Beiträge von Haubsi1975

    Woher weißt du denn jetzt schon, dass das auch noch vor den Osterferien der Fall sein wird? Wir wissen momentan noch gar nicht, wann wir welche Klassen überhaupt wieder im Präsenzunterricht sehen werden. Ich gehe zwar derzeit auch davon aus, dass spätestens Anfang März alle Bildungsgänge im Wechselmodell wieder in die Schule kommen werden, aber ob dem wirklich so sein wird, steht ja noch in den Sternen...

    Die Klasse ist eine Abschlussklasse. Die sollten eigentlich morgen "live" wieder kommen im Wechselunterricht, jetzt wird es verschoben. Der Rektor meinte aber, auf keinen Fall länger als 2 Wochen später. Es ist eine sehr große Klasse, daher meinte er, die Teilung hält er für realistisch bis zu den Osterferien. Falls die Klasse gar nicht wiederkommt, wäre Stationenlernen auch super. ICh könnte das Material zur Bearbeitung auf unserem Padlet bereitstellen. Wäre allerdings eben auch nichts, was man in einer Videokonferenz mit der Klasse machen könnte. Das ist überhaupt mein Alptraum. Hatte gerade letzte Woche ein Kollege in der Klasse so einen Online-UB. Er meinte, die Lerner hätte wirklich NICHTS gesagt im Onlineunterricht, nach aufrufen höchstens was in den Chat getippt. Ich meine, da kann die Klasse hundertmal objektiv "schwierig" sein, auf wen fällt das wohl zurück...?

    Du möchtest aber schon bestehen, oder? :ohh:

    DAS ist mir ernsthaft letztes Mal zurückgemeldet worden, dass ich SO besser die Doppelstunde beendet hätte. Tenor war wirklich:"Es braucht keinen gesonderten Abschluss einer Stunde. Das ist völlig überflüssig, wenn Sie exakt an demselben Punkt am nächsten Tag weiter machen." Ich hatte auch Schwierigkeiten damit, mir den "Abschluss der Stunde" so vorzustellen. Aber genau DAS haben sie gesagt. ICh hatte am Ende eine Zielscheibenabfrage gemacht, wo sie sich positionieren sollten hintereinder: "seiht ihr klargekommen?", "Hat euch das Material bisher weitergeholfen, um xy erarbeiten zu können?", etc. Fanden sie alles überflüssig.

    Man soll halt nicht alles vorkauen und sich selbst lieber reden hören als die SuS, aus Angst, irgendwer könnte irgendwas "Falsches" sagen und man weiß dann vor Schreck nicht, wie man damit umgehen soll.


    Das widerspricht sich überhaupt nicht mit der Forderung, dass jegliche Arbeit der Schüler*innen gut angeleitet und strukturiert wird. Ein "Hallo Leute, na dann fangt mal mit den Stationen an" ist weder automatisch guter Unterricht, noch zeigt man so, was man kann. Um nichts anderes geht's in der Prüfung nunmal.

    Ich weiß, was du meinst.;) Eine gute Moderation ist die Königsdisziplin des Unterrichtens. Nur ist die Frage, ob ich sie krampfhaft einbauen soll, wo sie gar nicht hingehört - weißt du, was ich meine? Und: Wie gesagt: Eine gute Moderation oder ein gutes Unterrichtsgespräch lebt AUCH von einer Lerngruppe, die aktiv mitmacht, sich äußert, ein solches Gespräch trägt. Das ist hier nicht der Fall.


    Wie gesagt, die einzige Idee wäre die, dass ich den nächsten UB schon ankündige, ich dem ein längerer Moderationsanteil vorgesehen ist und auch didaktisch passt.


    Ah - eine Kollegin meinte auch noch, ich könnte am Ende der Stunde ja noch einen Fragenspeicher aufmachen, so nach dem Motto: "Was fehlt euch noch, was braucht ihr noch was, um das Handlungsprodukt xy zu erarbeiten", etc. Andererseits wäre das verfrüht, weil es ja das nächste Mal nochmal weiter geht mit Stationenlernen und Material hierzu. Alles nicht so einfach ...

