Beiträge von Haubsi1975

    Never ever führe ich mit denen aufs Meer!

    Werde ich auch nicht machen. Und auch in Zukunft keine Klassenfahrt mehr. Meinem Kind geht es übrigens, nachdem es am Freitag auch krank war, immer noch nicht gut. Es bringt jetzt aber auch nichts, sich endlich über x und y aufzuregen. Ich werde das Beste daraus machen, bleibt mir ja auch nichts anderes übrig. Ein gutes Gefühl habe ich indes nicht mehr bei der ganzen Sache. Als wir eben über abends weggehen sprachen in unserer Videokonferenz, meinten die anderen Lehrer, dass wir einfach sagen sollten, dass die SuS weder alleine schwimmen gehen dürften noch Sonstiges. Und das wir für ihr Abendprogramm ohne uns keine Gewähr übernehmen. Fakt ist, so scheint mir, dass die anderen beiden Lehrer nicht wirklich wissen, was erlaubt ist und was nicht. Und da wir am Montag fahren, kann ich jetzt auch nicht mehr die Gewerkschaft um Rat fragen. Nach dem hin und her unseres Schulleiters bei der Kajakfahrt scheint der auch nicht wirklich rechtlich informiert zu sein....

    Vielleicht sind nicht die Dinge, die passieren, merkwürdig, sondern die Wahrnehmung. Ich habe keine Ahnung, warum der Kollege abgesprungen ist, aber dagegen schon einige Threads der TE verfolgt.

    Klar - und ich bin jetzt wieder die böse Quereinsteigerin, die sich über "normale Lehrkräfte" aufregt. Und ja, das tue ich. Und das zu Recht. Wobei mir in diesem Fall viele auch aus dem Kollegium gesagt haben, dass der abspringende Kollege das schon öfter gemacht hätte so kurzfristig. Ich wusste das halt nicht, sonst hätte ich mich nicht auf die Klassenfahrt mit ihm eingelassen. Hätte sich ein Schüler so verhalten, wir hätten nur mit dem Kopf geschüttelt.


    Ich lerne langsam erst dazu und das Verhalten so einiger Kollegen und der Schulleitung führt dazu, dass viele fähige Kollegen jetzt schon um die Versetzung baten. Schade eigentlich, dass man so gar keine Lust mehr hat, sich zu engagieren.

    Ja, ich weiß - sehr doof von uns. Das Schlimme: Wir haben uns mitreißen lassen, hätten gut "nein" sagen können. Aber jetzt isses zu spät.

    Zur Erklärung noch: Die anderen Aktivitäten sind alle auf dem Land, die Unterkunft ist auch sehr weit vom Meer entfernt.

    Der Deutsche Rettungsschwimmer Bronze reicht nach der VV für die Aufsicht an einem ungefährlichen Strand. Für die Kajakfahrt auf dem Meer sicherlich nicht. Aber kann ja sein, dass die Guides ein ausreichendes und aktuelles Zertifikat haben. Der Veranstalter hat natürlich ein Interesse daran, dass die Tour nicht abgesagt wird. Ich würde auf jeden Fall genauer nachfassen.

    Die Kajakfahrt ist ohnehin schon bezahlt ... wir würden sie ansonsten höchstens absagen müssen.

    Mir geht es gerade nicht besonders gut mental.

    Bezeichnend ist, dass der absagende Kollege Vollzeitkraft ist, während die Kollegin und ich Teilzeitkräfte sind (einer der besten Dinge, die ich im letzten Schuljahr noch umgesetzt hatte, war meine Teilzeit, ich bin auf 75 % gegangen).

    Die Guides haben den Rettungsschwimmer laut Auskunft unseres Veranstalters - würde ja dann doch gehen, oder? Ich blicke nicht mehr durch...

    Selbstüberschätzung, Fahrlässigkeit, Ignoranz und Dummheit, verstehe, die sind natürlich schlechte Ratgeber in rechtlichen Fragen.

    Was ärgerlich ist auch, dass jetzt der nicht mitfahrende Lehrer den SuS geschrieben hat: "Liebe Leute, die Kajaktour entfällt jetzt doch nicht, alle Guides vor Ort haben den Rettungsschwimmer, ich wünsche euch daher viel Spaß."

    Na prima.

    Wie sollen wir uns jetzt (noch) positionieren, ohne nicht den Ärger der SuS auf uns zu ziehen?

