Beiträge von Sonnenschein19

    Das muss schließlich jeder mit sich selbst ausmachen, ob rund 50€ Netto mtl. viel oder wenig sind.
    (Gedanklich könnte man damit auch mal so rechnen: 50€ mtl. im Sparplan auf 35 Arbeitsjahre mit einer Anlageart die 3 % erwirtschaftet machen dann auch ca. 36.000€.)


    Ich warne nur davor, vergangenes Unrecht in der Bezahlung als Argument dafür zu nehmen, um zukünftige neue Ungerechtigkeiten klein zu reden.


    Im Übrigen war eben auch der Gedanke, wenn es dauerhaft bei der E12 bleibt, dann ist auch ein Zugang zu A15 verwehrt- ob nun gleich jeder Schulleiter werden will sei mal dahingestellt, aber dann werden die Differenzen natürlich deutlich anders aussehen.


    Hier geht es aber einfach nur darum, eine Berufsentscheidung aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Warum haben sich wohl so viele frustrierte Lehrer mit ihrer miesen Bezahlung abfinden müssen? Richtig, weil ein Berufswechsel, eines einmal ergriffenen und erlernten Berufes in Deutschland leider sehr schwierig ist. Hätten sie Alternativen gefunden, wären sicherlich sehr sehr viele bei E9 irgendwann in einen anderen Beruf gewechselt.


    Deshalb immer Augen auf bei der Berufswahl :)

    Oh mich überrascht nur noch wenig im ÖD :)
    In Sachsen ist es ja soweit gekommen, dass unter Führung der Staatskanzlei sich eine interministerielle Arbeitsgruppe damit beschäftigte, wie man Wertschätzung für die Mitarbeiter umsetzen kann. Das dürfte für jedermann klar machen, wie weit der Karren im Dreck steckt. Wertschätzung dürfte ja wohl das Normalste der Welt sein, was man erwarten darf und das fängt allemal beim Geld an.


    Ich denke, dass hier viele dabei sind, die aber noch kein realistisches Bild vom ÖD haben. Den wahren Eindruck erhält man leider erst wenn man mitten drin ist, das kann sich jemand von außen in seiner Dimension m.E. kaum vorstellen.



    Ich halte es für absolut unvertretbar, (jungen) Leuten hier ggf. Illusionen zu verkaufen, damit diese dann nach spätestens 5 Jahren völlig frustriert auf den Renteneintritt warten.


    Im Zweifel kann es wirklich besser sein, im alten Job die Zähne zusammen zu beißen, bevor man mit falschen Erwartungen zum Seiteneinstieg greift.


    Karriereweg oder "Karriere weg" bedeutet folgendes:


    Viele könnten erwarten "automatisch" irgendwann in die E13 aufzusteigen oder gar verbeamtet zu werden. Faktisch dürfte eher der Fall eintreten, dass sie dauerhaft in der E12 verbleiben und als Trottel vom Dienst diesselben Aufgaben wie ihre Kollegen mit E13 machen dürfen.


    Es könnte auch sein, dass der ein oder andere erhofft, mal Schulleiter zu werden. Auch das könnte sich als Fehleinschätzung erweisen.


    Wer mit seiner E12 dauerhaft zufrieden ist, für den ist das aber alles völlig ok. Persönlich würde es mich nur irgendwann ziemlich wurmen, gleiche Arbeit ohne gleiches Geld zu leisten.


    Wer sich also dauerhaft gern verheizen lässt oder gaaaaanz viel Eigenmotivation und Weltverbesserungsdrang innehat, der greift zu.


    Ansonsten dürfte das Fazit m.E. eher sein. Wer nicht gerade arbeitslos ist oder akut davon bedroht sollte lieber zweimal nachdenken und VORAB die richtigen Fragen stellen und auf KONKRETE, schriftliche Antworten drängen.


    Und bleiben diese dann aus, ist das ein erster Fingerzeig im ÖD... :) (Nix verschriftlichen...)

