Beiträge von Merida

    Also würdet ihr mir raten nur Lehrer zu werden, wenn man komplett hinter Kindern steht und enorm belastungsfähig ist?

    Mach doch einfach wirklich ein Praktikum. Ich werde ab Oktober mit dem Studieren (Lehramt) anfangen, obwohl ich mir auch nicht zu 100pro sicher war/bin. Natürlich hört man die ganzen, abschreckenden Geschichten etc, aber trotzdem bringen dir eine Millionen positive Erfahrungsberichte nicht, wenn du nicht selbst in der Situation bist.


    Ich persönlich habe beschlossen, ein Praktikum vor meinem Studium zu machen, damit ich jetzt schon anfange, Praxiserfahrung zu sammeln/die Arbeit zu sehen. Lieber früh merken, was Sache ist, als später in 20 Jahren. Und schau, innerhalb einer Woche ohne Bewerbung habe ich einen Platz für September bekommen. Das kannst du auch.


    Nicht viel nachdenken, einfach machen.

    Was ich daher sehr schade finde an deinem Post ist, dass du ausschließlich den Lehrern die Schuld gibst

    Tut mir leid, das sollte niemals so rüber kommen! Ich gebe meinem Kurs die Schuld, haha. Nein, mal im Ernst: Es war eher ein Zusammenspiel an Gründen.
    Gerade meine Lehrer in den Naturwissenschaften waren mir sehr wichtig & mag ich alle sehr. Die haben sich wahnsinnig angestrengt & es hat teilweise trotzdem nicht geklappt.


    Warum plötzlich der Unterschied kam: Ich habe den falschen Kurs gewählt^^


    Gerade von sehr guten Schülern erwarte ich jedoch, dass sie sich im Unterricht anders zu beschäftigen wissen als zu schlafen oder zu essen wenn es für sie "zu einfach" ist.

    Das war nicht Alltag, sollte aber die Ausmaße aufzeigen. Da ich eben weiß, dass man als Schüler sowas nicht machen sollte. Ich habe halt wirklich alles gemacht (z.B.: Auch mal im Chemieunterricht recherchiert, aus welcher Zeit der eine Baukasten stammt.).


    Eine Motivation den Lehrerberuf zu ergreifen ist es sicher, es "besser zu machen".

    Nein, das ist tatsächlich keine Motivation. Wie gesagt, das war eher ein Grund, warum ich es nicht wollte. Eben weil ich gesehen habe, wie meine Lehrer teilweise selbst überfordert waren. Egal, was man machte: geholfen hat es nicht. Eben weil viele Schüler die Haltung "ich bin zu dumm" hatten.


    Ich wollte gerne wissen, ob es halt überhaupt möglich ist.^^


    Danke für den Beitrag. Ich werde nicht auf jeden Beitrag so ausführlich antworten, wollte aber Missverständnisse vermeiden. Ich glaube, ich wirke tatsächlich etwas anders als geplant.

    Ich habe dir eine PN geschickt. :D


    Mein primäres Problem in meiner Schulzeit war tatsächlich meine Klasse. (Fast) alle Lehrer, die betroffen waren, hatte ich vorher in anderen Kursen/Klassen. Sie haben sich alle der Klasse angepasst.


    Konkrete Wünsche & Ziele habe ich nicht. Ich bin auch nicht der Meinung, dass in solchen Fällen jede Stunde spannend für mich sein muss. Aber ab und zu wäre es schön.


    Nur in Physik wurde in 3 Jahren einmal ein Thema eine Woche lang länger behandelt, weil ich mir im Unterricht eine Vertiefung gewünscht habe. Im Endeffekt sind die Stunden trotzdem als "Wir wiederholen Ableitung" geendet.


    Was man machen kann: Man hat eine Stunde, wo man den Inhalt (mehr oder weniger) rasch lernt. Also, an Lehrplan halten und den Stoff vermitteln. In der anderen Stunde werden alle Grundlagen wiederholt & die Aufgaben ausführlich beendet. Wir hatten jeweils 3 oder 4 Stunden die betroffenen Fächer. Das wäre in einer Woche quasi ein Pendel. Selbst das muss nicht mega schnell sein, aber es sollte überhaupt voran kommen.
    Das, was mir spontan einfällt..


