Beiträge von Domi

    Sehr rege Diskussion hier mit vielen interessanten Beiträgen.


    Werde auch auf keinen Beitrag speziell mehr eingehen.
    Das Thema ist einfach für viele zu kontrovers belegt.


    Die Menschen, die konsumieren wollen, werden trotz oder gerade wegen des Verbots weiter Drogen nehmen... Und Gottseidank stürzen die wenigsten davon richtig ab (das würde ich als Lehrer nie sagen, nur als Privatperson!!).


    In diesem Sinne: Einen schönen Sonntag noch. Und sauft nicht zu viel, ein viertelchen Wein reicht auch aus ;)

    Ziemlich kuriose Wortwahl eines erwachsenen Menschen zur Beschreibung des Verhältnisses zur eigenen SL, insbesondere vor dem Hintergrund einer von dir dargestellten Verletzung der Fürsorgepflicht die uns als Lehrern nunmal nicht nur je nach Wind- und Wetterlage obliegt. Da sollten sowohl du selbst, als möglicherweise auch deine SL/KuK sich schnellstmöglich eine professionelle Haltung aneignen samt schulinterner Fortbildung zu schulrechtlichen Obliegenheiten in BW.
    Wenn deine SL tatsächlich so tickt, wie von dir beschrieben, ist das ein klarer Fall einer Remonstrationspflicht. Bloss weil das "zuviel Aufruhr" verursachen könnte, darf man als Schule schließlich nicht einfach die Augen verschließen vor offenkundig unter Drogeneinfluss stehenden SuS. Habt ihr eigentlich eine Altersgrenze, ab wann es für euch ok ist, wenn eure SuS stoned in der Schule auftauchen oder gilt einfach generell "ab Schultür Augen zu und durch"?

    War wohl etwas plakativ dargestellt. Deine Argumentation bekräftigt mich aber in meiner Annahme, dass es am besten ist, sich bzgl. Drogen im Schuldienst völlig dumm zu stellen. Wenn ein SuS einfach nur bekifft ist und keine direkte Gefahr für sich oder andere darstellt --> "Ich bemerke nicht, dass ein SuS unter Drogen steht, weil ich das einfach nicht kenne und kann deswegen auch nicht belangt werden, weil ich nichts unternommen habe..." Ist dann wohl die beste Strategie. Verstehe nun auch, warum die meisten Kollegen dem Thema eher ausweichen...

    Danke für diesen objektiven und sehr konstruktiven Beitrag. Nicht, dass es falsch rüberkommt. Ich wollte meiner Klasse keinen umfangreichen Ersatz für Präventionsprogramme bieten. Es ging mir vielmehr darum, ob und wie ich als jemand, der praktische Erfahrung in der Materie hat, anderst mit den Jugendlichen reden kann, als jemand, der diese Erfahrung nicht hat...

    Nur liest sich das bei der Stadt Köln z.B. dann schon etwas anders. Erster Satz bzgl. safer-use Informationen: "Risikofreien Konsum gibt es nicht. Wer die teils erheblichen, akuten und langfristigen Risiken in Kauf nimmt, kann sich höchstens mit safer-use-Informationen vertraut machen."


    und dann: "Am wichtigsten: Vorbeugung von Suchtgefahren!"


    Da muss ich dann ehrlich sagen, dass ich von einem Lehrer etwas anderes erwarte, als "passt auf, dass ihr die richtige Pille bzw. nicht zu viel nehmt".

    Es hat auch nie jemand behauptet, dass es risikofreien Drogenkonsum gibt. Auch Safer-use dient doch genauso wie Safer-Sex nur der Risikominimierung.


    In diesem Fall ziehe ich für mich den Schluss: Schön unter dem Radar fliegen, auf den Beratungslehrer verweisen und die SuS weiter Chemie ballern lassen...
    Machen die meisten KollegInnen auch so ;)



    Danke, Meike. sehr interessant..

