Beiträge von Gruenfink

    Die Schule ist keine 10 km von unserer entfernt, aber es ist ein anderes GA zuständig. Dort wurden jeweils nur die SuS, aber nie die Lehrkräfte in Quarantäne geschickt.

    Same here.


    Ich versteh die Welt nicht mehr.

    Erstens sind die Gesundheitsämter sowieso komplett überlastet.

    Zweitens haben sie keine Ahnung von der Situation in den Schulen.

    Und die entscheiden jetzt, dass wir weiterhin vor 30 Schülern in viel zu kleinen Klassenzimmern unterrichten?

    Abgründe tun sich auf...

    Bei den bayerischen Exen und Kurzarbeiten blicke ich nie durch. Hier gibt es nur Tests und Klassenarbeiten.

    Ach, das ist gar nicht so schlimm.


    Es gibt Schulaufgaben, die heißen anderswo "Klassenarbeiten".

    Die müssen mindestens 8 Tage vorher angekündigt werden (ich mache das meistens Anfang Oktober fürs erste Halbjahr) und zählen (meistens) doppelt.

    Pro Halbjahr schreibt man zwei Schulaufgaben.


    Dann gibt es nicht angekündigte Kurztests über den Stoff der letzten Stunde (plus Grundwissen), die heißen am Gymnasium Extemporale, an der RS Stegreifaufgabe. Davon sollte man ebenfalls zwei pro Halbjahr schaffen. Obwohl sie schriftlich erfolgen, gelten sie als mündliche Note.


    Und dann gibt es die "echten" mündlichen Noten, die man auch mit Datum belegen kann - z.B. Abfragen, Gedichtvorträge, Referate o.ä. Von den echten mündlichen Noten reicht eine pro Halbjahr.


    In Fächern wie Deutsch, Englisch und Mathe braucht man also pro Halbjahr zwei Schulaufgaben, zwei Exen und eine rein mündliche Note. In Fächern wie Chemie oder Physik reichen meines Wissens je eine Schulaufgabe pro Halbjahr, das hat was mit der Anzahl der Wochenstunden zu tun.


    Kurzarbeiten sind möglich, die kenne ich von D oder E aber nicht.

    Auch ist es möglich, eine Schulaufgabe im Fach Deutsch durch etwas anderes zu ersetzen, z.B. einer "Debatte" in der 8. oder der "Projektpräsentation" in der 9. - das muss allerdings in der Anfangskonferenz beantragt und per Abstimmung genehmigt werden.


    Von der Mittelschule her kenne ich "Proben".

    Leider hat das eine Jahr, das ich an der Mittelschule war, nicht ausgereicht um herauszufinden, wie streng das da gehandhabt wird. Einige KuK haben mit Proben nur so um sich geballert, andere sahen das wohl etwas entspannter. Aber sicherlich ist das mit der Anzahl, dem Umfang, dem Anspruch und der Gewichtung auch irgendwo geregelt. Ich zumindest habe einfach beherzt so gearbeitet, wie ich das von der RS her kannte. :_o_)

    Sag Mal, Grünfink, etwas OT: Warum machst du eigentlich nicht die offizielle Nachqualifizierung für die Mittelschule?

    Mein MS-Schulleiter wollte mir das auch schon die ganze Zeit schmackhaft machen...

    Letztes Jahr war es so, dass du für die ZQ 21 Stunden unterrichten musstest, das war mir zu viel.

    Ich wollte - gerade als Neuling an der MS - lieber nur 16 Stunden machen.

    Inzwischen wurde das Pflichtdeputat zumindest für die GS angehoben, ich weiß gar nicht, ob das für die MS auch gilt.


    Dann hieß es, am Ende stünde die Verbeamtung.

    Nun bin ich aber schon 52 und werde vermutlich nimmer verbeamtet (unter normalen Umständen geht das ja auch nur bis 40 oder 45, gell?).

    Und dann hieß es, dass sowieso alle Beamten nach München versetzt werden.

    Das stimmt auch bei den frischgebackenen MS-Lehrern, ob das für so alten ZQ'ler wie mich auch gelten würde, weiß ich nicht.


    Und schließlich gebe ich zu, dass ich absolut keine Lust mehr auf Lehrproben habe.

    Das sollte natürlich kein Argument sein, ich weiß, aber wenn es doch so ist? :weissnicht:


    Tja, und so kommt es, dass die Frau Grünfink vogelfrei durch die Lande tingelt und doch eigentlich nur unterrichten will...

    Klar ist es mit halber Belegschaft immer angenehmer, aber dann nicht mit der Konsequenz doppeltes Deputat.

    Nee, wäre bei uns ja auch nicht.

    Die Lerngruppen werden auf 2 Wochen verteilt: Mo, Mi, Fr sowie Di und Do.

    Es wird ja nur die "Zeit" halbiert, also muss ich eine vernünftige Auswahl treffen - wo kann ich kürzen, was kann ich evtl. sogar ganz weglassen.

    Und ja, geplante Leistungsnachweise muss ich doppelt erstellen, aber da bei den Schulaufgaben sowieso immer einer fehlt, geht das auch.

    Die Nachholschulaufgabe für LG 1 ist der Haupttermin für LG 2 und umgekehrt.

