Beiträge von Haubsi1975

    Du schreibst oft, dass dir keiner hilft und du dich allein gelassen fühlst.

    Gibt es kein Seminar, wo du Gleichgesinnte findest?

    Ich schrieb bereits öfter, dass im Seminar hauptsächlich Einzelkämpfer sind. Weiß nicht, ich schließe nicht aus, dass es auch an mir liegt. Nur hatte ich "vorher" in meinem Berufsleben auch nie Schwierigkeiten, in Kontakt zu treten oder/und Erstützung zu erfahren. Sicher nicht von allen, die Menschen sind ja unterschiedlich, aber dass jede(r) sein eigenes Ding macht, habe ich so noch nie erlebt. Indes - so lange bin ich ja noch nicht dabei, vielleicht ändert es sich auch noch und ich sollte dem ganzen etwas Zeit geben.

    Also erstens weise ich meine SuS in die Schranken, ich weiß nur nicht, wie "effektiv", bzw. nachhaltig das dann ist, bzw. ob es längerfristige Wirkung zeigt.

    Und dann: Ich jammere nicht in der Schule, die wenigsten wissen z.B., dass ich auch noch Mutter bin. Dann finde ich es etwas anmaßend, dass du, obwohl du mich nicht kennst, hier über mich urteilst. Wie souverän ich wo auftrete, ich glaube kaum,dass du das aufgrund meiner Einträge hier im Forum beurteilen kannst und solltest. Finde ich etwas anmaßend - nur mal so als Rückmeldung meinerseits. Und dann: Ja, die Refs bekommen an unserer Schule oft Bf1-Klassen und BF2-Klassen, die eher schwierig sind. Ist ein offenes Geheimnis, bzw. sicher kein Zufall. Ich verstehe ja auch, dass man sich als "altgedienter Lehrer" seine "Stammklassen" erarbeitet hat. Nur sollte man doch (noch) wissen, wie schwierig es oft am Anfang war - und sich daher auch jüngerer (oder in meinem Fall weniger erfahrener Kollegen) annehmen. Es fing in "meiner Schule" wirklich gut an mit wertschätzender Art, Ansprechpartnern, etc. Nur außer der Infomappe, die ich am Anfang bekam und der warmen Worte, war nicht mehr viel. Wenn ich die Ansprechpartnerin für Referendare bisher ansprach, hatte sie nie Zeit und vertröstete mich immer (bisher vier Mal), ältere Kollegen äußern gerne, dass sie vom Seminar und den neuen Unterrichtsmethoden eh nicht viel halten. Und viele andere sind einfach nur gehetzt und haben keine Zeit. Es gibt die Ausnahmen, es gibt die jungen Deutschlehrer, die ich hin und wieder fragen kann und die sich nach mir erkundigen. Aber es sind wenige..und ich habe oft das Gefühl, dass es nicht reicht...So - mehr will ich an dieser Stelle nicht schreiben. Muss mich jetzt um mein krankes Kind kümmern - und das ist jetzt kein Rumjammern, sondern Tatsache...;)

    Wie lange dauert dein Ref?

    Danach wird es sicherlich spürbar besser, weil der Prüfungsdruck weg ist. Und die Zeit ist absehbar. Du hast ja ein Ziel vor Augen, und in den Ferien immer wieder Zeit zum Durchatmen, weil du zumindest keinen Unterricht hast und mal etwas länger schlafen kannst etc.


    Dein Kind wird das schon packen! Da gibt es garantiert Eltern, die noch weniger präsent sind als du jetzt. Ein schlechtes Gewissen gegenüber den eigenen Kindern kenne ich natürlich auch. In stressigen Zeiten fallen einem dann vormittags die eigenen Kinder ein und nachmittags die Schulkinder. Schlechtes Gewissen am besten weit wegschieben, es bringt ja nichts. Immer wieder mal nette Stunden mit deinem Kind einbauen, wäre noch mein nicht allzu origineller Tipp ;) Das tut euch beiden gut.