    4. Fehler im System:


    Wer Vollehrer werden will und damit die E13 bzw. A13 erreichen will muss ein Zweites Unterrichtsfach vorweisen. Es sind aber nur die Fächer studierbar, die auch von den Unis Lpz, DD, C angeboten werden. D.h. wer Ethik oder Gemeinschaftskunde unterrichten will als Zweitfach hat Pech, die werden nicht formal angeboten. Wer hofft, dass Teilleistungen angerechnet werden können für die diese Fächer aus einem anderen Studienfach liegt zwar richtig, damit aber das ganze als vollwertiges Fach angerechnet werden kann müsstet ihr in Eigenregie die fehlenden Module herausfinden und in EIGENREGIE und EIGENFINANZIERUNG nachstudieren. Das Seiteneinstiegsprogramm hat solche Situationen schlicht weg nicht bedacht!!! Und je komplizierter das im Einzelfall wird, umso höher ist die Chance dass ein "einfacherer Bewerber" einfach beworzugt wird, damit s. o. die Stelle schnell besetztw erden kann. Man wird als wie im ÖD üblich keine vernünftige Einzelfallbetrachtung machen. Achso und das LaSuB hat dafür nix vorbereitet und verweist an eure Uni ggf.


    5. Fehler im System:


    Im Nachgang des Einstellungsgesprächs habt ihr ca. 3 tage Zeit um zuzustimmen. S. o. man baut Druck auf ohne dass wichtige Fragen aber geklärt wurden. Ihr habt nicht einmal Kontakt mit dem Schulleiter der Einsatzschule aufnehmen können, der weiß auch gar nicht, der bekommt die Seiteneinsteiger nämlich auch einfach vor die Nase gesetzt und muss sehen wie er damit umgeht. Und der Schulleiter ist dann aber euer Dienstvorgesetzter! Überlegt genau, ob ihr auch sonst einen Job im Leben annehmt, wo ihr euren eigentlichen Chef, der später auch über eure Probezeit und Karriere entscheidet, noch nie gesehen oder gesprochen habt???


    6. Fehler im System:


    Sofern ihr ein Zweitfach studieren könnt, d.h. sofern es an den Unis im Rahmen des Seiteneinstiegsprogramms angeboten wird, müsst ihr euch auch dafür erst bewerben. D.h. Wieder kein Automatismus und wider im Zweifel Willkür und Notsituationen, die keine zeitnahe Weiterqualifizierung ermöglichen.


    Und jetzt eine Denksportaufgabe: Wie erfreut, wird eurer Dienstvorgesetzter / Schulleiter sein, wenn ihr gleich wieder an die Uni wollt und er die gerade erst geschlossene Lücke im Personal wieder auffüllen muss, weil ihr 2 Tage an der Uni seid??? Könnte es sein,d ass er sowohl Eurer Bewerbung zum Referandariat als auch zum Fachstudium etwas abschlägig beantwortet oder einfach liegen lässt oder anderweitig verzögert?



    7. Fehler im System:


    Ihr werdet im Einstellungsgespräch gleich gefragt, ob ihr euch auch andere Fächer vorstellen könnt zu unterrichten, da als "Ein-Fach-Lehrer" der Umfang einer Vollzeitstelle nicht gefüllt werden kann. D.h. im Klartext: Sowie es jetzt schon ist muss fachfremd unterrichtet werden, weil das Personal fehlt. Ihr unterrichtet dann zwar mindestens 2 Fächer aber ihr werdet logischerweise nur mit E12 bezahlt!!



    8. Fehler im System:


    Die Verbeamtung bekommt ihr nur als Vollehrer mit 2 Fächern und wenn ihr altersmäßig noch dafür in Frage kommt sowie der Arzt sein ok gibt.


    Jetzt überlegt mal bei Euch, unter dem o.g. wie sehr sich eine Verzögerung ergeben kann, weil ihr nicht gleich ins Referendariat kommt und nicht nahtlos ein Fachstudium aufnehmen könnt? Übrigens kann man sowas auch behindern politisch, wenn einfach "nicht genug Ausbildungskapazitäten da sind".