    Ich hatte mal den Fall, dass ich mich die nächsten Stunden nicht mehr melden sollte, da ich bereits wusste wie Benzol mit Benzolring aussieht. Ich würde zu viel spoilern. Tut mir leid, dass ich nach 5 Jahren Chemieunterricht sowas zufällig mitkriege.


    Was man noch machen kann, weiß ich nicht. Das werde ich später noch alles lernen. Ich halte es aber für recht aufwendig und manchmal unrealistisch. Daher stehe ich Gemeinschaftsschulen gegenüber mit vollstem Respekt, weil die Lehrer dort ständig differenzieren müssen.


    Ansonsten gibt es noch allgemeine Probleme:
    - Der Lehrer lässt sich sehr schnell ablenken. Daher wird mal eine komplette Stunde mit zum Beispiel über Reden von Star Wars verbracht.
    - An meiner Schule gibt es entweder mega schwache Klassen oder mega starke. Ausgleich wäre schön.
    - Aufgrund Lehrermangels mussten Kurse zusammen gelegt werden.

    Hallo liebes Forum,


    ich als (angehender) Student kann diese Frage eigentlich nur aus Schülerperspektive beantworten & habe auch keine Erfahrung als Lehrperson. Dennoch interessiert mich dieses Anliegen sehr, sodass ich mich nach langem Zögern doch entschlossen habe, diesen Thread zu eröffnen.


    Lange war ich bei der folgenden Thematik überzeugt: Wenn es darum geht, leistungsschwache Schüler zu fördern oder leistungsstarke Schüler zu fordern, sollte erst einmal der Fokus auf den Schwächeren liegen. Schließlich kann der Stärkere sich erst einmal selbst behelfen.


    Dann kam ich in die Oberstufe. Jahrelang war ich in sehr leistungsstarken Klassen und wurde reichlich gefördert. Plötzlich stehe ich in einer sehr leistungsschwachen Klasse, wo die Schüler, die die Naturwissenschaft freiwillig gewählt haben, absolut kein Interesse am Fach besitzen. Das Niveau war wahnsinnig gering. - Ich habe in der Mittelstufe in 90 Minuten deutlich, deutlich (!), mehr gelernt.


    Beispiel Mathe: Wir haben pro Stunde nur 1 bis 2 sehr einfache Aufgaben geschafft, da die Mehrheit überfordert war. Mein Lehrer war wahnsinnig geduldig und hat alles mindestens 5 mal pro Stunde wiederholt. Ich selbst war nach nicht einmal paar Minuten fertig und saß brav auf meinem Platz. Die restlichen Minuten - zumindest solange bis ich angefangen habe, Lehrer Nummer 2 im Raum zu spielen.


    Ich wollte es nie offen absprechen, da ich nicht als arrogant gelten wollte und Angst hatte, dass der Lehrer dann noch mehr Erwartungen an mich hat.


    Er hatte mir schon immer Freiheiten gelassen. In Mathe konnte ich alles: Schlafen, Essen, Hausaufgaben für andere Fächer erledigen....es wurde toleriert.


    In Chemie wusste in Q1 ein Schüler, der tatsächlich eine 1 in Chemie hatte, nicht, was Wasserstoffbrückenbindungen sind. Der gleiche Schüler hat ein halbes Jahr später vor lauter Klasse beim Lehrer um Erlaubnis gefragt, ob man Reaktionsgleichungen nicht aus unserem Lehrplan nehmen könnte, weil ja angeblich alle Schüler aus der Klasse nichts mit denen anfangen könnte. Wurde teilweise gemacht.


