Beiträge von Haubsi1975

    Die Bahn stellt zwar Bescheinigungen aus, dafür muss man sich aber erst mal am Informationsschalter anstellen. Kostet Zeit. Wenn Sie nun damit rechnen musste, aufgrund der Verspätung mit weniger Zeit aus zu kommen, ist hier durchaus ein Abwägen erforderlich.

    Sie weiß doch aber, dass sie die Entschuldigungen braucht. Ich verstehe das Verhalten überhaupt nicht: Die SuS haben überhaupt keine Attestpflicht mehr für die Klassenarbeit. Warum kommt sie nicht einfach gar nicht (völlig ohne Konsquenzen), sondern stört noch meinen Unterricht?

    Korrekt! Mutig!

    Nö, anmaßend - wobei: Vielleicht wachte die SuS da gerade mal auf, die chillt ja ohnehin die meiste Zeit (jedenfalls, wenn ich mir die Fehlstunden anschaue).


    Und blöd ist es auch von der Lernerin: Was würdest du mit einer Schülerin machen, die dich deiner Meinung nach offensichtlich provoziert? Wohlwollend behandeln ? Wohl kaum.

    What? Halleluja!

    Sorry, mein Mann hat auch schon in der Schulsozialarbeit gearbeitet und der hat sich auch nur aufgeregt, er meinte, es sei ein NO GO, vertrauliche Infos, die ich an die Schulsozialarbeit weitergebe, den SuS zu erzählen. Völlig unprofessionell.


    Der Schülerin habe ich schon geschrieben, dass ich sie morgen mündlich prüfe. Da wird garantiert nichts dabei herauskommen, sie versteht mich ja kaum..

    Ich habe ständig Zuspätkommer und die müssen dann eben mit der Zeit auskommen, die noch übrig ist.


    In deinem Fall: wenn die Bahn tatsächlich ausgefallen ist und sie darüber die Bescheinigung eingeholt hat, die du gefordert hast, dann hat sie im Prinzip nachgewiesen, was du nachgewiesen haben wolltest. Klar hätte sie einen Puffer einplanen können und sollen, ich denke aber nicht, dass man das einfordern kann.


    Bei dieser Ausgangslage würde ich sie zähneknirschend nachschreiben lassen. Und demnächst nicht mehr wegschicken. Du musst auch nicht für jeden Zuspätkommer irgendwas zur Klausur erklären - wer Erklärungen mitbekommen möchte, soll halt pünktlich kommen. Der Rest hat Pech.

    Ja, o.k.

    Ich hatte mich jetzt auch nur darüber geärgert, dass die Lernerin mir noch Vorträge gehalten hatte von wegen "gestresst" und so und mich über die Schulsozialarbeiterin geärgert. Was ich der im Vertrauen erzähle, hat die nicht an die Schülerin weiterzugeben ... Und dass ich die Bescheinigung erst anfordern musste, hatte mich auch geärgert - die hätte sich doch von sich selbst melden können, oder?


    Ich werde die Lernerin morgen nachschreiben lassen - an der Note wird es nichts ändern. Sie ist sehr leistungsschwach, was sie aber auch nicht wahrhaben will leider...


    Wir haben bei "uns" an der BBS neuerdings den Trend, dass sich die SuS immer, wenn sie sich benachteiligt fühlen, an die Schulsozialarbeit wenden. Die wendet sich dann immer an uns Lehrer und wir sind generell die "Bösen", die den SuS Unmögliches abverlangen..

    Ich hab bei Dienen Beiträgen immer das Gefühl, dass DU erst zu "lieb" bist und das dann hinterher nicht mehr in den Griff bekommst. Daher mein Tipp: Am Anfang direkt klar zeigen, wo der Weg mit Dir lang geht und nicht belatschern lassen. Hinterher kann man immer noch die Zügel loslassen, aber jedem Hansel eine Sonderbehandlung geben, ist da nicht der richtige Weg.

    Die Schülerin empfand mich ja eben als "gar nicht lieb", weshalb sie zur Schulsozialarbeiterin gelaufen ist und sich da ausheulte, dass ich sie vor der Klasse "angeschnauzt" hätte. Für mich war das in der Situation allerdings eher die schlüssige Konsequenz auf das Zuspätkommen, das dann durchaus auch die ganze Klasse mitkriegen konnte und sollte.