    Zudem muss für ein Fachstudium an den Unis auch eine gewisse Anzahl zusammenkommen, ansonsten kann es auch zu Problemen kommen, dass zu gegebener Zeit kein Studium grad möglich ist.


    Könnte es auch sein, dass eigentlich gar keiner ein Interesse daran hat, dass ihr später statt E12 eine E/A13 bekommt weil ihr sowieso dazu verdonnert mind. 2 Fächer auch fachfremd ggf. zu unterrichten? Ihr seid dann ja gefangen und so schnell wird sich kaum ein Alternativjob in der freien Wirtschaft für (verbrauchte) Lehrer wieder ergeben.


    Liebe Leute überlegt euch gut, ob es sich nach den rosigen Versprechungen dann später nicht als eine ganz bittere Pille erweist.


    Von den Herausforderungen und teilweise völlig überzogenen Erwartungen an Lehrer und zwar von allen Seiten will ich mal gar nicht reden,das muss ohnehin schon jeder selber entschieden haben.

    Ein Kurzbericht und eine kleine Warnung:


    Liebe Seiteneinstiegsanwärter, es ist beim Seiteneinstieg wie immer im öffentlichen Dienst, in dem ich nun schon viele Jahre tätig bin: Es wird immer erst dann, Personal in Masse eingestellt, wenn es wirklich brennt und die Situation eigentlich noch viel schlimmer ist als bislang kommuniziert.


    Genau unter dieser Erwartungshaltung solltet ihr hier herangehen und euch schon vorab viele Illusionen über einen tollen Berufseinstieg und erhoffte Karrieremöglichkeiten aus dem Kopf schlagen.


    Das Seiteneinstiegsprogramm ist ein Notbehelf, weil man dringend in der Öffentlichkeit vermitteln muss, dass politisch zugesicherte Stellen - in Form von Stellenzusicherungen in den Haushalten des zuständigen Ministeriums - auch unbedingt besetzt werden müssen.


    Politisch sieht es doch derzeit für die jeweiligen Regierungen mit ihren Bildungsministeren ziemlich ungut aus. Es gilt daher unbedingt "Druck aus dem Kessel zu nehmen". Wer denkt, dass Schule unpolitisch ist, der irrt leider gewaltig.


    Seit Jahren gehen die Lehrer auf dem Zahnfleich, Stundenausfalldaten werden geschönt ( z.B. weil faktische Ausfallstunden nicht als solche deklariert werden, Lehrer unterrichten fachfremd ohne Qualifizierung für das jeweilige Fach, Langzeitkranke belasten zusätzlich wegen Burnout , Frühverrentungen etc.). Die Qualität der Bildung hat enorm gelitten, Stundenzahlen werden gekürzt um die Lehrermisere zu verschleiern usw.


    In diese tolle Situation kommt nun das Seiteneinstiegsprogramm als Notlösung hinein - und macht euch bewusst es ist eine Notlösung mit enormen Auswirkungen auf eure erhofften Karriereperspektiven und euer Berufsleben! Ihr seid und werdet ggf. immer Lehrer zweiter Klasse sein und bleiben!


    In den Finanzministerien wird ohnehin argwöhnisch beäugt, dass man so viele Leher gar nicht mehr braucht, weil perspektivisch die Schülerzahlen doch eh wieder sinken. Zudem musste man mit knirschenden Zähnen auch noch die Verbeamtung akzeptieren sowie die Höhergruppierungen in E/A13, damit der Frust der "alten" Lehrer nicht noch größer wird.


    Jetzt konkret zum Seiteneinstieg und zum "Informationsgespräch":


    Das Gespräch war ein Einstellungsgespräch, d.h. man hatte schon klar ausgewählt und eine Einstellungszusage erteilt ( ohne dass aber Arbeitsvertrag vorliegt, da der erst durch Personalräte genehmigt werden muss, etc.). Es wurde auch nicht gefragt, warum wieso etc. Man war schon auserkoren und es ging darum, die Formalia zu erläutern.


    Das Gespräch fand unter Anwesenheit weiterer angedachter Kandidaten statt, die aber für andere Schulen eine Zusage erhielten - also keien Konkurrenzsituation.


