Beiträge von Haubsi1975

    Es gibt diese Anspruchshaltung "Ich habe eine RS Versicherung und gebe alles dem Anwalt". Das sind dann aber auch die, die spätestens beim vierten Mal die Kündigung auf dem Tisch liegen haben😂.

    Ich bin mal gespannt, wie nächste Woche das Gespräch mit dem Schüler läuft. Ein erfahrener Kollege, dem ich heute von den geplanten mit dem Schüler erzählt, meinte, jo, das kenne er nur zu gut. Und in 9 von 10 Fällen hat man sich nach ein paar Wochen wieder zusammengesetzt oder auch nicht. Eher selten hätten die Zielvereinbarungen jedenfalls zum gewünschten Verhalten geführt. Ehrlich gesagt, war es auch das, was ich gestern dachte. Allein die Entscheidung trifft letztlich die Abteilungsleitung...

    Hallo, ich wollte euch bezüglich des Threads gerne updaten: Heute hat ein Gespräch zwischen der neuen Bildungsgangverantwortlichen und uns Klassenlehrern bezüglich des Schülers stattgefunden. Das Ganze geht insofern in eine neue "Runde", als er einen Anwalt eingeschaltet hatte, um eventuelle Erstattungsansprüche prüfen zu lassen. In einem erneuten Gespräch mit mir letzten Donnerstag zeigte der Schüler keinerlei Einsicht, vielmehr fühlt er sich weiterhin ungerecht behandelt insgesamt, er sieht nicht, dass er irgendwas falsch gemacht haben könnte... Wir Lehrer hatten dann heute der neuen Abteilungsleitung den bisherigen Schriftverkehr, etc. zukommen lassen. Nächste Woche soll es jetzt zu einem Gespräch mit dem Schüler und uns und der Abteilungsleitung kommen - ich selbst hatte den Wunsch formuliert, dass der Schüler besser in der Parallelklasse aufgehoben sein könnte, ich befürchte endlose und sinnlose Diskussionen mit ihm. Und es ist auch einfach zu viel vorgefallen...Die Abteilungsleitung meint, dass könne die ultima ratio sein, aber man könnte auch durch das Aufstellen bestimmter Verhaltensregeln, an die sich der Schüler zu halten hat (keine Noten verhandeln, keine Klassenarbeitsergebnisse verhandeln, etc.) ein gutes Commitment erreichen. Ich bin mal gespannt, wie das Gespräch nächste Woche wird...

    Ich würde dir auch dazu raten, das Referendariat zu machen. Dann wartest du eben bis zum nächsten Termin. Und bekommst weniger Geld - dafür aber eine fundierte Ausbildung. Ich bin auch Quereinsteigerin - habe aber als solche ein Referendariat gemacht und bin froh drum. Nicht zuletzt, weil ich damit keinerlei Unsicherheiten oder Komplexe mehr haben muss, weil ich die ganze Didaktik und Methodik nicht gemacht hätte.

    Willkommen in der Welt der nicht-gymnasialen Sekundarstufe I. Alltag bei uns. Muss man auch mit umgehen, ist jetzt kein Weltuntergang

    Ja - diese SuS kosten nur unnötig viel Zeit, die sinnvoller in andere SuS oder die Stundenvorbereitung gesteckt werden könnten. Daher hatte ich auch anfangs, als ich die Mail dieses Schülers gelesen hatte, NICHT über irgendwelche disziplinarischen Maßnahmen nachgedacht, weil ich dachte, dass ich diesem Schüler nicht noch mehr Raum geben möchte. Allerdings fand ich die Mail von Tag zu Tag krasser und hatte mich dann doch entschieden, etwas dagegen zu unternehmen. Aber leichter wäre "business as usual" gewesen, keine Frage.

    Ja, er muss da reinsehen genauso wie wir in unsere Mails schauen müssen.

    Deine Gedanken drehen sich im Kreis. Geh lieber raus und mach was schönes ☺️

    Ich mache jetzt auch Sport. Nachdem ich eben übrigens auch 45 Minuten (!) für meine Reisekostenabrechnung über IPEMA gebraucht habe. ;(


    Aber erst wollte ich zur Mail unten noch was Schreiben.

    Man kann und sollte diesen Situationen nicht aus dem Weg gehen, deshalb würde ich das eben nicht nie mehr machen, sondern erst recht, weil die Schülerinnen und Schüler daraus lernen. Erziehen gehört dazu. Viel sprechen, aushalten und eben auch bei Dingen, die persönlich werden und nicht gehen, disziplinarisch eingreifen.