    Mich nervt halt, dass "neuerdings" bei allem zur Schulsozialarbeiterin gelaufen wird. Die kam dann in dem Fall in meiner einzigen Freistunde an dem Tag (wo ich gerade die HBF-Arbeiten kopierte) ins Lehrerzimmer und hielt mir einen Vortrag, wie schlecht es der Schülerin jetzt wegen mir gehe..


    Da meinte ich nur, mir gehe es auch nicht gut und ich hätte gerade auch viel Stress wegen der Abschlussarbeiten der HBF, weshalb ich gerade jetzt kein Gespräch mit der Schülerin und ihr führen könne. Dann meinte die Schulsozialarbeiterin, die Schülerin wolle die Bescheinigung nachreichen. Als sie dies abends nicht tat, schrieb ich die Schülerin nur an und meinte, dass ich leider keine Entschuldigung von ihr erhalten habe (entgegen der Aussage) und ich daher bei meiner Einstellung bliebe. Gegen Mitternacht kommt dann eine Mail mit der Bescheinigung und einem langen Vortrag, wie ungerecht sie sich behandelt fühle, bloßgestellt vor der Klasse... Und "es sei nicht ihr Problem wenn ich wegen der Abschlussarbeiten Stress hätte, ich würde das ja schließlich nicht zum ersten Mal machen".

    Ich habe darauf gar nicht mehr geantwortet, weil ich echt bedient war. Vor allem von dem unprofessionellen Verhalten der Schulsozialarbeiterin...

    Wenn sie mit der knappen Bahn pünktlich gewesen wäre, dann trifft sie meiner Einschätzung nach keine Schuld.


    Und wenn vor ihr noch drei andere Schüler*innen zu spät kamen, die aber noch mitschreiben durften, was du dieser vierten Zuspätkommenden dann verwehrt hast, dann ist das "klare Prozedere" aber doch nicht so klar, sondern war Auslegungssache?


    Ich würde sie nachschreiben lassen.

    Zunächst: Die Bahn stellt am Informationsschalter direkt Bescheinigungen aus, welche Bahnen zu spät waren, so dass die SuS üblicherweise direkt mit einer Entschuldigung in den Unterricht kommen und entschuldigt sind. Dass diese Lernerin keine solche Bescheinigung dabei hatte, hatte ich ihr negativ ausgelegt.


    Bei "uns" gilt die Regel, dass eine Schulstund ab 25 Minuten Verspätung als unentschuldigte Fehlstunde gewertet werden kann, vielleicht deshalb das Prozedere.

    Oder geht es um eine Bescheinigung der Bahn, dass die Anschlussbahn wegen einer verspäteten ersten Bahn nicht erreicht wurde?

    Die Bescheinigung bescheinigt, dass die sehr knappe Bahn ausgefallen war. Wobei wir wieder bei der Frage sind, warum sie nicht die Bahn vorher genommen hat. Wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch gehe, rechnete ICH persönlich auch immer einen Puffer von ca. 60 Minuten ein. Und wenn die Bahn alle 30 Minuten fährt und ich ohnehin schon erst zur 3. Stunde Unterricht habe..? Ist es mir dann nicht viel eher zuzumuten, 30 Minuten vorher zu fahren? Ich denke ja schon.

    Ich bin auch grad überfragt, wieso Du sie nicht einfach hast mitschreiben lassen. Dann hat sie eben 30 min weniger Zeit: Eigene Schuld.


    Ich würde sie nun nachschreiben lassen, denn sie war ja eigentlich da, wenn auch verspätet. Welche Bescheinigung soll sie denn einreichen? Die von ihren Eltern mit: "Sie hat die Bahn verpasst"? Wer soll denn da was bescheinigen?