    „Wohlwollendes Beobachten“ kostet Kollegen natürlich eine Stunde, die sie zusätzlich machen. Verständlich, dass sich da keiner drum reißt. Mach dir doch ein kleines Büchlein, in das du nach jeder Stunde einträgst, was dir gut gelungen ist. Eine Sache, die funktioniert. Du wirst dich selbst wahrscheinlich besser fühlen, und außerdem reflektierst du so automatisch deinen Unterricht auf wohlwollende Weise.


    Ich drück dir die Daumen für deinen UB. Fachlich bin ich zu weit weg, um Tipps zu geben, aber Gerechtigkeit, Klarheit und Konsequenz sind bestimmt auch an deiner Schulart die Schlüsselwörter.

    Mein Ref dauert als Quereinsteiger 2 Jahre - gerademal 4 Monate sind in 2 Wochen vorbei (aber immerhin - ich "feiere" derzeit jeden geleisteten Monat). Ich wusste ja auch, dass es super anstrengend wird, da hatte ich mir keine Illusionen gemacht. Was mich gerade etwas "weghaut" sind meine speziellen Rahmenbedingungen (Situation an der Schule), besonders die Tatsache, dass ich seit ca. 1 Monat eigentlich krank bin und mich nur dank der Firma Bayer teilweise noch irgendwohin bewegen konnte. Dass und die gleichzeitige Krankheit des Kindes und die fehlende Unterstützung seitens der Schule waren dieser Tage manchmal zu viel. Aber irgendwann werde ich auch wieder gesünder, Kind auch. Und Ferien sind schon gerade. Ohne wüsste ich gar nicht, wie es gehen sollte. Weil z.B. gerade die Sommerferien sind ja wirklich AUCH zur Erholung zu gebrauchen...

    Die Rechnung "2 Jahre superanstrengend", aber danach noch über 20 Jahre eine Arbeit, die ich mir für mich sehr gut vorstellen kann, hatte mich ja letztlich auch dazu bewogen, das Ref zu machen. Naja, jetzt sind wir eben in den anstrengenden 2 Jahren. Und gerade mehr als anstrengend...Wobei: Mich trifft wie gesagt weniger die zu leistende Arbeit, als oft das Gefühl zu haben, allein mit allem zu sein...

    Du bist doch gerade mal zwei Wochen oder so da. Lern die Kollegen kennen, warte ein bisschen ab. Vielleicht waren sie einfach auch selbst im Stress in dem Moment und hatten zwar zugestimmt, dich hospitieren zu lassen, hatten aber keine Zeit für außerplanmäßige Beratungsgespräche. Das muss man auch verstehen. Sie sind primär da um ihre Klassen zu unterrichten und haben nicht immer Zeit für deine Probleme.


    Dafür hast du hier schon viele Tipps bekommen, wie du mit Unterrichtsstörungen umgehen kannst.


    Im Endeffekt ist es aber tatsächlich so, dass du vor der Klasse eine Art „Einzelkämpfer“ bist, was in dem Zusammenhang bedeutet, du musst alleine einen Weg finden, der für dich und die Klasse funktioniert. Wenn Kollegin A gerade keine Zeit hatte, lies im Forum, kauf das empfohlene Buch, frag im Seminar, wende dich an Kollegin B. Das schaffst du schon.


    Und ja, erkältet unterrichten mit einem kleinen Kind daheim ist saumäßig anstrengend, gerade im Ref. Ich kenne das. Es wird besser.