    Ich würde darauf achten, dass die Stationen sinnvoll aufgebaut und präsentiert sind und dass du dir für die Auswertung was Gutes überlegst, in der du die Gruppe wieder zusammenführst und die Lernziel-Überprüfung möglich machst. Du sollst zeigen, dass du das, was man das letzte Mal angekreidet hat, besser kannst.

    Die "Auswertung" erfolgt allerdings erst in der Doppelstunde nach meinem UB, das Stationenlernen geht über 2 Doppelstunden.


    Man hat das letzte Mal nur Kleinigkeiten angekreidet (war ein insgesamt ziemlich guter UB), aber u.A. zum Beispiel, dass der Abschluss, den ich nach den 2 Stunden gewählt hatte, gar nicht nötig gewesen wäre, weil am nächsten Tag weiter mit den Stationen gelernt werden sollte. Das hieße jetzt aber "noch weniger sagen". Die Fachleiter kommen in der 2. Stunde rein, sehen die Lerner am Arbeiten und ich sage am Ende der Stunde: "So, das war's, es sind ja keine Fragen während des Stationenlernens aufgetaucht, wir machen hier nächste Woche weiter, bzw. jeder da, wo er aufgehört hat." Dann könnte ich das Material für die Stationenen kürzen, das Niveau runterschrauben und den Stationenzettel einfacher gestalten. ABer das sind ja jetzt auch keine "riesigen Punkte" gewesen, die es zu verbessern galt.

    Hast du schon versucht mit der Klasse Klartext zu reden? Ich bin damit immer recht gut gefahren.

    „Nächste Woche kommt ein Unterrichtsbesuche und die möchten sehen, dass ich toll mit euch spreche. Ich weiß, ihr mögt das nicht so, aber ihr würdet mich toll unterstützen, wenn jeder sich mindestens 1x in der Stunde melden würde.“

    Naja, ich hatte im Zusammenhang mit den Zeugnisnoten jetzt noch mal gesagt, dass da bei Einigen viel Luft nach oben ist, es aber echt schwierig wird für mich, wenn ich so null Aktivität sehe mündlich. Und das ja eben auch eingeht.

    Beim letzten UB in der Klasse (zum Stationenlernen) hatte ich die Rüpel in der Klasse nur gebeten, sich ruhig zu verhalten und das hatte geklappt. Sie zur Aktivität zu motivieren, wird schwieriger. Als ich Kollegin vom nächsten UB erzählte in der Klasse haben Sie nur mitleidig geguckt..."UB in der Klasse? Hast du keine Andere?" "Nein". "Mist". Diese geforderten Moderationsanteile gestalten sich ja eher in leistungsschwächeren Klassen schwierig. Die Refs, die ich kenne, die da einen guten UB hingekriegt haben mit Moderation, hatten ihn in sehr leistungsstarken, aktiven Klassen. Tja, aber jetzt ist es so, wie es ist...

    Wahrscheinlich würde ich meine Zweifel auch mit dem Seminarlehrer besprechen, aber das kommt darauf an, wie bei euch das Verhältnis ist.

    Bei meiner ersten Seminarlehrerin wäre das wahrscheinlich gut angekommen. So nach dem Motto: sie wollten ja mehr Aktivität von mir sehen, aber aus folgenden Gründen halte ich diese Methode für diese Stunde als am besten geeignet. Soll ich nun auf Biegen und Brechen eine andere, weniger passende Methode wählen, oder geht das so in Ordnung?

    Ich hatte meine Seminarlehrerin angeschrieben, nachdem ich feststellte, dass es in dieser Stunde auf dieselbe Methode herausläuft. So nach dem Motto "Es ist wieder Stationenlernen angedacht jetzt, ersehen Sie ja auch aus dem Plan, ich schaue mal, wie ich da noch Moderationsanteile reinbekomme". Es kam nichts zurück...

    Wie gesagt, ich überlege ja AUCH noch, wie ich mehr Moderation ins Stationenlernen rein bekomme, weiß aber auch da nicht wie. Es ist die erste von zwei Doppelstunden des geplanten Stationenlernens, daher haben wir hier auch noch keine Informationssicherung...