    Oder auch umgekehrt: Wir hatten mal eine*n Betroffen*n zu Besuch. Die Person hatte Symptome einer Schizophrenie und hat von ihren Erfahrungen berichtet. Ob und was von ihrem Konsum die Folge war, konnte aber niemand wissen. Was nebulös im Kopf hängen blieb, war: hm, naja, normal ist das nicht. Aber herrje, vom Kiffen kriegt nicht jeder gleich ne Psychose, die wird schon vorher ihre Problemchen gehabt haben, hat mit mir nichts zu tun.
    Im selben Seminar wurden auch Kaffeepäckchen neben Spritzen gelegt, man solle mal sortieren, was das mit Sucht zu tun hat. Da haben manche, Wohlbehütete nicht schlecht mit den Ohren geschlackert. Interessant, was es alles gibt?! Bei anderen wurde zu Hause mit den Eltern zusammen gekifft, die meinten dann, mit ihrem tollen Halbwissen und verschwörerischen Fachbegriffen glänzen zu können.


    Ich finde das Thema sehr heikel und wäre aus all den hier genannten Gründen vorsichtig damit. Und nochmal, wenn das keine Troll-Story sein sollte: du kannst nicht bekiffte Schüler unterrichten, ohne die Schulleitung und die Polizei einzubeziehen.

    Bzgl der bekifften Schüler. Werde deswegen in Zukunft sicher kein Fass aufmachen (gerade an der Berufsfachschule kommt sowas relativ oft vor). Wahrscheinlich würde mich die SL auch hassen, weil das zu viel Aufruhr verursacht, unsicher ist, ob überhaupt was gefunden wird und Konsum nicht strafbar ist. Deswegen hat die Polizei da erstmal nichts zu suchen. Wegen Dealerei/Besitz war sie aber bei uns berechtigterweise schonmal da...

    Es ist wohl richtig, dass junge Lehrer ihre Schüler bei bestimmten Themen leichter erreichen, als ältere Lehrer. Aber: Das wird auch von Seiten der Jugendlichen nie auf Augenhöhe passieren. Egal, wie jung/cool/ etc Du bist, Du wirst für die immer eine Lehrperson sein. Darüber hinaus finde ich Deine Vorstellung von Drogenprävention zumindest an der Grenze zum Irrsinn.


    Und: wieso verlinkst Du Websites mit Beratungsangeboten aus der Schweiz? Gibt's keine deutschen, die Deine Haltung stützen?

    Habe verstanden ;)


    Die ersten paar Suchergebnisse zu dem Thema waren einfach schweizer Seiten.


    Unsinn ist das wohl eher nicht. Wenn zB die Drogenhilfe Köln (Partypack), die Stadt Zürich (Saferparty.ch), Die Contact Stiftung für Suchthilfe, die SIT - Suchthilfe in Thüringen, die Drogenhilfe Münster ( Eve Rave) usw genau diese Safer Use Regeln propagieren. Oder sprichst Du diesen Institutionen ihre Fachkenntnis ab?:
    https://www.partypack.de/Ecstasy.41.0.html
    https://drogerie-projekt.de/drogen-abc/ecstasy.html
    https://www.eve-rave.org/droge…sche-drogen/mdma-ecstasy/




    Die Realität ist einfach: Es ist für junge Menschen immer leichter an Drogen zu kommen. Über das Internet ohne jegliche Kontakte in die Szene, in gewünschter Qualität und Quantität. Durch ausschalten der Zwischenhändler im Onlinehandel wohl auch billiger und sogar mit Bewertung der Händler auf den Plattformen. Und daran werden leider sämtliche Prohibitionsbemühungen nichts ändern können...

    denkst du dir die Story aus? Wenn nicht, informiere schleunigst deine SL, ich glaube du verlierst gerade den Blick auf die Realität und deine Rolle.