    Ich frage mich gerade (noch abschließend, dann mache ich echt was Schönes), ob irgendwelche Maßnahmen bei diesem Schüler greifen - so überzeugt er von seiner Unschuld ist. Vielmehr wirken disziplinarische Maßnahmen wahrscheinlich eher auch für die gesamte Klasse, weil sie sehen, dass ich nicht alles mit mir machen lasse. Ist aber anstrengend. Und ich habe immer mehr KuK, die da keine Lust und / oder Energie dazu haben. Ich leite ja eine HBF und es gibt wirklich immer weniger Kollegen, die sich dazu noch überreden lassen. Ich selbst werde auch immer mehr den Einsatz im beruflichen Gymnasium suchen, weil ich lieber inhaltlich arbeiten möchte. Wobei es auch in der Oberstufe bei uns immer anstrengender wird - zumindest in der 11, wo die SuS von den ganzen allgemeinbildenden Gymnasien in der Umgebung kommen und glauben, bei "uns" gäbe es das Abitur geschenkt.

    Erfahrungsgemäß nutzen die allerwenigsten jungen Leute heutzutage überhaupt noch E-Mails (abgesehen vom beruflichen Bereich; bspw. im Rahmen ihrer Berufsausbildung). Wenn ich meine SuS erreichen will (und das gilt auch für sehr viele meiner KuK), schreibe ich ihnen eine Nachricht über unsere Lernplattform "Moodle" oder über "WebUntis". Und selbst da muss ich/müssen wir feststellen, dass viele SuS diese Mitteilungen nicht lesen (obwohl sie z. B. in "WebUntis" gehen, um sich über etwaigen Unterrichtsausfall oder Vertretungen zu informieren)... :( Sie kriegen halt meist nur das mit, was sie mitkriegen wollen.


    Der Schüler selbst hatte mir ja auch mehrfach Mails geschrieben noch Tage zuvor - daher konnte ich doch eigentlich schon davon ausgehen, dass er sich des Mediums öfter bedient, oder? Und wenn er seine Mails nicht liest, ist das ja auch grundsätzlich nicht mein Problem, oder? Mein Problem ist und bleibt allerdings seine Einstellung und nicht verhandene Reue ob seines Verhaltens. Den Eindruck hatte nämlich die stellvertrende Klassenlehrerin auch.

    Was können denn die anderen SuS dafür, wenn sich einer daneben benimmt? Ich kann zwar gut nachvollziehen, dass dir dieses "Gedöns" auf die Nerven geht, aber solche "Kollektivstrafen" finde ich gerade in einem derartigen Fall unangemessen.

    Klar, ist das ungerecht, aber ich möchte mich einfach das nächste Mal nicht schon wieder im Vorfeld und währenddessen, etc. rumärgern mit diesem Schüler. Der wird ja leider anstrengend bleiben.

    Im Übrigen glaube ich, dass eine Entschuldigung dieses Schülers in einem anderen Kontext auch nicht "authentisch" gewesen wäre. Zumindest habe ich von deinen Schilderungen her eher den Eindruck, dass er sich nicht wirklich irgendeiner Schuld bewusst ist und sein Fehlverhalten dir gegenüber nicht unbedingt als ein solches ansieht. Mag mich aber täuschen; ich kenne den betreffenden jungen Mann ja nicht und weiß auch nicht, was überhaupt vorgefallen im Vorfeld vorgefallen war.

    Dazu, was vorgefallen war, hatte ich ja bereits etwas geschrieben (Post 64). Er hatte um Notenanhebung gebeten, wiederholt - und auch noch nach der Zeugniskonferenz und auf meine ausführliche Begründung eine sehr respektlose und manipulative Mail geschrieben, in der er u.a. schrieb, dass ich mich daran "aufgeilen würde, ihm mit meiner Macht seine Zukunft zu versauen." Die Mail war richtig richtig krass, ich saß wirklich fassungslos vor'm PC und habe nur noch gedacht, dass, wenn der Schüler, das alles von mir denkt, was er schreibt, er in meiner Klasse fehl am Platze ist. Die Schulleitung fand die Mail auch krass und hatte ihm eine entsprechende Antwort geschickt und ihn auch darauf hingewiesen, dass er sich damit deutlich im Ton vergriffen hatte und sie Verständnis dafür zeigt, wenn ich ihn deshalb von der KLassenfahrt ausschließen würde.


    Du liegst indes wahrscheinlich richtig mit deiner Vermutung, dass sich der Schüler keiner Schuld bewusst ist. Und DAS ist das eigentliche Problem, mit dem ich umzugehen habe in der Zukunft. Und das es auch schwierig macht, ihn bei Klassenausflügen, etc. dabei zu haben. Der Schüler wird immer unberechenbar bleiben.

