"Frisch" ist relativ. Ich habe (und würde es ich nicht nochmal machen) Teilzeit in NRW (wg. Kindererziehung) gewählt. Ich startete also als "Coronajahrgang im Mai 2020" und habe das Gefühl so gut wie nix bislang gelernt zu haben. Das ich häufig krank war, war Pech. Aber vor den Sommerferien lief nix für Refis an meiner Schule, aber das war beim Novemberjahrgang 2020 ja auch teilweise nicht besser.
Hallo Pasi,
ich bin seit November 2019 im Referendariat als Quereinsteiger. In Vollzeit, trotz Kind. Ich bin nach wie vor froh, das Ref nicht in Teilzeit gemacht zu haben, da für mich "das Schlimmste" im Referendariat dieses ständige unter Beobachtung stehen und bewertet und kontrolliert werden ist. Und da wollte ich die Zeitspanne nicht noch verlängern, wo das der Fall ist. Unsere "normalen Refis" (die ihr Ref nicht im Quereinstieg gemacht haben, das sind bei uns an der BBS ca. 2/3 des Jahrgangs) machen jetzt ihr Examen im März/April, ist für mich schon schwer genug, dass die jetzt gehen und ich noch ein halbes Jahr länger habe. Noch mehr Exaministen an mir vorbeiziehen zu sehen, fände ich schwierig. Ich will auch endlich fertig werden.
Uns sind einige Unterrichtsbesuche in Folge von Corona im Laufe der Zeit (ich habe ja noch normal angefangen) erlassen worden. Das ist positiv, aber auch gerechtfertigt, weil ich schlichtweg in leistungsschwachen Klassen (und auch bei uns mangelhafter digitaler Ausstattung der Schule) nichts hätte "online" zeigen können. Da bin ich nochmal individuell eher mehr benachteiligt, weil unsere Schule besonders schlecht ausgestattet ist. Insofern war ich da einfach froh, dass das reduziert wurde. Die Zeit und die Nerven, die ich dadurch gespart habe, habe ich allerdings von Mai bis Juli letzten Jahres in Wechsel- oder Onlineunterricht gesteckt, wobei Onlineunterricht da hieß, dass wir Onlineaufgaben verschickten, die wir korrigierten. Was gerade in Deutsch (wo du nicht eine "Musterlösung" verschicken kannst, sondern dir Aufsätze individuell anschauen musst) sehr viel mehr Zeit geschluckt hat. Das Schlimmste bei den UBs, die ich jetzt habe, ist die Ungewissheit vorher, in welcher Form denn jetzt der UB stattfinden kann. Hast du Wechselunterricht und musst daher auch ein entsprechendes zusätzliches Onlineangebot bereitstellen, das auch bewertet wird (schöne LearningApps, Kahoots, EdPuzzles, etc.)? Oder hast du völliges Pech und musst jetzt Onlineunterricht machen (die Seminar- und Fachleiter schalten sich "live" einer entsprechenden Onlinevideokonferenz zu, die du hältst.) Letzteres ist bis auf wenige Ausnahme gerade in leistungsschwachen Klassen eher der Supergau gewesen. Von ca. 27 Schülern, die ich habe, sind da meist zwischen 7 und 11 online überhaupt nur anwesend. Etwas sagen tun sie eher nicht - und dieser "Trend" ist bei uns tatsächlich in allen Klassen erkennbar. Da das aber das ist, was das Seminar so gar nicht sehen will (aber bei uns auch nicht berücksichtigt wurde, dass online eh alles schwierig ist), sind alle UBs dazu eher schlecht ausgefallen. Je nach Fachleiter wurde es nochmal individuell anders bewertet, aber wenn wenig Schüleraktivität vorhanden ist, fällt es leider meist auf dich zurück. Reine Entwurfsbesprächungen wären daher schön, aber das wurde uns bereits seit letztem September nicht mehr "genehmigt".
Ich mache dennoch gerade 3 Kreuze, dass ich nicht JETZT im März/April ins Examen gehe und Prüfling bin. Bei "denen" wurden nämlich hier in RLP die Pläne, ob sie den Prüfungsunterricht jetzt theoretisch besprechen, im Wechselunterricht abhalten oder in Videokonferenzen online anbieten sollten, munter hin und her geschmissen. Das ist schon extrem nervig, wenn ich das bei einem UB erlebe, aber bei dem Prüfungsunterricht ist es nochmal eine andere "Nummer", finde ich. Alles nicht einfach und sehr nervenbelastend. LEtzteres ist für mich das Schlimmste. Mein letzter UB in Wirtschaft wurde im 1. Aufschlag einen Tag vorher (!) abgesagt, weil ich in einer anderen Klasse unterrichtet hatte, in der jemand jetzt positiv auf Corona getestet wurde. Daher musste ich auch in Qurantäne - UB kurzfristig geplatzt. Dann hin und her geschoben und beim nächsten Termin gezittert, ob jetzt nicht die Klasse vielleicht abbestellt wird wegen eines positiven Coronafalls. Das sind alles "Sachen", die einfach zusätzlich enorm "nerven". Zu der normalen Refbelastung jetzt.