Beiträge von Haubsi1975

    Das ist natürlich alles unschön, aber als Lehrkraft ist man eben entweder ganz, also zu 100% da, oder gar nicht. Dass jemand Rücksicht nimmt, weil man morgens gebrochen hat oder Streit mit dem Partner, kann man von seinen Schüler*innen nicht erwarten. (Bei den Kleinen: Manchmal merken sie, wenn man nicht ganz fit ist, und sind dann besonders leise, manchmal merken sie es und sind dann besonders unruhig, meist merken sie ix und sind wie immer).

    Dass deine Schülerin meinte, es sei nicht ihr Problem, dass du noch andere Baustellen hast, ist vielleicht direkt, aber sie hat im Prinzip recht. Und deine Schüler*innen sind in einer anderen Position als du. Sie sind vielleicht unhöflich zu dir, was nicht bedeutet, dass du es ihnen mit gleicher Münze heimzahlen kannst. Ich lese deine Beiträge so, dass du dich fast auf gleiche Ebene mit deinen Schüler*innen stellst und deshalb emotional auch so involviert bist, und das ist, denke ich, Teil des Problems.


    Übrigens das

    war ja auch inkonsequent. Montags entschuldigst du alles noch achselzuckend, und am Prüfungstag dann nicht mehr (bzw. bei den drei anderen Zuspätkommenden war es möglich, dass sie noch mitschreiben, nur diese eine Schülerin durfte dann nicht mehr).

    Die Schulleitung hatte uns gebeten, montags das Ganze zu tolerieren, da es sich erst einspielen müsse. Und dass es ein Unterschied ist, ob ich 3 oder 5 oder 30 Minuten zu spät komme, wissen die SuS.

    Aber bezüglich der Effizienz: Ich bin jetzt mal raus hier, mein Kind weint. Und das ist mir gerade tatsächlich wichtiger. Der Lernerin habe ich geschrieben, dass sie nachzuschreiben hat, sobald sie in der Schule auftaucht.

    und du schreibst offensichtlich die Antwort an die Schülerin auch im Klassenchat bzw. an ALLE Abiturient*innen, oder?
    Es liest sich bisher so an (Wort: Mail), als sei es ein Zwiegespräch.

    Ich habe es ihr und im Nachgang allen nochmal geschrieben, weil mir auch aufgefallen war, dass ich es etwas ungenau formuliert hatte. Ich hätte ihr nie einen KKV eingeräumt, daher an alle im Nachgang.

    Untereichtest du nicht Wirtschaft? Dann sollte dir der Begriff sunk costs etwas sagen.

    Es ist nicht verkehrt, sich einzugestehen, dass man im Lehrerberuf, oder in einem anderen Beruf, falsch ist.


    Du reibst dich maximal unprofessionell an Nonsensproblemen auf und dir fehlt die nötige Distanz. Vielleicht ist die Job Alternative das Richtige für dich.

    Ich schließe eine Rückkehr in die Wirtschaft ja absolut nicht aus.. Allerdings erst, wenn mein Kind groß ist.

    und du darfst in RLP Fragen von einzelnen Schüler*innen vor der Prüfung noch beantworten?
    Das wäre in NRW absolut verboten (zurecht!!)


    und stellst du nicht sogar die Klausur?

    Ja klar, darf ich das. Ich hatte eingegrenzt, worauf sich die Lerner fokussieren sollen und hatte mich da etwas unklar ausgedrückt offensichtlich. Erklärt habe ich also nichts mehr. Ja, ich stelle auch die Klausur. Wie ich schrieb, ja alleine (der Kollege ist ja ein Dauerausfall, immer noch).

    Wunderbar! Gleich 2 Mal ne 6.

    Mehrere Dinge, die Du hier auflistest, sind nicht Dein Job! Fokussiere Dich auf Deinen Kernjob: Unterrichten und alles, was dazu gehört. Es ist nicht Dein Job, Unterkünfte oder Ausbildungsbetriebe zu finden. Insbesondere nicht zu Beginn Deines Lehrerdaseins, da hat man andere Baustellen.