    Die einzige Idee, die ich noch hatte, ist die, bereits meinen nächsten und letzten Unterrichtsbesuch bei der Seminarlehrerin einzubuchen. Den am Ende der Lernreihe, wo ein Gallery Walk ansteht zur Gesamtreflexion. Da hätte sie dann ihren erhöhten Moderationsanteil.


    Grundsätzlich und da kann ich ja hier ehrlich sein, ist mit DIESER Lerngruppe ein Unterrichtsgepräch oder Moderations- und Besprechungsphase generell schwierig, weil wirklich fast Nullaktivität in der Klasse vorherrscht. Dieses PRoblem habe nicht nur ich, sondern auch sämtliche andere Lehrerinnen.

    Ja, aber wie soll denn bei diesen Bedingungen Stationenlernen funktionieren? Das müsste ja ein riesiges Klassenzimmer und sehr wenig Schüler sein.

    Das würde gehen. DIe Klassen werden ja ohnehin geteilt (da werden maximal 12 Schüler da sein) und es gibt bei uns wirklich riesige Klassenräume, die man für solche "Zwecke" auch einbuchen kann. Hatte das ja schonmal so gemacht.

    Eben. In der Regel entwirft man ja den didaktischen Plan, auf dem auch die Untererrichtsstunde des UBs basiert, aufgrund reichlicher Überlegungen und passt die Methode an Lerngruppe und "Lernziel" der jeweiligen Stunde an. Für einen Lehrervortrag mit anschließender Einzelarbeit ist es viel zu viel Info, daher geht die Stationenarbeit sogar über 2 Doppelstunden - die UB-Stunde ist die erstgezeigte der beiden Doppelstunden. Ich könnte höchstens noch die Einführung zum Stationenlernen zeigen, aber da der "Besuch" auch immer in der 2. Unterrichtsstunde kommt bei einer Doppelstunde wäre das auch "gefakt" und nicht realistisch.


    Richtig, auch unser Seminar möchte am Liebsten möglichst viel eigengesteuertes Lernen sehen - daher verstehe ich den Wunsch der Fachleiterin auch nicht so richtig. Vor allem der Wunsch der Fachleiterin, eine Stunde mit mehr Moderationsanteil zu sehen kombiniert mit einem eigenen Terminkalender, der überhaupt keinen Spielraum bietet und mit dem eines Politikers zu vergleichen ist, finde ich eh - fragwürdig. Ich habe den Termin eingebucht, weil es die einzige freie Option war vor den Osterferien - und DANN habe ich gesehen, dass das da eben ansteht mit Stationenlernen. Ich habe auch nur eine Lerngruppe leider. Grundsätzlich finde ich Moderationsphasen auch immer sehr "schwierig" - bei dieser Lerngruppe sowieso. In dieser Lerngruppe ist auch ein Unterrichtgespräch nur schwer möglich. Die Klasse ist sehr passiv - was auch andere FAchleiter mitbekommen haben zum Glück. Daher finde ich gerade auch, dass mir diese Stunde in gewisser Weise sogar "in die Hände" spielt. Ich habe allerdings noch eine Idee - ich muss ja vor dem Examen noch einen weiteren Besuch zeigen - ganz am Ende der Lernreihe habe ich die Präsentation der Ergebnisse durch einen Gallery Walk geplant. Das kann man doch schön anmoderieren und mitmoderieren. Und trotzdem ist die Klasse involviert. Vielleicht buche ich den Termin jetzt auch schon ein und schreibe der Fachleiterin, dass sie da ihren "Moderantionsanteil" sicher bekommt, es aber eben jetzt leider nicht machbar ist. Weil beim eigentlichen Stationenlernen ist ja nun mal keine Moderationstätigkeit dabei. Ich weiß noch nicht mal, ob ich zum Schluss einen richtigen Abschluss machen soll, weil das Stationenlernen ja weiter geht....

    Kein Thema, kein Inhalt, kein Ziel, keine Kompetenz!


    Aber ne alternative Methode erfahren wollen. :autsch:

    Ich dachte eigentlich, das meine Vorgaben reichen. Ich suche eine Methode, bei der möglichst viele Informationen weitergegeben werden können bei maximaler Differenzierung. Das ist doch unabhängig vom Thema. Sorry, ich möchte nicht mehr preisgeben, sonst hin ich relativ einfach zu identifizieren und das möchte ich nicht.

