Beiträge von Humblebee

    Also in meinen ca. 10 Klassen, die ich unterrichte, komme ich nichtmal auf drei Autofahrer. Nur ganz wenige haben einen Führerschein und wenn, dann haben sie kein Auto weil es für die Schule auch nichts bringt, da wir nur ca. 80 Parkplätze für sus haben. Und wir sind eher etwas ländlich, schlechte ZugAnbindung und Busse nur zu stoßzeiten, in vielen umliegenden ortschaften nur eine runde am Tag.

    Ich schrieb ja extra "Berufsschulklassen". In den Vollzeitschulklassen, in denen ich unterrichte, kommen nur die Fachoberschüler*innen häufig mit dem Auto (ihrem eigenen oder oftmals dem Zweitwagen der Eltern) zur Schule; in meiner eigenen BFS-Klasse sind es drei von 20 SuS(davon eine allerdings in "Fahrgemeinschaft" mit ihrem Freund, der auch bei uns zur Schule geht). Aber die meisten unserer Berufsschüler*innen (zumindest die im 2. oder 3. Ausbildungsjahr), die nicht am Schulort wohnen - wir sind in einer Kleinstadt mit ca 20000 Einwohnern und einem recht großen Einzugsgebiet-, kommen bei uns mit dem Auto zur Schule, gerade weil sie auf dem Land wohnen und sich nicht in die vollen Schulbusse quetschen wollen.

    Aber wir haben an der Schule selbst und im näheren Umkreis auch relativ viele Parkplätze zur Verfügung.

    Ganz genau so sehe ich das auch. Finde ich auch einzig gut und möglich. Habe gesehen, dass Sachen? genau 15 WS vorgeschrieben hatte und sogar genau gesagt hatte wann diese Stunden liegen dürfen. In NRW ist das zum Glück nicht vorgeschrieben.

    In Niedersachsen gibt es m. E. keine genauen Vorgaben, wieviele Wochenstunden unterrichtet werden sollen. Wohl aber Vorschläge / Modelle, wie man die Schulen es handhaben können, damit nicht so viele SuS auf einmal in der Schule sind (wöchentlich, halbwöchentlich oder tägiich wechselnd jeweils nur halbe Klassen). Für Berufsschulklassen, wo die SuS größtenteils nicht auf den ÖPNV angewiesen sind, wäre wohl auch ein Schichtsystem denkbar: z. B. halbe Klasse von 8-13 Uhr, andere Hälfte von 13:30-18:30 Uhr o. ä.

    Ansonsten erhalten wir vermutlich am Montag konkrete Informationen zur Beschulung der Abschlussklassen an beruflichen Schulen vom Kultusministerium. An unserer Schule sind zum Beispiel ca. 70% der Schüler in einer Abschlussklasse und da muss man differenzierter als an einer allgemeinbildenden Schule entscheiden und planen, wie man nach Öffnung der Schulen konkret vorgeht.

    In welchem Bundesland lebst du denn, Krabat?

    Was eine "Abschlussklasse" ist, scheint Auslegungssache zu sein. Ich hatte ja auch gedacht, dass man unter "Abschlussklassen" alle Klassen versteht, die in diesem Schuljahr eine Abschlussprüfung machen (das wären in meiner Abteilung auch ca. 75% der Klassen), aber dem ist - zumindest in Niedersachsen - nicht so.

    Aus meiner Klasse (Berufsfachschule Wirtschaft; BBS in Niedersachsen) kam schon vor den Osterferien von fast allen SuS die Rückmeldung, dass sie gerne wieder zur Schule kommen würden. Die meisten vermissen den Schulalltag, die Lehrer*innen und ihre Klassenkamerad*innen, schrieben sie mir per Mail oder sagten sie mir am Telefon. Ich würde aber auch sagen, dass 80% meiner Klasse ziemlich ehrgeizig ist und noch einen guten Abschluss erreichen möchte.

    Allerdings kann ich mir in anderen Klassen (gerade den Berufseinstiegs- und Berufsvorbereitungsklassen) gut vorstellen, dass insbesondere die Schüler*innen, bei denen schon mit den Halbjahreszeugnissen recht klar war, dass sie den Schulabschluss nicht packen, gar nicht mehr in der Schule erscheinen werden.

    Wir beginnen erst am 12.05.2020 wieder.

    Hier wird klar gesagt, dass wir zu Hause bleiben sollen.

    Ab Montag beginnt auch für die Schüler verbindlicher digitaler Unterricht.

    Die 2 Wochen vor den Ferien sind ja ersatzlos gestrichen worden, und die Aufgaben für die Schüler waren freiwillig.