    Nein! Ich erkenne wohl nur 5 Meter gegen den Wind, wenn die SuS was intus haben. Habe auch schon Kollegen darauf angesprochen und leider fast ausnahmslos ein Schulterzucken als Antwort bekommen. Eine Kollegin hat mir noch geraten, dass wenn es schlimmer mit Schüler X wird, ich ihn noch zum Vertrauenslehrer schicken kann.

    Ich glaube auf keinen Fall, dass ich das besser beherrsche als die Profis!!!! Aber genau auch die fahren die gleiche Schiene. Safer Use Regeln: Maximale Dosis , Pillen testen lassen und sich nicht einfach blind alles einschmeissen. usw:
    https://www.saferparty.ch/ecstasy.html
    https://www.raveitsafe.ch/?contact_substanz=ecstasy



    Aber ich sehe schon. Ist wie ich denke sehr kontrovers. Dann stelle ich mich wohl weiter dumm, lasse die Schüler konsumieren und greife erst ein, wenn negative Konsequenzen auftreten...

    Auf die Frage "Hilfe! Die Hälfte meiner Klasse nimmt Drogen - was soll ich tun?" würdest Du bestimmt hilfreiche Antworten von anderen betroffenen Lehrern bekommen. Du gibst aber schon "Dein" Ziel vor und fragst, wie Du dahin kommen könntest. Vielleicht sollte man lieber ein anderes Ziel anstreben?
    Noch dazu weißt Du nicht mal, ob die Schüler tatsächlich Drogen nehmen (wenn ich Dich richtig verstanden habe)... Du siehst es ihnen nur an der Nasenspitze an. Während Du selbst aber von Dir behauptest, dass man Dir nicht ansehe, dass Du mal Drogen genommen hast.

    Was wäre denn in der aktuellen Situation eine passende Zielsetzung?


    Und ich weiß bei zwei von den 4 genannten Schülern, dass sie chemische Drogen konsumieren. Habe zwei von ihnen beim weggehen in ner Bar von weitem gesehen und direkt an Mimik, Mund- sowie Zungenbewegungen bemerkt, dass sie starke Stimulanzien intus hatten. Die restlichen Zwei sind mit ihnen befreundet und sind schon ab und zu mal in der Schule stoned. Ausserdem war ich selbst mal genauso. D.h. ich kenne die Pappenheimer ;)

    Nein, aber ich finde es äußerst merkwürdig hier zu fragen, wie Du den Schülern, die eh schon Drogen nehmen (und allen anderen eigentlich auch?), den "richtigen" Umgang mit selbigen erklären willst. Du könntest aber mal bei der Polizei um Tipps bitten. Die sind vielleicht kooperativer und besser informiert als Grundschultanten ;-).

    Warum ist es merkwürdig in einem Lehrerforum eine Frage zum Lehreralltag und dem Umgang mit Schülern zu stellen? Und die Polizei verfolgt die Strategie der Abschreckung (auch erstmal richtig), aber keine realistische Betreuung zur Schadenbegrenzung... Daher ist sie der falsche Ansprechpartner

    . Frage dich mal selbst: Hättest du als Jugendlicher deine Drogenexperimente gelassen, wenn dir ein Erwachsener damals davon abgeraten hätte? Ich denke nicht - entweder hättest du nach außen genickt und nach innen dir gedacht: "Ach, die paar Gramm/Pillen/whatever." oder du hättest dich von Freundin beeinflussen lassen, die dir versichert hätten, dass das Ganze doch Spaß mache und halb so schlimm sei.
    Die Gefahr wäre also, dass du dir beruflich schaden könntest, während die Jugendlichen sich davon in keinster Weise beeindrucken lassen... Wäre eine lose/lose-Situation.