    Ich würde dir empfehlen umzuplannen und eine Methode zu wählen, bei der du dieses Mal während des Unterrichts mehr im Mittelpunkt des Geschehens bist. Wenn du dir aber sicher bist, dass dein bisherige Plan alternativlos ist, verstehe ich nicht warum du überhaupt diese Frage hier stellst.

    Meine Frage an Euch ist ja, ob ihr eine Methode kennt, um möglichst viel Informationen zu vermitteln, die einen Moderationsanteil bietet. Ich kenne nämlich keine - was ja nicht heißt, dass es keine gibt.

    In der Lernreihe geht es an dieser Stelle gerade um die Phase des Informierens. Ziemlich viele Informationen sollen an den Mann/die Frau gebracht werden. Das geht gut mit dem Stationenlernen. Gruppenpuzzle ginge auch noch, aber dazu ist die Lerngruppe zu schwach. Zudem kann ich bei den Lernjobs hierzu ziemlich individuell differenzieren, ein weiterer Vorteil.

    Hallo liebes Forum,

    ich bräuchte mal kurz eure (sachkundige) Hilfe.


    Ich habe demnächst einen Unterrichtsbesuch und in dem betreffenden Fach war leider nur noch ein Termin im Kalender meiner Fachleiterin frei, zu dem ich den Unterrichtsbesuch abhalten konnte vor den Osterferien (wegen Corona habe ich möglichst großzügig geplant). Nun habe ich das Problem, dass ich zu dem UB-Termin wieder eine Methode (hier Stationenlernen) zeigen müsste - ich hatte allerdings beim letzten Unterrichtsbesuch schon Stationenlernen (allerdings zu einem anderen Lernfeld) gezeigt. Das ist jetzt mehr als blöd, die Fachleiterin hatte sich außerdem einen höheren Moderationsanteil von mir gewünscht - und ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich den im Stationenlernen einbauen soll. Ich habe leider auch keine anderer Lerngruppe, die ich alternativ zeigen kann - viel kann ich auch nicht umstellen, die Stunde vorher gibt auch nicht mehr Moderation "her" - wenn ich denn versuchen würde, dann diese Stunde zu zeigen, bzw. den Plan etwas zu "strecken", was aber auch keinen Sinn machen würde...Könnt ihr mir irgendwie weiterhelfen, bin gerade etwas verzweifelt...Hattet ihr "sowas" schonmal und wie wurde es beurteilt, bzw. konntet ihr es vorher auflösen?


    Lieben Dank für eure Ideen.:)

    Hallo Economiys,


    ich befinde mich seit vorletztem Jahr November im Ref - ich bin Quereinsteigerin und daher schon länger in der "Mühle". Meinen Abschluss mache ich im September, wobei wir jetzt erfahren haben, dass unsere theoretischen Prüfungen bereits im Juni/ Juli sind.