    Eben - weil die Lernerin schon zweimal eine 6 hatte, ist sie ja "durchgedreht": Wenn ich aber so ein Gedöns hätte, hätte ich es bestimmt nicht auf eine halbe Stunde ankommen lassen morgens, sondern hätte sicher eine frühere Bahn genommen..

    Wobei sie wegen des Portfolios auch zur Schulsozialarbeiterin gegangen ist: Das konnte sie nicht einstellen, weil sie keinen Internetzugang hat. Darüber habe ich kurz gelacht, dürfte mir dann aber einen Vortrag von der Schulsozialarbeiterin anhören, wie schwer es diese Lernerin doch habe...Könne ich ja mal eine Ausnahme machen..., etc. pepe. Auch das ein Gespräch nach dem Unterricht, nach 15 Uhr.

    ?? Wieso kommst Du nicht hinterher? Die setzt man bei jemand anderem in den Unterricht und lässt sie nachschreiben. Natürlich mache ich ganz normal weiter mit dem Stoff.

    Ich dachte auch, dass das so einfach sei - aber die meisten KuK wollen nicht irgendwelche Lerner im Unterricht haben, die Klausuren nachschreiben. Die Regel bei uns lautet, dass wir das in unserem eigenen Unterricht machen müssen. Dämlich ist diese Endlosnachschreiberei übrigens auch, weil ich die geschriebene Arbeit so meist erst nach 4-5 Wochen zurückgeben und besprechen kann...


    Du scheinst diese Schülerin tatsächlich persönlich nicht leiden zu können (oder, wie es an Stammtischen heißt: sie auf dem Kieker zu haben) und deinen persönlichen (Rache~?) Feldzug gegen sie zu führen.

    Ein in meinen Augen --ich wiederhole mich-- sehr unprofessionelles Verhalten.


    Und nein, ich habe nichts gegen dich, ich kenne dich nicht, es geht um die Sachebene. Um deine Lehrerrolle.

    Ich will hier nicht zu weit ausholen - aber mit mir ist man auch nicht gerade zimperlich an der Schule umgegangen. Mich fragt auch keiner mal, wie es mir geht. Ich habe heute morgen vor der Schule gebrochen (bin aber hin, weil eine wichtige Besprechung war), nächste Woche sind die Abiklausuren und dann die Fachabiklausuren. Ich bin fast in allen Aufsichten eingeteilt, diese Woche sind 2 außerordentliche Konferenzen mittags, für die ich jeweils eine Betreuung für mein Kind organisieren muss. Ich habe gefühlt ständig Streit mit meinem Partner, der mich inzwischen nervt, die Joboffer, die ich noch habe, anzunehmen. Und ich tue es nur nicht, weil ich schon so viel in das System Schule investiert habe. Und weil es auch etliche Lerner gibt und gab, die sich bei mir schon bedankt haben - für eine suizidale Lernerin habe ich eine Notunterkunft besorgt, nach Gesprächen mit den Eltern einer anderen Lernerin macht diese nun doch ihr Abi, weil ihre Eltern wieder an sie glauben. Und für eine Lernerin habe ich durch meine Nochkontakte in die Wirtschaft einen neuen Ausbildungsbetrieb gefunden. Aber ich bin sehr sehr müde geworden...

    es ist dein Job. Punkt

    Nö - ist nicht mein Job, täglich 1,5 Stunden über Lernerin x zu debattieren. Ich habe nämlich derzeit 134 Lerner. So viel Zeit habe ich gar nicht. Das ist auch immer das, was meine Lerner nicht verstehen, wenn ich wiedermal eine Mail nicht innerhalb von 2 Stunden beantworte...dass ich ganz viele davon kriege, aber verhältnismäßig wenig Zeit habe dafür.

