Beiträge von FrauFuchs

    Krabappel... Es geht gerade ganz konkret um Handys und nicht darum, dass man grundsätzlich die Schule nicht ernst nimmt. Ich sehe mindestens in der Oberstufe absolut keinen Sinn darin Handys zu verbieten und noch viel weniger sehe ich ein, dass man die den Schülern verbietet, als Lehrer aber fleissig am Smartphone abhängt. Ich empfinde diese Konstellation aus pädagogischer Sicht sehr problematisch, denn genau das führt dazu, dass Jugendliche Schule nicht ernst nehmen, weil sie sich sinnlos gegängelt fühlen. Wenn man sich darauf einigt, dass man eine handyfrei Schule sein will, dann ist das ein Statement hinter dem *alle* zu stehen haben. Sonst ist es nicht mehr als ein Hasenpfurz, den natürlich keiner ernst nimmt.

    woher kommt nur diese anmaßung, wenn der lehrer darf, darf ich auch? sind da unterschiede zwischen schüler und lehrer nicht mehr bekannt, bewusst? aber ja, ich denke lehrer sollten handy auch nur im lehrerzimmer nutzen, also nicht während der aufsicht mails lesen oder so. das ist klar.

    Pause ist nicht Freizeit! Was ist denn das für eine unprofessionelle Äußerung?


    Schulpausen werden für Toilettengänge, Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitsausgleich und Bewegung genutzt.


    Und nicht für spontane Partys, Konsolenspiele oder Spritztouren...

    „Mal ehrlich: Entbrennt (um beim Karbid zu bleiben) sich die Diskussion um Handy-Nutzung in den Schulen tatsächlich immer nur / erst um das Thema Pornos auf Schülerhandys? (Und denkt "die Öffentlichkeit" tatsächlich, dass ein Verbot von Handys auf dem Schulhof zu einem Verschwinden von ungeeigneten Inhalten auf Kinder-/Schülerhandys führen würde„


    Es geht darum, dass die Schüler nicht in den Pausen durch so etwas abgelenkt oder verstört werden.
    Nicht um das allgemeine Verschwinden... das lässt sich nicht machen.


    Wieso werden diese Sachen hier vermischt?

    Also würdet ihr mir raten nur Lehrer zu werden, wenn man komplett hinter Kindern steht und enorm belastungsfähig ist?


    Mich würde auch interessieren, wie ihr zu Gemeinschaftsschule steht? An sich ist das ja nochmals ein erheblicher Aufwandszuschlag? (wenn man auf drei Niveaustufen Unterricht vorbereiten muss).


    Gibts auch gute Bücher, aus welchen man Unterrichtsmaterial auch mal entnehmen kann? Gerade in Mathematik müsste es sich doch anbieten?

    Belastbar auf jeden Fall. Ob die Gemeinschaftsschule wirklich kommt, steht in den Sternen. Ich hoffe nicht. Die Eltern wollen es auch nicht, daher wird es höchstens ein Experiment, für das eigentlich momentan keine Zeit ist. Drei Niveaustufen pro Stunde sind nicht realistisch. Erst recht nicht in eigener Vorbereitung. Selbstverständlich nimmst du die Schulbücher.

    Ist es möglich selbst die chaotischsten Klassen ruhig zu kriegen? Gibt es eine Technik guten Unterrichts?


    Ich würde gerne hier Tipps von Lehrern sammeln, die sie im Laufe der Jahre erfahren oder erkannt haben. Gerne mit Begründung oder ohne.


    Einige meiner Epiphanies waren:


    kein Lehrerecho
    sofort mit Reden aufhören, wenn Schüler laut werden
    nur Schüler aufrufen, die sich melden

    Und wie willst du im Zweifel unterscheiden UND nachweisen, dass ein Schüler sein Handy nicht "sinnvoll" genutzt hat, indem er z.B. Mitschüler fotografiert oder sich Gewaltvideos auf dem Pausenhof angeschaut hat? Du darfst das Handy nicht durchsuchen. Jedesmal die Polizei rufen, die dann ebenfalls, wenn keine "Gefahr im Verzug" ist, erst einmal einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss braucht?