    Zunächst Rheinland-Pfalz und die Lernerin ist über 18 Jahre alt. Keine Ahnung, warum ich so überzogen reagiert habe: Vielleicht, weil die Lernerin oft fehlt und ich auch extra gewartet hatte mit allen und sie dann nochmal 25 Minuten später kam... Aber eher deshalb, weil vorher schon 3 Lerner auch zu spät kamen und ich dann jeweils immer dieselben Dinge zur Klassenarbeit nochmal wiederholen musste. Irgendwann reicht es dann einfach... Bei "uns" werden auch Schulstunden, in denen die SuS ab 25 Minuten zu spät kommen, als unentschuldigte Fehlstunden gewertet.


    Ah Bescheinigung: Die Bahn stellt Bescheinigungen aus, wenn Züge verspätet gekommen sind und dies bildet dann den Unterschied zwischen entschuldigt zu spät und nicht entschuldigt zu spät. Da sie diese Bescheinigungen nicht hatte, habe ich sie weggeschickt.


    Die Lernerin ist nicht zur Schulleitung, sondern zur Schulsozialarbeiterin gerannt, die mich dann fragte, warum ich eine Lernerin derart benachteiligen würde. Ich meinte dann nur, dass es ein klares Prozedere gäbe und da keine Entschuldigung vorgezeigt werden konnte, für mich klar war, dass die Lernerin unentschuldigt zu spät kam und daher keinen Nachschreibetermin erhält.

    Bei der Schulsozialarbeiterin hatte die Lernerin gemeint, sie sei eigentlich eine pünktliche und meist anwesende Schülerin (hier weicht Selbst- und Fremdeinschätzung eindeutig auseinander, beides stimmt nicht.).

    Hallo liebe Community,


    eine Frage: Ich habe letzte Woche eine Klassenarbeit geschrieben in einer Klasse. Beginn: 3. Stunde, bei uns also um 9:45 Uhr.

    Die Klasse teilte mir mit, dass die Lernerin etwas zu spät komme, also habe ich 5 Minuten gewartet und danach gestartet.

    30 Minuten später kommt die Lernerin, sagt, sie habe die Bahn verpasst, hatte aber keine Bescheinigung dabei.

    Ich meinte dann, dass in dem Fall auch nicht nachgeschrieben werden könne und die Leistung mit einer "6" zu ahnden sei.

    Die betreffende Schülerin ist dann zur Schulsozialarbeit gerannt, die ein Gespräch mit mir wollte. Ich solle mir doch überlegen, ob die Lernerin nicht nachschreiben könne, die Bescheinigung könne sie auch nachreichen.


    Auf meine (!) Nachfrage hatte die Lernerin die Bescheinigung auch nachgereicht, allerdings ergab der Fahrplan, dass die Lernerin einen Zug 30 Minuten vorher hätte nehmen können, um einen ausreichenen Puffer zu haben. Zumal die Arbeit ja um 9:45 Uhr begann und nicht um 8 Uhr.


    Kennt ihr die Rechtslage hierzu?

    Muss ich die Lernerin jetzt nachschreiben lassen oder kann ich das Ganze mit einer "6" bewerten (da der NAchweis nicht direkt erfolgte und ein Puffer möglich gewesen wäre)?


    Danke für ein Feedback im voraus - ich fühle mich gerade hilflos...

    Und die lassen die Leute auch gerne mal in Unsicherheit hängen nach dem Referendariat.. finde es echt extrem teilweise wie viele erst nur Befristungen bekommen und dann auch sehr intransparent wer Stellen bekommt. Da ist es in NRW deutlich transparenter.

    Da sagst du was. Die Intransparenz kommt eben auch dadurch zustande, dass die ADD zentral die Stellen vergibt und die Schulen daher wirklich im Zweifel nicht wissen, wie die Entscheidungen gefällt werden letztlich. Die Schulen fordern zwar einen Bedarf an, aber die letztliche Entscheidung trifft die ADD und nein, da blickt keiner durch.

    Hi,


    auch BBSen in RLP ins Auge fassen. Meines Wissens nach haben Wirtschaftler in RLP gute Einstellungschancen.


    PS: Und die Nachfragen bei den Schulen sollten dir eher zur Beruhigung dienen. Mach erst mal dein Ref., versuch dabei möglichst viel zu lernen und gehe da mit Offenheit rein.