    Ich könnte noch ganz viele Geschichten erzählen - gerade auch über Physik & Chemie. Eigentlich kann ich eine sehr lange Liste erstellen. Unsere Lehrer waren nicht selten überfordert mit uns.^^


    Was mit mir geschah: Ich wurde in diesen Fächern deutlich schlechter und habe angefangen, die Fächer zu hassen, da der Unterricht halt...echt langweilig war. Nicht von der Gestaltung, ich mag meine Lehrer & deren Art, sondern einfach deswegen, weil ständig und ständig alles wiederholt worden ist, die Klausuren keine fordernden Aufgaben hatten & man theoretisch das Buch abschreiben konnte und wir nie in die Tiefe gingen (der Parallelkurs mit gleichem Lehrer schon!).


    Nun sehe ich & lerne ich: Lehrer haben sowieso große Probleme mit leistungsschwachen Schülern. Man muss sich um die Schüler kümmern, die Hilfe brauchen! Man muss alle mitnehmen. Die Intoleranz einiger Schüler wird eh unterschätzt. Als Lehrer will man auch nicht (was eine Überraschung), dass die Schüler mega schlecht in Klausuren sind. Das durfte ich auch merken. ^^


    Ich frage mich, woher man die Zeit dafür nehmen soll. Meine Lehrer waren alle bemüht, die Schwächsten mitzunehmen. Das mussten sie auch. Ich war leider das "Opfer", welches dann gebracht wurde.


    Tatsächlich war das der Grund, warum ich zeitweise doch kein Lehramt wollte, weil ich tatsächlich sehr, sehr unglücklich war. Ich weiß, dass ich die harte Realität sowieso kennenlernen werde & ich mir keine Träume & Ideale ausdenken muss. Man wird nie allen gerecht.


    Daher frage ich mich: Wie geht ihr mit leistungsstarken Schülern um? Schafft ihr es von den Kapazitäten überhaupt?


    Manchmal wird von Lehren viel zu viele Aufgaben gleichzeitig verlangt - daran gehen manche kaputt. Ein Fehler, denke ich.


    Liebe Grüße
    Merida


    Es ist gerade bei mir 4 Uhr nachts & ich sitze am Handy: Für sprachliche Fehler oder Auslassen von Wörtern mag ich mich entschuldigen!

    Danke für eure Kommentare!


    Mikael schrieb:Die Kollegen mit zwei experimentellen Fächern kommen kaum aus ihren Unterrichtsräumen / Sammlungen heraus, da es immer was vorzubereiten, aufzuräumen usw. gibt. Nur als "Einsiedler-Typ" wird man wahrscheinlich glücklich damit.
    [/quote]Ja, das weiß ich. Das hat mir auch mein Bio - Lehrer gesagt: Man dürfe das nicht unterschätzen, wie anstrengend und nervig es sein kann. Daher hat er als Zweitfach auch Geo.


    Momentan interessiert mich das tatsächlich nicht.


    Mit zwei Kurzfächern wird man sehr viele Lerngruppen unterrichten müssen, im Extremfall 12 unterschiedliche, lernt also im Schuljahr bis zu 300 neue Schülerinnen und Schüler kennen. Da muss man schon den Charakter für haben.

    Ich weiß, ich weiß.
    Mein Chemielehrer hat das große Glück, letztes Jahr 3 neue Chemiekurse in einem Jahrgang (!) bekommen zu haben. Ich habe damals schon gemerkt, dass man dauernd in Verwirrung kommt, was man wie in welchem Kurs gemacht hat. Wir waren zwei Parallelkurse.


    Die Ausstattung vieler Schulen im naturwissenschaftlichen Bereich ist oft unterirdisch, besonders wenn der Schulträger kein Geld hat. All die modernen und tollen Geräte, die man aus dem Studium vielleicht kennt und die selbst in der letzten Industrie-Klitsche mittlerweile Standard sind, bleiben für die meisten Schulen unerreichbar. Wer allerdings ein MacGyver-Typ ist, der selbst aus einer alten Blechdose, Paketband und einer 9V-Batterie einen Quantencomputer zusammenschraubt, der wird an der Schule zufrieden sein...

    Jaaa.... *hust*
    Unsere Schule hatte das Talent, Geld in falsche Gebiete zu investieren.


