Beiträge von Haubsi1975

    Was die Systeme angeht: Am Anfang des Schuljahres nehme ich mir die Zeit, alle am Händchen in die digitalen Systeme zu führen und dokumentiere das im Klassenbuch. Dann kann keiner behaupten, dass es nicht funktioniert und er/sie keine Infos erhalten hat. Und wenn ein PW vergessen ist, setze ich das in 5 Minuten zurück und lasse die Person das vor meinen Augen wieder freischalten.

    Diese Einführung war ja bereits in der Unterstufe - da hatte ich denen selbst öfter Aufgaben in Moodle eingestellt. Dass die jetzt wieder diese Moodle-Karte- ziehen, von wegen, ich weiß nicht, wie ich da rein komme, etc. ist echt bescheuert.

    Dein Beispiel würde ich so handhaben, dass ihr definiert, dass die einzig mögliche Vorlage über Moodle erfolgen muss. Das muss aber konsequent für alle Klassen dieser Schulform und dieses Schwerpunkts von Anfang an erfolgen. Mitten im SJ ist das schwierig zu ändern :(

    Ah - da hast du was falsch verstanden: Dass das in Moodle hochgeladen werden muss zur Transparenz aller war Beschluss des HBF-Studientages vom Sommer. Ich hatte es den SuS in meiner Mail vom 3. September (vor dem Schulbeginn noch) beschrieben uhd geschrieben. Und ungefähr 20 Mal danach noch gesagt. Als ich sie letztens nochmal darauf hinwies, meinten einige, dass sie vor Schulbeginn grundsätzlich nichts lesen würden.:angst: Tja und aufpassen tun die eben auch nicht.

    Rechtlich gesehen: das Attest muss vorgelegt werden. Das ist bei dir als Klassenlehrerin passiert. Also: passt.

    Ich würde da jetzt fragen, ob der Schüler Hilfestellung beim Hochladen des Attests braucht, damit es alle Kollegen wie vorgesehen wissen.

    Ich habe den Schüler ja gefragt, wo es hakt und er meinte, er habe keinen Moodle-Account. Ich habe dann erklärt, dass er sich jederzeit selber einschreiben kann in den Kurs mit dem Einschreibeschlüssel und dass er dafür nur eine Mailadresse braucht. Und wenn er eine Mailadresse hat, muss er halt das Passwort neu vergeben lassen und nicht die 100ste- MAil-Adresse anlegen. Er meinte dann, er kümmert sich, kein Problem. Wieder gegrinst. Es ist nichts passiert ... aber zwei Kollegen melden, dass besagter Schüler ja am Tag x gefehlt habe und jetzt, etliche Tage später, sei keine Entschuldigung in Moodle. Also sei die Klassenarbeit, die versäumt wurde, mit 6 zu bewerten, oder? Ich: "Nein, der hat ein Attest, aber nicht eingestellt." Die: "Ah, ist das nicht sein Problem?" Und so weiter und so fort. Es nervt, es kostet Zeit.

    Aber beim Entschuldigen handhaben wir es so: Wir schreiben vor, dass jede Fehlzeit innerhalb von drei Tagen entschuldigt werden muss. Wenn es auf Moodle verspätet hochgeladen wird, ist diese Entschuldigung zwar vorhanden, das spielt aber keine Rolle, weil es verspätet war. Wenn die Regel klar ist, zweifle ich, dass ein Gericht das kippt. Beim realen Vorlegen erkennen wir ja auch vorhandene Atteste nicht mehr an, wenn sie zu spät kommen. In Moodle ist ja wunderbarerweise sogar ein Zeitstempel dabei, da ist der Nachweis noch leichter als bei einem Papiernachweis: Aber ich habe es doch vorgelegt, aber er/sie hat vergessen, mit Datum richtig abzuzeichnen.

    Ich höre eben die wundersamsten Erklärungen, warum das mit dem Hochladen auf Moodle nicht geklappt hat. Und da habe ich eben keinen Bock mehr drauf - bei SuS, die ernsthaft das Fachabi erwerben wollen.

    Wenn es auf Moodle verspätet hochgeladen wird, ist diese Entschuldigung zwar vorhanden, das spielt aber keine Rolle, weil es verspätet war.

    Und wie handhabt ihr es, wenn ihr das Attest abgezeichnet habt, aber nichts in Moodle hochgeladen wurde? Mein Kandidat für Mittwoch hatte letzten Mittwoch gefehlt, das Attest vom Arzt hatte er mir Donnerstag vorgelegt - es ist aber nach wie vor nicht eingestellt. Wie würdest du das handhaben?