    Lese ich immer noch ständig und bin maximal irritiert, warum diese Lehrerin ihre KA nicht nachschreiben (lassen) soll dürfen, nur weil sie Verspätung hatte. :autsch:

    Es ist ja inzwischen die Frage, wann die Lernerin denn wieder gewillt ist, in der Schule anwesend zu sein: Und das ist das, was mich an der Nachschreiberei so nervt: Ich lasse inzwischen fast 3 Wochen nachschreiben und komme mit dem "Stoff" gefühlt gar nicht mehr weiter.

    Ja, unentschuldigte Zeiten dürfen nicht aufs Abschlusszeugnis, aber auf das im Halbjahr. Und ich bleibe dabei: Diese SuS sind in der Regel ohnehin in den wichtigen Fächern maximal mit mangelhaft / ungenügend beweisbar, eben wegen hoher Fehlzeiten. und wenn andere dann eine 1 geben und damit durch den Gesetzgeber (!) ein Abschluss möglich ist: Na und? Irgendwann wird sie mal scheitern. und wenn nicht: auch ok. Davon sollte nicht Dein Seelenheil abhängen.


    Das meint Friesin mit "Professionalität". Du verhältst Dich umprofessionell, wenn Du es persönlich nimmst, dass sie den Arsch nicht hoch kriegt. Lass Dir ein dickeres Fell wachsen und führ sie vor allem nicht vor. Das gibt ein Mega-schlechtes Bild ab!

    Mit dem Vorführen, da gebe ich dir und den anderen Usern unumwunden recht, das war falsch. Übrigens auch, weil es mir mit einem "cooleren Umgang" besser ginge. Aber ja, nochmal: Ich bin auch nicht perfekt. Von der Sache her finde ich wirklich, dass unsere Abschlüsse noch einem gewissen Standard standhalten sollten und müssen. Es gibt schon genug Ausbildungsbetriebe, die sich bei "uns" beschweren, dass SuS aus unseren HBFen weder gescheit rechnen noch lesen, noch schreiben können, etc. Und dass man sich da von einem Abschluss habe blenden lassen. Zu diesen KuK, die das weiter "bespielen", weil sie dann ihre Ruhe haben, möchte ich eben nicht gehören. Ich gebe in der Tendenz immer eher schlechtere Noten. Aber das muss jeder handhaben, wie er will. Eine 2 ist bei mir eben eine wirklich gute Note und nichts, was man hinterhergeschmissen bekommt, wenn man öfter da ist und nicht stört. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden ... Und ja, von mir aus sollten die SuS dann eher früher als später "scheitern": Ich habe eine gute Freundin, die ist mit bis zum Abi "geschleppt" worden und hat dann BWL an der Uni studiert. Da ist sie dann "natürlich" auch gescheitert, aber es dauerte fast 3 Jahre, bis sie mit Klausuren und etlichen Nachschreibeklausuren und mündlichen Prüfungen exmatrikuliert war. Dann hat sie mit 23 eine Ausbildung als Werbekauffrau gemacht, die sie schon hätte mit 17 machen können und hätte nicht 7 Jahre Schul- und Unifrust gehabt. Sagt sie selber heute. Bringt doch nix, diese Mitschlepperei.

    Zur Prävention wäre die Nachschreibklausur natürlich sehr schwer, denn sie war ja nur zweite Wahl. Das Mantra der perfekt auf den Unterricht zugeschnittenen ersten Klausur wiederhole ich ständig und bilde mir ein, dass das aus logischen Gründen Wirkung zeigt

    Wie auch immer - die Lernerin war heute nicht da, das zeigt mir nur, dass ich, was sie betraf, richtig lag. Ich meine, es ist ja so: Ich kenne meine Pappenheimer: Wäre diese Schülerin eine ansonsten sehr motivierte, gut mitarbeitende und aufgeschlossene Lernerin, ich hätte kein Aufhebens gemacht. Aber bei ihr ist immer alles schwierig, egal was. Davor die Woche konnte sie das Portfolio nicht einstellen, weil...Davor konnte sie nicht für den Test lernen weil.. Davor kam sie auch viel zu spät,weil... Irgendwann reicht es dann auch.