    Ach ja, der Grund für die "zu wenigen naturwissenschaftlichen Lehrer" ist natürlich die grottenschlechte Bezahlung der Schulen im Vergleich zur Industrie für Naturwissenschaftler

    Ich denke, es kommt drauf an. Manche reinen Naturwissenschaftler verdienen mehr, manche auch nicht. Ich wollte eigentlich Chemie rein studieren, habe mir aber dann die Frage gestellt: Was willst du damit machen?
    Selbst wenn die meisten Schüler dermaßen uninteressiert sind und Schulchemie im Vergleich zum Studium nichts ist, mag ich an die Schule. Es ist dermaßen schön, bei Kindern Begeisterung für ein Fach zu entfachen und einfach mal für sie da zu sein. Ich | 18 Jahre | hat vor nem Monat die Schule verlassen, um bald wieder zurück zu kehren.


    Die Tatsache, dass ich sehr wenige Aufstiegschancen habe und ich in der Wirtschaft mehr verdienen könnte, demotiviert mich bzw. ist schade. Trotzdem soll Geld nicht mein Leben bestimmen und in der Schule fehlt es an guten Lehrern. Vielleicht bin/werde ich ja einer.


    Ich drück dir die Daumen für positive Bescheide und wünsche dir viel Erfolg und Spaß im Studium!

    Jemand mit Chemie und Physik. :3
    Es gibt so wenige Lehrer mit dieser Kombi.


    Bezüglich Klassenlehrer: Ich könnte in der Oberstufe Profillehrer werden oder ganz Klassenlehrer. Das geht in meinem Bundesland. Ich mag allgemein, die Schüler während des Abiturs begleiten -> daher Gymnasium
    Jedoch interessieren mich die Kleinen ebenfalls. Chemie und Physik in der Grundschule ist zum Beispiel nicht wirklich gesucht xD


    Wie gesagt, mir ist bewusst, dass die Kombi nicht mega gut ist und seine Schwächen hat. Aber ich hänge an den Fächern. Vielleicht nehme ich noch dazu ein Ergänzungsfach. Mathe wäre bei mir denkbar. Aber Chemie, Physik und Mathe ist auch wirklich...nicht ohne. Dafür muss ich Physik und Chemie gut meistern. Wir schauen einfach was passiert. :)

    Also, für mich steht Chemie als Fach zu 100% fest. Es ist halt mein Herzensfach und ich möchte es gerne unterrichten. Bio und Physik werde ich daher niemals in der Kombi unterrichten. Ich weiß, dass ich an einer Uni auch Probleme mit Chemie & Physik hätte, eben weil man es nicht alles unter einem Hut kriegt. Bei der anderen eher nicht. :)


    Ich könnte auch Mathe und Chemie nehmen und wäre damit besser dran. Ich mag zum Beispiel auch 5 u. 6 Klässler unterrichten und auch da Kl sein. Aber im Vergleich zu Physik hätte ich im Studium weniger Spaß, denk ich.

    Hallo,


    Chemie und Physik klingt spannend.
    Viel Glück mit deinen Bescheiden, das wird bestimmt!

    Denke ich eigentlich auch. Ich habe mich auch auf Bio beworben. Ich weiß nicht, wenn ich auch für Bio angenommen werde, ob ich trotzdem noch Physik nehmen will. Jedoch meint mein Herz Chemie und Physik - auch wenn die Kombi unpraktisch ist. :(


    Ja, Chemie & Physik klingt wirklich spannend, aber auch nach viel Arbeit ... viel Spass und Erfolg dabei! :)

    Ja, das ist mir bewusst. Aber mal schauen. Danke. :3


    Es gibt viel zu wenig naturwissenschaftliche Lehrer. :)

    Das habe ich auch gemerkt. Das muss man wohl ändern. :)

    Hallo,


    ich bin noch kein Student, aber ich habe mich trotzdem mal als solcher makiert. Sehr böse von mir :)


    Nichtsdestotrotz werde ich ab Oktober mein Chemie - Lehramt - Studium beginnen. Zweitfach wird wahrscheinlich Physik sein! Natürlich auch nur, wenn ich meine Bescheide kriege.


    Daher taumele ich hier und lese hier und da mal Diskussionen mit. Ich freue mich!


    Liebe Grüße
    Merida

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