    Ich dagegen will halbe Klassen. :schreien:


    Die Klassenzimmer sind schon ohne Corona proppenvoll - mit halber Belegschaft ist es ruhiger, die Masken könnten dank Abstand wieder abgenommen werden (ist doch so, oder?), es wird gelüftet, alles schick. Dafür nehme ich gerne in Kauf, dass jede Kleinigkeit, die ich sonst im Plenum besprechen würde (z.B. Hausaufgabe: Schreibe eine Einleitung/ einen passenden Schluss/ ein Argument deiner Wahl/...) nun einzeln schriftlich korrigiert werden muss. Wurscht, ich komme dann ja auch nimmer so todmüde nach Hause, verfalle nimmer in einen komatösen Nachmittagsschlaf etc.pp.

    Ich würde dir raten die Schule zu wechseln und bis dahin das zu tun, was die SL will. Deine Gesundheit ist wichtiger, als dein Stolz und Berufsethos.

    Das wäre auch mein Rat.

    Mir hatte seinerzeit der Streit um die Bewertung legasthenischer Arbeiten im Englischunterricht den letzten Stoß versetzt.

    Ab dann war ich sicher, an der RS nichts mehr verloren zu haben, denn so könne man ja unmöglich Englisch unterrichten.

    Aber ich habe dazu gelernt - man kann.

    Ich mach jetzt mit. Gechillterer Unterricht, weniger und leichtere Leistungsbewertungen, dadurch bessere Noten, weniger Diskussionen, öfter mal Wegschauen bei Regelverstößen.

    Seitdem ist mein Puls ruhiger und ich habe seltener Kopfweh.


    Ob das richtig ist? :weissnicht: Ich bezweifle es. Aber mir geht es besser.

    Same here.

    Ich heule mit den Wölfen, rede nicht mehr davon "als Englischlehrer meine Seele zu verkaufen, wenn ich..." und verkneife mir ein zynisches Grinsen, wenn es darum geht, dass auch der Grammatikunterricht auf Englisch abgehalten werden müsste...

    Nun bin ich an einer anderen Schule, wo man sich auf Augenhöhe begegnet und ich mich (auch mal kritisch) einbringen darf. Die Arbeit macht wieder Spaß.


    Zu diesem Punkt wäre ich niemals gekommen, wenn ich nicht selber die Initiative ergriffen hätte.

    Das waren auch meine wunderbaren Erfahrungen letztes Jahr, als ich - nach einem jahrelangen Gymnasialstudium und 20 Jahren an der Realschule - finally an der Mittelschule angekommen war und aufgeblüht bin wie ein Pfingströschen. Dieses Jahr bin ich wieder an der RS... und täglich grüßt das Murmeltier...

    Zitat von Diokeles

    Der Weg ist also Dienst nach Vorschrift, sich ducken, damit der Stundenplan nicht noch schlechter ausfällt und beim Betriebsrat baggern, dass man dort weg kommt. Gesundheitlich fahre ich an der Kante, aber ewig krankschreiben lassen kann ich mich auch nicht, da ich nicht verbeamtet bin.

    This! :thumbup:

    Wobei ich halt zufrieden bin mit "die SuS haben was gelernt und vielleicht hatten sie auch Spaß". Da muss nicht immer ein Feuerwerk gezündet werden, die SuS sind auch oft ganz froh, wenn man das nicht macht.

    Das ist auch meine Erfahrung. :_o_)

    Generell kann man sowas aber wunderbar an Elternsprecher delegieren, dass die das "im Namen mehrerer Eltern" mal ansprechen.

    Und genau DAS finde ich z.B. widerlich.

    Da hat eine (!) Mutter Probleme mit meinem Unterricht oder meiner Arbeitsverteilung, und dann wird der Klassenelternsprecher angespitzt, er soll mal "im Namen mehrerer Eltern" nachbohren? Mal davon abgesehen, dass es schlicht und ergreifend gelogen ist (eine Mutter ist nicht "mehrere Eltern"), mag ich dieses feige Vorgehen nicht. Wer meckern kann, sollte auch den Arsch in der Hose haben, sich dazu zu bekennen. Das nennt man - oh Wunder - vertrauensbildende Maßnahme.


    Auch schön die Variante: "Ich würde gerne in Ihrer Sprechstunde mehrere Themen besprechen."

    Punkt. Absatz. Nix weiter.


    Hallo? Welche Themen?

    Zum Unterricht? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.

    Zur Hausaufgabe? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.

    Zur Notengebung? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.

    Aber mach vorher's Maul auf, worum's geht.


    Diese Mütter scheinen nicht auszusterben, die meinen, sie würden mir einen Schreck einjagen, wenn sie sich so wortkarg zur Sprechstunde anmelden und so geheimnisvoll "mehrere Themen" besprechen wollen. ("Hehehe, kann sie mal nachdenken, was sie meiner Meinung nach falsch gemacht hat! gnihihi")


    *gähn* :schlaf:

    Schade um die Gelegenheit zu kopieren oder eine rauchen zu gehen.


    PS: Lehrerin2007 : Das war jetzt übrigens nicht explizit auf dich bezogen!

    Ich hab' da jetzt mehr so allgemein meinen Frust beschrieben.

    Ich hatte nämlich genau so einen Fall vor etwa 4 Wochen - und es hat sich als "much ado about nothing" herausgestellt.

    Da hatten sich ein paar halbgare Weiber in der WhatsApp-Gruppe gegenseitig hochgeschaukelt... und was war? Genau gar nichts. :weissnicht:


    Aber immerhin habe ich den patenten Klassenelternsprecher kennen und schätzen gelernt. :handschlag:

Werbung