    Ich bin aktuell auch wenig bis gar nicht mehr motiviert - und befinde mich da allseits in guter Gesellschaft. Die ganzen Restriktionen um und mit Corona erschweren unsere Situation erheblich. Ich bin einfach müde und mürbe. ABER: Ich komme aus der freien Wirtschaft und WEIß daher, dass da ganz gewiss nicht alles und besser ist. Einer der Hauptvorteile eines Lehrers ist meiner Meinung nach der, dass du - wenn du mit dem Ref denn mal fertig bist - ziemlich eigenverantwortlich "dein Ding" machen kannst. Davon träumst du in der freien Wirtschaft. Da war bei mir immer irgendwer, der extrem anstrengend war und mich ständig kontrollierte. Meistens der Kunde.;) Ich hasse es gerade auch, immer kontrolliert zu werden, zum Teil recht unfair beurteilt zu werden und nichts daran ändern zu können. Mitzubekommen, dass andere Referendare abgewertet werden, wenn sie mal "etwas systemkritisch" sind, etc. Und dieses "überall einen guten Eindruck hinterlassen, lachen, gut drauf sein ... weil du bekommst ja eine Note von der Schule" - das finde ich am Anstrengendsten. ABER: Ich weiß, es geht vorbei. Und die Leistung ist die, die Herausforderung zu bewältigen. Ich habe ein recht anstrengendes BWL-Diplom an der Uni gemacht. Und ich weiß noch, wie oft ich meine Karteikarten aus dem 2. Stock meiner Wohnung hinausschmiss und nicht mehr wollte. Und nicht mehr konnte. Und mir auch sicher war, es nicht zu schaffen. Und es unsinnig fand, tausende Definitionen zu lernen. Die sowieso nichts bringen. Mir ist indes schon damals gedämmert, was ich heute sicher weiß: Es geht nicht darum, die x-te unnötige Marketingformel auswendig zu lernen und zu beherrschen. Es geht darum, schwierige Situationen zu meistern. Indem man sie aushält. Um hinterher stolz darauf zu sein. Das bringt einem dann hinterher in schwierigen Situationen im Beruf das Selbstbewusstsein, auch da schwierige Situationen durchzustehen und nicht gleich alles hinzuschmeißen. Ich hatte in meiner BWL-ZEit einen super Mentor aus einer Unternehmensberatung, der mir an einem absoluten Tiefpunkt mal sagte: "Denk immer daran, es gibt wesentlich mehr Leute, die hinschmeißen, als Leute, die tatsächlich durchfallen." So hab ich einfach weitergemacht. Es ist schon ewig her. Aber ich erinnere mich heute noch gut daran. Auch daran, wie toll es dann war, als es geschafft war. Tja - und im Ref ist es genauso. Wir sind alle glaube ich nur sehr müde und abgearbeitet. So ist es jedenfalls bei mir ....

    Liebe altuweise,


    fühl dich auch von mir (virtuell) umarmt und ermutigt, dich jetzt "rauszuziehen" und nur an dich zu denken.

    Mobbingstrukturen entstehen nicht nur in sozialen Berufen, ich habe lange in der freien Wirtschaft gearbeitet und bin da auch gemobbt worden. Ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung hat mich oft auflaufen lassen und mir so wichtige Informationen vorenthalten. Ich war auf ihn angewiesen, musste mit ihm zusammenarbeiten, ein Ausweichen gab es nicht. Ich habe mich immer mal wieder krank schreiben lassen, habe Gespräche mit ihm geführt, mit meiner (damaligen) Chefin, mit seinem Chef (bei dem er immer alles leugnete oder anders hinstellte) und mit unserem Betriebsrat. Dass er sich erfolglos um einen Job in meiner Abteilung beworben hatte, machte alles nur noch schlimmer..


    Ich habe dann darum gebeten, das Aufgabengebiet abgeben zu dürfen, bei dem ich immer mit ihm in Konflikt geraten war - und es wurde schließlich bewilligt, hatte aber eine Jobdegradierung für mich zur Folge. Was mir aber "wurscht" war. Jahre später (ich hatte ein Kind gekriegt in der Zwischenzeit) hatte ich wieder einen anderen Aufgabenbereich und wieder mehr mit ihm zu tun - aber keinerlei Konflikte mehr. Der Mitarbeiter war zum Einen zwischenzeitlich befördert worden in seiner Abteilung und ich hatte als "Teilzeitmami" auch lange nicht mehr die Verantwortung wie vorher. Ich hatte keinen einzigen Konflikt mehr mit ihm und er war so kooperativ wie niemals zuvor. Ich bin mir daher sicher, dass es die Konkurrenzsituation war, die vorher das Mobbing befeuert hatte. Allerdings kann man das ja im Schulbereich, wo doch die meisten ihre "sicheren Jobs" mit fest definiertem Aufgabengebiet haben, nicht der Fall sein. Aber es kann auch andere Gründe geben (eine Bekannte von mir wurde an ihrer Schule gemobbt, weil sie super mit den Schülern konnte und klasse aussieht - und das einer anderen Kollegin ein Dorn im Auge war) - die du aber seltenst beeinflussen kannst. Das ist das, was ich damals gelernt habe. Und dass man am Besten geht in der Situation - um so weiteren gesundheitlichen Schaden zu vermeiden. Und sich Hilfe sucht. Und hier habe ich einen Tipp für Dich: Die örtlich niedergelassenen Lebensberatungen sind auch dazu da, die Zeiten zu überbrücken, bis Hilfesuchende einen Therapieplatz gefunden haben. Dort solltest du innerhalb kurzer Zeit einen Platz bekommen, wenn du deine Situation darlegst. Die Beratung dort ist kostenlos.