    Ja, ich sollte mir selber etwas Zeit geben. Nur gerade habe ich das Gefühl, dass - je früher ich meine SuS in ihre Schranken weise - desto besser es ist. Am Meisten würde mir übrigens wahrscheinlich "wohlwollendes Beobachten" helfen. Also dass ein erfahrener Lehrer sich in meinen Unterricht reinsetzt und mich hinterher "kritisiert". Was gut war, was schlecht, wo ich an meinem Auftreten arbeiten kann, usw. Dass es dazu jetzt erst im UB kommt, ist nicht so toll. Ich hatte zwar bei der einen Mentorin bereits eigenverantwortlichen Unterricht gemacht jetzt kürzlich auf eigenen Wunsch. Aber das war eine sehr engagierte Berufsschulklasse, alles ist prüfungsrelevant, die haben mir die Lerninhalte nur so aus den Fingern gesogen. Sehr ehrgeizig, sehr motiviert. In "diesen Klassen" haben wohl die wenigsten Referendare Probleme, guten Unterricht zu bieten. "Schwierige Klassen" haben beide Mentoren nicht ("Die sind ja für die Referendare, ha ha.") ;(


    Ja, die Kombination selber stark erkältet und krankes Kind und trotzdem arbeiten ist sauanstrengend. Bzw. war es. Was für eine herrliche Ruhe gerade hier und ich hab schon Einiges konzentriert arbeiten können heute. Allerdings habe ich mein Kind auch "nicht ganz gesund" in den Kindergarten geschickt. Ist schon noch ziemlich erkältet. Aber ich hatte wirklich zu meinem Mann gesagt, dass ich allmählich WIRKLICH was arbeiten müsse. Selber noch angeschlagen auf die Kleine aufzupassen, hatte mich letzte Woche ziemlich zurückgeworfen...Aber ja, da ist es wieder - das schlechte Gewissen meinem Kind gegenüber..;(Aber es wird dann durch die Erfahrung besser, meinst du?

    Ich fand als Referendarin/Junglehrerin dieses Buch total hilfreich:


    https://www.cornelsen.de/produ…istern-buch-9783589229369

    Vielen Dank für diesen konkreten Tipp. Ich werde mir das Buch gleich anschaffen.


    Ich fühle mich einfach alleingelassen gerade. Überfordert mich gerade deshalb, weil ich nicht damit gerechnet habe. Mein Ex-Job (so sehr er mich auch langweilte zum Schluss) lebte von Teamwork. Darauf, dass man sich aufeinander verlassen konnte und sich half. Da gab es auch immer welche die mehr und welche, die weniger halfen. Aber innerhalb "meines Teams" konnten wir uns immer aufeinander verlassen. Das vermisse ich in der Schule ganz stark. Eine Lehrerin, bei der ich auch in der Klasse hospitierte und auch versuchte, auszuloten, was ich bei x oder y tun könnte, ließ mich regelrecht abprellen: "Du, da musst du selbst schauen, wie du klar kommst. Ich habe mich damals als Referendarin immer alleine durchgebissen. Dürfte Kaffee kochen im Lehrerzimmer, hatte nur Ätklassen. Du hast doch auch ein paar nette Klassen. Was willste eigentlich?" :(


    Zu diesem Zeitpunkt hatte ich 3 Nächte kaum geschlafen (ich bin immer noch erkältet, mein Kind umso mehr), entsprechend aufbauend war diese Antwort...

    Auch mit dem "Lehrjahre sind keine Herrenjahre"-Getue kann ich nichts anfangen. Ich hatte damit gerechnet und erwartet, dass mir Kollegen weiterhelfen - mir noch eins "reinzuwürgen" überfordert mich gerade etwas...

    Das ist ein wirklich guter Hinweis, denn oftmals kann man SuS, die scheinbar schon auf diese Rolle des Störers festgelegt sind erreichen, indem man ihnen den Raum eröffnet eine neue, konstruktivere Rolle zu wählen und zu finden. Manchmal geht es beispielsweise einfach nur darum verzweifelt etwas Aufmerksamkeit zu erlangen und Störungen sind Teil eines Konzept, das sich zum Erreichen dieses Ziels bewährt hat, auch wenn solche SuS eigentlich etwas ganz anderes suchen als negative Aufmerksamkeit

    Mein Lerner, der hauptsächlich den Unterricht "stört", hat eine Lehrstelle sicher. Der hat mir klipp und klar gesagt: "Warum anstrengen, warum dem Unterricht folgen? Ich habe eine Lehrstelle sicher, egal wie das Zeugnis wird." Dass er nicht nur seinen Lernfortschritt, sondern den seiner Mitschüler behindert, ist ihm dabei egal. Nach der letzten Stunde hatte ich 3 Mädels hinterher bei mir, die wissen wollten, welche Möglichkeiten es gäbe, den Betreffenden auszuschließen....Sie hätten echt keinen Bock mehr drauf...