    1. Fehler im System:


    Einstellungsgespräche sind Personalgespräche und haben bitte Vertraulichkeit zu wahren. Es geht gar nicht, dass es als Massenabfertigung unter Anwesenheit Dritter abläuft - No-Go. aber es zeigt wie der ÖD mittlerweile verdummt ist.


    Es wurde dabei bereits schulkonkret gesagt, wer wohin soll und ob man das möchte - Alternative wurden eigentlich nicht erwogen.


    Das Ziel des LaSuB als nachgeordneten Behörde des Bildungsministeriums ist es den politischen Auftrag umzusetzen und der heißt "Stellen besetzten egal mit wem und Druck der Öffentlichkeit bändigen".


    Schlimmer als unfähige Leute im System zu haben ist, wenn sich der zuständige Minister hinstellen muss und zugeben muss, das bei Weitem nicht alle Stellen besetzt werden konnten.


    Das LaSuB ist hier wie so oft im ÖD ein "Jäger der verlorenen Seelen". Mir sei bitte der Ausdruckt verziehen, er ist keine Wertung der persönlichen Leistungen und Anstrengungen. Aber natürlich wird eine Drucksituaition erzeugt. Derjenige, der in einem befristeten Vertrag festhängt wird eher geneigt sein, Zugeständnisse hinzunehmen als Personen, die unbefristet sind etc.


    Zu beachten:


    1. Ein jeder sollte sich - sofern im unbefristeten Verhältnis beschäftigt - überlegen ob er wieder 6 Monate Probezeit eingehen will!


    2. Solange ihr keinen Arbeitsvertrag unterzeichnet habt, habt ihr faktisch gar nix! Lediglich eine Einstellungszusage, die auch verschriftlicht vorliegt habt ihr in Händen. Sollte aber der Personalrat dagegen sein - aus welchen Gründen auch immer - habt ihr das Nachsehen, wenn ihr schon euren alten Job gekündigt habt. Hier sollte ein Jeder selebr überlegen, wieviel Vertrauen er schenken mag und inwieweit Familie und Co sonst ohne Geld dastehen könnten.


    3. Das ganze läuft alles total kurzfristig und ist für jene, die im Job stehen faktisch nur über Auflösungsvertrag mit bisherigem Arbeitgeber zu ermöglichen.



    2. Fehler im System:


    Wenn Ihr die Zusage als "Ein-Fach-Lehrer" erhaltet, d.h. ein Studienfach wird anerkannt, werdet ihr sofort mit E12 in Erfahrungsstufe 1 eingestellt unbefristet. Nach 3 Monate Einstiegsfortbildung gehts dann unmittelbar in die Klasse zum unterrichten.


    Für das Referendariat müsst ihr euch auf dem Dienstweg BEWERBEN! D.h. es gibt keinen Automatismus. Im Zweifel unterrichtet ihr aufgrund der Notlage Jahr um Jahr und irgendwann dürft ihr das machen. Ihr müsst es aber irgendwann machen, weil dazu verpflichtet ihr euch schriftlich schon in dem Einstellungsgespräch. Nur wann ist die Frage. Also ohne pädagogische Zusatzbildung wurschtelt ihr vor euch hin und könnt nur auf liebe Kollegen hoffen, die euch die größten Fettnäpfchen ersparen. Siehe oben, wie motiviert so mancher "Altlehrer" wohl sein könnte derzeit.......


    3. Fehler im System:


    Erfahrungsstufen: Ihr bekommt Stufe 1 in der E12!! Inwieweit eine Vortätigkeit als Lehrer zu einer höheren Stufenzuordnung führt ist Ermessen des Arbeitgebers. Eine Anerkennung der Erfahrungsstufen aus bisherigen Tätigkeiten im ÖD wird ausfallen, da nur gleichartige Tätigkeiten zu Stufenanrechnungen führen können - schaut im TV nach!! Wer also im ÖD ist und schon einige Erfahrungsstufen gesammelt hat, erlebt ein ganz böses Erwachen!!!!

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