    Kleine Korrektur. Das verbindliche Homeschooling für die SuS in Niedersachsen beginnt nicht am Montag sondern erst am kommenden Mittwoch, also dem 22.04.


    Für die BBSn gibt es übrigens mittlerweile auch einen "Fahrplan" zur stufenweisen Öffnung der Schulen. Leider habe ich mich geirrt: unter "Abschlussklassen" werden doch nicht alle Klassen bzw. Schulformen verstanden, die in diesem Jahr noch Abschlussprüfungen ablegen müssen. Am 27.04. dürfen daher erstmal die 13. Klassen der beruflichen Gymnasien zurückkehren, andere Schulformen leider erst kurz vor ihren anstehenden Prüfungen (z. B. die Fachoberschule Kl. 2 am 11.05.; deren schrifltiche Abschlussprüfungen beginnen an unserer Schule am 19.05. - ein späterer Termin ist nicht möglich). Das heißt u. a. für meine Klasse (einjährige Berufsfachschule), die erst nach Pfingsten, am 03.06. zurückkehren soll und bei der wir die Prüfung (schriftlich und mündlich) auch Mitte Juni durchführen müssen, dass sie den größten Teil ihrer Prüfungsvorbereitung alleine zuhause durchführen muss. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie das hinbekommen, denn viele der SuS haben lediglich ein Smartphone zur Verfügung, keinen Laptop, Drucker o. ä.!

    Für alle SuS, die ich derzeit unterrichte, würde eine Verkürzung der Sommerferien bzw. eine Verlängerung des Schuljahres wenig Sinn machen. Die haben allesamt im Mai/Juni ihre Abschlussprüfungen. Soll ich ihnen danach noch den Unterrichtsstoff "nachliefern", den sie in den 3,5 Wochen des Unterrichtsausfalls (2 Wochen vor den Osterferien, 1,5 Wochen danach - bis zum Wiederbeginn des Unterrichts für die Abschlussklassen am 27.4.) verpasst haben? Das wäre in meinen Augen völlig unsinnig! Zumal die meisten dieser SuS entweder zum 1.8. eine Ausbildung oder (Absolvent*innen der FOS) im Herbst ein Studium beginnen. Einige SuS werden uns auch im nächsten Schuljahr erhalten bleiben - entweder als Wiederholer*innen, falls sie (was aber schon zum Halbjahr hin abzusehen war) den Abschluss nicht schaffen, oder in einer anderen Schulform -, aber dafür brauchen sie den "verpassten" Unterrichtsstoff auch nicht.

    Auch wenn es hier nicht direkt zum Thema passt: Ich möchte einmal vorsichtig den Finger heben und fragen, wie das jetzt bei den Bildungsträgern läuft (normalerweise Angebote von allen möglichen Qualifizierungs- und Ausbildungskursen)? Die Schulschließungen bis jetzt hatten sie wie die Schulen auch zu befolgen, aber jetzt werden sie nirgendwo erwähnt. Irgendwelche "'Abschlussklassen" gibt es da vermutlich auch, aber mal davon abgesehen:


    Da sie nirgends in die bisher erwähnten Gruppen passen (weder Schule/Berufsschule/Förderschule etc.) - kann man also davon ausgehen, dass bei denen erst einmal gar nichts läuft bis mind. Anfang Mai?

    Auf diese Aussage war mein obiger Post bezogen!

    Das habe ich mich auch schon gefragt, denn das ist m. E. auch für Niedersachsen noch nicht geklärt. Ich hatte einen Schüler mit Migrationshintergrund in meiner BFS-Klasse, der sich im Februar im Betriebspraktikum richtig gut gemacht hat und dem daraufhin vom Praktikumsbetrieb ein Ausbildungsplatz zum 1.8. versprochen wurde - allerdings unter der Voraussetzung, dass der Schüler seine Deutschkenntnisse verbessert (weil der betriebliche Betreuer befürchtet, dass der junge Mann sonst die Ausbildung nicht "packt"). Daher hat der junge Mann sich bei uns abgemeldet (war nicht mehr schulpflichtig) und ist in einen Deutschkurs an die VHS gewechselt. An diesem konnte er bislang nur 1,5 Wochen teilnehmen, weil dann ja auch die VHS von den Schulschließungen betroffen war. Ich hoffe sehr für ihn, dass dieser Kurs nun weitergeführt werden kann!

    ... Ansonsten - wie sieht es aus mit Beförderung in Richtung Fachleiter, also Lehrerseminar? Da ist bei uns ET völlig unterbesetzt. Ob das nun besser ist - keine Ahnung.