    Ob eine Gruppenarbeit einfach ist, kommt auf die Aufgabenstellung und das Produkt an, was dabei entsteht.

    Eine Methode um der Methode willen ist ganz fatal.

    Erst das Ziel der Stunde setzen, dann den IST-Zustand analysieren und dann die Methode wählen.


    Gerade ein Gruppenpuzzle hat schon ein ziemliches Niveau, weil jeder Schüler ein Experte sein muss. Da muss man die Schüler etwas für kennen um zu schauen, ob das klappen kann.

    Ich will ja nicht die Methode um der Methode willen machen, sondern weil ich verschiedene Handlungsprodukte habe, die erarbeitet werden sollen. Gleichwohl könnte man die Handlungsprodukte auch zusammen von jeweils einer Gruppe bearbeiten lassen, aber dann hätte man den "korrigierenden" Effekt der Experten ja nicht, d.h. das Handlungsprodukt wäre nicht so gut, wie wenn es in Expertengruppen erabeitet würde und dann in den Stammgruppen zusammengeführt würde. Das Einzige was "tricky" ist am Expertenpuzzle ist, dass der Ablauf gut verstanden werden soll. Nun haben wir das Ganze ja aber zum Einen schon einmal gemacht. Zum Anderen werde ich ein Poster zur Visualisierung der Abfolge machen. Und schließlich die jeweiligen Experten, bzw. deren Texte farblich kennzeichnen ("alle, die einen gelben Bogen haben, kommen bitte anschließend zusammen...")Das einzige, was mir etwas Sorge bereitet, ist, dass einige mit einigen eher nicht gerne zusammenarbeiten wollen. Wenn ich die Lerner aber selber die Gruppen wählen lasse, habe ich teilweise so leistungsschwache Gruppen, dass da garantiert weniger bei "raus" kommt, als wenn ich es durch Experten so steuere, dass mindestens immer ein leistunggsstarker Schüler in jeder Expertgengruppe ist. Schwierig: Gruppenbildung bei stark heterogenen Klassen...(was das Leistungsniveau betrifft..)

    Bzgl des "Maßnahmenkatalogs" musst du Kollegen ansprechen. Da ist jede Schule etwas anders aufgestellt. Wenn die Klassenleitung nicht verfügbar ist, dann frag andere Kollegen. Am Besten welche, die auch in der Klasse sind.

    Vielleicht kannst du auch bei einem von ihnen hospitieren.


    Das wird dir auch sicher keiner als Schwäche auslegen.

    Ich hatte bisher schon das Gefühl, dass die Nachfrage nach "wie angemessen auf Störungen reagieren?" zu nichts führte. Die betreffende eine Referendarin war die Erste, die weiterhalf. Viele Andere schienen es als Schwäche zu sehen, "sowas" zuzugeben. so nach dem Motto:"Der erfolgreiche Lehrer hat keine Störer " Daher bin ich auch zuweilen sehr verunsichert...

    Warum lässt du dir denn dann nicht übers Seminar helfen? Hast du es in der Schule angesprochen? Vielleicht hat es der Stundenplaner doch glatt "vergessen" erinnere ihn noch mal nett dran und sonst lass die Seminarleitung da reden. Das kann und darf es nicht sein.