    Kommt darauf an - im Raum Trier ist Wirtschaft mit verschiedenen Kombis (aber nicht Mathe) gerade wieder Mangelfach, aber es kommt natürlich auch spezifisch auf die Schule an. In RLP läuft die Bewerbung an BBSen aber nicht über die Schulen selber, sondern wird zentral über die ADD gesteuert. Du kannst dich natürlich auch gezielt an einige Schulen wenden, aber die endgültige Entscheidung trifft immer die ADD. In NRW ist das ja z. B. anders.


    (Trotzdem haben wir es so kalkuliert, dass keiner im Haushalt Vollzeit arbeiten MUSS, dass uns keine Existenzängste plagen, wenn eine*r von uns aus welchen Gründen auch immer reduzieren möchte (oder "müsste"). Wenn man eben so aufgewachsen ist, dass eine kappute Waschmaschine den eh schon engen Essenplan für 2 Monate durcheinanderwirft, dann plant man den neuen Reichtum nicht ein, es könnte immer was sein"

    "Wir" haben das ähnlich gemacht: Unser Eigentum ist klein, aber fein und unsere Gehälter beide gut, daher werde ich es mir leisten können, Teilzeit zu arbeiten und werde es auch tun. Was ich persönlich nicht verstehe - aber jeder Jeck ist anders - sind einige Nachbarn, die unbedingt ein 1000 m²-Grundstück brauchen, 3 Stockwerke (natürlich auch einen Keller), und und und... Wenn man DAS will, müssen freilich beide Vollzeit arbeiten gehen. Das wäre es mir / uns aber nicht wert gewesen. Dann lieber älteres Auto, kleines, aber feines Häuschen, auf kleinerem Grundstück. Und dafür, bei "gutem" Job, den Luxus, in Teilzeit arbeiten gehen zu können. Und es gibt ja durchaus Berufe, wo man gar nicht Teilzeit arbeiten gehen kann oder darf: Die Exkollegin in meinem "alten Job" wollte wegen ihres damals 13-jährigen Sohnes eigentlich auf gar keinen Fall Vollzeit arbeiten gehen, sie hätte es sich auch finanziell leisten können, dies nicht zu tun, aber dieser Job, der bei uns zu vergeben war, ging nur in Vollzeit. Oder sagen wir es lieber so - es wurde so getan, als würde es nicht anders gehen. So schlimm und falsch ich es finde, dass Einige demnächst gezwungen werden, auf die Teilzeitoption zu verzichten im Lehrerjob, so sehr möchte ich hier auch nochmal sagen, wie sehr ich es schätze, dass ich als Mama jedes Jahr und dies noch etliche Jahre entscheiden kann, in welchem Umfang ich (noch) reduzieren möchte oder eben nicht. Allein diese Option gibt es (leider) nicht so oft.

    Naja, für die Generation E (wie Erben) ist es eben oft keine Illusion, sondern Realität. Ich spreche gar nicht vom Millionenvermögen, das einen für immer der Pflicht zur Erwerbsarbeit enthebt. Es reicht ja schon, eine Immobilie für den Eigenbedarf zu erben, plus vielleicht ein wenig Barvermögen, und schon kann z. B. ein Lehrerehepaar ganz locker von zwei halben Stellen leben.

    OT: Die Erbschaftssteuer müsste bekanntlich dringend reformiert werden. Mein Vorschlag wäre ein großzügiger Freibetrag von sagen wir ruhig 500.000 € — der aber nicht für jeden Erbfall neu gilt, sondern insgesamt für die Lebenszeit des Erben. Das scheint mir eine halbwegs gerechte Lösung.

    Richtig - und der Lehrer-Beamtenverdienst lädt auch dazu ein, zu sagen: "Eine halbe Stelle reicht mir / uns". Ich schrieb es ja schon einmal irgendwo anders, dass manche Vollzeitstellen in der "freien Wirtschaft" auch mit akademischem Hintergrund so schlecht dotiert sind, dass da eine Vollzeitstelle demselben Nettogehalt entspricht wie eine 50-Prozent-Stelle als Lehrer im Beamtenverhältnis. Aber - und das "aber" kommt jetzt: Dahin muss man / sie ja auch erstmal kommen. Dem voraus geht eine akademische Ausbildung, ein Ref, usw. Das gleich zweimal. Und: Eine Immobilie für den Eigenbedarf zu erben. Und die, denen das "passiert", ja, die können und sollten das vielleicht auch so machen. Da spricht ja nichts dagegen. Aber "oft" passiert das meiner Beobachtung nach nicht. Und hängt auch stark davon ab, wo du wohnst und wo deine Familie lebt. Und es hängt auch davon ab, wie du wohnen möchtest.