    Übersicht verbindlich vorschreiben? Nun im Nachhinein von den SuS nachtragen lassen. Alle Abweichungen zwischen der Doku der SuS und den abschließenden Zeugnissen der Betriebe als unentschuldigt werten?

    Die abschließenden Zeugnisse kommen ja erst am Schluss, ich muss aber schon zum Halbjahr hin die Fehlzeiten erfassen. Mich nervt es auch unfassbar, dass etliche die ÜBersicht verschlampt haben. Nochmal: Die wollen ihren Abschluss haben, nicht ich. Aber irgendwie raffen die das nicht. Und mit dieser Moodle-Einstellsache kotze ich halt echt (sorry für die Ausdrucksweise), weil einige Kollegen auch immer mal wieder Aufgaben auf Moodle stellen. Wie wollen sie das denn lösen? Und: Sie sind in der Oberstufe und sollten somit schon mehr als ein Jahr einen Moodle-Account haben. Es ist einfach unglaublich...Problem ist vielleicht auch, dass ich aus der Vertretungszeit als nette, unkomplizierte Lehrerin bekannt war bei den SuS. Die gerne mal ein Auge zudrückt. Tja, aber irgendwie kann ich das jetzt nicht mehr ... Und ich kann ja auch nicht den einen Schüler jetzt mahnen, wo am Mittwoch das Gespräch ist, aber bei einem anderen Schüler ein Auge zudrücken... Weißt, was ich meine?

    Ich stolpere immer noch darüber, dass das in Moodle nicht gefordert werden kann. Was genau ist das Argument? Das nötige Gerät? Die private Internetverbindung? Die Unfähigkeit, etwas hochzuladen, kann es ja nicht sein. Auch wenn Moodle ein bisschen kompliziert ist, lässt sich das verlangen.

    Das Problem ist ja eben, dass ich zwar theoretisch mahnen kann, wenn ich Entschuldigungen nicht rechtzeitig in Moodle hochgeladen bekomme, genau das aber im Zweifelsfall vor Gericht wieder keinen Bestand hätte, weil die SuS ja de facto eine Entschuldigung vorweisen können. Ich verweifle da gerade dran. Bei der Klassenarbeit am Donnerstag hatte ein Schüler gefehlt, der auch schon ein Ereignis hatte. Also erste Mahnung, wenn er bis Freitag keine Entschuldigung hochladen kann mit Attest für die versäumte Klassenarbeit. Freitag abend erhalte ich eine Mail, er komme nicht mehr in Moodle rein, er brauche einen Einschreibeschlüssel für den Kurs. Ich nachgeschaut, wo der ist. Ihm den geschrieben. Er hat immer noch nichts eingestellt. Da verzweifelt man doch dran, oder?

    Ach ok, kein Blockmodell. Da habe ich an dir vorbeigeschrieben. Das Blockmodell macht das einfacher.


    Die Blockvariante halte ich auch persönlich für schülerorientierter, weil es leichter ist, durchgängig an einem Projekt bzw. an einer Aufgabe zu arbeiten.

    Ich hatte am Anfang einen Kalender ausgeteilt an die SuS, wo farblich markiert die Praktikumstage stehen und sie gebeten, da immer einzutragen, wann sie krank sind oder anwesend sind, um so die Erfassung einfacher zu machen für mich (Tipp der Kollegin). Als ich sie jetzt bat, mir einfach diese Übersicht mitzubringen, damit ich das im Klassenbuch so eintragen kann, schrieben einige zurück, sie hätten die Übersicht gar nicht mehr, welche Übersicht...:angst:

    Ich kenne es von einer BBS, dass dort die Schüler einen Fehlzeitennachweis führen müssen. Dort tragen sie alle Fehlzeiten ein, den Entschuldigungsgrund und heften die von der Klassenleitung mit Datum unterschriebene Entschuldigung ab. Was die SuS nicht als entschuldigt/abgezeichnet nachweisen können, ist unentschuldigt. Die Verantwortung liegt bei den SuS. Das entlastet wohl die Klassenleitungen dort.

    Daher hatten wir ja das Moodlesystem eingeführt, wo die SuS ihre kumulierten Entschuldigungen einstellen sollten. Für alle sichtbar. Praktisch, wenn dann auch Kolleginnen, die eine Klassenarbeit schreiben, am nächsten Tag sehen können, ob die SuS, die fehlten, eine Entschuldigung dafür vorweisen können. Wenn aber die SuS es nicht auf die Reihe kriegen, Entschuldigungen einzustellen, weil sie zu blöd sind, die in Moodle hochzuladen (sorry für die Ausdrucksweise) und wenn wir wiederum nicht darauf bestehen können, dass sie das tun - dann ist das ganze System auch wieder nur bescheuert, weißt du, was ich meine?