    Soll aber in dem Fall tatsächlich nicht dein Problem sein, weil der Schulleiter hier quasi die Verantwortung übernommen hat. Trotzdem würde ich das nicht so machen.

    Ich würde das Ganze übrigens auch nicht wieder so machen - allerdings fing der ganze Zirkus ja damit an, dass der Schüler um Notenanhebung gebeten hatte kurz vor,bzw. nochmal nach der Konferenz. Ich hatte das (übrigens im Gegensatz zu einigen Kollegen) abgelehnt und ihm beim schriftlichen nochmaligen Nachfragen ausführlich erklärt, warum ich das nicht mache. Und dabei wird es auch bleiben, dass ich das grundsätzlich nicht mache. Zumal der Schüler auch nicht zwischen 2 Noten stand. Und genau DAS würde ich nicht wieder machen. Einerseits. Andererseits würde ich - nachdem er sich danach sehr im Ton vergriffen und mich massiv beleidigt hatte in seiner Mail - auf einem Gespräch mit der Schulleitung bestehen. Dazu muss man an dieser Stelle allerdings auch sagen, dass wir uns mittlerweile eben in der letzten Schulwoche befanden mit einer Schulformverantwortlichen, die kurz davor stand, in den Ruhestand verabschiedet zu werden. Trotzdem hatte sie den Schüler ja zum Gespräch gebeten, er hatte nur nicht reagiert. Ja klar, meine Mail hätte entweder mit einem eindeutigen Zeitpunkt der Entschuldigung lauten sollen oder eben direkt ein Ausschluss. Beides hätte insofern aber nichts am Kommen des Schülers zum Bahngleis geändert, da er seine Mails ja nicht abgerufen hatte. Und ob ich einen Schüler bei einem ähnlichen Vorfall mitnehmen würde, weiß ich auch nicht. Der Schüler war ja ziemlich dreist am Bahnhof auch aufgetreten - ich glaube daher eher, dass ich wieder ähnlich gehandelt hätte. In der Situation am Bahnsteig. Vorher wie oben beschrieben. Aber ich lerne noch.;)

    Also ich habe dem Schüler es jetzt so mitgeteilt wie beschrieben oben. Über die Schulleitung erfolgte ja schon vorher das o.k., wenn ich (als Klassenleitung) ihn ausschließen würde. Und davon habe ich Gebrauch gemacht, weil seine Entschuldigung nicht authentisch war.


    Was mir übrigens für die übrige Klasse leid tut, ist, dass ich wegen dieses ganzen Gedöns keinen weiteren Klassenausflug mehr machen möchte und auch keine Klassenfahrt (mehr).

    Jede Entschuldigen wäre "in dem Bart genuschelt" und nicht authentisch, da sie unter dem Druck "Streichung der Fahrt" entstanden wäre.



    Deshalb wollte ich ja vorab schriftlich was haben und ein Gespräch mit der Schulleitung (was ihm mitgeteilt worden war) und hatte morgens auf dem Bahnsteig auch direkt gesagt, dass er nicht mitfahren darf. Das hatte er so von mir nicht akzeptiert und fing dann Diskussionen, etc. an. Und in dem Zusammenhang kam auch die Entschuldigung - die eben, nicht authentisch war. Gerade nachdem er anfangs meinte, er würde sich von mir sowieso nichts sagen lassen. Nur von der Schulleitung.

    Nein, sowas hatten wir nicht, der Schüler ist wie gesagt auch volljährig. Einer Klassenkameradin, die wegen Krankheit nicht teilgenommen hatte, hatten wir auch erklärt, dass es kein Geld zurückgeben kann. Das hatte sie direkt verstanden.

    Die Schulleitung hatte dem Schüler doch bereits mitgeteilt, dass ich als Klassenleiterin jederzeit dazu befugt bin, ihm vom Ausflug auszuschließen. Die Schulleitung war ja zuvor ins Bild gesetzt worden.

    Das Bundesland ist Rheinland-Pfalz.

    Wie gesagt, du kannst darüber argumentieren, dass du das nicht vertrauenswürdig empfunden hast und ihn aus pädagogischen Gründen ausschließen musstest. Es ist eine Kann-Regelung, er war sich dessen bewusst und er ist verpflichtet, die Mails zu lesen. Schreib der verantwortlichen Person eine Mail mit Bitte um Rückmeldung und vielleicht auch ihn ins cc, dann sieht er, dass du dich kümmerst und um ein Gespräch bittest. Dann setzt ihr euch zusammen, mit einer weiteren Kollegin, erläutert die Gründe und schaut, wie er reagiert. Alles andere bringt nichts und nochmal: das war alles sehr schwammig formuliert, aber dennoch bist du im Recht.