    Und ja, solche Kollegen, die sich als Klassenlehrer hinstellen und sagen "ist doch dein Problem, regel das gefälligst alleine!" Wirst du immer mal wieder haben, die letzte hat für die Antwort in schriftlicher Form ziemlich was von der Schulleitung auf den Deckel bekommen, woraufhin sie sich beklagt hat, dass wir alle (das ganze Kollegium) nicht teamfähig waren. Lösung war irgendwann, dass sie gekündigt hat, denn es lag eindeutig an ihr und nicht an dem gesamten Kollegium ;)

    Heisst das, dass ich nicht erwarten kann, eine schriftliche Antwort darauf zu bekommen? Wir hatten heute im Seminar darüber gesprochen, dass das Thema "Störungen" insgesamt totgeschwiegen wird. Was es nicht geben darf, gibt es offiziell nicht. Eine ältere Mitreferendarin hatte mir den Tipp gegeben, mit den "weniger Aufmerksamen" ein 4-Augen-Gespräch zu ihrem Verhalten zu führen. Und ihnen darin auch klar zu machen, dass solches Verhalten sanktioniert wird. Nach Ermahnung mit Ausschluss. Sie meinte, sie persönlich wäre mit der "netten Methode" leider nirgendwo hin gekommen....

    Ich persönlich hatte mir ja auch am meisten davon erhofft, der Klassenlehrerin beim Hospitieren zuzuschauen. Aber sie unterrichtete immer an Seminartagen leider...

    Es ist im Gegenteil sogar extrem wichtig, dass man als Kollegen einheitlich agiert - wenn es denn einheitliche Regelungen gibt. Das habe ich unseren Referendaren auch gesagt, dass sie sich beim Klassenlehrer und den Kollegen informieren sollen, welche Regelungen gelten. Das ist kein Eingestehen von Schwächen, sondern Teil kollegialen Arbeitens - völlig abgesehen davon, dass man gerade als Anfänger viele Dinge nicht wissen kann, noch kein sonderlich großes Handlungsrepertoire hat. Und auch als "alter Hase" hat man zum Glück nie ausgelernt und stößt immer mal wieder an Grenzen und muss umdenken und ist dankbar für Anregungen von Kollegen. (Und wer als Lehrer meint, er könne und wisse schon alles....:daumenrunter: )

    Ich habe gerade die Klassenlehrerin schon öfter gefragt, was ich mit einzelnen Schülern machen soll, die den Unterricht stören. Und ich habe ihr beim letzten Mal auch konkret gesagt, wer mir Sorge bereitet. Leider fand der Austausch nur per WhatsApp statt, sie ist nur selten an der Schule. Morgen wollte ich bei ihr hospitieren in der Klasse (außer der Reihe), um zu schauen, wie sie mit den Lernern agiert. Leider fällt sie morgen aus...und schuldet mir immer noch die Antwort auf einige Fragen bzgl. Umgang mit einigen Lernern. Ich dachte sie als Klassenlehrerin ist eigentlich der richtige Ansprechpartner...


    Ich wollte noch was zur Schule sagen: Nicht nur ich, sondern auch die anderen Referendare sind ziemlich enttäuscht darüber, dass wir nicht gerade wertschätzend behandelt werden. Ich hatte jetzt wieder einige Änderungen am Stundenplan und habe immer erste Stunden. Dabei hatte ich geäußert, dass das wegen meinem Kind sehr suboptimal ist. Bei den Lehrern ist Rücksicht darauf genommen worden. Bei den Referendaren nicht...Wäre ich alleinerziehend wäre mein Weg an dieser Stelle schon zu Ende. Wobei nein, dann hätte ich vielleicht das Seminar eingeschaltet. Die Leiterin da hatte mir das auch so angeboten - ich habe es allerdings abgelehnt. Habe allerdings auch noch ein Fragezeichen im Kopf, was die Tage anbelangt, wo mein Mann das Kind nicht bringen kann wegen Dienstreisen. Unsere Babysitterinnen, die mittags manchmal entlasten, kann ich da nicht fragen. Die sind da selbst auf dem Weg zur Arbeit...

    Tja, diese Rahmenbedingungen ärgern mich/uns (einigen Referendaren ergeht es so) gerade sehr und ich frage mich echt, ob das sein müsste. Ich meine klar, ich muss auch mal morgens zur ersten ran? Aber immer? Wenn sie von der privaten Situation wissen?

