Ich habe (nach meinem bestandenen Examen) mal nachgefragt, warum man den Prüfern ein Buffet bieten muss. Die Antwort war: "Der Prüfling muss zeigen, dass er oder sie in der Lage ist, einen komplette Examenstag zu organisieren und dazu gehört auch im Auge zu behalten, dass die Gäste sich wohlfühlen."
Was bei uns total doof war, war, dass es im Seminarbezirk Schulen gab, wo man nur im Sekretariat Bescheid geben musste wann das Examen ist und dann haben die sich um Tee, Kaffee, Wasser, Saft, Brötchen, Frikadellen und Obst gekümmert und die Prüfer:innen auch bewirtet (immer mal wieder frischen Kaffee und Tee bringen, fragen was noch gebraucht wird etc.). Und es gab Schulen, so wie meine, wo das nicht gemacht wurde und es selbstverständlich die Aufgabe des Prüflings war, das alles zu organisieren UND dafür zu sorgen, dass die anderen Referendare an dem Tag die Bewirtung übernehmen. Die meisten Referendare haben die Brötchen am Examenstag mit Mitreferendaren zusammen selbst im Lehrerzimmer geschmiert und dekoriert. Mir war das zu doof, ich habe die vom Bäcker geholt. Es war üblich, dass die Prüfer:innen ein bisschen (ca. 5 Euro) Geld da gelassen haben, aber anfangen mit dem "Geld auf den Tisch legen" musste der bekannte Prüfer. Meiner hatte aber sein Geld vergessen (hat er mir erzählt) und konnte darum nichts hinlegen, also hat niemand etwas hingelegt. Ich hatte an dem Tag fast 50 Euro Kosten nur für die Bewirtung.
Ich weiß übrigens von einer Referendarin, die hat zum Examen den Kafeevollautomaten ihrer Eltern von 200 km weit weg geholt und den im Zimmer, in dem die Prüfer:innen waren, aufgebaut. Mit vielen Sorten Kaffee zur Auswahl versteht sich.
Aus meiner Sicht muss das verboten werden. Entweder muss das Aufgabe der Sekretariate sein (was den Sekretär:innen gegenüber vermutlich nicht fair ist), oder die Prüfer:innen müssen sich selbst versorgen. Bei uns wäre es auch gar kein Problem, denen eine Mensakarte zu geben.