    Mein Tipp an dich ist auch zu hospitieren. Setz dich rein in Berufsschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen und ans Gymnasium. Wird ja bald hoffentlich wieder unkomplizierter möglich sein.


    So erhältst du in jedem Fall einen guten ersten Eindruck. Ich bin Quereinsteigerin (habe BWL studiert) und habe das auch gemacht vor meiner Entscheidung. Die ich übrigens bisher noch keine Sekunde bereut habe. Und bei mir war es sogar "umgekehrt": Ich hatte einen riesen Respekt vor der Berufsschule mit dem "so schwierigen" Klientel. Und muss jetzt sagen, dass es genau das ist, was mich am meisten reizt. Und ich hatte auch Angst davor. Ich bin aus der "freien Wirtschaft", wo ich einen "todsicheren Job" hatte gewechselt. Ich habe den Sinn in meiner Tätigkeit einfach nicht gesehen. Jetzt sehe ich ihn. Am Ende des Schuljahres hat mir die Klassensprecherin der BFII (die in Teilen auch das enthält, was als "schwieriges Klientel" bezeichnet wird) eine Mail geschrieben, in der sie sich für meine Arbeit bedankt. Einer der schwächsten Schüler der Klasse hat es leider nicht gepackt. Und ich habe mich total gefreut, dass der jetzt die BF II wiederholt und eben nicht "irgendwie rumgammelt" und "irgendwas jobbt". Und ich hoffe, ich behalte ihn als Schüler in der BFII, die ich wieder bekomme. Damit ich direkt ein Auge auf ihn haben kann. Klar, in der Klasse gab es auch Rüpel, Schüler, die nichts lernen wollten und nur gestört haben. Es gab aber auch die anderen - und selbst wenn es nur wenige sind, für diese lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen und denen was beizubringen. Und ICH empfinde es als Herausforderung, das bei eher leistungsschwächeren Schülern zu tun. Die "Störer" hatte ich zum Ende hin gar nicht mehr bemerkt, bzw. da waren die anderen Schüler und Schülerinnen schon so weit, dass sie denen gesagt haben, sie sollten doch gleich lieber zu Hause bleiben, wenn sie keinen Bock auf Schule haben.


    In der "freien Wirtschaft" hatte ich nicht nervige Schüler, ich hatte manchmal nervige Kunden. Sehr nervige Kunden - und die sind nicht nach einem Jahr weg gewesen. Und die konnte ich nicht irgendwie disziplinieren. Da musste ich dauerhaft nett und freundlich sein - der Kunde ist IMMER König. DAS ist anstrengend.


    In jedem Job gibt es Dinge, die einem nicht gefallen. Am Lehrersein stört mich - wie wahrscheinlich alle - das Korrigieren. Daher bin ich froh, dass ich nicht zwei korrekturintensive Fächer habe, sondern nur eines mit Deutsch. Aber im Vergleich zu meinem vorherigen Job überwiegen die Vorteile. Die übrigens bei mir nicht darin liegen, dass ich "nebenbei" ganz gut Geld verdienen kann. Ich hab mich auch vorher nie finanziell abhängig von meinem Mann gemacht. Wozu ich im übrigen keiner Frau mehr raten würde heute.


    Ich habe jetzt (gerade im Ref) deutlich mehr Arbeit als in meinem Halbtagsjob in der freien Wirtschaft vorher. Und werde es höchstwahrscheinlich danach auch haben. Um Geld ging und geht es bei mir auch nicht. Aber um eine Sinnhaftigkeit meines Tuns, die ich endlich habe und spüre. Und das hatte ich vorher so nicht. Und dass ich diese Chance noch einmal gekriegt habe, dafür bin ich dankbar. ;)


    Als ich zur Entscheidungsfindung hospitiert hatte, ging es nicht so weit, dass ich gesehen habe, dass mich auch "schwierige Schüler" nicht abschrecken würden. Ich habe aber - recht schnell - gemerkt, dass ich mir gut vorstellen konnte, "da vorne" zu stehen. Es ist ein Gefühl, dass du hast oder eben nicht hast.