    Gruß !

    Ist dir noch nie passiert, dass Schüler dir zeigten, was sie bekommen? Wir durchsuchen nicht die Mobber, sondern lassen uns die Beleidigungen von den Opfern zeigen.

    Auf jeden Fall. Inzwischen machen die Oberschulen sehr viel Berufsvorbereitung.


    Zu wenig geht eigentlich nicht. Viele Schüler scheitern aber an der Suche nach Plätzen oder dem Auftauchen im Betrieb.


    Hier wird nur mit den Augen gerollt, denn es muss ja niemand entlassen oder bezahlt werden. ^^

    Unterscheide zwischen Land und Stadt. Sek1.


    Ich dachte auf dem Land wäre es leichter, war aber nicht so. Dort gibt es durch die landwirtschaftliche Struktur extreme Schulverweigerer und Ablehner. Zudem ist der Ton rüder. Aber man hat auch mehr Sozialdruck durch die fehlende Anonymität.


    In der Stadt hat man mehr soziale Probleme, die Schüler sind aber etwas offener und toleranter.


    Ich bevorzuge Stadt wegen der kulturellen Lebensqualität.


    Der Idealjob für viele Traumtänzer ist Erdkunde/Sport am Gymnasium im Vorort.
    Es gibt zu viele, die auf Gymnasium studieren. Wer wirklich arbeiten will, muss dann irgendwann Grund, Mittel- oder Oberschule machen. Ich würde wieder Sek1 studieren. Gymnasium ist unangenehm überlaufen und ich habe viele Exkommilitonen, die sich durchschlagen mit Vertretungen oder Unijobs, weil es am Gym keine Stellen gibt.

    Wir lassen auch viele versetzen, obwohl zu viele Fünfen da sind.


    Sinn machen leider nur freiwillige Wiederholungen.


    Es ist ein Dilemma, denn durch die erlaubten Fünfen sinkt die Kompetenz der Schüler.


    Die Unis machen es genau so. Momentan schieben wir die Leute bis zum bösen Erwachen im Arbeitsmarkt.
    Die Rückmeldungen aus Unternehmen sind dementsprechend.
    Zudem reduzieren oder geben viele Berufsanfänger ihre Arbeit auf, weil sie mit den Anforderungen völlig überfordert sind. Wir haben zehn Prozent ohne Schulabschluss und 35 Prozent Ausbildungsabbrecher.

    Die Zeit vergeht wirklich sehr schnell. Also ich langweile mich NIE in diesem Job.
    Ich finde es auch sehr gut, früh zu Hause zu sein. Von neun bis 18:00 im Büro sitzen (mit Stunde Pause) finde ich schrecklich. Gut, man hat vermutlich nicht die Lautstärke und den Stress, aber es wäre mir einfach zu lang.


    Negativ am Job: Ich wurde beleidigt (fett), belogen, bestohlen und belästigt. Das gehört dazu. Muss man mit klarkommen. Passiert jedem Lehrer.


    Ich wurde zum Glück noch nie gewalttätig angegangen. Ich kenne Lehrer, die wurden getreten, weil man das Handy vom Tisch nehmen wollte und dabei das Spiel wegdrückte.

    Danke für die obige Zusammenfassung, werde so in der Diskussion argumentieren.


    Es ist tatsächlich unmöglich, dass wir Ethik unterrichten und großschreiben, aber die Schüler unkontrolliert frauenfeindliche (natürlich auch männerfeindliche) Sachen austauschen lassen.


    Leider hinkt mein Bundesland da noch etwas...

    Ich bin ehrlich gesagt für ein Handyverbot an Schulen. Digitale Medien können auch an Tablets unterrichtet werden, die Smartphones meiner Schüler sind schmierig, langsam und brüchig. Sie können nicht moderne ebooks oder webseiten abbilden.

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