    Und mir fehlt es oft an etlichen Ecken und Kanten an Ansprechpartnern, die mir konkret sagen können, was zu tun ist. Man sieht sich, wenn überhaupt nur kurz im Lehrerzimmer, und ist dann direkt auf dem Sprung. Ich hätte einen Crashkurs gebraucht zur HBF-Klassenführung. ICh habe eine liebe Kollegin, aber die kann ich nicht immer und mit allem nerven.

    Anwesenheit im Betrieb kontrollieren: Praktikumszeugnis? Da dokumentieren die Betriebe doch auch die Fehlzeiten? Wenn im Zeugnis steht, dass gefehlt wurde, dann haben die (bei Attest) entschuldigte Fehlzeiten (die ab 5 Tagen über alle Praktika nachgeholt werden müssen) bzw. ohne Atteste unentschuldigt gefehlt UND weniger nachgewiesene Praktikumstage.

    Ja, aber das kriegen die ja erst am Ende. Ich muss ja jetzt zum Halbjahr ein Zeugnis ausstellen mit Fehlzeiten. Da müssen dann auch die Fehlzeiten in den Betrieben mit rein. Und ich habe bei meinem Gegenkontrollieren jetzt in Moodle öfter festgestellt, dass einige SuS nur die Entschuldigungen ab Mittwoch einreichten, obwohl sie die auch für die Tage im Betrieb (Montag und Dienstag) bei mir einreichen sollen. Damit ich als Klassenleiterin die gesamten Fehlzeiten erfassen kann im Halbjahr. Ich habe also die Kollegen gefragt, die die anderen SuS kontrollieren im Praktikum, ob sie auch deren Fehlzeiten erfasst hätten. Antwort: "Nein.":( Und ich bin aber am Ende dafür verantwortlich, ob alle ihre Praktikumswochen absolviert haben, etc. Weil ich ja Klassenlehrerin bin.

    Ja. Im Technikbereich ist vieles sehr konkret.

    Ich behaupte ja mal, mein Unterricht ist auch nicht langweilig. Ich bemühe mich immer um aktuelle Fälle und versuche, Bezüge zur Lebenswelt herzustellen. Und mache teilweise nette Rollenspiele (in Personal), etc. Mein Unterricht früher war dagegen vieeeeeeeel langweiliger: "Schlagt das Buch auf Seite 20 auf, Aufgabe 1+2 machen, fertig."

    Letzte Woche habe ich in Marketing die Werbemaschine Red Bull besprochen, wie die Marketing machen, etc. Und eine interessante Doku in der ARD dazu gezeigt, wozu die sich Notizen machen wollten. Ich fand die Doku richtig gut - aber viele haben überhaupt nicht hingeschaut, auch gedaddelt. Traurig fand ich das.

    Es kann aber auch nicht deine Aufgabe sein, deinen Job durch Reduktion handhabbar zu machen.

    Deshalb gibt es ja auch viele Lehrer, die gar nicht konsequent mahnen, einfach weil es anstrengend ist. Die Klassenleiterin meiner Klasse in der Unterstufe, hat es ziemlich schleifen lassen. ("Haubsi, ganz ehrlich, ich hätte mehr rauskicken können über schlechte Noten und Fehlzeiten. Aber ich hatte nicht mehr die Nerven dazu und die Kraft.") Die SuS merken das natürlich und raffen dann schnell, wo sie ohne Folgen fehlen können und keiner mehr rafft, ob die Atteste beikommen oder nicht. Traurig, aber wahr. Und Folge davon sind eben mindestens 5 SuS an denen ich mich jetzt abarbeiten darf. Oder eben nicht. Meine Entscheidung.

    Es kann aber auch nicht deine Aufgabe sein, deinen Job durch Reduktion handhabbar zu machen.


    Wer hat denn die Stunden, die für Praktikumsbetreuung etc. vorgesehen sind? Sollte nicht diese Person sich darum kümmern?