    Haubsi1975 : Für mich war immer irgendwie klar, in jungen Jahren möglichst viel zu arbeiten, weil ich wusste, dass später die ganzen großen Kosten (Hauskauf, Kinder, irgendwann auch Pflege der Eltern, etc.) kommen und ich dann gar nicht weiß, ob ich noch gesundheitlich in der Lage bin, viel zu arbeiten - quasi als eine Art Vorverlegung. Wie machen das denn die jungen Leute von denen du gerade schreibst? Wächst bei denen das Geld auf dem Baum und sie müssen nur kräftig genug schütteln? So einen Baum hätte ich auch gerne ^^ .

    Keine Ahnung, was die sich genau denken und meinen, es ist ja nur auch meine Beobachtung vieler junger Leute, dass mehr in der Kategorie "Freizeit" gedacht wird. Und viele leben in der Illusion, dass es möglich sein kann, wenig zu arbeiten und trotzdem viel Geld zu verdienen.

    Möglicherweise nie. Möglicherweise sollten die Länder auf den Wunsch nach einer anderen Work-LIFE-Balance der jüngeren Generation Rücksicht nehmen. Möglicherweise entscheidet sich nämlich sonst in dieser Generation, die mit Blick auf die Demographie eher die Wahl hat, ein Teil für andere Berufsfelder, in denen Homeoffice, Viertagewoche usw. möglich gemacht werden. Diskutiert wird es ja zumindest hier und da. Das Konkurrenzverhältnis zwischen Privatwirtschaft und Staatsdienst besteht dann durchaus. Daran ändert auch der übliche Bezug auf das Beamtensystem als solches nichts. Die Maßnahme könnte mithin also auch das Gegenteil des Gewünschten bewirken.


    Liest sich leicht und schnell. So als Lektüretipp für die älteren Semester hier. Einsichten: Fünf Dinge, die Sterbende am meisten bedauern - WELT 2. "Ich wünschte ich hätte nicht so viel gearbeitet"

    Ja, es wurde ja auch richtig beschrieben, dass diese Maßnahmen nur dazu führen werden, den Lehrerberuf künftig noch unattraktiver zu machen, als er schobn ist für viele. Fällt jetzt auch noch die Möglichkeit weg, Teilzeit zu machen, wird es noch unattraktiver für so manchen.

    Und für mich z. B. war es auch deshalb wichtig, zu Beginn meines Arbeitslebens Vollzeit zu arbeiten, damit ich schneller mein Bafög abbezahlen konnte und klar, ich wollte auch mal "richtig Geld" verdienen. In den Mitte 20ern geht das auch sehr gut. Nur je älter man wird, desto weniger ist man schlicht bereit und fähig dazu, Hochleistung zu bringen.

    Denn richtig: Viele deutsche Firmen ziehen nach. Für mich ist die Privatwirtschaft - aus der ich komme - auch aktuell wieder mittelfristig ein Thema, weil hier Leistung oder eben Nichtleistung eher honoriert, bzw. nicht honoriert werden.


    Aber zum Thema Privatwirtschaft und 4-Tage-Woche: Ein Bekannter von mir erzählte, dass einige Start-ups in Berlin gerade damit werben, dass die 4 Tage-Woche möglich sei. Ist durchaus attraktiv für viele Berufsanfänger. Und wo der Lehrerberuf auch attraktiv erschien wegen der Teilzeitmöglichkeiten wird sich mancher jetzt eher für die Privatwirtschaft entscheiden.