    Es ist meines Erachtens vollkommen egal, ob die Schüler volljährig sind oder nicht. Dir wird immer eine Mitverantwortung zugesprochen werden, wenn etwas passiert. (In unserem Fall war es sogar so, dass der betroffene Kollege die Schulveranstaltung offiziell beendet hatte. Er dachte, die Schüler sind jetzt halt in ihrer "Freizeit" noch am See... Er war nicht einmal mehr vor Ort, als es passierte... Hat alles nicht geholfen vor Gericht.)


    Mein Rat: Wenn ihr diese Fahrt ans Meer durchführen müsst, weil jetzt eben gebucht und bezahlt, etc. erginge von mir ein ganz klares Badeverbot. Auch in der Freizeit.

    Update: Die eine Lehrerin war heute auf Wunsch einzelner SuS nochmal beim Schulleiter: Jetzt hat man beim Veranstalter vor Ort nachgefragt, ob die die Verantwortung bei der Kajaktour übernehmen würden. Ja, würden sie. Jetzt hat der Schulleiter doch die Kajaktour bewilligt. Aber das ist doch Banane,oder? Verantwortlich sind letztlich doch immer noch wir, oder?

    Es hilft vielleicht nicht direkt, aber wir hatten an der Schule mal einen Badeunfall (vor x Jahren). Der Kollege der dabei war bekam eine nicht unerhebliche Freiheitsstrafe und ist demzufolge heute auch kein Lehrer mehr. Seither sind alle Fahrten die auch nur irgendwie ans Wasser gehen streng verboten.


    (Klar, wenn man es so sieht, könnte man keine einzige Fahrt mehr anbieten, da immer was passieren kann.)


    Mir persönlich wäre es zu heikel.

    Oh krass - weil generell am Meer sind wir ja sowieso. Was etwas Erleichterung bringt ist die Tatsache, dass alle Schüler volljährig sind inzwischen (ist die MSS 13).

    Das ist die einzig richtige Entscheidung aus Leitungssicht.

    Deinen Frust kann ich absolut nachvollziehen. Denk aber immer dran, dass man nicht jeden Grund mit den Kollegen teilen will.

    Mich stört auch nicht so sehr der Grund (=er denkt, er würde seinen kleinen Sohn zu sehr vermissen; die andere Lehrerin neben mir hat so wie ich auch ein kleines Kind, da sitzen wir alle im selben Boot) sondern eher die Kurzfristigkeit der Absage. Noch zu Schulbeginn gab es einige Lehrer, die für einen bereits abgesprungenen Kollegen einspringen wollten, der Platz wurde gecancelt. Und diese Kollegen haben jetzt natürlich für nächste Woche schon Arbeiten, Tests, etc. geplant und können verständlicherweise nicht so kurzfristig einspringen (Montag fahren wir ja). Hätte ein Schüler sich so verhalten, wir hätten zu Recht den Kopf geschüttelt. Naja, ist jetzt so. Nur blöd ist eben, dass der jetzt ausfallende Kollege auch den Rettungsschwimmerschein hatte. Platzt das auch noch für seinen sportbegeisterten Kurs. Ich bin eher erleichtert. Ich versuche mir einfach eine schöne Woche zu machen und mich nicht zu sehr zu ärgern.

    Hallo ihr Lieben,

    die Schulleitung, die ich gestern Abend dann anschrieb, hat die Kajakfahrt untersagt, weil kein ausgebildeter Rettungsschwimmer dabei sei. Das Gefahrenpotential sei ihm zu hoch. Gut, Entscheidung getroffen. Mir geht es auch besser damit.

    Ich bin auch echt bedient gerade, weil der Lehrer so kurzfristig und ohne für uns nachvollziehbaren Grund absagte. Ich hingegen kann alles mit Kleinkind stemmen - bzw. mein Mann. Wird auch das Letzte mal bei mir sein - ist jetzt schon Chaos leider. Naja, die Ecke in Frankreich soll zumindest sehr schön sein.;)

    Hallo,

    ich habe eine Frage an euch: Wir machen nächste Woche eine Kursfahrt mit dem beruflichen Gymnasium nach Frankreich - alle Schüler sind über 18.

    Jetzt ist kurzfristig der Lehrer ausgefallen, der Sportlehrer ist und Rettungsschwimmer. Es sind mehrere Guides auf der organisierten Kajaktour auf dem Meer dabei - trotzdem bin ich / wir total unsicher.

    Würdet ihr die Tour absagen?