    Kurze Frage dazu: sind in NRW die Fachleiter*innen ausschließlich am Seminar tätig? In Niedersachsen ist es so, dass die Fachleiter*innen ganz "normale" Lehrer*innen sind, die für ihre Tätigkeit als Fachleiter*innen lediglich entsprechend weniger Stunden unterrichten müssen.

    Welcome back!!! Ich freue mich, dich als BBS-Kollege "wiederzulesen".


    Der Anlass deiner Neu-Anmeldung ist allerdings wirklich nicht so schön. Ich hätte jetzt ebenfalls - wie SteffdA - vorgeschlagen, dich mal bei den Schulungszentren von Kammern (wahrscheinlich käme für dich am ehesten die Handwerkskammer in Frage) o. ä. umzuschauen. Ich kenne z. B. das "Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik e. V.", das Weiterbildungen anbietet.

    Ausbildungsvorbereitung und Internationale Förderklasse. Erstere sammelt alle sus, die nach dem Hauptschulabschluss keinen Ausbildungsplatz haben und sich nicht für eine weitere schulische Ausbildung angemeldet haben. Zweitere läuft auch unter Ausbildungsvorbereitung, praktisch ist das jedoch quasi alphabetisierung für geflüchtete Jugendliche, die zu alt für sek I sind, aber kaum ein Wort deutsch können.

    Ich habe dazu auch nochmal eine Nachfrage: gibt es denn für die o. g. SuS nicht die Möglichkeit, bei euch den Hauptschulabschluss nachzuholen? Wir haben ja auch BVJ-Klassen (=Berufsvorbereitungsjahr) und de sog. "BVJ-A"-Klassen (das entspricht wohl in etwa euren "internationalen Förderklassen", sind also Klassen für jugendliche Migrant*innen). Diese SuS haben aber Hauptschulabschlusskurse inkl. Abschlussprüfungen, sprich: sie könnten durchaus in diesem Schuljahr ihren Hauptschulabschluss nachträglich erwerben. Dass in diesen Klassen die Durchfallerquote allerdings recht hoch ist und nur schätzungsweise 25-30% dieser SuS im Endeffekt ihren HA-Abschluss schaffen, steht wieder auf einem anderen Blatt...


    Aber sorry, das hat natürlich jetzt überhaupt nichts mehr mit dem Thema "Corona" zu tun!

    Entschuldigung, Fehler meinerseits, denn ich habe ein halbes Wort vergessen: es sollte heißen, dass ab dem 27.04. alle ABSCHLUSSklassen wieder in die Schule kommen!!!:rotwerd:

    ... Die Korrektur samt Gutachten eines Deutsch-Gks liegt nun hinter mir, ebenso zwei "normale" Klausurstapel, die in der Woche vor der Schulschließung geschrieben wurden.

    Was nun noch ansteht, ist die Erstellung von mündlichen Abiprüfungen, bei mir sind das ca.5 zzgl EWH von Präsentationsprüfungen. Nächste Woche erhalte ich noch die Zweitkorrektur eines LKs. In zwei Wochen geht es mit der FOS los und ach ja, die BFS steht ja auch noch an. ...

    Das, was du in den letzten Wochen erledigen konntest (Korrektur von Abiklausuren) und was in den nächsten Wochen noch ansteht (mündliche Abiprüfungen erstellen, FOS- und BFS-Prüfungen erstellen und korrigieren), kommt auf viele meiner KuK in der nächsten Zeit auch noch zu.

    Gehört das nicht zu unseren ganz normalen, jährlich wiederkehrenden Aufgaben? Ich habe zwar dieses Jahr "nur" die Zweitkorrektur eines Englisch-GK des BG, die schriftlichen Englischprüfungen der FOS Ende Mai und die schriflichen und mündlichen Prüfungen zweier BFS-Klassen vor mir, "nebenbei" aber ja vermutlich - wie immer - noch normalen Unterricht. Mehr als 40 Stunden die Woche arbeite ich aber trotzdem nicht.

    Entspannend finde ich am Arbeiten zuhause eigentlich nur, dass ich mir meine Zeit selber einteilen kann. Ansonsten gehe ich viel lieber in die Schule und "treffe" dort meine SuS und KuK und kommuniziere Auge in Auge mit ihnen. Das fehlt mir derzeit total! Und ich muss sagen, dass ich den Stresslevel in der Schule nicht höher finde als daheim (abgesehen von der Zeiteinteilung eben, aber die hätte ich ja in jedem Beruf, wo ich nicht ständig im Home Office arbeite...).

    Wie viele Leute kennst du denn, die einen total stressfreien Job haben? Das gibt es doch fast nirgendwo!

    Und nebenbei bemerkt: auch wenn ich in einen Job mit Gleitzeit hätte, könnte ich während meiner Arbeitszeit keine ein- oder mehrstündige Pause machen.

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