    Haubsi1975 : Bei konkretem (!) Wissen um Schwierigkeiten bei einzelnen Bahnstrecken stimme ich dir zu, dass man dann eher die Zugverbindung eins früher nimmt. Kommt auch diese deutlich zu spät, fällt das für mich unter höhere Gewalt - Ausnahme: Die konkrete voraussichtliche Verspätung war ausreichend bekannt. Solche "Was wäre wenn..."-Überlegungen sind aber immer schwerer zu beweisen und dann im Zweifelsfall zugunsten des Schülers/Arbeitbehmers auszulegen.

    Wie ich schrieb, es war ja eben bekannt, dass letzte Woche Verkehrschaos war - und montags z. B. hatte ich da auch achselzuckend alles entschuldigt. Mir wird einfach schlecht, wenn ich höre, dass sich die Lernerin bei der Schulsozialarbeiterin "ausgeweint" habe, dass sie ja montags extra einen Zug früher genommen habe und dann 30 Minuten zu früh an der Schule war ... Verlorene Zeit. Sorry, wegen eben DIESER Lernerin habe ich 20 Minuten mit der Schulsozialarbeiterin gesprochen und diese dann abends nochmal angerufen und auch länger mit ihr über diese Lernerin gesprochen, weil die Schulsozialarbeiterin darum bat. Könnte ich ja auch als verschwendete Zeit ansehen...

    Die bekommen doch ohnehin keinen Abschluss und damit auch keine Lehrstelle. Im Grunde reicht es, die Verspätungsminuten aufzusummieren und ins Zeugnis zu schreiben. Wenn es in den 10-12 Jahren in der Schule vorher nicht mit der Erziehung geklappt hat, schaffst Du das auch nicht mehr im letzten Jahr. Diese SuS können doch auch in der Regel nur ungenügende Leistung erbringen und sind damit automatisch raus. Dafür benötigt man keine Machtspielchen.

    Bei uns dürfen aber unentschuldigte Fehlstunden und Fehltage nicht ins Abschlusszeugnis - um eben keine Benachteiligung für die SuS entstehen zu lassen. Das heißt, dass diese Aufschreiberei auch nur begrenzt was bringt - schlechte Noten bringen mehr. Ungenügende Leistungen bei mir reichen ja leider nicht aus, um die SuS zu Fall zu bringen: Sie können diese Leistungen im Zweifel leicht mit sehr guten Noten jetzt auch in Ethik ausgleichen. Und wenn ich mir anschaue, wer da alles eine 1 bekommt (weil es für die KuK natürlich auch einfacher und unkomplizierter ist, Lernern eine 1 oder 2 zu geben - man hat keinen Stress und ist allseits beliebt), da wird mir auch schlecht. Aber lassen wir das. Ich glaube einfach, ich bin im falschen Bildungsgang an meiner Schule unterwegs. In 5 Jahren unterrichte ich einfach nur noch Leistungs- und Grundkurse in der Oberstufe (die ohnehin wenige haben wollen, weil zu viel Arbeit) und habe meine Ruhe - und muss mich nicht an schlecht erzogenen, völlig unmotivierten SuS aufreiben.

    Ausnahme: Es wurde schon einen Tag vorher angekündigt, dass diese eine Zuglinie eine Verspätung von 3 Stunden haben wird. In dem Fall nimmt man natürlich den früheren Zug.

    Genau das war aber der Fall: Die örtlichen Verkehrsbetriebe hatten aufgrund laufender Streiks immer wieder angekündigt, dass Busse und Bahnen nicht fahren. Dies war bereits montags der Fall. So, also das weiß ich. Und da nehme ich trotzdem die Bahn, die ganz knapp kommt? Wenn ich vom Vortag weiß, da war nur Chaos? Würde ich eben nicht machen.

    Solchen Lehrerinnentypen würd ich einen blasen!

    Du kannst dir genauso wenig die Lehrerin aussuchen wie ich mir die SuS - und diese Schülerin nervt mich auch sehr.

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