    Lieben Dank für eine Einschätzung.

    Dennoch merke ich hier im Forum schon, wie feindselig manche User*innen Quereinsteiger*innen gegenüber eingestellt sind. Ich habe das Gefühl, dass sich manche dadurch in Ihrer Profession extrem abgewertet fühlen. Das hat aber mit den einzelnen Quereinsteigenden nichts zu tun, sondern mit dem Konzept des Lehramtsstudiums und des Lehrerseins.


    Anekdotische Evidenz: Am Gymnasium meiner Tochter gibt es viele Quereinsteigende. Am Anfang wusste ich als Mutter natürlich nicht, wer welche Ausbildung hat. Es gab eben LK die ich, von außen betrachtet, als "besser, pädagogisch wertvoller,..." befand und andere, da fragt man sich, warum Himmels willen so jemand Lehrkraft wird... Wie überall eben.


    Überraschung: Die beiden Quereinsteigenden, die meine Tochter unterrichten, sind nicht die von der zweiten Sorte.

    Danke für diese Worte, die ich leider nur bestätigen kann.


    "Vertretungslehrerin": Ich habe den Weg, den du eventuell noch vor dir hast, bereits hinter mir. Ich habe den Quereinstieg an der Berufsschule gemacht und komme aus der Wirtschaft - ich habe übrigens unter anderem auch im Bereich der Unternehmenskommunikation gearbeitet, was mein eines Fach, Deutsch, erklärt. Ich habe das Referendariat gemacht, also durchaus "von der Pike auf" das Ganze gemacht, bzw. gelernt. Das war mir persönlich auch wichtig, obwohl ich durch persönliche Kontakte auch "einfach so" an einem privaten Gymnasium reingekommen wäre ins Lehramt. Mir persönlich war es aber wichtig, das Referendariat zu machen - um eben von der Pike auf den Job zu lernen. Und für mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich wirklich davon überzeugt bin, dass ich ohne das Referendariat nicht das "Handwerkszeug" hätte, das ich jetzt habe. Ich hatte mir auch eingebildet, dass man mich als Quereinsteigerin auch innerhalb des Kollegiums mehr anerkennen würde, wenn ich das Referendariat absolvieren würde zusätzlich. ABER: Das Referendariat hat nicht dazu geführt, dass man mich als Quereinsteiger mehr oder besser anerkennt. An unserer Schule sind viele Quereinsteiger und bezeichnenderweise verstehe ich mich mit denen am besten und bin mit denen auch teilweise bereits befreundet. Was mich wirklich nach wie vor "befremdet", ist, dass manche Lehrer mich bis heute (und ich bin seit 1,5 Jahren an der Schule) noch nicht mal gefragt haben, was ich vorher überhaupt gemacht habe. Bei manchen Lehrern bin ich mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass sie mir schlichtweg die zusätzliche berufliche Erfahrung neiden, das aber natürlich nicht zugeben können oder wollen. Denn natürlich ist es für die SuS im Bereich Medien z. B. bereichernder, wenn ihnen jemand erzählt, wie Werbung live gemacht wird, wie Flyer beurteilt werden, wie wichtig Farben für die Corporate Identity sind und was davon abhängt, wenn die genaue Farbe nicht "getroffen" wird. Im Gegenzug habe ich aber letztens noch den Lehrern in Deutsch erzählt, dass sie mir gerade in der Oberstufe mit ihrem jahrelangen Know-How und dem Studium in der Schulform Gymnasium überlegen sind und ich hart daran arbeiten muss, mich in etwa auf ihr Niveau zu begeben.


    Ich bin also insgesamt ernüchtert, was meine Akzeptanz bei "uns" an der BBS so angeht. Ich hätte einfach gerne so ein schönes Kollegending, wie ich es in einigen Firmen hatte. Aber eben auch nicht in allen.