    Erkundige dich bei Kollegen, ob es einheitliche Regelungen zum Umgang mit Störungen gibt (nach wie vielen Verwarnungen folgt was). Natürlich wird das auch im UB gemacht, das gehört zu den Aufgaben einer Lehrkraft! Da bist du als Referendar genau so in der Rolle zu erziehen wie jeder andere Lehrer auch.


    Privater Tipp: Hör auf deine Schüler mit "die Störer" zu betiteln, so bekommst du niemals ein positives Verhältnis zu ihnen... Wie oft hattest du sie schon, zwei Mal? Das ist ungefähr so wie wenn eine Klasse nach einer Unterrichtsstunde sagt, die Nervige kommt wieder... Jeder hat eine Chance verdient. Überleg dir lieber, womit du sie für dich und deinen Unterricht gewinnen kannst.

    Ist gerade mein Problem, dass ich nicht nur thematisieren will im Kollegium, wie ich mit "Störern" umgehe - daher habe ich Hemmungen da offen nach zu fragen ("Hat sie gerade mal 4 Stunden gehabt und fragt um Rat, wie mit Störern umgegangen werden soll.")


    Tja, aber die Mädels im Unterricht bezeichnen die Jungs selber als Störer. Heute meinte ein Mädel zu mir, die sich in der Expertengruppe mit denselben befand:"Ehrlich, man kriegt nix geschafft mit denen. Die stören nur und machen nie was."

    das ist schon mal gut, ideal wäre, wenn nicht nur "irgendwas gemacht und vorgetragen wurde", sondern das, was es zu erlernen galt (Ziele)... Deine treffende Reflexion ist ein wesentlicher Teil der Stundenauswertung und -bewertung.

    "Immer" glaube ich nicht. Suche dir die Phasen raus, die gut liefen und frage dich, was da anders war.


    Es geht bei Umgang mit Fehlverhalten um eine Mischung aus Struktur und Klarheit sowohl in der Vorbereitung der Aufgaben (Regeln) als auch in der Überwachung der Einhaltung der Regeln durch Konsequenzen. Die Konsequenzen musst du dir passend zur Lerngruppe überlegen, am besten mit Kollegen abstimmen, schrieb auch schon jemand.

    Die Aufgabenstellung jetzt war bewusst einfach gehalten worden, so dass ein Ergebnis wahrscheinlich war. Lediglich eine Teilaufgabe war komplexer. Da musste ich in der leistungsschwächsten Gruppe (mit den Störern) nachhaken. In der Gruppe konnte es einer, aber keiner der Störer...


    Tja, ganz ruhig war es nur, als wir hintereinander die Texte gelesen haben. Sie haben ihnen wohl gefallen. Ansonsten immer Gequatsche.

    Und ein Punkt ist schon, dass ich grundsätzlich überhaupt nicht weiß, welches Regelwerk mir als Referendarin zusteht. Und im UB dann z.B. Störer als Ultima Ratio rausschmeißen fände ich nicht so toll. Ich hatte schon die Idee, den Hauptstörer zu meinem persönlichen Assistenten zu machen. Natürlich könnte man sich auch generell für die Störer Aufgaben innerhalb der Gruppen überlegen, die sie vom stören abhalten. Der Hauptstörer hat übrigens einen Ausbildungsplatz sicher...

    Dass es funktioniert hat, habe ich daran erkannt, dass in allen Gruppen die Arbeitsaufträge auf den vorbereiteten Laufzetteln bearbeitet wurden, bzw. am Ende auch was vorgetragen wurde. Allerdings musste ich nachfassen beim Erarbeiten, also rum gehen und darauf achten, dass was gemacht wird. Tatsächlich denke ich, dass die Störer tendenziell immer stören, bzw. weiß ich nicht, was ich mit denen machen könnte. Oder wie ein Leistungsstarker zu mir meinte:" Xy stören immer. Ob sie die in ihren eigenen Gruppen lassen oder dazusetzen. Die stören immer und machen nix."