    Also so ganz ewig geht es nicht, wenn man dauernd krank ist. Dann kommt irgendwann die Einladung zum Amtsarzt. Der kann dann die Teilzeit über die Teildienstfähigkeit erzwingen. Oder der Kollege ist ganz raus. Dann steht es mit der Immobilienfinanzierung richtig düster aus …

    Ja, irgendwann. Aber eine Weile geht das schon gut. Meine persönliche Konsequenz ist indes, dass ich mit dem Kollegen in kein Team mehr gehe. Das war jetzt auch nicht freiwillig der Fall, ich wurde ja mit ihm in ein Team "gesteckt", aber für die Zukunft weiß ich das.

    Ich verstehe es eben einfach auch nicht, wie man so unkollegial sein kann. Jeder, wie er mag und wie es für ihn gut ist. Aber für mich hat das Ganze seine Grenze da, wo ich andere KuK in großem Rahmen mehr belaste. Und auch da: Kommunikation oder eine Erklärung könnte helfen. Aber nichts.

    Die Konsequenz kann dann aber NICHT sein, zum Nachteil des Privatlebens (Immobilienfinanzierung etc.) auf Teilzeit zu gehen, sondern die Arbeit wird dann eben so gut erledigt, wie es geht. Ich finde es superbefremdlich, hier eine Reduzierung zu erwarten. Reduzierung soll und muss immer eine persönliche Entscheidung sein.

    Jo, der Kollege erledigt die Arbeit(en) aber gar nicht (mehr). Das machen die anderen Kollegen für ihn - immer wieder. Weil er nicht mehr kann. Und an dem Punkt wird es dann eben ungerecht. Zwischen "arbeiten, so gut es geht" und "gar nicht" besteht ja ein Unterschied. Der Kollege macht einfach die halbe Zeit nichts mehr und lässt Kollegen alles wegschaffen. Und da wird es unsozial.

    Wenn das Vollzeitpensum überfordert, liegt das möglicherweise daran, dass es ist utopisch ist, in der vorgesehenen Arbeitszeit alle anfallenden Aufgaben (vernünftig) zu erledigen. Die Konsequenz kann dann aber NICHT sein, zum Nachteil des Privatlebens (Immobilienfinanzierung etc.) auf Teilzeit zu gehen, sondern die Arbeit wird dann eben so gut erledigt, wie es geht. Ich finde es superbefremdlich, hier eine Reduzierung zu erwarten. Reduzierung soll und muss immer eine persönliche Entscheidung sein.

    Aber sich die halbe Zeit krankschreiben lassen, weil man die Aufgaben nicht (mehr) bewältigen kann, ist auch nicht die Lösung, oder? Zumal, wenn es dann zum Leidwesen anderer KuK geht.

    Betreffender Kollege hat ja vorher auch Vollzeit sehr gut seine Aufgaben erledigt. Und dann kamen die Kinder. Und es wurde zu viel. Dafür reduziert man dann normalerweise. Und kann es ja auch weiterhin. Das nicht zu tun, weil man mit vollem Gehalt besser und schneller die Immobilie abtragen kann, em-

    pfinde ich nicht als die Lösung des Problems. Und wenn man jetzt - aus anderen Gründen überforderte KuK dazu "zwingt" Vollzeit arbeiten zu gehen - und sie schaffen es einfach nicht, dann werden sie öfter krank zu Lasten anderer - noch gesunder - Kollegen. Aber die machen es unter Umständen auch nicht mehr lange gesund mit.

    Was hat ďas damit zu tun? Es geht mir darum , zu erwähnen, dass nicht nur böse Lehrerinnen Teilzeit arbeiten, sondern, dass das ca. 30 % der Deutschen tun. Oder meinst du, mit dem Beamtenstatus soll man darauf verzichten?

    Ich glaube, was gemeint ist, ist diese "wasch mich, aber mach mich nicht nass"-Einstellung. Man genießt als Beamter sehr viele Vorteile des "Systems". Ja, dann hat man aber auch Pflichten. Und kann sich eben künftig dann darauf einstellen, dass man vielleicht Vollzeit arbeiten gehen muss unter bestimmten Bedingungen. Im Gegenzug genießt man aber auch sehr viele Annehmlichkeiten. Nur Annehmlichkeiten haben zu wollen, aber notfalls nicht in die Pflicht genommen werden zu können, empfinde ich dann auch als äh - ungerecht.

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