    Mit freundlichen Grüßen

    Genau das ist der Punkt! Der Prozentsatz der einfach Drogen nimmt, nimmt sie trotz der konventionellen Aufklärung. Genau diese SuS müssten aber meiner Meinung nach auch weiter informiert werden. Hier geht es schlicht und einfach um Schadensbegrenzung. Gibt auf Festivals auch immer wieder Organisationen, welche genau solche Ansätze verfolgen. Leider aber eher im Ausland.

    Hast Du aus Deiner wilden Zeit noch Drogen übrig? Verkauf ihnen doch diese mit einem selbstgeschriebenen Beipackzettel....
    (Die Einnahmen aber bitte versteuern, dann kannst Du gleich ein doppelt gutes Gewissen haben.)


    Sachen gibt's.....

    Sehr weitsichtig. Du bist also dafür, dass die SuS, welche Drogen nehmen einfach allein gelassen werden sollen?! Evtl hast Du noch nicht viele Drogenkonsumenten an der Grundschule?!

    Guten Abend,


    ich bin Junglehrer und mir gefällt mein Job sowie die Arbeit mit den Jugendichen. Jedoch merke ich immer wieder, dass ich in einen extremen Rollenkonflikt gerate.
    Beispiel:
    Circa 10 Schüler meiner Klasse haben mir vor den Ferien gesagt, dass sie auf ein ElektroFestival gehen werden. Dabei sehe ich mindestens 4 Stück von denen an der Nasenspitze an, dass sie sich chemische Drogen reinknallen werden...


    Hintergrund: Ich höre selbst sehr gerne elektronische Musik und habe mit den meisten gängigen Drogen experimentiert. War aber nie ein Suchtmensch. D.h. ich bin nie auf irgendeiner Droge hängengeblieben oder habe sie dauerhaft missbraucht. Auch sieht man mir das überhaupt nicht an.


    D.h. ich weiß sehr genau über Motivation der Einnahme, positive sowie negative Wirkung sowie Gefahren verschiedener Drogen bescheid. Und das nicht nur durch Lehrgänge oder aus Infobroschüren angelesen.


    Problem:
    Als Lehrer darf ich das natürlich nicht zugeben. Im Endeffekt muss ich mich dumm stellen nach dem Motto: "Ich habe nur die legalen Drogen probiert". Zudem kann ich die Schüler nur beeinflussen in die Richtung: " Keine Macht den Drogen" (Was ja auch erstmal richtig ist). Jedoch nimmt ein bestimmter Prozentsatz der Jugendlichen trotz aller Warnungen Drogen. Und genau hier liegt mein Knackpunkt:
    Ich könnte diese Schüler mit meinen Erfahrungen sehr gut auf Augenhöhe erreichen, kann es aber in meiner Lehrerrolle nicht. Konkret denke ich hier an Safer-Use Ansätze. zB.

    • Wenn Ihr schon Ecstasy nehmen müsst, dann schaut wenigstens, dass Ihr nicht überdosiert. Es gibt zahlreiche Webseiten von medizinischen Laboren, in denen die gängigen Pillen auf ihre Inhaltsstoffe getestet werden. Das Problem sind im Moment nicht unerwünschte Streckstoffe, sondern ein noch nie dagewesener Gehalt am Wirkstoff MDMA. D.h. eine PIlle mit 250mg MDMA kann ein 50KG Mädchen im Extremfall aus den Latschen hauen oder auch neurotoxische Schäden nach sich ziehen. Für das Gewicht reicht eine viertel Pille völlig aus
    • ...


    Versteht Ihr was ich meine?! Ich will den Jugendlichen auf keinen Fall sagen, dass Drogen gut sind, sondern vielmehr diejenigen, die sowieso konsumieren, glaubwürdig beeinflussen und den Schaden minimieren. Im Endeffekt bin ich mir sicher, dass letztes Wochenende über 10% meiner Klasse eine Serotoninbombe in ihrem Hirn gezündet haben... (und das auf dem beruflichen Gymnasium im eher ländlichen Bereich)


    Wie handhabt Ihr solche Situationen?


    Viele Grüße
    Domi

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