es gerade schreiben. In Deutschland bildet man sich nur immer ein, das käme alles aus der Vergangenheit. In Deutschland nennt man einen Rechten halt Nazi, überall sonst ist es einfach nur ein Rechter. Kommt aber aufs Tupfengleiche raus. Und wenn einer den Spahn nicht als Kanzler haben will weil der schwul ist, dann handelt es sich auch nur um ein homophobes Arschloch und nicht um einen Nazi.

    Da bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich dir zustimmen kann, Wollsocken.

    Natürlich sind derjenige, der das mit dem Boateng gesagt hat (irgendso'n CDU-Dickerchen, gell?) oder dieser unsäglich Merz keine Nazis, schon klar, aber ich verbinde mit "Nazi" wohl eher die Selbstverständlichkeit, mit der solche unsagbaren Dinge plötzlich gesagt werden. Ob nun rechts oder homophob (und deshalb noch lange kein Nazi) - dieses Schwadronieren, das kommt von den Nazis, da bin ich mir sicher.

    Warum kann man nicht einfach in Frieden zusammenleben und aktuelle Probleme am Thema lösen und nicht immer mit der Vergangenheit in Verbindung bringen?

    Ich fürchte, die Nazi-Gehirnwäsche hat besser funktioniert und ist dauerhafter angelegt, als wir uns das vorstellen können.

    Wie sonst ist zu erklären, dass es immer noch (wir schreiben inzwischen das Jahr 2020!) zu verbalen Aussetzern kommt, auch bei Politikern, die nachweislich nichts mit der AfD zu tun haben? Sei es Schwarzen, Schwulen oder sonstigen Menschengruppen gegenüber?

    Was war denn mit dem Boateng, den "man nicht als Nachbarn haben möchte"?

    Was mit einem schwulen Kanzler, "solange er nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommt und so lange es nichts mit Kindern zu tun hat"?


    Wenn es nicht so entsetzlich wäre, müsste man doch in hysterisches Gelächter ausbrechen.

    Aber ich weiß jetzt nicht, ob ich nicht gerade vom Thema abkomme. :ka:

    Vor bestimmten Besatzungsmächten hatte man besondere Angst, "Amerikanern" stand man am positivsten gegenüber.

    War hier auch so.

    Mein Opa väterlicherseits geriet in russische Kriegsgefangenschaft und kam traumatisiert und gebrochen wieder nach Hause.

    Der Opa mütterlicherseits war in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wurde dort korrekt behandelt und auch mit dem Essen fast schon "aufgepäppelt".


    Komischerweise hat mein Vater seinen Hass auf die Amerikaner und alles, was irgendwie "amerikanisch" war, Zeit seines Lebens nicht abgelegt. Als stolzer Pimpf (der Opa war ein glühender Verehrer der Nazis) hatte er die bedingungslose Kapitulation nie verwunden. Komisch deshalb, weil der Opa doch so kaputt nach Hause kam. :weissnicht:

    P.S.: @ Gruenfink

    Da hast du etwas angeleiert. Da kommen wieder ganz viele Erinnerungen hoch. ; - )

    Schulligung.

    Ich weiß auch nicht, woran es liegt - aber in den letzten Wochen (hat wohl doch was mit Corona zu tun) denke ich halt häufiger über das Leben an sich und mein eigenes im Speziellen nach. Auch der Film "Altes Land" mit Iris Berben, der die Flucht zeigt, auf der sich die Mutter entschließt, den kleinen Bruder in der Kinderkarre stehen zu lassen, ja auch das hat mich gedanklich wieder in die Gespräche versetzt, die ich mit meiner Mutter hatte.

    Sie ist ja geflüchtet und hatte die berühmte "Gustloff" verpasst, Gott sei Dank, wie wir heute wissen.

    Und da musste sie als kleines Mädchen eben auch so viel Leid wegstecken, mitten im Schnee, die vielen Toten etc. pp.

    Als mein Vater erzählte, wie ein geistig behindertes Nachbarskind, ein Spielkamerad, "zur Erholung" weggeschickt wurde und nie mehr wiederkam, da war er ganz nah, der Geschichtsunterricht.

    Same here.

    Meine Oma und deren Schwester hatten die Wahl - Flucht oder Vertreibung.

    Während die Oma die Flucht wählte, wollte die Großtante lieber noch ausharren.

    Das, was russische Soldaten ihr und ihrer Tochter dann angetan haben, erzählte meine Mutter immer mit so'nem komischen Gesichtsausdruck, den ich bis heute nicht erklären kann. Kein Entsetzen, keine Resignation... eher so eine völlig unpassende Sachlichkeit.

    Anscheinend habe ich als Kind da ein bisschen ein Trauma mitbekommen - ich hatte panische Angst vor einem erneuten Krieg und träumte öfter davon, vor allem von Feuerbränden.

    Bei mir ist es das Gas.

    Meine Eltern und Großeltern erzählten so oft, dass sich Leute nach dem Krieg mit Gas umgebracht haben, Ofentür auf, Gashahn auf, vor den Ofen knien, Kopp inne Röhre, fertig. Bis heute habe ich panische Angst vor Gas.

    Zitat von samu

    Wir können dazu aber gerne einen anderen Thread aufmachen.

    Zitat von Kris24

    Ich bin sicher von Kriegskinderproblematik betroffen und habe es vor ein paar Jahren, als mir das klar wurde, bewusst aufgearbeitet.

    Ich weiß nicht, wie's euch geht - aber ich finde dieses Thema wirklich mega spannend, da auch meine Eltern gerade einmal 11 waren, als der Krieg zu Ende war.

    Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, was ihr von euren Eltern mitgenommen habt, ob nun bewusst oder vielleicht auch unbewusst?

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