    Und jetzt atmest du mal tief durch.

    Im Grunde wurde schon alles gesagt, versuche, es nochmal in Ruhe zu lesen und zu verdauen. Und bezieh' vor allem nichts auf dich, hier geht es um eine Sache, namens "erst funktionierender, später guter Unterricht", nicht um deine Person.

    Tja - was soll ich sagen: Es hat viel besser funktioniert, als ich dachte. Und ihr.😉 Und ich bin daher super froh, es versucht zu haben. Ich habe zunächst die Methode erklärt und dann haben wir sie in der Doppelstunde auch durchgeführt. Dabei musste ich natürlich die einzelnen "Schritte" schon moderieren ("also jetzt bitte in die Expertengruppen"), aber es ging. Und sie haben auch die Inhalte erarbeitet. Das Einzige, was ich abgeändert hatte, war das "Ende": Statt sich am Schluss nochmal in den Stammgruppen auszutauschen über die Inhalte, hatten die Experten ihre Ergebnisse für alle vorgelesen. So haben auch alle alles mitgekriegt. Hier überlege ich noch, wie ich das am besten mache im UB. Man könnte ja auch am Ende in der Stammgruppe wieder die Ergebnisse verschriftlichen. Mir hat am Ende etwas Zeit gefehlt, aber wir haben auch nicht direkt anfangen können. Aber ich bin zufrieden. Sorge bereiten mir nach wie vor ein paar Rüpel - da ist allerdings eh die Frage, ob's besser läuft, wenn man jetzt die Gruppen nach Zufallsprinzip mischt oder sie unter sich lässt. Stören tun sie ohnehin...

    Gerade bei unruhigen Klassen reicht es am Anfang die einfache Struktur zu üben.

    Einstieg, Erarbeitung in Stillarbeit und ggf Partner oder Gruppenarbeit und Sicherung.

    Eine Klasse wird nicht ruhiger, wenn man sie dann, unter Umständen, noch mit Methoden überfordert.

    Kann ja alles sein. Nur "einfach Gruppenarbeit" ist der Fachleiterin im UB zu wenig. Das hat sie exakt so gesagt. Und jetzt?

    Ja, davon rede ich eigentlich auch:gruebel:


    Ist das Gruppenpuzzle denn notwendig für das, was du in deiner UB-Stunde machen willst?


    Vergiss nicht, dass es erst deine zweite Stunde ist und die Klasse nicht so einfach. Du sprachst oben vom Beziehungsaufbau, der Einstieg dauert mindestens 3 Monate. Ich würde dich und die Schüler nicht überfordern, lasst euch Zeit mit Methodenzauber, den du und die Schüler ja noch nicht beherrschen. In dieser Gruppe würde ich erst mal schauen, dass die Texte vom Anforderungsniveau passen und du dich auf das Verhalten (deins und das der Kids) konzentrieren kannst, statt auf komplizierte Verfahren.

    Nein, das Gruppenpuzzle ist nicht zwangsläufig notwendig für das, was ich machen will. Aber das Thema an sich sehr langweilig (kann ich dir gerne per PN schicken), da würde es durch die Methode sehr aufgelockert. Als ich der Fachleiterin vorher sagte, dass ich das in der UB vorhabe, meinte sie jedenfalls "ja cool, mal was Anderes". Wenn du eine gute Alternative hast, das Thema spannend zu erarbeiten- gerne. Das meinte ich ja damit, dass ich mich noch schwertue. Ich habe nicht mal eben tausend Methoden für ein Thema x an der Hand. :)

    Ich finde es ziemlich mutig gleich in der zweiten Stunde ein Gruppenpuzzle zu machen.


    Wenn die Schüler aber eh in Gruppen arbeiten sollen, musst du sie ja nicht unbedingt auseinander setzen.

    Allerdings würde ich mir an deiner Stelle überlegen, was du machst, falls es nicht klappt und die Störer nicht mitarbeiten.

    Ideen, was ich machen kann, falls die Störer nicht mitarbeiten?

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