    Es geht auch nicht per se um die Entschuldigung. Auch ohne diese ist das ganze nicht falsch abgelaufen. Aber wenn ihm gesagt wurde, er solle sich entschuldigen, wird er diese als Argument auch vorbringen. Dann kann man daraufhin etwas entgegen.

    Der Schüler hat ja die Kollegin angeschrieben, nicht mich. Müsste die nicht auch eigentlich reagieren?

    Ich an deiner Stelle würde der Schulleitung oder der Schulformverantwortlichen alles schildern und dann meine Ferien genießen.

    Vielleicht kommt ja auch vom Schüler nichts mehr und er beruhigt sich bis nach den Ferien.

    Die Frage ist gerade, an wen ich mich wenden soll - die Schulformverantwortliche scheidet ja zum 31.7. aus - sollte ich jetzt noch die Mail an sie weiterleiten..? Sie wäre der Ansprechpartner....

    Nochmal: Stand in der Mail wie und bis wann er sich entschuldigt haben muss?

    Sonst habt ihr immer schlechte Karten.

    In der Mail stand kein expliziter Zeitraum, sondern "Wenn du dich nicht bei mir entschuldigst für diese Mail, werde ich dich nicht mitnehmen". Aber "am Bahnsteig entschuldigen" war sicher nicht gemeint.


    Dann ist er aufgetaucht am Bahnsteig und hat mir erstmal erklärt, dass ich ihm gar nichts kann.


    Die Frage ist doch auch, ob das relevant ist. Denn die Schulformverantwortliche hatte ihm ja geschrieben, dass er per se ausgeschlossen werden kann- Entschuldigung hin oder her. Die Entschuldigung war ja nur ein Entgegenkommen von mir...


    Ich würde ja sagen, das Geld ist mir egal, aber hat er mich dann nicht in der Hand, wenn er jetzt das Geld bekommt?

    Es ist deine Entscheidung, ob du die Entschuldigung für ehrlich ansiehst oder nicht. Wenn du es nicht tust, dann ist das immer noch dein gutes Recht. Natürlich kann er das einwenden und sagen, er hätte sich entschuldigt. Deshalb ist es jetzt wichtig zu klären, ob ihm klar war (schriftlich!), dass er sich in einen gewissen Zeitraum zu entschuldigen hatte und nicht am Tag der Fahrt, weil das nicht mehr glaubhaft ist und er scheinbar seine eigenen Regeln macht. Das würde ich heranziehen und sagen, dass du auch deshalb die Verantwortung für seine Mitnahme nicht übernehmen konntest, weil du ihm nach dem Vorfall das Vertrauen entgegen bringen kannst, wenn er dann so wieder eigenständig handelt.

    Ich glaube eben, er wird damit argumentieren, dass ihm das nicht klar war - er hatte ja eben nichts gelesen. Behauptet er. Allerdings sind die SuS Tag und Nacht am Handy, daher ist auch das unglaubwürdig für mich. Ich denke (!), er hat die Mails gelesen und sie bewusst ignoriert.


    Die Schulformverantwortliche hatte dem Schüler ja auch vorher schriftlich mitgeteilt, dass die Klassenleitung ihn ausschließen kann aufgrund dieses Verhaltens. Und das wäre dann gar nicht an eine Entschuldigung gekoppelt gewesen.

    Stand denn irgendwo, bis wann und wie die Entschuldigung erfolgen musste?

    Sonst hätte er ja annehmen können, dass es in der Früh reicht.

    Er wollte sich morgens ja auch nicht entschuldigen von sich aus und meinte, wenn die Schulleitung nicht entscheidet, dass er nicht mit darf, sieht er das nicht ein. Er hatte die Mails gar nicht gelesen. Wie gesagt, er hatte was in seinen Bart genuschelt, aber es klang nicht ehrlich und authentisch, er wollte einfach nur schnell was sagen, um dann ins Phantasialand zu dürfen. Und da er kurz vorher auch wieder gar nichts eingesehen hatte und mir jegliche Authorität abgesprochen hatte ("Sie können das gar nicht entscheiden, ob ich mit darf oder nicht."), hatte ich mich / hatten wir uns (die stellvertretende Klassenleiterin hatte zu meiner Entscheidung gestanden), hatte ich mich gegen das Mitkommen entschieden. Daraufhin war er an der Schule, hat sich beschwert mit Mails, aber keine Antworten erhalten. Und jetzt geht es weiter. Und ich frage mich, wie weit er geht...Und welche Handhabe er hat.

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