Ich habe keine Ahnung. Es gibt nicht die eine Lösung. Ich handele in unterschiedlichen Klassen auch unterschiedlich. Je nach Situation lohnt es sich, sich an Einzelnen abzuarbeiten oder nicht. Manchmal liegt man mit der Einschätzung aber auch falsch.
Versuche abzuschätzen, wie viel Energei, Kraft, Stress dich der jeweilige Ansatz kostet. Dann vergleichst du mit der Habenseite. Die Energie, die du für die eine Schülerin abgebucht hast, steht für andere nicht mehr zur Verfügung.
Noch ganz 'was anderes: Gegen die Unruhe kann man auch mit der Sitzordnung etwas machen. Ich hatte mal eine wenig disziplinierte Fachoberschulklasse, die deutlich ruhiger wurde, nachem dich die jungen Menschen in eine Reihensitzordnung an Einzeltischen verpflichtet habe. Es gab dann auch keinen fachlichen Austausch mit den Kameradinnen mehr, aber es war erheblich ruhiger. Mir war das deutlich angenehmer.
Ich versuche wirklich, das alles nicht so an mich ran zu lassen - aber mich macht es wirklich krank, dass der Schüler, mit dem ich ein Gespräch hatte, sich so gar nicht an irgendwelche Regeln hält. Die erste Mahnung hatte er ja bekommen, weil er 10 Tage am Stück krank war und die Entschuldigung dafür erst in der 2. Woche brachte. Die hat er mir auch nicht gemailt, sondern er hat sie im Sekretariat abgegeben, was noch bescheuerter war, weil sie das nicht tun sollen, wissen die auch eigentlich. Das meine ich übrigens damit, dass er bewusst provoziert. Letzte Woche war er einen Tag krank, bringt mir das Attest Donnerstag zum Abzeichnen und ich sage ihm, er solle es einstellen jetzt. Da ist aber immer noch nichts passiert. Und das nervt halt einfach.
Bei der Sitzordnung werde ich auch ansetzen - und geplant ist eine "Handygarage" wegen des Gedaddels die ganze Zeit. Nee, das unterrichten macht keinen Spaß mehr - es ist ein sich ständig abarbeiten und ermahnen. Oder - und das habe ich letztens tatsächlich auch gemacht, ich lasse die einen Lernjob machen und kümmere mich in der Zeit um Klassenbuch und Klassengeschäfte. Fertig. Aber das ist auch irgendwie traurig.