    Was für mich gerade zählt, ist, dass ich gerne unterrichte. Und ich versuche, mich wirklich weniger darauf zu konzentrieren, was einige KuK von mir denken und halten, als was ich meinen SuS sowohl fachlich als auch menschlich Gutes vermitteln kann. Und ich glaube, das kann ich ganz gut. Gerade ist ja bei uns Abi gemacht worden und ich habe letzte Woche einen riesen Blumenstrauss als Dankeschön für die tolle Vorbereitung für's Abi erhalten von den SuS. Und das ist es dann, was zählt - und nicht wie einzelne KuK denken oder reden oder was sie meinen. Daher würde ich dir raten, für dich selbst rauszufinden, wie gerne du den Job machst - DAS ist das Wichtige. Die Arbeit mit den SuS. Und nicht was Kollege x oder y von dir halten. Wobei es diesbezüglich natürlich auch vorteilhaft für dich sein könnte, an die BBSen zu gehen, weil da einfach mehr Quer- und Seiteneinsteiger sind als an anderen Schulformen. Trotzdem brauchst du natürlich ein dickes Fell - sowohl im Referendariat (wo ich auch schon mit blöden Sprüchen meines Schulleiters zu kämpfen hatte "Sie kommen aus dem Marketing? Ja super, dann setzen wir Sie ins Rechnungswesen." ) als auch im Schulalltag. Indes braucht man das ja auch in der Wirtschaft: Denn da gibt es leider auch immer genug Menschen, die dir das neiden, was du hast, die auf deinen Stuhl wollen (das gilt nur für die Wirtschaft) oder Ähnliches.


    Was ich nicht verstehe ist, wie dringend die Schulen Quereinsteiger brauchen einerseits - und wie froh sie ergo eigentlich über sie sein sollten - und wie wenig wertschätzend leider oft mit ihnen umgegangen wird. Nicht alle Kollegen sind so - auch das möchte ich nicht sagen. Aber mehr Kollegen, als ich es vorher erwartet hätte. Darauf solltest du vorbereitet sein, aber das sollte dich nicht davon abhalten, das OBAS zu machen.

    Eine Verbeamtung hält dich von gar nix ab. Du kannst dich jederzeit entlassen lassen.

    Machen aber bei "uns" die wenigsten Lehrer: Des Geldes wegen. Man verdient dann ja weniger. Will man nicht. Ich will das Verhalten gar nicht beurteilen, ich beschreibe es nur. Viele sind - meiner Meinung nach - dann "gefangen" in diesem "Beamtending". Man bleibt lieber an einer Schule, die im Zweifelsfalle 90 Minuten Fahrtzeit vom Wohnort entfernt ist, anstatt eine Anstellung an einer Privatschule um die Ecke anzunehmen. Kann man machen. Dann sollte man sich aber auch nicht die ganze Zeit beklagen und jammern.

    In Berlin mag das besonders sein, aber im Rest der Republik können sich Angestellte auch nicht die Schule frei aussuchen oder sind vor Versetzung gefeit.

    An "meiner Schule" ist es definitiv so. Ich könnte auf Anhieb allein 3 mir bekannte Fälle nennen von verbeamteten Kollegen, die seit mehr als 5 Jahren von der Schulleitung "gesperrt" werden, weil sie für die Schule wichtige Fächer haben. Im Gegenzug habe ich von 2 Kollegen gehört, die angestellt gekündigt haben an der Schule wegen der Umstände und schnell an einer Privatschule untergekommen sind woanders. Ich werde wie gesagt längerfristig auch überlegen, es gibt eine Privatschule, die auch vor Ort ist, die mich reizen würde. Und ich bin gerade froh, dass mich eine Verbeamtung davon nicht abhalten könnte. Finanziell ist die Verbeamtung zweifelsfrei vorzuziehen, aber wie beschrieben: Ist Geld alles? Vor allem ab einem gewissen Gehalt ...

    Du bist auch, nach eigener Aussage, jahrelang 80 Stunden pro Woche für 2000 netto arbeiten gegangen und hältst das für normal. Dass du ein unvernünftiges Verhältnis zu Zeit und Geld hast, wundert mich nicht.

    Ich schrieb auch nirgendwo, dass das normal ist - für dich natürlich nicht. In der Wirtschaft und in einigen Branchen, aber durchaus, ja. Eben deshalb habe ich jetzt ein insgesamt besseres Input-Output-Verhältnis. Aber jetzt ärgern mich andere Dinge. ;)

    Du bist auch, nach eigener Aussage, jahrelang 80 Stunden pro Woche für 2000 netto arbeiten gegangen und hältst das für normal. Dass du ein unvernünftiges Verhältnis zu Zeit und Geld hast, wundert mich nicht.

    Was soll dieser Beitrag wieder anderes als nur provozieren? Hast du keine anderen Hobbies?;)

    Ich sehe auch gerade gar keinen Zusammenhang zwischen dem, was ich schrieb und deinem Kommentar dazu - aber das geht mir ja öfter so mit dir.;)

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