    Es wurde also suggeriert, dass Deutsch und Ethik gesucht sei? Da muss es doch bei einem klingeln, dass das bei zwei geisteswissenschaftlichen Fächern höchstens ein kurzfristiger Trend sein kann...Allgemein kann man ja sagen, dass gesuchte Fächer diejenigen sind, die viele nicht mögen oder können. Und gerade bei Deutsch und Ethik gibt es ja durchaus viele Abiturienten, die von sich selbst behaupten würden, dass ihnen diese Fächer liegen.

    Naja...Trends enstehen ja nicht nur durch schwer oder leicht, sondern auch durch Angebot und Nachfrage. Und wahrscheinlich bestand "damals" eben ein Mangel an Ethiklehrern. Würde man mir das so sagen und prophezeien, warum sollte ich das nicht glauben? Ich meine, es sind ja immer Wellenbewegungen..Wahrscheinlich hatte man wiederum vorher von Ethik total abgeraten, dann hatte es gar keiner mehr gemacht..Und schwupps...Ist wieder ein Bedarf erkennbar..

    Aber ich gebe dir Recht. Vermutlich "gehen" Mathe, Physik, Chemie und Informatik "immer" - nur, es muss eben auch noch "machbar" sein. Wenn Du in allem gut bist, würde ich auch dazu raten, zwei dieser Fächer zu studieren. Aber manchmal geht es einfach nicht. Einer bei uns im Seminar hatte sein Studium mit MINT-Fächern begonnen. Er war im Abi so lala und dachte, er versucht es, sind maximale Chancen. War für ihn dann faktisch nur Quälerei - dafür geht so ein Studium zu lange. Und hinterher solltest du es auch noch gerne unterrichten wollen..;)

    Allerdings sind bei uns Einige im Seminar, die zwei geisteswissenschaftliche Fächer für Lehramt am Gymnasium studiert haben - und an die Berufsschule gegangen sind, weil sie hier realistische Chancen auf eine schnelle Einstellung haben. Die, die ich kenne, haben auch gerade alle eine Planstelle bekommen. Mit Englisch und Deutsch oder Deutsch und Sport. Deutsch und Sport hat eine Bekannte von mir auch auf Lehramt an Gymnasium studiert und ihr Ref in NRW gemacht. Keine guten Chancen auf Einstellung. Sie hat sich dann bundesweit beworben ..in Niedersachsen konnte sie sich jetzt eine Planstelle aussuchen...


    Ich sehe es übrigens völlig entspannt. Vielleicht auch aufgrund meines etwas höheren Alters. Aber es ist in meinem Leben IMMER alles anders gekommen als gedacht. Und jegliches verrückt machen bringt nichts.


    Bei uns im Ref wird sich jetzt schon angefangen verrückt zu machen wegen Übernahme an der Schule. Ich mache das nicht. Ich versuche an meiner Schule einen guten Job zu machen und that's it. Letztlich kann immer noch was dazwischenkommen. So wie bei meinem Cousin, dem die Übernahme an der Schule nach dem Ref "sicher" war. Hatte sich in der Schülerzeitung engagiert, die Homepage ständig mitgestaltet, Förderkurse übernommen. Richtig ein Bein ausgerissen, sich unentbehrlich gemacht. Ich meine, die Zeit geht ja auch von der Zeit ab, die du für's Ref brauchst. Und die Nerven auch.

    Kurz vor den Sommerferien ist der Schule dann eine Versetzung von einer anderen Schule "dazwischengekommen" - dagegen kann dann auch kein Schulleiter was machen. Das geht vor. Pech gehabt. Ich meine, ich will mich auch an der Schule extra einbringen. Aber in einem überschaubaren Rahmen. Gerade im Hinblick darauf, dass es eh keine Garantien zur ÜBernahme geben kann.

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