    Ich hätte einfach mal gerne einen Tag in der Woche frei - Stunden her, Stunden hin. Aber ich weiß, was du meinst. Je nachdem, wie die Stunden dann liegen, kriege ich nur weniger Geld für dieselbe Arbeit. Ich teile mir die Praktikumsbetreuung mit 2 anderen Lehrern, aber das bringt mir nicht wirklich viel, die kontrollieren lediglich die Praktikumsberichte. Aber die Anwesenheit im Betrieb, etc. muss ich dann wieder für alle kontrollieren, weil die ja zu den normalen Fehlzeiten zählen. Die im Klassenbuch zu erfassen sind. Und wenn es schlecht läuft mit einem Schüler, soll ich als Klassenleitung dann trotzdem mal im Betrieb xy anrufen, auch wenn ich faktisch dafür nicht zuständig bin. Außerdem muss ich die SuS eigenverantwortlich über die praktischen Prüfungen, etc. informieren. Auch da schwimme ich ziemlich und muss ständig Kollegen fragen. Der stellvertretende Klassenlehrer, der auch einige SuS im Praktikum betreut, hält sich da sehr zurück. Er habe auch überhaupt keine Ahnung, sagt er immer. Ob das stimmt, weiß ich nicht.

    HBF-Klassenleitung wird nie ganz Routine.

    Ich bin ja als Vertretungslehrerin mit ganz vielen Stunden in der HBF gestartet. Da ich mich da blöderweise auch bewährt hatte, wollen sie mich da auch nicht raus lassen. Klar, auch aus Mangel an Alternativen. Ich habe Glück, dass ich eine Fürsprecherin für die gymnasiale Oberstufe in Deutsch hatte, so bin ich wenigstens auch im beruflichen Gymnasium drin. Und da auch in Wirtschaft. Das ist natürlich auch viel Arbeit - aber du bekommst mehr zurück von den SuS und hast einen deutlich entspannteren Unterricht. Wenn ich mich da mal eingearbeitet habe, wird das laufen. In der HBF kommt sicherlich auch Routine rein, aber ich gebe dir Recht: Da bleibt immer viel Gedöns mit etlichen SuS.

    HBF-Klassenleitung wird nie ganz Routine.

    Vor allem dann nicht, wenn man die Oberstufe hat und auch noch die Praktikumsverwaltung dazu kommt. Gespräche mit den Betrieben, Kontroller der Praktikumsberichte, etc. Und natürlich doppelt Anwesenheit erfassen. Bei einem System, das auch nicht vereinheitlicht ist. Und am Schluss dann praktische Prüfungen abnehmen und BU-Klausuren anteilig stellen und korrigieren. Vielen Dank. Ich rette mich gerade nur noch bis zu den nächsten Sommerferien, weil ich weiß, dass ich zum nächsten Schuljahr reduzieren kann. Wobei, das müssen die nicht bewilligen, oder?

    Ich habe es oft so erlebt, dass das Amt schon frühzeitig offensiv einfordert, dass wir U-Fehlern melden sollen. Ich habe auch Fälle mitbekommen, wo Geld zurückgefordert wurde.


    Verschiedene Ämter haben uns immer mal wieder klar gemacht, dass sie ab dem ersten U informiert werden wollen.

    Aber wie weiß ich denn, wo ich das melden soll? Der Schüler hat mir z. B. seinen Bafög-Antrag gar nicht gezeigt...Und das meinte ich mit: Ich habe die Klassenleitung, aber nur Unterstützung. Ich wurschtel mich da so durch, aber qualifizierte Antworten sind selten.

    BS-Klassenleitungen sind deutlich entspannter. Beobachte, lauere und schnappe zu, wenn sich da was ergibt. Du wirst aber nicht die einzige Jägerin sein. HBF-Klassenleitung wird nie ganz Routine.

    BS für Berufsschule? Hast du da nicht viel Gedöns auch mit den Betrieben? Aber ich habe auch schon mitbekommen, dass da viele "rein" wollen. Und fachlich argumentieren nutzt wenig: Dass ich über 10 Jahre im Büro gesessen habe, qualifiziert mich offenbar weder für Unterricht da noch für eine Klassenleitung. Und die, die die Klassenleitung jetzt haben, sind relativ jung...

    Wobei das BaFöG-Amt extrem krass ist, was unentschuldigte Fehlzeiten angeht.

    Ist das so? Mir wurde gesagt, da kommt es sehr auf das Amt an. Besagter Schüler, den ich am Mittwoch zum Gespräch empfangen darf, bezieht ja auch Bafög. Vielleicht sollte ich dem im Gespräch auch nochmal klar machen, dass da was gekürzt werden kann wegen unentschuldigter Fehlstunden. Aber auch da weiß ich zum Beispiel nicht, ab wann ich was melden muss.

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